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Die Heimat : 03.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735711233-193711035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735711233-19371103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735711233-19371103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDie Heimat
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-03
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Die Heimat : 03.11.1937
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Kennt ihr die Natur der Heimat? Die Wafferläufer, die mit ihren langen, dünnen Beinen auf der Wasseroberfläche geschäftig hin und her gleiten, find keine Spinnen, obwohl sie oft dafür gehalten werden, sondern sie ge hören »ur JnsektenfaMilie der Wanzen. Bet ihrer Entwicklung machen sie keine Verpuppung durch, sondern nur eine Reihe von Häutungen. Auffällig ist, abgesehen von den Beinen, der lange dünne Leib, der bei den erwachsenen Insekten ein Paar Flügel besitzt. Es gibt in unserer Heimat mehrere Arten Wafferläufer, so daß die Natur auch hier wieder viel mannigfaltiger ist, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Jntereffanterweise exi stieren mehrere Arten Wafferläufer, die auf der Meeresoberfläche dahingleiten, es sind dies die einzigen Insekten, die das Meer bewohnen. I. S. Die Heimat erzählt von alten Zeiten „l^rrs sisillsts" wurde eine Tonerde genannt, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Striegauer Bergen gefunden und noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts verwendet wurde. Ihren Namen hatte sie davon, daß der Striegauer Rat die »Heilerde" in kleineren Mengen, mit seinem Siegel ver schlossen, verkaufen ließ, um den vielen Nachahmungen entgegen zutreten. über den Gebrauch dieses Heilmittels wird Nachstehen des bekannt: „Wider giftige äußerliche Verletzung, da man aus solcher Erden ein Teiglein mit nüchterm Speichel eines gesunden Jünglings machen soll, der — etliche Tage zuvor keine Zwibbeln, Knobloch, Bohnen, Schweinefleisch u. dgl. süchtige, ungesunde Speisen zu sich genommen. Dasselbe Teiglein... auf den Schaden gestrichen ... so heilet es der Spinnen, Kröten, Nattern, Schlangen, Spitzmäusen (!) ü. dgl. Verletzung. Item ... bei eines tollen Hundes Biß mag man's in Krebssaft oder in gelb Liliensaft einnehmen und wie vor aufstreichen!" — Weiter „hilft die terrs sisillais »wider die Pestilentz kräfftiglich', ferner Hegen Flüsse, so Wüten des Haupts oder Schmerzen der Gliedmaßen verursachen, wider Gebrechen der Augen, wider das Bluten, wider die Weiße und rote Ruhr"'! Der Kohlenbergbau (Steinkohlen) stieg im 18. Jahrhundert nur langsam an; denn für Feuerungszwecke war ja das Holz sehr billig zu haben, dann fehlten die notwendigen Heizanlagen eben zur Steinkohlenverwendung in Wohnhäusern und gewerblichen Grundstücken; es bestanden überhaupt gegen die Kohlen lange nicht zu überwindende Vorurteile. Man sagte, sie „seien eine schädliche Feuerung, bei der ein ökonomischer Vorteil fehle; der Rauch sei schmutzig und ungesund", das alles, trotzdem man ver suchte, den Leuten die Steinkohle unentgeltlich, ja frei ins Haus zu schicken. Noch 1780 hat das damalige Kgl. Oberbergamt in einem Bericht vom oberschlesischen Kohlenbergbau kein Wort eingefügt! „Galeere«" irr Oberschlefie«. Da einstens die Przemsa, der oberschlefische Grenzfluß, nur etwa 1 Meter Tiefe besaß, ver kehrten dort (etwa vor einem halben Jahrhundert) fogenaünte „Galeeren", das waren flache, nur 50 Zentimeter tief gehende Fahrzeuge von etwa 400 Zentner Tragfähigkeit, die von den am Flusse liegenden Gruben die Kohlen bis nach Krakau brachten. Bei gutem Wafferstande schaffte solch eine Galeere den Weg von Myslowitz bis Krakau in etwa sechs Tagen. De Perricka-Joad Bur verz Taga is Herr Prietzelt mit'm Kratschmer, 'm Exner Julijuffe an 'm Boeter Tischer uff de Spindlerbaude ei de KermS geganga. Wenn die Viere zoamma lusziehn, is ollemol woas gefällig, a selb« Tag kumma se be stimmt nee heem, vunts wenn se ei's Biehmsche macha an ibersch Pilsner har- foll'n. Se miffa's doasmol au wieder gehierig genuffa hoan, denn 's woar hoalb viere, wie's mit 'm Prietzelte iber de Treppe nuffdrehte. Nattierlich fund ar zer Zeit nee aus'm Poochte, sugor a Zwinglinga woarsch nee mieglich, a uff- zupläka, su grüße Miehe se sich au gähn toata. — Nee, ihr Leute, ihr gleebt's nee, woas doas schunt fer a poar geliebte Poperlan gewurn sein! Lacha tun se au schunt, oaber's Prill'n gieht immer nuch bester. Also Herr Prietzelt ließ sich, wie gesoat, dodervone derchaus nee stiern, an wie de Kratschmern im a achte mit am Dunnerwater zer Tiere reikoam, schlief ar nuch. Se woar ganz außer sich an soate, doaß ihr Moan schunt wieder uff de Spindlerbaude nuff wär. — „Woas", soat ich, ,Hr is je groade irfchte runder?" — „Ja", meent se, ,Hr Hot buch seine Perricke eigebißt, an do Wiel ar sahn, eb se ärndt wu uffm Waje leit. Na die Moannsbilder miega schien bosuffa gewaft sein, wenn's underwegs afu mit'n rim- gvwergt Hot." — Se wullt derchaus mit'm Prietzelte reda, oaber ich litt's nee an soate, doaß ich a hernoch nimschicka werd. Wie ar endlich zum Vierschein koam an ich 'm de Affärije derzahlt hott, lacht ar an soate, doaß 's 'm Kratschmer ganz gesund wäre, warum kennt ar denn nee au mit'm nackt« Kuppe rimlaufa, oaber nee, seit ar bei am Feuerwehrbolle an Groafa gemacht an 'm derbeine der Bollbier su a Biest uffgesoatzt hätt, wär ar sich afu schien viergekumma, doaß ar ohne su an Schkolb nimme sein mecht. — „An nu Hot ar doas Ding verlurn, soan Se? Ich muß glei amol nimm an hiern, ob ar sche gefunda Hot, an furt woar ar. — Ich räumt nu seine Stube uff an berscht de Hof« an's Schagett aus an do merk ich, doaß an Tosche afu raus sticht, an woas find ich? Kratschmersch Lodading! Nee, bucht ich, Prietzelt is buch ein ticksches Racker, an wennglei mer vur dam Unflote goar roasnigt graun toat, packt ich's ei an zug lus dermitte. Der Kratschmer woar groade ganz Verbust vo senner-erfolglos« Joad heemgekumma, an Prietzelt soaß hinger am ala Kurne an grinste. „Kratschmer", soat ich, an schmiß doas Vieh uff a Tiefch, „hier koanste dich beim Herrn Prietzelt bodanka" an soate, wu ich's gefunda hätt. — Hoan sich die Beeda uffgebota, denn Prietzelt spielt a roena Unschuldengel an wullt vo nischte woas wiffa. Wie's bale zu Tätlichketa gekumma wär, koam Exner Juljus, an wie ar die ganz« Noama hierte, diede der Kratschmer 'm Prietzelte oa a Koop schmiß, do rickt ar raus der mitte, doaß ar doas Lodaviech 'm Prietzelte ei de Tosche gestackt hält, wie 's 'm Kratschmer vum Kuppe gerutscht wäre. Na nu kriegte Exner sei Fett, an zer Strafe mußt ar woaS spring« loon, an wie Prietzelt heem kam, meent ar, 'S wär nuch an grüße Lust gewurn. Su sein de Männer! 'S grißt euch de Tschentschern Der KaNertrntz an» schönen Sonnentage Photo Alfred Jäfchke - NS«.-«1lb Verantwortlich: Paul Hencke, Görlitz
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