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Dresdner Journal : 25.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185312257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-25
- Monat1853-12
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- Dresdner Journal : 25.12.1853
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bigen Grundsatz wünschen viel» auch auf Ken Gelhhaodel übertragen zu sehen, um so durch das Flüsfigwarda» Bitter Capitaiien den wucherischen Peoeentt«tz durch die Coitsur- renz auf ein bescheideneres Maß ßherabzustlmmen. Ich citire hier nur Stimmen und M«inu»gea. Es ist aber unzweifelhaft, daß die Kammers sich noch l« bitter Sttsion mit dem Creditwesen beschäftigen und von namhafter Seite Interpellationen und Amendement- in Aussicht stehen wegen so mancher fressender Schäden, di, unser, bürgerlich, und rommercielle Gesellschaft zu untergraben drohen. — Der „St. A„" enthält rine Circularverfügung deS Ministers für Handel, Gewerbe und öffentlich» Arbeiten, vom 21. December, betreffend die Errichtung ,ine< öffentli chen Denkmals in Berlin für den wirklichen Geheimen Rath Beuth, in welcher di, k. Regierungen augrwiesen werden, di« Bemülmngen des in dieser Angelegenheit zusammengetre- tenen Centralcomitäs zu unterstützen. München, 2t. December. (A Z.) In dir Begleitung Sr. Majestät des Kaisers befinden sich der Feldmarschall- leulnant Generaladjutant Graf Grünne, der Flügeiadjutant Major v. Weckdeker, bi- Adjutanten Rittmeister Fürst Liechten stein, Hauptmann Baron Fröhlich und der Oberst Müller. Heute früh hat der Kaiser seiner durchlauchtigsten Braut, der Herzogin Elisabeth königl. Hoheit, sowie deren Ellern und den übrigen Mitgliedern der herzogl. Familie einen Besuch abgestattet und mit denselben daS Frühstück einge nommen. Der Kaiser kehrte darauf in das Hotel der öster reichischen Gesandtschaft zurück, wo Se. Majestät sich um kleidete und die Obersiuntform deS bayrischen Infanterie- regimenlS Nr. 13 — dessen Inhaber der Kaiser bekannt lich ist — angelegte, und dann IJ. MM. dem König Max und der Königin Marie, dem König Ludwig und der Königin Therese, den sämmtlichen hier anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des königl. HauseS, sowie auch wieder Sr. köniqt. Hoheit dem Herzog Max und der Herzogin Luis, in Bayern Besuch» abstattete. Dies« Besuche wurden gleich darauf, nachdem Sr. Majestät der Kaiser in sein Absteige quartier wieder zurückg,kehrt war, von sämmtlichen Aller höchsten und Höchsten Herrschaften erwiedert. Heute Nach mittag war bei Hof große Tafel. Heute Abend wird der Hof, sowie auch der Kaiser und seine Braut, der Vor stellung der eben hier anwesendes französischen Schau- spielergesellschaft im königl. Obeon beiwohnen und nach dem Theater ist Soiree bei Sr. königl. Hoheit dem Herzog Max. — In der heutigen Sitzung der Kammer der Abge ordneten «heilte der erst« Präsident der Kammer mit, daß ihm erst gestern Abends ein Schreiben von den drei Staats- Ministerien der Zustiz, des Innern und der Finanzen zu gekommen sei, das die GerichtSorganisation betreffe, und dessen wesentlichen Inhalt er der Wichtigkeit Halder der Kammer vorläufig mündlich eröffne: Die Ausführung der Motive gehe dahin, daß dl» StaatSregierung sich außer Stand sehe, weder ganz noch theilweise, weder jetzt noch in der künftigen Finanzperiode di, Durchführung der Ge> richtsorganisalion inS Leden treten zu lassen. Sie erkenn» die Gebrechen d«S gegenwärtigen Verhältnisses an und gl.«'« denselben in anderer Weise steuern zu können; sie m che deßhald Postulat, an die Kammer und verlang» Geldmittel, durch welche st, jene von ihr erwünschten Zweck, zu erreichen hoffe. Diese Geldmittel sollen verwendet wer den auf Wiederbesetzung von sechs Stellen der zweiten AppellalionSgerichlSbirectoren, von zehn AppellationSräthen, auf Regulirung der Besoldung neuer Kreis- und Ttadtge- richtsräthe, auf Errichtung neuer Stadtgerichte und neuer Landgerichte durch Verkleinerung der größern, zur Vermehrung der LandgerichtSb,amten, der Ausbesserung der Gehalt« der selben und auf Aufstellung von Finanzb,amten bei den Landgerichten. Diese Geldmittel sollen entnommen werden auS den zweiten SudsrriptionSanlehen, und die Vertheilung soll insoweit geschehen, daß auf den Etat der Justiz jähr lich 180,000 fl., auf den Etat des Innern und der Ver waltung jährlich 300,000 fl. kommen, der etwa verfügbar« Rest aber auf die Einrichtungskosten der neuen Land- und Stadtgerichte verwendet werd,. — Zue Bearbeitung dieser Vorlage ist aus dem ersten und zweiten Ausschuß ein rom- dinirter Ausschuß gebildet worden. — Der Gesetzentwurf wegen einer Eisenbahn von München nach LandShut wurde mit 128 gegen H Stimmen angenommen. Kassel, 22. December. (Fr. Pz.) Die zweite Stände kammer hat im Laufe des heurigen Tages in vertraulicher Sitzung die Berathung des letzten Abschnitts der Verfassungs urkunde zu Ende gebracht und sich hierauf bis zum 8. Ja nuar beurlaubt. Näher« Mittheilung über den Inhalt der welche dir Lyra stimmt und lauschend daS Ohr an die Leier legt. ES ist daS Ganze ein großartiges Kunstwerk, welche- so lange in sein«« jetzigen Behältuiß bleiben soll, bis »in Museum in Weimar «reichtet sein wird. Kunstkenner tadeln an dem Werke nur, »aß das Interesse an demselben zu sehr -etheilt werde zwischen Goeihr und der Psyche. Theater. 3m k. Schauspielhaus» zu Berlin wurde E k. Wer,her'- „Snsanna und Daniel", Schauspiel in vier Acten, zum ersten Male gegeben und am Schluffe die Darsteller und der Dichter gerufen. Di« Sprache wird als edel und gedankenreich, das ganze Stück al» vielversprechend für die künftige dramatische Wirksamkeit deS Verfassers von den Blättern gerühmt. Der Kamps de» Theismus gegen »en Götzendienst und Barbarismus ist daß Prineip deS Stückes. Den TheiSmuS ver tritt der Prophet Daniel, das Heidenthum DariuS, der König der Meder u«d Perser. -d- In der kaiserl. Akadeonr der Wissenschaften in Wien (Sitzung der philosphisch-historischen Klass,) wurden kürzlich die von dem Ministerium »es Aeußer« miigrcheitten Berich« vor» gelegt, wckch« der auch für di« Wissenschaft leiver zu früh ver« stvrbene k. k. Vice-Eorsul Ide. Reitz in Ehanum über sein» letzten Reisen in Abysfinien erstattet hat und dir sowohl als die letztrn Bericht« dieses Manne« Uls auch für dir Ethnographie besondere» Interesse haben. Sr brach nämlich in» Januar 1853 von Wochni auf and reiste mir vielen Mühen unh unter nicht unbedeutenden Gefahren nach Gendea, um mit dem Fürsten dieses Landes, Detschatsch Matsch Kasa, Verbindungen im Interesse de« öfter» rrichischen Handels anznkuüpsen; er beschreibt sei«»« rhrenvolle gch'ßtttl Beschlüsse mir vorb,haltend., bonerkt ich für sitzt nur noch, daß »em Vernehmen «achj et»» 1b Mitglieder bm fiühern Majorität sich über einen de« la»t> ständische« Acten «inzuverleidenden motivirten Protest tzegsu bl«se Br» schtüss« geeinigt Halm». Karlsruhe, 20. December. (Kass. A.) Dir Ernennung des RegirrnngSraths vr. Wilhelmi in Karlsruhe zum Stadl- dirertor in Heidelberg und Versetzung des StadtdireclorS v. Uria daselbst al» Regierung-rat- in bi, Regierung des Unterrheinkrelses nach Mannheim ist nun amtlich publirirt worden. Amtmann Wedekind tu Stühlingen wurde «inst, weilen seines Dienstes enthoben und Assessor Leiblein in Emmendingen zum Amtmann in Stühlingen ernannt. — 22. December. Da» großherzogliche Regierungs blatt enthält eine unmittelbare allerhächste Entschlie ßung de» Regenten vom 20. d. M., wodurch die Landstände d,S GroßherzogthumS aus Montag den 0. Januar rind,ru fen werden. Frankfurt, 23. December. (Fr. I ) In der gestrigen Sitzung deS Bundestages wurden 40,000 fl. bewilligt, welche zur Deckung verschiedener laufender Dotationsbedürf» Nisse von Ulm und Rastatt für das erste Semester 1854 dienen sollen. — In der lippeschen Verfassungssache hielt der Ausschuß einen Vortrag und wurde beschlossen, über die Antwort desselben die Erklärungen der Regierungen ein zuholen. — Bayern trat den früher vorgelegten Bestim mungen über das VereinSwesen bei. — Braunschweig theilte eine Uebersicht der bei ihm bestehenden Eisenbahnen mit. — Preußen legte den Musterungsbericht über einen Theil der Reserveinfanteriedivision vor. — Anhalt-Bernburg theilte mit, daß der Bundesbeschluß wegen deS hohen Adels der Bentinck'schen Familie von ihm publicirt sei. — Den Bundeöbeschlüssen über die gegenseitige Auslieferung ge meiner Verbrecher ist Limburg bekanntlich nicht beigetreten; eS kam daher diese Angelegenheit in der gestrigen Sitzung nochmals zur Sprache. Man konnte sich jedoch über rine deßwegen nothwendige anderweitige Fassung des betreffen den Bundesbeschlusses nicht einigen, indem zu diesen Ab änderungen die Genehmigung der Regierungen von mehrern Seiten für nothwendig erachtet wird. — Der kurhessische Gesandte hielt einen Vortrag über die der Bundesversamm lung kürzlich zur Prüfung mitgetheilte Erfindung eines neuen Kaffeesurrogats. — Unter den Privateingaben ist be sonder- die des Landgrafen von Philippsthal zu erwähnen, der seinen frühern Protest in Betreff einzelner Bestim mungen der kurhessischen Verfassung in Erinnerung bringt. -f-f Paris, 21. December, D-r Mangel an Nachrich ten dauert fort und dem Erfindungsgeiste ist Thor und Thüre geöffnet, so daß die Börse heut, mit Gerüchten jeder Art gespeist wurde, unter denen freilich di, ungünstigen in soweit verwiegen, daß ein erwähnenSwertheS Fallen eintrat. Am besorglichsten ist man über die Aufnahme der Bermit« telungSvorschläge feiten deS Kaiser« von Rußland gestimmt, dem man die Absicht zuschreibt, sich bei Beschickung einer neuen Wiener Conferenz direkte Verhandlungen mit der Pforte wegen des russischen Protektorat« über di, griechi schen Unterthanen der Pforte vvrzudehalten. Ob die Flotten, wie von einer Seite mit aller Bestimmtheit behauptet wird, in das schwarze Meer ring,laufen find läßt sich aus den widersprechenden Versicherungen noch nicht mit Bestimmt heit ersehen. Vorherrschend ist aber jedenfalls die Meinung, daß selbst diese- Einlaufen den Eharakter einer gegen Ruß land gerichteten Offensive nicht tragen werde. — Prinzessin Mathilde hat gestern Abend ihre Salon« durch eine glän zende Soiräe mit Concert eröffnet. — Nachdem ein frühe re- Gerücht über eine beabsichtigte Heirath des Prinzen Napoleon dementirt worden ist, raucht jetzt wieder ein neues auf, und zwar nennt man als hohe Braut die 18,ährige Prinzessin Paulin, Sophie Elisabeth Marie von Baden, Tochter deS Markgrafen Wilhelm und der Herzogin Elisa beth, Tochter d,S verstorbenen Herzogs Ludwig Friedrich Alexander von Württemberg. — Zwei größere industrielle Unternehmungen des Tages verdienen Erwähnung. Ein mal ist die Verschmelzung der Eisenbahn zwischen Rhone und Loire mit der großen Eentralbahn erfolgt; di« ander, betrifft di« Pariser Omnibus. Eine Eompagni« bietet der Stadt cinen Kanon von über 500,000 Fr., weit mehr alö si, jetzt für diesen Gegenstand »innimmt, wenn si, der Eompagni, den Dienst sämmtlicher Omnibuslinien über trägt. (Die Pariser Post vom 22. d. M. ist beim Schluß unser« Blattes hier noch nicht »ingetroffen. D. Red. London, 21. December. Der „Advertiser" erklärt, daß er Hunderte von Zuschriften erhalten hat, di» auf «in Wi- Aufnahme an Lessen Hofe, bann sein« Weiterreise nach Gondar nnd die Vorbereitungen zu einem Besuche bei dem Fürsten RaS» Ali. — Al- Prob« mag sein« Beschrribung brr Hofhaltung Kasa's dienen, welche wir der „Wiener Zeitung" entnehmen: „Die Hofhaltung Kasa'S liefert mancherlei Sigrnthümlichrs. Morgen- vor Sonnenaufgang ertönen außerhalb der, di» ver schieden«» größern und kleinern Togul- eiaschließendeo Ring» mauer« die Klagen der Bedrückt«». Kasa entfenbtt augen blicklich einen seiner Leute nach der Gegend, woher di« Klagen erschallen. An der M«u«r angelangt, kündigt dieser dem außer halb stehenden Kläger sein« Gegenwart an und ladet ihn zur Borbringung seine» Anliegens »in. Nachdem er dasselbe an gehört und alle nöthigen Erhebungen »or den, den Kläger begleitenden Leuten gemacht, rapportirt «r mündlich dem Kasa, der ihn mit dem Endspruch» wieder an den Kläger beordert, und somit ist di« Sach« abgemacht. „Eine Stuode «ach Sonnenaufgang begiebt sich d«r Fürst au« seinem Togul unter ein Zeit, in dessen Mitte »in schöner, zweijähriger zahmer Löwe angebunden ist, nachdem «r mit dem selben gespielt nnd herumgebalgt hat, hört «r persönlich die wichtig«« Klage» an, die «r augenblicklich mündlich entscheidet. „All« Leut«, salbst die vornehmsten, neige« stch lies »or ihm zur Erde und halten stch stehend in «hrerbtrtiger Emfernung vor d«m Gebieter. „Später, gegen 10 Uhr, geht'- zur Tafel; vor dem Speisen bringt ei» Diener Wasser zu« Händewaschen. Hierauf gi«bt der Fürst eigenhändig de« Diener ein Stück Brod; nachdem derselbe r- gekostet, bröckel» rin anderer Diener da» Brod, sowie da- Aleisch den Speisenden »or, giebt ihnen di» appretirten Brocken in do« Hand uod e» fehlt nichts als da- Borkauon, um da» nlsterluyi Pczjmerston tznkngen. Lord Aberdeen selbst habe Soff, b« Mstho» u»b Sorgen der Premierschaft Lebewohl z» lagen» und »an müsse befürchten, daß der Earl of Gran villa (ein Buseidfreund des Prinzen Albert) an« Ruder oder doch an Hord Palmerston'» chittlle im Mininisterium des Innern kdmmen werde». Einer solchen „Katastrophe" müsse durch Volksdemonstrationen vorgrbeugt werden. — Die „Times" veröffentlicht folgende telegraphische Depesche: Malta, 14. December. Zwei englische Kauffahrtei schiffe, einem Malteser Hause gehörig und mit Kohlen ladung nach dem schwarze» M««r« abgesegelt, Haden bei der Schlacht von Sinop« schwer gelitten. Aus Konstnnttrtwp»! vom 11, O«r«mtz,r bring«, di« neuesten Wi«««r Blätter folgend, Bericht» ' Nachbar Schlacht bei Sinope haben drei Eonseiisberathungen stattgefunden, welche jrde-mal die ganze Nacht währten. Namik Pascha- Berichte über die Effectuirung eine« Anlehen« lauteten so ziemlich hoffnungslos. Dir in Skutazi errichtete Fremden legion ist nach Kleinasien abgegangen. Die vereinten Flotten liegen wieder vollzählig im Bo-porus. Die Hoffnung, die selben in da- schwarz« R««r auslapßrn zu sehen, welche die Krie-Spartei hegte, hat sich somit bis zetzt nicht gerechtfer tigt. Di» Friedenspartei ist unablässig bemüht, HgM Pascha in da- Ministerium zu bringen. Trotzdem, daß als« Groß würdenträger für den Krieg sich erklärt haben und groß artige Versprechungen machten, bemerkt man doch jetzt schon, daß Manche eine friedliche Lösung herbeiwünsche«. Di« kreuzend,« russischen Schiffe erscheinen täglich an der Mün dung des Bosporus. Im Pöbel zeigt sich ein großer In grimm gegen England, da man sicher auf Hilfeleistung im schwarzen Meer» rechnete. Mehrer, französische Aerztr sind eingetroffen und zur Balkanarmee abgegangen. Au- Italien und England erwartet man auch Aerztr. — (Ll.) Telegraphische Berichte au» Konstantinopel vom 12. d. M. melden übereinstimmend, daß an diesem Tag« di« vereinten Flotten noch vollzählig Im BoSpoeus lagen. Auch war zum Auslaufen kein« Ordre gegeben. Die Instructio nen dazu fehlten, wie bereits unlerm 8. gemeldet wurde, noch immer. Der Courier auS Wien war mit der Wiener Collectivnot« noch nicht »ingetroffen. „Retribution" und „Mogador" ankern auf ihren frühern Plätzen. Di« Ver wundeten, welche sie auS Sinope mitbrachten, deren Zahl bei 150 beträgt, sind in den Spitälern untergebracht. — Oie Stadl ist ruhig; am 11. wurde das Geburt-fest des Propheten gef'iert. Di« Abreise des persischen Gesandten nach Bagdad war für den 20. festgesetzt. — Die officiöse „Preuß. Corresp." schreibt: Wir erhalten von zuverlässiger Seite die Bestätigung der bereit» ander weitig gemeldeten Thalsache, daß die bisher im Bosporus verweilenden Abtheilungen der englischen und französischen Flotte in das schwarze Meer eingeiaufen sind, mit der Weisung, die türkische Küste vor Angriffen der russischen Flotte sicher zu stellen. Diese Maßregel dürfte wohl nir gends als eine unerwartete erscheinen, da, wie verlautet, schon vor einiger Zeit das russisch« Eabinet von England her benachrichtigt worden ist, daß ein Angriff von Seiten Rußlands auf di« türkischen Häfen das Erscheinen ber com- binirten englisch-französischen Flotte im schwarzen Meere zur Folge haben würde. — Diese Nachrichten bestätigend, be merkt die „N. Pr. Z.", daß der Kaiser von Rußland durch seinen Gesandten in London, den Baron v. Brunnow, un längst hat erklären lassen, daß er das Einlaufen der «nglisch- franzüsischen Escadre ins schwarz« Meer als eine Kriegs erklärung betrachten würde. (Dies wird von anderer Seite in Abrede gestellt. D. Red. d. Dr. Z.) Da« britische Ministerium Hal diese Erklärung ausweichend dahin beant wortet: England wolle den Krieg nicht, aber es halte sich für verpflichtet, die türkischen Häfen zu schützen. Es wird nun auf die Interpretation dieser Erklärungen gegenüber dem erfolgten Einlaufen der Flotten ankommen, sowie darauf, -b die englisch-französische und die russische Flotte sich demnächst begegnen und mit einander messen werden. Die türkischen Häfen wird Rußland nach dem Gelingen des Ereignisse- von Sinope kaum angxeifen. Andererseits er fahren wir, daß die Pforte auf die Wiener Note die Er klärung abgeben will: der Divan sei der Ueberzeugung, die Türkei gehe schon an den gegenwärtig bestehenden Ver trägen zu Grunde, sie zöge also den Krieg einer Erweite rung (der Verträge vor und könne nur auf einer ganz neuen Basis unterhandeln; vor jeder Verhandlung aber müsse sie auf der Räumung der Donausürffenthümer und Erstattung ihrer Kriegskosten bestehen. Hiernach wäre allerdings eine Vermittelung kaum noch denkbar, und dann würden auch Speisen ganz und gar bequem zu haben. AuS jedem, mit Wasser, Meriffa oder Honigwein angefüllten Trinkhorn wirb ein Theil dem es überbringenden Dieser in die hohl» Hand gegossen, welchen rr augenblicklich einschlärfi; hierauf tttnkt man. „Der Fürst hat ei« eigene» Horn in Form eines Becher», au» dem er ganz allein trinkt; wenn er übrigen» »ine» seiner Großen sein besouderes Wohlgefallen kunbgeben will, so gießt er demselben ein« Portion auf di« vorgehallxor Schamina, von wrlcher jener da- Getränke rinschlürft. Deisch und Merissa find ein uoeutbehrlicheS Getränk, und Kasa unterhält zur Bereitung derselben nicht weniger al- lüv Krauen, welche, die großen steinernen mit zwei Henkeln verseh«nen Krüge auf den Rücken gebunden, ihn auf allen seine« Feld- und Streifzügen begleiten. Alle vornehmen Offiziere speisen «nd trinken von Kasa und bekommen außer ihrem Antheil an der Beute keine Löhnung. Wenn Kasa eiven Tag bei der Derthriluog der Speisen uyd Ge tränke unter seine Ofstzjere «icht zugegen ist, so gilt die- al- rin Zeichen seiner Ungunst. „So viel ich selbst benwrkte, weiß Kasa dies« stolzen, trotz köpfigen, kannifchen Grvßm sehr gut za behandele», indem er st« je nach ihrem Temperamente mit schönen Rebenbaeten, mit Ge schenken , mit Drohungen kettet. Er hat mir selbst «usetnander- gesetzt, wk« schwierig die Führung und Behandlung dieser Leute, deren sich Zebn aks unvergleichlich betrachtet, sei, daß er sich eigentlich nur auf seine mit Luntenflint»« bewaffneten, dem Militärdienste zugethriktrn Silaven vollkommen verlassen könne, und da- er an Einführung von zweckdieniichrrn Matzrageln in den Provinzen sehr oft durch die Rücksichten gehindert wird, welch« ,r zur Erhaltung eine- gutep Einvernehmrn- für sein«
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