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Weißeritz-Zeitung : 31.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185703315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18570331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18570331
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-31
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.03.1857
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MS« Meißerih-Zeitung Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dienstag. Erscheint Dienstag» und Freitag». Zu beziehen durch alle Postanstal ten. Preis pro Quart. tO Ngr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann 31 Mär) 1857. Inserate werde» mit 8 Pfg. ftix die Zeile berechnet iS und in alle« Expeditionen angenommen. Die Theilnahme der Laien am Gustav- Adolph-Vereine. Der Gustav-Ssdolph.Verein ist eine geistliche Stiftung, besteht aber aus gemischten Elementen: Geistlichen und Lairn. Das Laienelement ist im Gust.-Ad.-Verein stark vertreten, aber auch unentbehrlich; was würde ohne dasselbe werden, was gewirkt werden? Wenig. Wie stark das Laienelement vertreten ist, beweist jede Versammlung deS Gust.-Ad.-VereinS, selbst die Hauptversammlung. Man denke an Bremen:, vom 2.—4. September langten über 20V Gäste an; darunter waren allerdings über ISO Geistliche, die Confistorialräthe, Pröpste, Geh. Kirchenräthe, Candidaten und Misfionaire noch nicht gerechnet. Aber die Laien waren auch stark vertreten, alle Stande hatten ihr Kontingent gesendet, Juristen, Kaufleute, Oeconomen, Privatleute waren da. 1 Amtmann, Geh. Regierungs rath, Assessor, Prorector, Kollaborator, Gymnafialdirector, Seminardirector, 2 Oberlehrer, 3 andere Lehrer, 4 Kaufleute, 1 Landes-Oeeonomie-Rath, I Buchhändler, 2 Organisten, 3 Professoren, l General-Schulinspector, ! Hofbibliothekar, Geh. Finanzrath, Geh. Hofrath, Kirchenältester, Jnten- danturrath, Bürgermeister, Oberförster, GcrichtSadvocat, Expedient, waren zugegen, selbst das Militair und der Adel waren vertreten, denn ein Oberstlieutnant und der Graf Schwerin aus Putzar in Pommern waren in die Liste der Angekommenen eingetragen. Und nicht etwa die nächste Umgegend war es blos, die vertreten war, nein,, das ganze evangelische Deutschland, selbst das Aus land. Es waren Gäste aus Ungarn, Preußen, Baiern, Hannover, Sachsen, Würtemberg, Baden, Hessen, Holstein, Braunschweig, Oldenburg, selbst aus der Schweiz, Belgien, Norwegen, Frankreich, da; die Namen Oldenburg, Pres- burg, Schemnitz, Oberschützen, Berlin, Breslau, Wettin, Münster, Potsdam, Barmen, Stralsund, Königsberg, Düsseldorf, Nürnberg, Hannover, Göttingen, Celle, Emden, Stuttgart, Kiel, Altona, Hamburg, Braunschweig, Wei mar, Jena, Oldenburg, Dresden, Basel, Brüssel, Ant werpen, Bergen, Paris, Algier, figurirten in der Liste. D-r Bürger- und Handwerksstand war nicht vertreten, denn für die Fernen verbot sich das Reisen, und die Nahen waren da. Aber desto stärker ist der Bürger- und Bauernstand in den Localvereinen vertreten, wenn nicht der Hirte die Heerde selbst irre macht, wie es jüngst in *" vorgekommen sein soll. Daß der Mittelstand im Gust.-Ad.-Verein stark vertreten ist, davon könnte man die Belege aus unserer unmittelbaren Umgebung beibringen, zählt doch im Mittelstand, dem eigentlichen Kern des deutschen Volks, die Kirche ihre meisten und wärmsten Freunde. Aber wer sind Die, die, wo es an den nötigsten kirchlichen Hilfsmitteln fehlt, gleich bei der Hand find, zu helfen, Komitees bilden, oder in sie mit Freuden eintreten, wenn eS ihnen angeboten wird? Aus allerlei Volk, könnte man sagen: Beamte, Lehrer, Bürger. Die Anstalt zu Höxter beweist eS: der Vorstand besteht aus S Geist lichen und 6 Laien; eben so der Vorstand deS Hol-» stein'schen Hauptvereins in Kiel, er zählt eben so viel Laien, als Geistliche (2 Professoren, l Kaufmann). D»r Verwaltungs-Komitee der EvangelifirungSgesellschaft zu Straßburg besteht aus 6 Geistlichen und 6 Laien. Und ließ man die Liste der freundlichen Geber, so überzeugt man sich vollends, daß das Laienelement vorwiegt. Das Rühmendste dabei ist die große Zahl Wittwen, die bet gesteuert haben; sie erinnern an die Wittwe im Evangelio, die ihren letzten Heller gab. Die meisten Namen Ver- rathen, obgleich das Verzeichniß französisch ist, deutsche» Ursprung; aber die deutsche Muttersprache scheint in der Hauptstadt deS Elsaßes selten geworden zu sein. Aber wie ist der Bürgerstand vertreten! Doch was bedürfen wir weiter Zeugniß? Die Theilnahme der Laien am Gust.-Ad.-Verein ist erwiesen. Und was wäre der Verein auch ohne die Laien bet den täglich steigenden Bitten und Ansprüchen und der Menge der hilfsbedürftigen Gemeinden! Aber das Laienblement ist nicht blos nützlich, nothwendig sogar; eS verhütet das Umsichgreifen von Parteiungen. Versuche hat man gemacht, den Gust.-Ad.-Verein zur Parteisache zu machen, aber es ist glücklicher Weise nicht gelungen, er ist eben so fest gegen Rupp und Konsorten seiner Zeit, al« die modernen Lutheraner, gewesen. Wie nöthig da« Zu- sammenhalten der Mitglieder ist, das beweist der Angriff, der vor kurzem von einer Seite her gemacht worden ist, wo man eS am wenigsten hätte erwarten sollen, nämlich von geistlicher Seite. Ist eS wahr, darf man seinen Ohren trauen, der Gust.-Ad.-Verein soll Spaltungen machen, aus Eroberungen ausgehen? Wenn fie entstehen, so kommen fie von entgegengesetzter Seite her, sie möchten gern den Grundsatz in Anwendung bringen, die heimlichen Gegner nämlich des Verein«: üiville et impvrrr! Haben denn die Anbeter Luthers nicht genug an der Lection, die sie in Baiern bekommen haben, wollen fie sich dem Laienelement ganz entfremden? Da aber der Fehdehand schuh, den ein Geistlicher dem Gust.-Ad.-Verein hinge- worsen hat, nur vielleicht ein'Vorspiel Dessen ist, was kommen wird, so ist es die Pflicht Aller, die solche Um triebe nicht billigen, eine feste Phalanx gegen die Feinde des Lichts zu bilden und dem Gust.-Ad.-Verein sich an zuschließen. Ein Jntifferentistenverein ist er wahrlich nicht, und soll es auch nicht werden. Die Namen Großmann, Zimmermann, und vieler Andern, die die Zierde der evangelischen Kirche find, beweisen eö; aber ein Finsterlingsverein soll es auch nicht werden. Trotz des Zornes der Strenglutheraner werden Schweizer und Deutsche neben einander ferner fitzen und man wird stch um keinen Preis enjschließen, die reformirten Brüder aus zustoßen, ihr Evangelium ist kein anderes, als das unsrige.
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