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Dresdner Journal : 21.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185310214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-21
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 21.10.1853
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Dresdner Journal. verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartman«. Dieses Blatt erscheint mit Ansnahme de« Sonntag« täglich Abend« nnd iß dnrch alle Postanstalten zn beziehen. .V 246. Freitag, de« 21. Oktober. Pret« für da« Vierteljahr Thaler. Insertion« - Gebühren für de» Raum einer gespaltenen Zeile l Rengroschrn. 18S3 Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Lersteigerung Hannoverscher Fohlen betreffend.*) Da« Ministerium de« Innern wird auch in diesem Jahr Zwanzig Stutfohlen au« den vorzüglicheren Zuchten Hannover« zur Versteigerung bringen lassen, und ist hierzu Termin auf Sonnabend, de« SS. Oktober, Mittag- L Uhr in Riesa anberaumt worden. Die zu stellenden Bedingungen werden vor der Auktion veröffentlicht werden. Dre«den, den 11. Oktober. 1853. Ministerium des Innern. Freiherr v. Beust. Demuth. *) Diese Bekannlmachung ist nach j. 21 des PreßgesetzeS vom 14. März 1851 in alle Provinzialblättrr aufzunehmrn. Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. Tastetgeschichte. Wien: Der Kaiser zum 2V. d. M. zu- rückerwartet. Dir Getreidrsrage. Eisenbahnunfall. Be richtigungen. Der neue amerikanische Geschäftsträger. Abreise de« Herzog« von Modena. Fürst Milosch an» gekommen. Neueste Nachrichten au« Konstantinopel. — Berlin: Die Reise de« König«. Der Prinz von Preu ßen. — BreSlau: Inthronisation de« Fürstbischof« Ur. Förster. — München. Festlichkeiten zu Ehren des Kaiser« von Oesterreich. — Stuttgart: Schlimme Nachrichten über Graf v. Neipperg. Der Großherzog und die Großherzogin von Oldenburg. — Konstanz: Die Insel Mainau vom Prinz-Regenten erworben. — Hamburg: Da- Verbot de« Hamburger Corresponden- ten im Herzogthum Schleswig. — Frankfurt: Ver mischte«. Wahlangelegenheit. Die Darmstädter Bank. — Pari«: Da« Pap« über die orientalische Frage. Ein ladungen nach Compiögne. Vermischte«. Nachrichten vom Senegal. — Madrid: Der neue nordamerikanische Gesandte Herr Souls, dessen Beziehungen zu Herrn Ealdrron de la Barra. Königin Christine. — London: Diplomatische«. Zur orientalischen Frag,. Russische Kriegsschiffe zu Spithead angekommen. — St. Peters burg: Ankunft de« Kaiser«. — Brasilien: Neue« Ministerium. Local- und Proviuzialangelegenheiten. Dresden: Stadtverordnetensitzung. Dampfschifffahrt nach Witten, berg. — Ebemnitz: Dir sächsische Baumwvllenspinnerei. Fest von Arbeitern der Hartmann'schen Maschinenfabrik veranstaltet.— Plauen: Schadenfeuer. — Hainichen: Schadenfeuer. — Lößnitz: Schadenfeuer. — Wehlen: Ein toller Hund. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Töten, 18. Oktober. Se. Majestät der Kaiser wird übermorgen von München eintrrffen und da« Hoflager in der k. k. Burg nehmen. — Die zunehmende Theuerung von Lrben-mitteln, namentlich de« Getreide«, hat von Seiten der Ministerien de« Innern und de« Handel« in jüngster Zeit die lebhafteste Fürsorge in Anspruch genommen. Unter den vielen Projekte«, welche zur Steuerung dies,« bedenk lichen Uebelstande« in Vorschlag gebracht worden sind, wird, wie wir vernehmen, von Seiten der Staatsverwaltung vor Allem eine Verminderung der Transportpreis, für Körner früchte, soweit die« in ihrem Bereiche liegt, in Anwendung gebracht und der Tarif auf den ärarischen Eisenbahnen zu Gunsten derselben wesentlich herabgesetzt werden. Die hiesigen Bäcker befinden sich bereit« in einer solchen Geld klemme, daß sich die Innung derselben um ein unverzins liche« Darlehen von 400,000 fl. beim Gemeinderathe zu bewerben veranlaßt fand. — Auf der Pesth-Szolnoker Eisen- bahn hat sich gestern rin beklagenSwerlher Unfall ereignet, dessen Folgen nur dadurch verringert wurden, daß er keinen Personen-, sondern einen Lasttrain betroffen hat. Infolge der Entgleisung der Maschine wurden nämlich sechs Wag gons zertrümmert, wobei.der Oberconducteur tobt blieb, dem Condurteur ein Arm abgefahren und der Maschinen führer und ein Heizer schwer verwundet wurden. Die Bahn selbst wurde für diesen Tag unfahrbar gemacht. — In mehrern Zeitungen befand sich die Nachricht über eine von der kaiserlich russischen Regierung verfügte Werthverminderung der russischen Imperialen. Auf Grund eine« amtlichen Berichtes aus Warschau ist jene Nachricht al« eine irrig, zu bezeichnen. Seit dem kaiserlichen Uka« vom 3. September 1841 ist hinsichtlich jener Münzen keine neue Verfügung erflossen, dieselben werden jetzt wie zuvor mit 3 PrvkkNt über Nennwerth sowohl bei den öffentlichen Eassen de« Lande«, al« auch im Privatverkehre angenom men. — Die „Oesterr. Eorresp." schreibt: Ein hiesige« Lokalblatt berichtet aus Bukarest vom 10. d. M.: die Für sten der Moldau und der Walachei seien von der Pforte adgeseht worden. E« will da« bezeichnete Blatt ferner au« Orsowa den 12. d. M. erfahren haben. ,S herrschten in Kalafat, gegenüber von Widdin, Besorgnisse wegen eine« vermutheten UebergangeS der Türken über di, Donau zum Angriff auf den rechten Flügel der russischen Armee, weil viele Schiffe von den türkischen Befehlshabern dort ver sammelt wurden. Es ist uns nicht bekannt, woher jenes Lokalblatt solche Informationen schöpfte. Wir halten uns nur zu der Bemerkung verpflichtet, daß weder die eine noch die andere dieser beiden Nachrichten bis zu dieser Stunde durch amtliche oder außerordentliche Berichte bestätigt wird. — (W. Bl.) Dec seit einiger Zeit hier weilende, zum Geschäftsträger der amerikanischen Vereinsstaaten am k. k. Hofe ernannte Herr Jackson dürfte nach der Rückkehr Sr. Majestät des Kaisers von München seine Ereditive über reichen. Der frühere Geschäftsträger, Herr v. Foot,, ist bereits nach Amerika zurückgekehrt. — Se. königliche Hoheit der Herzog von Modena ist nach vierwöchentlichem Aufent halte in Wien heute nach Modena abgereist. — Fürst Mi losch Obrenvvitsch ist von seiner Reise nach der Walachei zurückgekehrt. Löten, 19. Oktober. (T. D. d. E. B.) Das Dampfschiff ist in Triest »ingetroffen und bringt Nachrichten auS Kon stantinopel vom 10. Oktober. Nach denselben ist di, eng lische und französische Flotte noch nicht eingelaufen, jedoch soll di« Pforte dieselben für den Fall einer negativen Ant wort deS Fürsten Gortschakoff erbeten haben. Der englische Gesandte Lord Stratford und der französische Gesandte de la Cour trachten eifrig zu vermitteln. An der griechischen und persischen Grenze wird ein BeobachtungScorpS aufge stellt. — Ein neuer griechischer Patriarch, AnthimoS, ist gewählt. Berlin, 19. Oktober. (N. Pr. 3 ) Se. Majestät der König werden nach den nunmehr erlassenen officiellen Be stimmungen am Sonnabend (22.) früh die Reise nach der Provinz Sachsen antreten und gedenken um 1 Uhr in Halle »inzutreffen. Nach einem Besuch der Moritzburg und nach eingenommenem Diner reisen Se. Majestät nach Mag deburg, nehmen daselbst da« Nachtlager und wohnen am Sonntage den dortigen Feierlichkeiten bei. Am Nachmit tage kchren Se. Majestät nach SanSsouti zurück. Hiernach ergiebt sich auch, daß Se. Majestät den Besuch der Wart burg bei Eisenach aufqegeben haben. — Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen werden nicht, wie bisher verlautete, in diesen Tagen, sondern erst in der zweiten Hälfte des künftigen Monats nach Koblenz zurückkehr,n. Breslau, 18. Oktober. (Nat. Z.) Unter großen Feier lichkeiten hat heute bi, Consecration und Inthronisation deS Fürstbischofs Or. Heinrich Förster durch den Fürstbischof Cardinal Fürst Schwarzenberg stattgefunden. Die Geist lichkeit war mit Einschluß der Alumnen durch 400 Perso nen vertreten. AbendS wurde der ganze Dom festlich er leuchtet. München, 17. Oktober. (A. Z.) Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich empfing heute Vormittag die Auf wartung des gesammten OffizierrorpS seines Regimentes, und begab sich in die Caserne desselben, wo die Mannschaft ihren hohen Oberstinhaber auf dir herzlichste Weise empfing. Sr. Majestät fuhr sodann, begleitet vom Herzog Ludwig, nach der Residenz zurück und nahm hierauf mit unserm Monarchen einige Sehenswürdigkeiten unserer Stadt in Augenschein. Diesen Nachmittag begab sich der Kaiser mit unfern königlichen Majestäten zur Tafel bei Sr. Majestät dem König Ludwig nach dem WittelSbacher Palast. Die gestrige Parade zu Ehren deS Kaisers hat nicht Fürst Taxi«, sondern Se. Majestät der König persönlich commandirt. An der Nachmittag im Schlachtensaal der königlichen Re sidenz stattgehabten Militärtafel nahmen mit den allerhöch sten und höchsten Herrschaften 120 Personen Theil. Heute Abend ist großer Hofball. Stuttgart, 15. Oktober. (A. A.) Nachdem über da« Befinden des Grafen v. Neipperg bi« vorgestern günstigere Nachrichten eingelaufen waren, welche schon der Hoffnung Raum gaben, derselbe werde in der nächsten Woche hierher gebracht werden können, traf gestern eine sehr beunruhigende telegraphische Meldung ein, welche da« schlimmste befürchten läßt, indem ein bösartige« Fieber zum AuSbruch gekommen sei. Der erste Leibarzt Sr. Maj. deS König«, SlaalSrath v. Ludwig, hat sich daher noch gestern Nachmittag mit dem Friedrich-Hafner Eilzug auf den Weg nach HohenemS begeben, wo der Graf noch liegt. Man sieht daher heute mit größter Spannung weitern Berichten entgegen. — 17. Oktober. (St. A. f. W ) Ihre königliche Hoheit die Frau Großherzogin von Oldenburg sind gestern Nach mittag zum Besuch der königlichen Familie von Kirchheim aus hier angekommen. — Se. königl. Majestät haben de« GroßherzogS von Oldenburg königliche Hoheit unter die Großkreuze Höchstihres Ordens der württembergischen Krone ausgenommen. Konstanz, 16 Oktober. (Schw.M.) Die Insel Mainau ist wirklich von Sr. königl. Hoh. dem Prinzregenten erworben worden, wogegen <S vollkommen richtig, daß die Gesellschaft der Schwestern vom Herzen Jesu wegen deS Ankauf« dieser Besitzung in Unterhandlung stand. Man ist hier allgemein erfreut darüber, daß diese Perle de« BodenseeS in den Besitz Die Sturmsa-e von San Marco und der Maler Gioraione. Von SV. A. Pan». (Fortsetzung.) Es war am 25. Februar; graue, dämmernde Nebelschleier stiegen au« den Lagunen auf, die immer wärmer find al« dir erkaltete Luft, und lagerten fich trübe über die Mauern und Thürmr der Stadt. Graziano war in der Kirche zur Beichte bei dem Pater Guiseppo gewesen, und dieser hatte mit gewissenhafter Strenge dir Hoffnungen seiner Liebe und mit ihnen sein Herz er schüttert; trübe und verfinstert wie der Winterhimmel schritt er zum Riva San Marro. Die Mittagssonne schimmerte nur bleich durch die grauen Wolkendecken, die fich immer tiefer senkten und ballten, bi« der blaffe Lichtpunkt ganz verschwand. Graziano verbarg fich in der Gondel, di« srstgebunden und schaukelnd am Ufer schwamm. So wurde r« Nachmittag, und r« begannen heftige Windstöße zu wehen; öve und menschenleer lag die Piazetta und der MarruSplatz da. Doch der Wind tummelte fich immer heftigrr auf den Wogen, da« Gewölk zerriß und kühler Regen stäubte nieder. Gelbe Streifen der unterfinkenden Sonne begrenzten scharf und unheimlich dunkle sich am Himmel wälzende Wolkenmaffen; noch weiter am Horizont in der Ferne gingen schon Blitz und Donner über die in Regen verhüllten Wolken hin. Wilde, peitschende Windwiibel trieben da« Wasser zur Piazetta hinauf, daß die überlaufenden Wellen bi« an die Säulenfüße de« Dogenpalastr« leckten, und in weniger al« einer Viertelstunde ward da« Unwetter zum Sturme. Graziano war au« der Gondel gesprungen, wollte sie an da« Feuilleton. Land ziehen und fester an die Pfähle schnüren, um dann nach Hause zu eilen; doch al« er den Strick von der Kielkrampe de« Schiffchen« gelöst hatte und sich aufrichtete, stand im Mantel ver hüllt ein Mann vor ihm und begehrte nach Riva S. Giorgio Maggiore zu fahren. Halb erschreckt von der plötzlichen Er scheinung und halb hohnlachend verweigerte e« Graziano ent schieden; der Unbekannte aber sah ihn mit festen Augen an, und al« er die Hand auf de« Schiffer« Schulter legte und diesem Sicherheit versprach, durchzuckte denselben eine niegekannte Empfindung; er wagte nicht zu reden. Beide stiegen in die Gondel und fuhren durch Sturm und Wogen dahin. ES war dem Barrarole oft, al« ob die Masserberg« vor seinem Kahne auSwichen und sich «heilten, und früher und glücklicher, ehe er e« mit bebendem Herzen geglaubt hatte, kamen sie am Ziele an. Sie stiegen au«. Graziano zog die Gondel, sich rückwärts an stemmend, auf da« Ufer, doch al- er sich umwandte, stand ein zweiter Mann, gleichfalls In dunkeln» Gewände verhüllt, vor ihnen. Graziano bebte zusammen, doch der Fremde sagte, er möchte fie Beide nach San Nicolo in Lido fahren. „Wie wäre da« möglich bei dieser See und mit einem Ruder?' erwiderte entsetzt der Barkarole. Doch der erste Un bekannte legte abrrmal« die Hand auf seine Schulter, daß r« seine Nerven elektrisch durchfuhr, und antwortete: „Du kannst sicher gehen, Graziano, und wirst gut bezahlt." Der Arme vermochte nicht zu widerstehen, und doch erschütterte ihn die Gefahr; er empfahl seine Seele allen Heiligen und fühlte mit brennendem Schmerze, raß ihn der Gedankt an Guidekka den Abschied vom Leben schwer und furchtbar machen werde. Stumm und lautlo« setzlen sie sich in den Nachen. Abermals mäßigte fich da» Toben de« Masters in der Nähe de« Kahne«, und obgleich Graziano mit gewaltiger Anstrengung arbeiten mußte, während die Gefährten schweigsam dasaßen, so erreichten sie doch zum Erstaunen de« Schiffer« San Nicolo in Lido in kurzer Fahrt. Mit der Freude der Erlösung bebte Graziano'« Herz, al« er sah, wie er den schwankenden Nachen immer näher gegen da« Ufer zu rudern ver mochte, nnd al« er endlich die Hand auSstrecklr und mit der Hakcnstange in da« eiserne Oer der Strandpsähle faßte und da« Fahrzeug mit krampfhaften Armen an da« Land riß, so ver« wandelten sich seine ängstlichen Stoßseufzer in ein kurze« aber heiße« Dankgebet für seine Rettung. Sr war der Erste, der an« Ufer sprang ; die unheimlichen Gefährten folgten rasch nach. Heftiger peitschte der Wind vom Meere her nach dem Lande und verhüllte in Regen und Schloßen den Anblick der nächsten Nähe; da trat hinter dem hohen Steinwalle de« Ufer« eine dritte Gestalt hervor und eilte mit raschen Schritten auf die ersten zu; al« fie dort angekommen war, blickten alle drei wie zur Be grüßung stumm und mit feierlich ernstem Au-vrucke gen Himmel, und der Neuangekommene sprach eilig aber mit Ruhe zu Graziano: „veneckictus qui venit in nnmine ckomini!" Guter Schiffmann, nun mußt Du un« alle Drei außerhalb der beiden Castelle fahren." Hier, jenseit« der Fundamente, war die Gefahr am größten und an rin glückliche« Entkommen nicht zu glauben. Graziano versagte daher den Dienst mit aller Bestimmtheit, wie- daraus hin, wir er schon die bisherige Fahrt mit Hintenansetzunq seine« Leben« gemacht habe, nnd wir den Gondoliere nicht« verpflichten
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