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Dresdner Journal : 13.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185311138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-13
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. N/W Disse« dlatt erscheint mit «»«nähme _ Prri« ftr da« Biertrljahr 1^ Thaler. ./Vs ^LUHsH Eonntag« täglich »bend« nnd ist Tonnma, den 13. November. Insertion«.«ebihre» für de, Raum 1 " dnrch alle Postanstalten zn beziehen. einer gespaltene» Zeile 1 Nengroschrn. . Amtlicher Theil. Bekanntmachung de« Ministerium« deS Innern, die allgemeine deutsche Industrie Ausstellung in München im Jahre L8S4 betreffend. Auf Grund der von brr König!. Bayerschen Regierung anher gelangten Milthrilungen wird andurch Folgende« de- kannt gemacht: 1) In München wird vom 15. Juli bi« 15. Octo der 1854 eine außer den AollvereinSstaaten auch die dem Zollvereine noch nicht ang,hörenden Staaten Deutsch land«, namentlich also auch Oesterreich umfassende all« gemeine deutsch, Industrieausstellung adgehalten werden. 2) Zulässig zu dieser Ausstellung ist jede« Erzeuqniß au« den zur Theilnahme eingeladenen Staaten vom Roh stoff, di« zum f,rtig,n Fabrikat,, w,lch,« nach s,in,r Be- schaff,nh,it d,n d,rmalig,n Stand d,r Production darzu- stellen g,rign«t ist. Jn«b,sond,r, erscheint j«d,S Erz,ugniß willkommen, wel che« durch Neuheit de« Verfahren« oder de« ang,wendeten Stoffe«, durch Schönheit oder Eigenthümlichkrit der Form, durch Güte und Vollendung der Arbeit, durch Verbesserun gen in der Methode der Erzeugung, durch den Gebrauch neuer oder verbesserter Werkzeuge und Maschinen, durch dir Masse, in welcher ,« erzeugt wird, oder durch verhältniß- mäßige Wohlfeilheit sich auSzeichne«. Zu Kunstwerken gesteigerte Gewerb«.Erzeugnisse und Proben besonderer Geschicklichkeit und Sorgfalt sind so we nig ausgeschlossen, al« gewöhnlich, HandwerkS-Arbeit, welche, obwohl im Gebrauche allgemein verbreitet, doch im Verhält nisse zum Preise vorzüglich gut berg,stellt ist. Au« dem Bereiche der bildenden Künste werden di, Werk, der Plastik zug,lassen, ander, nur insoweit sie durch Neuheit de« Stoffe« oder de« technischen Verfahren« beson der, Beachtung ansprechen. 3) Ausgeschlossen sind: ») feuergefährlich, und explodirend, Product,, i») Gegenstände, welche während der Ausstellung dem Berderben ausgesetzt sind. Bon selbst wird kein Gewrrbtreibender Exemplare und Proben einsenden wollen, welche bereit« auf früher», allge meinen Ausstellungen zu sehen gewesen sind. 4) Jeder Gegenstand ist vorher bei einer PrüfungS- Commission anzumelden. Ohne AulassungSbescheinigung derselben wird kein Gegenstand angenommen. 5) Die Anmeldungen bei der Prüfungs-Commission müssen di« spätesten« 15. April 1854 erfolgen, später angemeldete Gegenständ, werden zurückgewiesen. 6) Die Gegenstände sollen bi« 15. Juni 1854 in München «ingetroffen fein. Di, Annahme später «intref- fender Gegenständ« kann nicht zug,sichert werden. 7) Sämmtliche für die Ausstellung bestimmte Gegen ständ» sollen, soweit sie von einer Commission legitimirt sind, Tran« port frei h, it auf allen bayerschen und säch sischen Eisenbahnen genießen. Dir nähern, Bestimmungen darüber sollen, wa« di, sächsischen Eisenbahnen angeht, spä ter bekannt gemacht werden. 8) Die Versicherung der Gegenstände gegen FeuerSgefahr nach dem declarirten Werth, bewirkt die AutstellungS-Com- Mission in München. 9) Für die Wahrung der Gegenstände gegen sonstige Beschädigung während der Ausstellung, sowie für deren Rückgabe am Schlüsse derselben an den Aussteller oder an einen von ihm ernannten Bevollmächtigten wird gehaftet. Verschlechterungen der Gegenstände, welch, ihrer Natur nach in Folge der Au«st,Uung, z B. durch Staub, längere« Liegen u. s. w. »intreten, begrünten keinen Anspruch auf Entschädigung. 10) Binnen 14 Lagen nach dem Schluss, der Aus stellung sind di, Gegenständ, au« den Ausstellungsräumen zu entfernen. Unterläßt der Aussteller während dieser Zeit, sein, Pro- ducte entweder selbst ober durch einen Bevollmächtigten zurückzunehmen, so härt die nach Ziffer 9 übernommene Haftung auf und die Gegenständ, werden einem Spediteur übergeben, um sie dem Aussteller auf s,in, Kost,n und Gefahr zuzusenden. Dein Aussteller steht frei, bei der Auf stellung seiner Producte selbst oder durch einen Bevollmäch tigten mitzuwirken. 11) Vor Beendigung der Ausstellung darf kein Gegen stand zurückgenommen werden. Dem Aussteller bleibt überlassen, während der Ausstel lung Gegenstände zu verkaufen. Au diesem Zwecke hat der selbe der Commission diejenige Person in München zu be zeichnen, an welche die Kauflustigen zu verweisen und die Gegenstände nach dem Schlüsse der Ausstellung adzulie- fern sind. 12) Di» Aussteller sind vom Eintrittsgeld« befreit. 13) Se. Majestät der König von Bayern wird eine besondere Prüfung-- und BerichtSerstaltungS-Commission au« der Commission der betheiligten Länder und Sachverstän digen bilden und durch dieselbe große und kleine eherne Denkmünzen verleihen lassen, persönliche Auszeichnung be sonder« hervorragender Verdienste Sich vorbehallend. 14) Für das Königreich Sachsen wird eine Königliche AuSstellunL« Commission für den Verkehr mit der Königlich Bayerschen AusstellungS-Commission in München und für die Ausführung vorstehender Bestimmungen, soweit sie sich auf Sächsische Aussteller beziehen, gebildet und zu deren Mitgliedern hierdurch der Geheime Rath und Abtheilung« - Direktor im Mini sterium deS Innern vr Weinlig, der Direktor der polytechnischen Schule in Dresden, Pro fessor Vr Hülße und vr. Heinrich Bodemer in Großenhayn ernannt. 15) Alle weitern Anordnungen wegen der Ausstellung in München Haden den sächsischen Ausstellern gegenüber von dieser AuSstellungS-Commission auszugehen und alle die Ausstellung betreffende Anfragen sind an die Königliche AusstellungS-Commission in Dresden zu richten. 16) Die Ausstellung« - Commission wird insbesondere ermächtigt, zu Ausführung von Punkt 4 und 5 dieser Be kanntmachung sich in passend gelegenen Orten durch be sondere Comite« oder einzelne Beauftragte vertreten zu lassen und wird de-halb in kürzester Frist da- Nähere be kannt machen. DaS Ministerium de« Innern glaubt mit Sicherheit erwarten zu können, daß trotz der raschen Aufeinanderfolge der Ausstellungen während der letzten Jahre, di» sächsischen Producenten Alle- aufbieten werden, was in ihren Kräften steht, um bei dieser nur deutschen, aber auch allgemein deutschen Ausstellung die sächsische Industrie nach allen Richtungen hin vollständig, tüchtig und geschmackvoll zu vertreten. Dresden, den 7. November 1853. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Demuth. Dresden, 9. November. Se. Königlich, Majestät Haden geruht, dem pensionirten Gendarm und dermaligen Chauffeegelder-Einnehmer Friedrich Samuel Heymann in CunerSdorf bei Annaberg auS Anlaß deS am 1. diese« Monat- erfüllten fünfzigjährigen Zeitraum« seiner An stellung im öffentlichen Dienste und in Anerkennung seiner treuen und guten Dienstleistung im Militär- und Civil« Staatsdienst die zum Verdienstorden gehörig» Verdienst medaille in Silber zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. Tagesgeschichte. Dresden: Zur Charakteristik der Press,. — Wien: Die Kaiserin Karoline eingetroffen. Fürst Slirbey. Di,Probefahrten über denSemmering — Berlin: Zur Einberufung der Kammern. Die Conferrnzen zur Ausführung des Februarve/tragS begonnen. Der Aller höchste Bescheid an di, lutherischen Provinzialvereine. — München: Uebereinkunft mit der Schweiz wegen der Schifffahrt auf dem Bodens,,. — Frankfurt: Mit- theilung deS k. k. Präsidialgesandten in der orientalischen Frage. Vermischt,«. — Pari«: Bksorglichere Stim mung in der orientalischen Frage. Gerücht über einen bevorstehenden Congreß in London. Vermischt,«. — Lon don: Cabinetsconseil. Die Time« über di, türkisch russische Differenz. DI« Procession de« Lordmayor«. — Konstantinopel: Reskript de« Sultans an die Na tionalversammlung. Die Rüstungen dauern fort. Ein Theil der englisch-französischen Flotte eingetroffen. Thrue- rung. Neue« Papiergeld. Di, Nachricht,» aus dem asiatischen Lager. Einzelnhelten über die Vorgänge an der Donau. Local- und Provinzialangelegenheiteu. Dresden: Der Kunstwiesenbau im I. 1L52. — Großenhain: Eisenbahnunfall. — Me,ranr: Unglücksfall. Fest d«r Sonntagsschüler. — Au« dem Erzgebirge: Witte- rungSverhältnisse. Die Getreideprrise. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten Tage-geschichte. Dresden, 12. November. E« ist in diesen Tagen «in bedauerlicher Vorfall zu berichten gewesen, der sich in einer deutschen Residenzstadt zwischen zwei hochgestellten Personen zugetragen Hal. Noch ist man nicht vollständig aufgeklärt über den Hergang und noch weniger über dir eigentliche Veranlassung zu diesem Acte der Rohheit, und schon hat sich ein Theil der Presse mit sichllichem Wohlgefallen des selben bemächtigt. Namentlich zeichnet sich eine größere deutsch, Zeitung, ein Hauptorgan derjenigen Partei, welche sich selbst nur zu gern al« die ausschließliche Vertreterin von Gesittung und Bildung hinstellt, durch eine Behand lung deS Vorgänge« auS, die Allem eher ähnlich sieht, al« einer Mißbilligung. Es ist zu wünschen, daß von allen den zeither bekannt gewordenen Angaben über di« Veran lassung zu jenem Vorgänge diejenige, welche auch in diesem Blatte berichtet worden ist, sich bewahrheiten möge, weil sie noch am ehesten geeignet erscheint, ein mildernd,« Licht auf denselben zu werfen. Freitag, N. November: Cvucert von Herrn E. EiSner, Mitglied der k. Kapelle. E» ist allerdings eine nicht abzuweisende Verpflichtung für di, Musikfreund», auch den Sinfonien der mufikschreibende» Zeit» grnoffen einige« Gehör zu schenken, die, wie mehr oder minder sie auch al« Epigonen erscheinen, doch darin «in ernste« Kunststreben und nach speciellrn charakteristischen Richtungen geistvoll Erreichte» im Sinne »er Gegenwart niederlegen. Doch ist wohl zu wünschen, daß alle Mustkaufschreibenden schon au« HumaniiäiSrückflchten auf dem T«rrain solcher Tondichtungen nicht zu behende agiren, und nur wenn eine wahre finfoniflische Poesie in ihrem Innern recht erklingt und warm und begeistert nach Gestaltung drängt, un« damit bekannt machen und der Mahnung de« Geniu« folgen ; und mögen sie dabei „Sinfonie" nicht zu wörtlich al« Zusammen klang verstehen. Ich glaube nicht, daß di, Sinfonir Herrn Ei«n,r'« die« inner, Grbvt ihrer Production bekundet. Dir Motiv« und deren Verarbeitung, der Styl, die ganze Conception und Gedankenrichiung derselben streifen durchau« in« triviale Gebiet hinüber, namentlich im ersten und letzten Satz; man meint öfter«, eine Introduktion zu einem Birtuosenroncert zu hören. Di» Durcharbeitung »er Motive bewegt sich zu oberflächlich und formell, ohne Jdeeninhalt, ohne un« vom gewöhnlichen Wege ab in da« Reich der Gefühl« und Gedanken tiefer und fesselnd hinüberzuführen. Die bessern Sätze schienen mir da« Andante und da« Scherzo, welche« letzirre schon wegen de« belebten Rhyihmu« immer am meisten zu gelingen pflegt; hier jedoch da« Trio abgerechnet. Hingegen ist Herr Si«ner ohn« Zweifel ein Hornist ersten Range« an Fertigkeit, Sicherheit und Geschmack Feuilleton. im Dortragt, an Schönheit — Kraft, Klarheit, Fülle und Weichheit — de« Tone«. Er bewährte die« wieder in vollem Maße durch seine virtuosen Ausführungen einiger eigenen Com- pofitionen und Arrangement«. Fräulein L. Meier unterstützte da« Concert durch den Vor trag einiger Lieder von Fr. Schubert und einer Arie au« Mozart'« „Jvomeneo" von außerordentlicher Schönheit, der dazu rin besonderer jugendlicher Reiz innigen Gefühl« eigen ist. Die Schwierigkeit der Ausführung ward van der Sängerin sehr lobenSwerih überwunden. Durch rin sehr ansprechendes Lied von C. G. Reisflger: „Der wandernde Waldhornist", erfreute Herr Tichatscheck und Herr KammermufikuS Kott« durch ein Adagio für Klarinette von F. A. Kummer. C. Banck. Dresden. Hoflheatrr, 12. November. Zur Feier von Schiller'- Geburtstag wurde gestern vor einem zahlreich ver sammelten Publicum „Die Braut von Messina" gegeben. Ohne jetzt für di« beiden Rollen „Manuel" und „Tesar" eine genügende Vertretung zu finden, erhält sich dieses Werk bei un» an den Leistungen der Krau Baper-Bürck und de» Fräulein Berg. Der natürliche Schwung und da» tiefe Pathos der Dichtung, sowie die Stimmung de» Tage» trugen da» Weitere zu einer theil- nehmenden Aufnahme von Seiten de» Auditorium» bei. Schillerfest in Leipzig. (Am 11. Nov.) ES ist sattsam bekannt, daß Schiller im Jahre 1789 eine kurze Frist in dem Dorf« Gohli» weide, da» vom bewegten Leipzig durch daS romantische Rosenthal getrennt wird. DaS Häuschen und die Stube, die den unsterblichen Liebling der Nation beherbergten und worin er seinen „HymnuS an die Freude" dichtete, find vor Jahren schon durch die anerkennenSwerthe Sorg falt de» Leipziger „SchillervereinS" erforscht und durch einfache Gedenktafeln dem Gedächtnisse späterer Zeiten vererbt worden. Sie bilden auch steiS den Anfangspunkt für die alljährliche Feier an Schiller'» GeburtStage. Der „Schillerverrin" verbindet damit, um de» Dichter» Namen auch dem jungen Geschlechte lieb zu machen, eine Prämienvertheilung an die fleißigsten und sittlichsten Schüler und Schülerinnen der Gohliser Schule, sowie er auch im Geiste de» großen Deutschen brr allgemeinen Volksbildung durch Begründung und alljährliche Bereicherung einer Gemeinde bibliothek Vorschub leistet. Der heutigen Feier zeigte sich da» Wetter ungünstig. Ein dichter Nebel hüllte den Festzug der Schuljugend und deS Eomiie« ein, der sich vom Schulhause nach dem Schillerhause bewegte, ein stattliches Mufikchor voran, und Fahnen in LandeSfarbe schwingend. Vor dem Hause angelangt, hielt der Zug und ein Männerquartett trug rin Uhland-Kreutzer'scheS Lied vor. Der Festrede de» vr. weck. Hepner folgte durch eine Schülerin der OrtSschule die Darreichung eine» Kranze», der alsbald an die Gedenktafel befestigt ward. Der Gesang einiger Verse de« Liede« „An dir Freude" beendete diesen Theil der Feier. Der Zug bewegte sich hierauf zurück in die Schule. Im Betsaalr, der der selben angebaut ist, eröffnete öl. Zille die Feier durch eine Rede über da», wa» Schiller zum Liebling der Nation gemacht. Unter Hindeutung auf de» Dichter« kindrrfreundliche Gesinnung bahnt«
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