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Dresdner Journal : 07.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185310070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-07
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 07.10.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. U 234. Diese- Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abend« und ist dnrch all« Postaustalten zu bezteheu. Freitag, den 7. Oktober. Prei«fär da« Viertetjahr l^ Thalrr. Insertion« »Bebthren für den Raum etner gespalteueu Zeil« I Reugroschrn. 1853 Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Plauen betreffend. Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachsen »c. re. rc. thun hiermit kund und zu wissen, daß Wir, nachdem von dem Stadtrathe zu Plauen unter Zustimmung der Stadt verordneten daselbst zu Regulirung deS eommunlichen Schul- denwesenS die Eröffnung einer Anleihe von Achtzig Tausend Thalern gegen jährliche Verzinsung mit 4 vom Hundert, und Ausgabe von auf den Inhaber lautenden, Seiten deS Letztem unaufkündbaren, und vom Jahre 1854 an in jährlichen Raten auSzuloosenden Schuldscheinen über 500 Thlr., 200 Thlr., 100 Thlr., 50 Thlr. und 25 Tklr. beschlossen worden, zu diesem Unternehmen unter den des halb festg,stellten Bedingungen auf Vortrag Unserer Mini sterien der Justiz und d,S Innern Unsere Genehmigung ertheilt haben. Auch haben Wir demnächst den gedachten Schuldscheinen die rechtlichen Vorzüge der inländischen Staatspapier,, welche diesen in Betreff deS Verfahrens wegen vernichteter oder verloren gegangener dergleichen Papiere, sowie der dazu gehörigen ZinSscheine und ZinSleisten in den Reskripten vom 25. Juli und 29. November 1777, sowie vom 28. Juni 1791 und in der Verordnung vom 6. Oktober 1824 zu- g,standen sind, dergestalt verliehen, daß diese Bestimmungen auch auf die Papiere der Anleihe der Stadt Plauen in An wendung zu bringen sind, und soll dieSfallS das Morti- firalionSverfahren vor Unserm Justizamle zu Plauen oder dem künftig an dessen Stelle tretenden Gericht Statt finden. Hiernach Haden sich Unsere Collegien, Dicast,rien, Ge richte und Obrigkeiten, sowie sonst Jedermann, dem eS an geht, gebührend zu achten. Dre-den, am 1. Oktober 1853. (T..8.) Fric-rich August. 1>r. Ferdinand Zschinsky. Friedrich Ferdinand Freiherr v. Beust. Gcneralverordnmig, das Verbot innenbemerkter Druckschrift betreffend. DaS Ministerium de« Innern hat, in Anwendung von tz. 6 deS Gesetzes vom 14. März 1851, die Angelegenheiten der Presse betreffend, beschlossen, die Verbreitung der Druck schrift: „DaS Gutachten der vier Heidelberger Theologen. Von Rudolph Dulon in Bremen. Zweiter Abschnitt. Bremen 1852. E. Schünemanns Buchhandlung", nachdem der Inhalt derselben an mehreren Stellen von der Kriminalbehörde al« hierländischen Strafgesetzen zuwiderlau- fend erachtet worden, für den Bereich de« Königreichs Sach sen zu verbieten. Sämmtliche Kreisdirektionen, Amtshauptmannschaftcn und Polizeibehörden erhalten daher Verordnung, wegen Aus führung dieses Verbots in GemäSheit tz. 6 deS Gesetzes vom 14. März 1851 und §. 3 der Ausführungsverordnung zu selbigem das Erforderliche vorzukehrm. Dresden, den 30. September 1853. Ministerium des Innern. Freiherr v. Beust. Pursch. Bekanntmachung. Nachdem beschlossen worden ist, gleichzeitig mit der un ter dem heutigen Tage erfolgenden Uebernahm, der di, Orte Naundorf, Sadisdorf, NiederjohnSbach und Antheil Nieder- pödel umfassenden Gerichtsbarkeit des Rittergutes Naundorf bei Schmied,berg auf den Staat und mit der Ueberweisung dieser Gerichtsbarkeit sowohl, als der über den übrigen Theil von Niederpöbel bisher dem Gericht zu Altenberg zu gestand,nen Gerichtsbarkeit an da« Justizamt zu Dippoldis- walda, die nurgenannten vier Orte, nicht minder die zum GerichtSbezirke von Schmiedeberg gehörigen Ortschaften Schmiedeberg, Oberjohnsbach, Dänischen und Falkenhayn dem Bezirke deS JustizamteS Pirna zu entnehmen und dem Amtsbezirke von Dippoldiswalde, einzuverleiben, so wird di,S andurch zur öffentlichen Kennlniß gebracht Dresden, am 1. Oktober 1853. Ministerium des Juueru. Freiherr vvn Beust. Eppendorf. Dresden, 5. Oktober. Se. Hoheit der Prinz Alexan der zu Württemberg, kaiserl. königl. österreichischer Feldmarschall - Leutnant, ist heule Nachmittag nach Wien wieder abgereist. Nichtamtlicher Theil. Acbersicht. Tagesgkschichte. Dresden: Die Bundksinspectoren ab gereist. Pfarrer Langbein zu Chemnitz nach Dresden berufen. — Wien: Eine Mitteilung de« kais. CabinelS über die Olmützer Conferenzen ergangen. Russische Orden. Namenfest des Kaisers. Vermischtes. RegimenlSverleihung an den Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. — Berlin: Der König in Begleitung deS Kaisers von Rußland zurückerwartet. Die Aufnahme des Prinzen von Preußen in Wien. Hohe Gäste. Zur orientalischen Frag,. — Königsberg: Provinziallandtag. — Danzig: Die Corvette „Amazone" eingelaufen. — Kassel: Hofnach richt. — Weimar: Verhandlungen des Landtags. — Oldenburg: Der Landtagsabschied. — Hamburg: Ein englisches Schiff an die Kclt, gelegt. — PariS: Die Gelreidefraqe. Fremden Schiffen der Transport von Getreide aus Algier gestattet. Friedliche Lösung der orientalischen Frage erwartet. Arago 1°. — Brüssel: Auslieferungsconvention mit Oesterreich. Städtisches Budget. — Zürich: Truppenaufgebot in Tessin. — London: Dec Hof zurückerwartet. Mitglieder des Cabi- netS. — Belgrad: Freiheit der christlichen Cullen. — Alexandrien: Das Getreideausfuhrverbot suspendirt. Local - und Provinzialangelegenheiten. Dresden. Ver handlungen der Stadtverordneten. — Leipzig: Dec Ver ein zur Unterstützung hilfsbedürftiger Wöchnerinnen. — Chemnitz: Die Errichtung einer Kramerinnung. — Marienberg: Sonntagsschule. Mangel an Arbeits kräften. Selbstmordversuche. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten. TageSgeschichte. Dresden, 0. Oktober. Die von Bundeswegen anqeord- nete Inspektion des diesseitigen Contingenls ist am 3. Oktober beendigt worden und sind dir Herren Bundesinspectoren, welche am 4. Oktober noch von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Johann zur Tafel gezogen worden waren, gestern von hier abgereist. Dresden, 6. Oktober. Da während der Vakanz der Oberhofpredigerstell, auch dem Ministerium deS CultuS, in welchem der Oberhofprediger alS geistlicher Rath zu fun- giren hat, eine Arbeitskraft entgeht, so wird sichern, Ver nehmen nach der Pfarrer Bernhard Adolf Langbein zu Chemnitz mit dem Titel eineS KirchenralheS als Hilfsarbeiter in das Ministerium berufen, zugleich aber auch beauftragt werden, während jener Vakanz mit den beiden Hofpredigern abwechselnd die Vormittagspredigt bei dem evangelischen HofgotteSdienste hier zu halten. — Wie wir vernehmen, wird die Beerdigung deS ver ewigten Bischofs Dittrich morgen (Freitag) Nachmittags um 3 Uhr auf dem katholischen Friedhof, allhier (zu Friedrich stadt) stattsinden. Wien, 4. Oktober. Meine gestrige Mittheilung über da« Resultat der Olmützer Conferenzen und die daran sich knüpfenden Hoffnungen zur Erhaltung deS Friedens be- HNrf in einem Punkte einer Berichtigung. ES ist nämlich, so viel ich heute vernehme, nicht eine Note dec Conferenz, sondern eine Mittheilung des hiesigen kaiserlichen Cabi- netö infolge der Olmützer Besprechungen an die Höfe von Paris, London und Berlin ergangen. — Von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland sind an Offiziere der k. k. österreichischen Armee folgende Orden verliehen wor den: 1 Alexander-Newsky-Orden in Brillanten (Armeecom- mandant General Graf WratiSlaw); 2 Alexander-NewSky- Orden (Feldmarschallleutnant Fürst Edmund v. Schwarzen berg und Graf Clam); 1 St. Wladimir-Orden erster Classe (General Graf Schlik); 4 St. Wladimir-Orden zweiter Classe (General Baron Böhm, Feldmarschallleutnant Fürst Franz Liechtenstein, Fürst Lobkowitz, v. Hauslab); 10 St. Wladimir-Orden vierter Classe; 1 weißer Adler- Orden (Feldmarschallleutnant Graf Schaaffgotsche); 2 St. Annen-Orden erster Classe mit der Krone (Feldmarschallleut- nant Baron Hertzinger und Baron Borko); 5 St. Annen- Orden erster Class, (Feldmarschallleutnant Baron Pergla«, Fürst Eduard Liechtenstein und Graf Paar, Generalmajor Graf Montenuovo und Bamberg; 2 St. Annen - Orden zweiter Classe in Brillanten (Obersten Baselli und Rei- chardt); 11 St. Annen-Orden zweiter Classe mit der Krone (Obersten v. Fligely, v. Ruff und Müller, 7 Oberstleut, nants und 1 Major); 21 St. Annen-Orden zweiter Classe (17 Obersten, 2 Oberstleutnants, 1 Major, 1 Rittmeister; 6 St. Annen-Orden dritter Classe; 10 St. StaniSlauS- Orden erster Classe (Generalmajore Graf Török, Graf Thun, v. Jablonsky, v. b. Nüll, Ripp, v. Cerrini, Graf Waldstein, v. Schiller, Baron Lauingen und v. Wovciechowski); 2 St. StaniSlauS-Orden zweiter Classe mit der Krone (1 Hauptmann und 1 Rittmeister); 12 St. SlaniSlauS- Orden zweiter Classe <7 Majore, 1 Hauptmann, 4 Ritt meister); 1 St. StaniSlauS-Orden dritter Classe (Unter leutnant Fellner). Wien, 4. Oktober. (W. Z.) Zur Feier des Allerhöchsten NamenSfestes Sr. k. k. apostolischen Majestät wurde heute in der Metropolitankirche zu St. Stephan ein feierliches Hochamt abgehalten, welches unter zahlreicher geistlicher Assistenz der hochwürdige Herr Fürsterzbischof von Wien celebrirte. Eine Adtheilung Militär in Parade machte im Innern deS Doms Spalier. Die Herren Minister, der hohe ReichSrath, der Herr Statthalter von Niederösterreich, die Chefs und Beamten sämmtlicher Behörden, der Magi strat und Gemeinderath rc. rc. und eine große Anzahl An- Hoftheater. Mittwoch, den L. Ociober: Philipp und Perez, historische Tragödie in fünf Arien von Karl Gutzkow. Wohl ist die möglichst vorzügliche Darstellung eines neuen Werke- für die au-führenden Künstler eine heilige Pflicht und somit für die Erscheinung deS Drama- eine wichtige Angelegenheit. Doch bleib« da- Unheil über die Darstellung, wie ich schon bemerkt habe, eine absolute Nebensache gegen da» Uriheil über eine neue Dichtung selbst. Dir» ist für die Literaturgeschichte von wesentlichem Interesse, denn eS hat Gewicht für unS, zu erfahren, wie neue Werke auf ihre Zeitgenossen wirkten, da sie roch für dieselben bestimmt waren. Gar nicht» Kesselnde» hat dagegen die nur für den Moment berechnete und nützliche Registranre über dir trefflich bemeisterie oder verpfuschte Rollenauffassung der Schauspieler. Die Thatsache, ob da oder dort dieser oder jener Künstler die Arme etwa» mehr ober minder hob und in „Ton, Marke und Haltung" lobenSwerih oder trübselig war, übt auf die Gesammtentwickelung de» Menschengeiste», zu deren Gestaltung die dramatische Literatur beiträgt, keinen meßbaren Einfluß au». Wer fich zu vorwiegend mit diesen Dingen in ihrer Einzel erscheinung beschäftigt, schreibt daher blo» Makulatur. Etwa» Andere» ist e» mit umfassenden Charakteristiken von hervorragenden Künstler,rscheinungen, wir fie entweder au- einzelnen Betrachtungen oder au» einer Reihe von Kritiken mit Wegfall aller solcher Bemerkungen hrrvorgehen können, in welchen fich die zu eifrigen Aesthetiker der Darstellungen im Kreise herumdrehen, — «in Geschäft voll minutiösem Künstlerlob und Tadel, da» ihnen noch peinlicher sein muß al« den Mühl pferden da» ihre, da man diesen doch wenigstens voll Zarifinn für Feuilleton. ihr Gehirn die Augen verbindet. Solche Gesammturtheile behalten einen bleibenden Werih, renn die Schauspielkunst gehört mit zu den Gradmessern, an welchen sich die Bildung ihrer Zeit markiri. Die Kritik hat die Pflicht, solche Merkzeichen festzuhalien, damit sie nicht vom immer neuen Wogenschlage der Tage hinweggespült werden, denn flüchtig und unsicher ist der Ruhm eines dar stellenden Künstler« und die richtige Auffassung für seinen Werth zerstiebt gewöhnlich beim Publicum mit dem Verhallen seine» letzt,« Worte»: er muß den seelenvollen Klang seiner Summe, die schönen Bewegungen seiner Action, die ganze glühend erstrebte Summ« seiner L.benSstudien dem leeren Raume anheimgeben, und dieser treulose Kreund, diese» Buch ohne Schrift übeiliefert kein Jota an die Nachwelt. Diese Umstände erklären nicht nur die Empfindlichkeit de» Schauspielers gegen allen Tadel, der gegen sein Werk erst auf treten kann, wenn die» bereit» verschwunden ist, sondern sie er- theilen dem Künstler auch eine vollgiltige Anweisung auf da» Bedürfniß nach Beifall. ES ha« nicht nur etwa- trocken ReflectirendeS und für alle» Streben Enlmuthigrndes, sondern eS grenzt sogar an Grausamkeit, wenn da- Publikum den angestrengten, schwierigen und oft sehr gelungenen Leistungen der Künstler jenen natürlichen Wunsch nach einem warmen An,heil hartnäckig versagt. Der Nord deutsche fahre nicht wie der Südländer bei jeder unbedeutenden Gelegenheit mit werthlosem TemperamentSbeifall au- der Haut, um dann beim Nachhausegehen wieder mit Mühe in dieselbe wie in einen alten Paletot hineinzukriechen; er sei aber auch etwa» heiterer und freier al» sein Winterhimmel, und seine Srelr hat nicht nöthig, sich gegen die gaukelnden Genien der Kunst so spröde wie Penelope gegen ihre Freier zu benehmen: jene sind nicht so nichts nutzig wie diese, und eS würde der guten Seele nicht übel stehen, sich von Zeit zu Zeit ein wenig zu ergeben. So „kühl bis anS Herz hinan" benahm sich da- gestrige Audiiorium gegen die Darsteller, obgleich eS sich sehr zahlreich zur Betrachtung der neuen, schon besprochenen Tragödie ver sammelt haue. Trotzdem wurde dir Vorstellung mit Fleiß und in vielen Scenen mit Begeisterung durchgeführt. Ein ganz besondere- Lob verdiente Herr Porth al- Philipp, nicht weil er diese großartige Partie mit seinen Mitteln im höchsten Sinne genügend zu bewältigen vermochte, sondern weil er all' seine Fähigkeiten und physischen Kräfte anspannte und seiner Leistung durch eine wohldurchdachte Auffassung Rundung und Natürlich keit gab. Frau Bayer-Bürck stattete den Charakter der Juana mit dem Impuls echt weiblicher Gefühlsstärke au- und verband eine schöne, ergreifende Bewegung in der Sprache mit gepreßter, still verschlossener HerzenSdulvung. Mit der gleichen letztgenannten Eigenschaft wußte Herr Emil Devrienk seinem Perez Wahrheit und Tiefe zu geben. Der Kampf zwischen dem Herzen und dem von der Politik ergriffenen Geiste war lebendig fühlbar; die Schlußscene mit dem König zeigte denjenigen idealen Seelenadel, in dessen Darstellung dieser Künstler keinen Rivalen hat. Fräulein Berg stellte die Eboli mit einer »reffenden Sicher heit der Charakteristik und mit einer Schärfe der Leidenschaft dar, dir durch die klare und schöne Sprachweise dieser Künstlerin
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