Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 02.07.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194207020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1942
- Monat1942-07
- Tag1942-07-02
- Monat1942-07
- Jahr1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.07.1942
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Abschluß -e- europäischen Äugen-trefsens »*«, 1. Juli. Mit einem Cmpfana der europäischen Staats- jugendführer durch den italienischen Außenminister Graf Liano im Sugessaal de» Palazzo Chkgi fand da» europäisch« Jugendtreffen Weimar-Florenz in Rom seinen Abschluß. Stabsführer Möckel stellt« dem italienischen Außenminister di« Jugendführer der 14 Nationen vor und dankte in ihrem Namen für dir herzliche Aufnahme im saschistischen Italien. Graf Etano dankt« für die Srußworte der europäischen Jugend und grüßte besonder, die Jugend de» heldenhaften japanischen Volker. Nach dem Siege würden die Werk« des Friedens zum Wohle aller Völker sortgesührt werden. Der italienische Außenminister schloß mit dem Gedenken an die für da, neue Europa Gefallenen und dem Gruß« an die Staatsoberhäupter der dem Empfang beiwohnenden Nationen. v Rach Abschluß de» Weimarer Treffens folgten die Staatsjugendführer und ein Teil der Abordnungen, darunter auch einige schwerverwundete KJ.'Führer, der Einladung der italienischen Staatsjugend nach Italien. In Florenz wurden die Arbeitsbesprechungen zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht. Die italienische Jugend gab ihren Kameraden au» II Nationen durch eine Reihe von Veranstaltungen, den Besuch ihrer Füh rerschulen in Montecatini und dem Forum Mussolini sowie eine» eigen» für Florenz eingerichteten Kulturlagers der männlichen faschistischen Ju gend einen umfassenden Einblick in den Aufbau, die Arbeit und den Geist ihrer Organisationen. Der Besuch kulturhistorischer Stätten in Flo renz, Siena und Rom, die Teilnahme an hervorragend besuchten Theaterausführungen, Borträgen, Konzerten der Gil und des Mozart- chores der Hitlerjugend und nicht zuletzt künstlerische Wettbewerbe nm den Preis der Stadt Florenz, an dem lich alle Jugendorganisationen beteilig ten, ließen erkennen, in welchem Maße bereits die Zusammenarbeit der europäischen Jugend verwirklicht worden ist. Die politische Bedeutung des Treffens der europäischen Jugend Wurde in einigen Kundgebungen unterstrichen. Italienischer Wehrmachtbericht Rom, 1. Juli. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be kannt: Die Operationen der italienischen und deutschen motorisier ten und Panzer-Streitkräfte in Aegppten, die den Raum von El Daba durchschritten haben, gehen weiter. Die militärischen Anlagen von Malta wurden zu wieder holten Malen von Verbänden der Luftstreitkräftc der Achsen mächte angegriffen und bombardiert. Zwei Spilfire wurden abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist vom Einsatz am gestrigen Tage nicht zurückgekehrt. Im Verlauf von Operationen zur Versogrung der Chre- naika haben wir einen Begleitaviso durch Torpedoschuß ver loren. Die Besatzung wurde zum guten Teil gerettet. Im östlichen Mittelmeer wurde südwestlich von Jaffa ein feindlicher SOVO-BRT.-Handelsdampfer, der im Geleitzug fuhr, von unseren Torpedoflugzeugen versenkt. « abgeschnit- «1 und weit e Kämpfe ge- Bor der Sübspitze der Krim wurden 19 kleine, aus Te- wastopol flüchtende Schiffe, darunte —- - Luftangriffe versenkt oder beschädigt. Die Angriffsoperationen im südlichen und mittle ren Abschnitt der Ostfront brachten bedeutende AnfangSer. folge. Starke Verbände der Lufttoaffe griffen in rollenden Einsätzen in die Erdkämpfe ein. Bei Luftangriffen auf W ronesch wurden mehrere kriegswichtige Werke vernichtend ge- troffen. Begleitende Jäger schossen in Luftkämpfen öS Sowjet- ^»euge ab. Schwerste Artillerie des Heeres bekämpfte kriegswichtige "agen in Leningrad und Schiffsverkehr in «r Kron- nächtliche Luftangriffe aufrichtige Esftnbahnkno- »urde die große Nachschublinie Rostow — - an mehreren Stellen schwer getroffen, «n der " " „ " und Sturzkampfflugzeuge der Wehrmacht !uni 1941 h,s 21. Jutt OMiere, Unterofs rmacht in treuer Pflil vermißten —. oe- srarnvfs .... „ m«t werden, daß auch von ihnen ein Weser nicht zurückgekehrt. iDer heutige Wehrmachtbericht Vritlsche Stellungen bei El Alamein durchbrochen Verfolgung der flücktenden Vrlten wird so Sewastopols — Bedeutende Angriffs«rfch einem Iah« AuS dem Sührerhauptquartier, L gLli. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ' Wie bereit- durch Sonbermelbung bekanntgrgeben, haben deutsche und rumänische Truhen unter Führung des General- feldmarschallS von Ma» ft es«, hervorragend unterstützt von dem bewerten NahkampMiegerkorpS des «eneralaHerstrn Freiherr von Richthofen, nach WtSaiswm erbitterten Ringen am Mittag des 1. Juli bi, bisher stärkste Land- und SeeWung Sewastopol bezwungen. Starke Forts, in Fett gehauene Befestigung-Werke, unterirdische Kampfanlagen, Beton- und Erdbunker sowie ungezählt« Feldbefestigungen wurden in vor- bildlichem Zusammenwirken aller Waffe« genommen. Gesang,, nen. und Beutezahlen lassen sich noch nicht übersehen. Reste der geschlagenen Sewastopol-Armee haben stch aus d,e Halbinsel Chersones geflüchtet. Auf engstem Raum zusammengehr-ngt, gehen sie ihrer Vernichtung entgegen. »ei den Kämpfen um Sewastopol habe« seichte Treftreit. kräfte der beutsthe« und italienischen Kriegsmarine in Zusam- menardeit mit der unter dem Kommando des Konteradmirals Georges«« und des Kapitäns zur See Statt«n stehen, den rumänischen Marine den feindlichen Nachschul, unterbun. den, Festung und Hafen durch Sperruutrruehu^ ten, den eigenen Nachschub über See durchgefü überlegenen feindlichen Seestreitkräften erfolgreii liefert. Bor der Sübspitze der Krim wurden 19 kleine, aus Se- wastopol flüchtende Schiffe, darunter zwei Wachboote, durch Luftangriffe versenkt oder beschädigt. Die Angriffsoperationen im südlichen und mittle ren Abschnitt der Ostfront brachten bedeutende Anfangser folge. Starke Verbände der Lufttoaffe griffen in rollenden Einsätzen in die Erdkämpfe ein. Bei Luftangriffen auf Wo. ronesch wurden mehrere kriegswichtige Werke vernichtend ge- troffen. Begleitende Jäger schossen in Luftkämpfen öS Sowjet- flugzeuge ab. Schwerste Artillerie des Heeres bekämpfte kriegswichtige Anlagen in Leningrad und Schiffsverkehr in »er Kron städter Bucht. Starke Brände in den Zielen wurden beobach tet. Durch nächtliche Luftangriffe auf wichtige Eisenbahnkno- trnpunkte wurl Moskau an , Eismeerfront belegten Kampf- , die ««er 1942 „ . und itersüllung beträgt in -Starker Anteil verbündeter Seefirettkräfte an der Einnahme Alchen und mtttteren Abschnitt der Ostfront — Die Verluste in K« Kampfe» Degen die Sowjetunion Kai- und BahuhofSanlagen von Murmansk mit Bomben schweren Kaliber». I« Aeghpte« haben deutsche und italienische Divisionen, unterstützt durch starke Sturzkampfverbänbe, «ach erbittertem KaiMts di, El Alamein.Stellung durchbrochen. Sie ierfolge« die geschlagenen britischen Kräfte, die stch aus das M-Delt, zurückziehe«. Im Seegevtet von Port Said per- senkte «in deutsches Unterseeboot einen britischen Munition», dampfer von 180» »RT. Aus der Insel Malta wurden tie Luftangrtsfe aus bei» tische Flugplätze wirkungsvoll fortgesetzt. Bombentrefser ver. ursachte« «sonder- aus dem Flugplatz Luea zwischen abgestell- ten Flugzeugen und in de« Alugplatzetnrichtungen schwere Zer. störungen und Brände. Im Kamps g,g,n Großbritannien griffe« Verbände der Luftwaffe in der letzte« Nacht kriegswichtige Anlagen an Italienischen Fregattenkapitäns Mimbelli, des rumänische« Kapitäns zur See BarbeSeu «ad des deutschen Korvetten, kapttän» Birnbaum besonders auSc Nach einem Jahr harten aber fieare Sowjetunion gibt das Oberkommando bekannt: In ver Zeit vom 22. Juni sind an der Ostfront 271 «12 O Mannschaften der Gesamtwehrma den Heldentod gestorben. Die Z> der glei^n Zeit «8 790. Bri der mit gerecht ' ' 7 nicht zurückgekehrt. Im einzelnen find in den fünf Monate« siegreicher An- grifsSschlachten des Sommers 1941 182914 Offiziere, Unteroffi. ziere und Mannschaften gefalle«, 89984 vermiet. In den fünf Monaten schwerer Abwehrkämpfe wichrend der Winter- 1941/42 deträgt die Zahl der Gefallenen 88977, der vermißten 29919. In den beiden letzte« Monaten seit dem Wiederbeginn «rö- tzerer eigener Angriff-Handlungen fielen 29821 Offiziere, Un- teroffiziere und Mannschaften die Zahl der Vermißten ve. trägt 6977. Die Schwere der Opser zeigt die Größe der Gesahr, die über Europa schwebte. Alle, die für Deutschland fielen- find Garanten unseres Sieges, der die Zukunft Deutschlands und damit die Freiheit Europas sichert. Tas Mukterschntzgeseh als Sank an die emerbsMge Iran Zum Marschall Italiens ernannt Rom, 2. Juli. Wie Agenzia Stefani meldet, ist der Leiter »es italienischen Generalstabes, Ugo Cavallero, zum Mar schall Italiens ernannt worden. Marschall Cavallero befindet sich zur Zeit in Libyen. Die italienischen Luftangriffe auf Gibraltar hatten ausgedehnte Brände zur Folge, die stundenlang anhielten. Parlamentstheater «m Churchill Der Mißtrauensantrag der bestellten Opposition" — Arrangierie Widersprüche Berlin. 1. Juli. Am Mittwoch fand im großen Vortrags saal des Reichsarbeitsministeriums eine Kundgebung statt aus Anlaß des Inkrafttretens des Gesetzes zum Schutze der erwerbstätigen Mutter. Dieses Gesetz, das om Ehrentag der deutschen Mutter vom Führer unterzeichnet wurde, erweist sich als ein Sozialwerk von weitesttragender Be- deutung; denn in dieser Zeit, in der Hunderttausende von deut schen Müttern in angespanntester Arbeit für den Steg stehen, soll dieses Gesetz sie der größten Sorgen des Alltags entheben. Es verkörpert in seiner ganzen Art und Haltung den klaren Willen der Partei und des Staates, wertvollste Vollkraft in der deutschen Mutter und ihren Kindern zu hegen und zu fördern. Reichsarbeitsminister Seldte schilderte, welche Leitgedan ken maßgebend gewesen sind, eine Erweiterung des Gesund heitsschutzes, des Schutzes in der Schwangerschaft und nach der Niederkunft für die erwerbstätigen Frauen durchzu führen. Das Mutterschutzgesetz sei der Dank des deutschen Vol kes an seine Frauen, die in schweren Zeiten ihre Arbeitskraft in gewaltigem Ausmaß zur Verfügung stellen und trotz aller Vertin, 1. Juli. Am Mittwoch besann im englischen Unterhaus das Parlamentstheater um die britischen Niederlagen in Nord- afrika. Dor der Debatte versuchten einige Abgeordnete, Sir John Wardlaw Milne so lange von der Einbringung seines Mißtrauens antrages zurückzuhalten, bis die Schlacht in Aegypten zum endgültigen Ueberfall in der Nacht Erlebnisbericht von Franz Friedrich Oberhäuser Irgendwo in einer Raststellung hinter der Front hauste ein Regiment Alpenjäger, Gebirgsjäger. Brave, tapfere Edelweiß kämpfer. Die meisten von ihnen stammten aus Tirol, die an deren aus der Steiermark und aus dem Salzburgischen. Jeder von ihnen ein ganzer Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck hatte, und auf den sich die Führung auch in der finstersten Nacht verlassen konnte. Bis auf einen. Und das war das Karele aus dem Karwendelschen. Ein zünftiges Mandl, seines ehr- särnen Zeichens ein biederer Schweizer, also ein Senner, der es verstand, den besten Käse zu machen, weitum auf den Almen sei nes geliebten Heimatlandes. Dieses Karele wirkte äußerst be scheiden und gutmütig. Wie er zu dieser kämpferisch ausgezeich neten Truppe kam, konnte keiner sagen. Aber — man nahm ihn als das Kompaniebarometer, als eines, das zuverlässig jeden .Sturm und jeden Wirbel anzeigte, wenn es regnete. Das Karele bewohnte den „dritten Stock" in der Holzbaracke. Unter ihm hauste der Zachmayr, und zu ebener Erde logierte der Schlagintweit. Mit verdächtigen Blicken hatten die drei Bewohner am spä ten Abend den Himmel beobachtet, und gleich darauf bemerkten der Schlagintweit und der Zachmayr, wie daS Karele etwas un ter der Barackendecke fcstnagelte, das wie ein Zeltblatt aussah. Sie reden nicht gerne, die Tiroler Mannsleut. Sie schupften nur die Schultern, laßt dem Karele nur sein Zeitvertreib. Gegen Mitternacht traf ein, was das Batteriebarometer schon gegen Abend anzeigtc: Es regnete, nein, cs goß; cs schüt tete in Strömen. Aber der Lärm konnte die braven Soldaten nicht aus der köstlichsten aller Wonnen, dem gesunden Schlum mer, reißen. Das Kompaniebarometer wanderte auf Siurm. Schuld war der Regen. Gegen vier Uhr morgens, dr.iußen War es stockfinster, begann ein kleines Bächlein eindringlich und liebevoll unter der Zeltplane hervor auf das Himmelbett des Karele zu laufen. Zuerst eines, dann waren es zwei, dann drei, und schließlich floß ein Reigen kleiner Bächlein nieder, nieder auf das von Speckknödeln und Sennerinnen träumende Karele. Der Schläfer murrte erst ein wenig, drehte sich zur Seite, denn er spürte das Wasser zu einem See sich sammeln zwischen den Deckenbergen. Schließlich riß das Karele die Augen auf, pfiff scharf zwischen den bärtigen Lippen hervor und hob mit einem Ruck die Decke. Die Seen flogen hoch und ergossen sich in bas untere Stockwerk. Der Zachmayr erwachte weniger schweigend von dem plät schernden Gewässer, er sprang auf, erwischte das eine Bein des Karele, was ein Gebrüll zur Folge hatte. Das Katele war eben damit beschäftigt, eine Kerze anzuzünden. Infolge der erregten Szene verlor sie ihr Gleichgewicht und fiel dem iruwischen eben falls erwachten Schlagintweit auf die nackte Brust und riß ihn j aus seinen Träumen. Gleichzeitig entkam dem Karele ein ir gendwie auf geheimnisvolle Weise m Besitz genommenes frisches I Hühnerei, das mit einem Sprung aus dem Himmelbett in der Tiefe versank. Jetzt schrie das Karele wild auf. In der Dunkelheit entstand ein regelrechter Tumult. Die Kameraden erwachten, sprangen auf, fuhren in die Hosen, an dere ergriffen ihre Waffen, weiße Gestalten tauchten auf, glit ten auf dem nassen Bretterboden aus. Der Obergefreite Schla gintweit brüllte schließlich zum Sturm, es krachte und polterte ... da löste sich ein Schuß ... Es wurde einen Augenblick mäuschenstill. ,-Verdammt!" rief der Zachmayr endlich. „Wer hat hier geschossen?" Niemand antwortete. Zachmayr horchte angestrengt; in dem Getöse konnte er sich auch getäuscht haben. Das Karele aber hatte diesen Augenblick der Stille benützt und stieg in die Stiefel. Er hob das rechte Bein, und schon klatschte das in der Dunkelheit verschwundene Ei, das im rechten Stiefel zurechtgekommen war, schwungvoll dem Zachmayr ins Gesicht. In der Dunkelheit konnte man nicht sehen, wie schön kanariengelb dieses kriegerische Antlitz wurde. Ehe der Zachmayr einen Entschluß fassen konnte, War das Karele schon bei der Tür und durch die Tür hinaus . , . der Schuß! Da mußte etwas vorgefallen sein! Sofort machte er eine unangenehme Entdeckung. Er dachte nicht mehr an die rächenden Gewalten in der Baracke elf. Vor sich sah er Schatten . . . Schatten . . . Ringsherum! Teufel, die Burschen hatten sicher die Posten überfallen wollen . . . Heckenschiitzen . . . Blitzschnell sprang das. Karele in die Baracke zurück. „Sturmangriff.... Heckenschlitzen . . . Ueberfall! Rrrraus!" Und das Karele mit einem Lüwengebrüll, das man dieser unscheinbaren Brust gar nicht zugemutet hatte, als erster mit dem Gewehr den anderen voran. Die anderen begriffen so fort. Mit den Edelweißmännern ist nicht zu spaßen. Die In sassen der Baracke elf machten einen ausgezeichneten Frontal angriff. Schüsse blitzten, Leuchtkugeln stiegen auf. Der Regen rauschte. Die Schatten . . . wichen zurück. . . aber zu spät. Schon bekamen sic blanke Waffen und Fäuste zu spüren. Und rascher, als geglaubt, war aufgeräumt mit dem hinterlistigen Gesindel. Eine Stunde später dämmerte es. Die Kompanie war vergattert. DaS Gelände gesäubert. Achtzig der Burschen gefangen. Wie ein Spuk alles vorbei. Da kratzte sich das Karele hintcrm Ohr. „Sauwirtschaft, ölendige! Acht Wochen hab ich'S beschützt das Oa. . . jetzt» iS weg . . . besser daS La is weg, als mir sand weg. Und achtzg Mann sand achtzg Mann, nit?" Von dieser Stunde an zeigte das Barometer Karele Son nenschein, mit Zustimmung sämtlicher Kameraden. Ja, was doch kleine, unscheinbare Dinge und Zufälle. alles . erwirken können! .... Sorgen uiid Anstrengungen in Erfüllung völkischer Pflichten Kindern das Leben geben. / , Frau Scholtz - Klink betonte mit Nachdruck, daß es im mer der Standpunkt der Partei war und bleiben wird, daß die Frau, wenn Mutterpflichten an sie herantreten, nicht unter dem Zwang der Erwerbsarbeit stehen soll. Der Jdealzustand sei und bleibe es, daß die Frau der Familie, den Kindern .ge höre. Der Krieg aber verlange auch von der Frau und Mutter den Einsatz im Beruf, damit das deutsche Volk seinen Lebens kampf bestehe. Das Mutterschutzgesetz soll nun in dieser Not lage zwischen Wirklichkeit und Jdealzustand eine Brücke bilden. In Vertretung von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley er klärte Oberbefehlsleiter Marre nbach, daß auch die deutsche Arbeitskraft eine starke Steigerung der Frauenarbeit nicht für wünschenswert halte; aber die Lage des Reiches und die Not wendigkeit, beizeiten alle Kräfte für die Verteidigung von Volk und Heimat einzusetzen, habe dazu gezwungen, hie Frauenarbeit in die Gesamtleistung der Nation einzubeziehen. ! Abschluß gekommen sei. Aber der zungengewaltige britisch« Diktator Winston Churchill fühlte sich nach dem Druckablah durch die von ihm dirigierten Presseoentile seiner Sache bereits so sicher, daß er großspu rig erklärte, „die Angelegenheit" sei nunmehr so weit gediehen und bilde seit mehr als einer Woche den Gegenstand von Kommentaren überall in der Welt, man soll« sich „gleich daran machen". . Wardlaw Milne brachte sodann seinen Mißtrauensantrag ein und erklärte, dieser sei kein Angriff gegen die im Felde stehenden Offi ziere, dagegen «in entschlossener Angriff auf die zentrale Leitung in London. Der erste Fehler, den England in diesem Krieg machte^ habe dardin bestanden, daß das Amt des Premkerministers und des Bertel- digungrministers zusammengelegt worden sei. Unter dem Gelächter des Hauses forderte er sovann die Ernennung des Herzogs von Gloucester zum Oberbefehlshaber der britischen Armee. Als zweiter Redner sprach Sir Rogger Key es, der zwar angeb lich auch den Mißtrauensantrag unterstMe, die» aber in einer Form tat, die nur allzu offensichtlich die von Churchill geführte Regie erken nen läßt. Bon Thurchkll in die Front derjenigen hineingesteckt, die den Mißtrauensantrag im Unterhaus vertreten, forderte Sir Rogger Keyes zur Verwirrung der Gemüter fast das Gegenteil wie sein Dor- redner. Er versicherte nämlich, daß da» „Märchen", Churchill gehe über die Ratschläge seiner Berater hinweg und nehme die ganze Krieg führung in seine eigenen Hände, „einfach nicht wahr sei". Es sei nur wahr, daß er die Kritik hasse und „wie jeder große Mann" auf sein eigenes Urteil vertraue und Leute ^orzlehe, die mit ihm übereinsttmM- tev. Cs sei wesentlich, daß Churchill wekterhin das Land führe, er solle jedoch eine wkrkliche nationale Regierung anführen. Kein Wunder, daß nach diesem Auftakt der von Churchill vorge schickte Produktionsminister Oliver L yttelton sofort, auf den arran gierten Gegensatz einhakte und auf den Widerspruch der „Opposition" aufmerksam machte. Nach Lytteuon sprachen Greenwood und Carl Winter- ton, der meknte, die Verantwortung für die britischen Niederlagen liege „bei dieser Regierung und Churchill". Er hoffe, daß Churchill „durch eine große Tat an Selbstaufopferung und Selbstverleugnung" den Vorschlag machen werde, daß einer seiner Kollegen eine neue Re gierung bilde und daß er sich selbst an ihr beteilige. Winterton wird wohl selbst nicht ernsthaft glauben, daß der To tengräber des Empire diese „Selbstverleugnung" aufbrkngen wird. Wenn Churchill nur lebt, kann das Empire ruhig untergeben Das Parlamentstheater, das ihn bei diesem Vorsatz unterstützen soll, dauert an. „Ich sehe das Empire vor -em Zerfall" Auch bas Oberhaus war am Mittwoch zu einer „Kriegs debatte" zusammengetreten. Als erster Redner brach Lord Beaverbrook sofort eine Lanze für den „unersetzlichen" Zerstörer des britischen Weltreiches. Lord Cranborne gab als Regierungssprecher zu, daß die Engländer nicht nur bedeutende Verluste an Menschen und Material erlitten hätten, sondern auch strategisch wichtiges Ge biet auf einem der bedeutendsten Kriegsschauplätze aufgeben mußten. Es sei Zeit für einen „Suverrealismus" /!), doch nicht für Entmutigung. Lorb Ben« et erklärte, er sei noch niemals in seinem langen Leben so besorgt um da- Schicksal des britischen Em pire gewesen wie in »en letzten Tagen. Er sehe es vor dem Zrr- sall und einig« der reichsten Besitzungen des Empire in den HS«, den des Feindes. England bringt da» Sgvottfche Gold „in Sicherheit- Istanbul, 2. Juli. Nach hier eingetroffenen Berichten aus Kairo sollen die Engländer das Gold der ägyptischen National bank mit Flugzeugen nach Südafrika geschafft haben. In Kürze Neue Schikanen gegen Angehörige der Achsrnmächi« hat auf Druck Roosevelts die peruanisch« Regierung «ingeleitet. Alle Pachtverträge sollen gekündigt werden. Ferner ist «stu zwangsweise Uebertragung von Ländereien sowie aller Unternehmungen vorgesehen, deren Päch ter Achsenangehörige sind. Du Unruhen in Indien haben ihr« Ursache in der verstärkten na tionalen Bewegung und teNweise auch in der großen Knappheit an Le hensmitteln. sie haben jetzt auch di« Provinz Bihar ergriffen. rschungking-Uegimr dem llalergaag verfallen. In einer Unter redung mit „Mijako Schimbun" «rllärte Regierungschef Wang tschinwei, er bezweifele nicht, daß Tschungking als Mitläufer der UM und England» dem Untergang versallen sei. Die intensive japanisch chinesisch« Zusammenarbeit werde in nicht allzulanger Zeit zur Best düng de» gesamten chinesischen Raume» führen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder