Freitag. Nr 32 24. April 1868. M Weißerih-Zeitung. Postanstalten. ' Ms- «ad Anzeige-Platt der Königlichen Verichts-Aemter und Stadtrüthe zn Pippotdiswatde «ad /raneusteiu. verantwortlicher LeLarteur: Carl Sehne in Dippoldiswalde. . " - - - - Preis pro Quartal 10Ngr. Inserate die Spalten-Zeile SPfg. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, den 23. April. In den gestrigen Abendstunden sind zwei, an dem Weißeritzmühlgraben in der Vorstadt spielende Kinder in das angeschwollene Wasser desselben gestürzt und sortgetrieben worden. Ein in der Nähe gewesener Gerbergesell hat das eine bald ergriffen und noch lebend an das Ufer gelegt; das andere, der 4jährige Knabe des hiesigen, jetzt in Dresden arbeitenden Handarbeiters Udolf, ist leider mit dem Kopfe unter ein Bret getrieben und als man hinzuge kommen, todt hervorgezogen worden. Die Wiederbele bungsversuche eines alsbald dazu gekommenen Arztes waren ohne allen Erfolg. — Am vorigen Dienstag vereinte ein Schau turnen der Erwachsenen eine ziemlich zahlreiche Zuschauermenge im Saale des Schießhauses. Die mit Geschicklichkeit, Kraft und Eleganz ausgeführten Uebungen am Barren, Reck und Springet, sowie mehrere Reigen und mit Musikbegleitung ausgeführte Frei- und Stab- übungeu, legten von dem regen Streben unserer Turner schaft, namentlich aber auch von der erfolgreichen Lei tung des Turnens von Seiten des Hrn. Thurm, rühm liches Zeugniß ab. Dippoldiswalde. Geschäfts-Uebersicht des Vorschußvereins für Dippoldiswalde und Umgegend «uf das 1. Quartal 1868. Einnahme: 1 25 — HK für Bücher. 14 - 20 - — - Eintrittsgelder. 160 OA-10 6 W Stammeinlagen. 8510 - 1 - — - Spareinlagen. 9819 ----- zurückgez. Vorschüsse. 1000 - — - — - zurückgez. Darlehne. 108 - 3 - 9 - Zinsen von Staatspapieren und Darlehnen. 19891 E 24 6 A Sa. der Einnahme. Ausgabe: 10112 M»' — gegebene Vorschüsse. ^574 - 14 - 8 - zurückgez. Spareinlagen. loOO - — - — - zurückgez. Darlehne. 247 - 3 - — - zurückgez. Stammeinlagen — „ und Dividende. n ' 5 - Zinsen. oo - 10 - 4 - Regieauswand. 16839 OH» 5 7 M Sa. der Ausgabe. -DreSdeu. Der Bericht der Finanzdeputatio» der 2. Kammer über das sächsische Eisenbahnwesen empfiehlt der Staatsregierung die Anlegung folgender Bahnen auf Staatskosten, a. Leipzig-Chemnitz (direct) mit Zweigbahnen; d. Radeberg-Camenz und bis zur preuß. Grenze; o. Südlausitzer Bahn (von Großschönau nach Warnsdorf); ä. Warnsdorf-Löbau (Fortsetzung der vorigen); 6. Aue-Jägersgrün. Für diese Bahnen werden 14 Mill. Thlr. erfordert. — Die nachfolgenden Bahnen wünscht die Deputation ebenfalls als Staats bahnen genehmigt zu sehen, hält es aber noch nicht für an der Zeit, die Geldmittel flüssig zu machen: a. die Strecke Neugersdorf-Sohland der südlausitzer Bahn; b. Chemnitz-Aue; 6. Plauen-OelSnitz; ä. Frei berg-Nossen; 6. Flöha-Olbernhau. — Ferner sollen folgende Bahnen mittelst Concession der Privatin dustrieüberlassenwerden (abgesehen von der separaten Beschlußfassung über die Kottbus-Großenhainer Bahn): a. die Muldenbahn; b. Klingenberg-Dux; o. Hainichen- Roßwein; ä. Mügeln-Oschatz; 6. Bautzen-Schandau; 1. Bautzen-Landesgrenze in der Richtung Hansdorf; Z. Löbau-Landesgrenze; d. Neugersdorf-Landesgrenze nach Rumburg. — Zur Erwägung werden der Staats regierung empfohlen: a. Mehltheuer-Triptiö; d. Zittau- Liegnitz ; o. Zittau-Görlitz; ä. Correctionsbau der sächs.- bair. Eisenbahn bei Altenburg; 6. Nutzbarmachung der Leipziger Verbindungsbahn für den Personenverkehr. — Und zur Kenntnißnahme der Staatsregierung werden folgende Bahnen gebracht: a. Bautzen-Spremberg; b. Dresden-Königsbrück-Landesgrenze; e. Klingenberg- Nossen; ä. Zschieren-Dux (Müglitzthalbahn); 6. Dres den-Dippoldiswalde-Schmiedeberg; k. Flöha-Pockau- Marienberg. — Der Verkehr auf der sächsisch-böhmischen und österreichischen Eisenbahn ist jetzt ein ungeheurer, wie die ununterbrochen folgenden Güt erzü ge beweisen. In Pesth lagert so viel Getreide und anderes Roh produkt, daß die Lieferanten um die Weiterbeförderung loosen müssen, wer zuerst daran kommt. Somit wäre wohl auch auf ein baldiges Zurückgehen der Getreide- und Brodpreise zu hoffen. — Der Ausschuß der Albertsbahn hat eine Dividende von 7 pro Cent bewilligt. Die Regierung, welche bekanntlich die Bahn übernehmen will, inhtbirte durch einen Commissar bis zu weiterer Information die vorläufige Ausführung dieses Beschlusses. — Die Regierung hat bei den Ständen zur Unterstützung Johanngeorgenstadts 20,000 Tbaler und zur Acquisition und Einrichtung einer Meieret zur Un terbringung für 70 Jrpe bei Colditz 40,000 Thlr. postulirt.