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Dresdner Journal : 23.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185503239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-23
- Monat1855-03
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 23.03.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G Hartmann. ^V«8. Erscheint mit Ausnahme der Sonn» v»d Ke-tn-e täglich Abend« und tst durch all« Pvßanstalte» zu beziehen. Freitag, den 23. März. Preis für das Vierteljahr Isü Thaler. Insertion« »Gebühren für den Raum etuer gespaltenen Zelle I Neugroschrn. 1855. Amtlicher Theil. Verordnung, die Höhe der zum 1. Avril d. I. fälligen Brand Versicherungsbeiträge betreffend, vom 19. März 1855. Wir, Johann, von Gottes Gnaden, König von Sachsen rc. rc. rc. finden UnS in Erwägung, daß nach §. 43 deS Gesetzes vom 14. November 1835, die Einrichtung der Jmmobiliarbrand- versicherungSanstalt betreffend, die erste halbjährliche Rate der BrandversicherungSbeiträge bereits künftigen ersten April zu entrichten ist, die nach Maaßgabe der nur gedachten Gesetzesstelle mit der dermaligen Ständeversammlung bereits eingeleitete Berathung über die Höhe der während der laufenden Finanzperiode von 18^ auSzuschreibenden Brand- raffenbeilräge aber voraussichtlich nicht zeitig genug zu Ende geführt sein wird, um bis dahin das vsrschriflsmäßige Aus schreiben der gedachten Beiträge beanstanden zu können, bewogen, auf Grund von §. 88 der VerfassungSurkunde hiermit zu verordnen, daß die BrandversicherungSbeiträgf zu dem künftigen 1. April d. I. fälligen ersten Halbjahrestermine nach der durch den Ausgabemehrbetrag in der abgelaufenen und den muthmaaßlichen Bedarf während der laufenden Finanzperiode bedingten Höhe von jährlich 12 Ngr. 8 Pf. für je 100 Thaler oder halbjährlich 1 Ngr. 6 Pf. von je 25 Thalern der Versicherungssumme zu erheben seien, wobei jedoch für den Fall, daß die Jahres beiträge künftig auf einen geringeren, als den obangegebenen Satz fixirt werden sollten, Vorbehalten bleibt, den Beitrags pflichtigen das diesfalls am 1. künftigen MonatS April zu viel Erhobene auf die, den 1. Oktober fällige zweite HalbjahreSrate in Anrechnung bringen zu lassen. Unser Ministerium de« Innern ist Wil der Ausführung dieser Verordnung beauftragt. Dresden, den 19. März 1855. (1.8) Johan«. vr. Ferdinand Aschinsky. Friedrich Ferdinand Frhr. v. Beust. Bernhard Rabenhorst. Johann Heinrich August Behr. Johann Paul v. Falkenstein Die vorstehende Verordnung, die Höhe der zum 1. April d. I. fälligen BrandversicherungSbeiträge betreffend, ist nach tz. 21 des Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851 in allen, unter die Bestimmung dieser Gesetzstelle fallenden Zeitschriften zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 20. März 1855. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Eppendorf. Dresden, 12. März. Dem Superintendenten vr. Ernst Volkmar Kohlschütter zu Glauchau ist, nachdem er zum Pastorate an der Kreuzkirche allhier vorirt worden, die Superintendur für den hiesigen Stadtbezirk und die ein- gepsarrten Dorfschaften übertragen worden. Hiernächst haben Se. Königliche Majestät geruht, den selben zum Eonsistorialrath zu ernennen und ist derselbe von den in Lvangelicis beauftragten Staat-ministern zum Mitglied? deS evangelischen LandcSronsistorii bestimmt worden. Die interimistische Verwaltung der neu errichteten, den Landbezirk umfassenden, zweiten Superintendur Dresden ist dem zeitherigen Ephorie-Verweser Stadtprediger S t e i n e r t übertragen worden. Nichtamtlicher Theil. Arbrrsicht. Tageögeschichte. Telegraphische Nachrichten aus St. Petersburg. — Dresden: Der Kronprinz zum 27. März erwartet Vom Landtage. — Wien: Die Donauschifffahrt in voller Thätigkeit. Feier der Ent bindung der Kaiserin in Bukarest. Die Erzberzogin Maria Dorothea erkrankt. Dir Erzherzoge Feedinand Max und Karl Ludwig nach Plag. Erzherzog Wilhelm auf der Rückreise. — Berlin: Die Preußische Eorre- sponden; gegen den Moniteur. Kammerverhandlungen. — Paris: Die Reiseprojecte deS Kaisers. Jnleresse für die Friedensverhandlungen. Ansichten über den dritten Punkt der Garantieforderungen. Der Streit der Herren V^ron und Thiers. Prinz Napoleon. Ansprache des Kaisers bei der Revue. — Bern: Eine Uedereinkunft mit Oesterreich in der Eapucir^rsache soll abgeschlossen sein. Herr Druey. — Turin: Unterseeische Telegra phenverbindung mit Eagliari hrrgestellt. — Madrid: Hoftrauer für Don Carlos. Aus den CorteSsitzungen. Vermischtes. — London: Dik Ostseeflotte. Aus dem Parlamente. — St. Petersburg: Die Großfürsten Nikolaus und Michael aus der Kiim eingetroffen. Ein Tagesbefehl des Generals Rüdiger. — Konstantinopel: Telegraphische Mittheilunqen auS der neuesten Post. Ein französisches Spital abgebrannt. Truppeneinschiffungen in Varna Landtagöverhandlungeu. Local, und Provinzialangelestlnheiten. Dresden: Verhandlungen der Stadtverordneten. Der Raubmörder Mehnert zum Tode verurtkeilt, p-- Löbau: Die Ueber- reste der Eisenbahnbrücke zum Theil zusammengestürzt. Feuilleton. Inserate und Ortskalender. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. St. Petersburg, Mittwoch, 21. Mär; Ge- neral Osten-Sactcn meldet, dass in der Nacht von» 10. zum II. März durch die Garnison Sebasto- pols, ungefähr 300 Toisen (circa 1800 Aust) vor der Bastion Korniloff, eine neue Ncdoute errichtet worden ist; die Arbeiten schreiten mit Erfolg vorwärts. Dresden, 22. März. Se. König!. Hoheit der Kron prinz ist eingegangenen telegraphischen Nachrichten zufolge gestern früh von Venedig in Triest angekommen und wird heute Abend in Wien eintreffen. Se. König!. Hoheit wird nächsten Dienstag hier zurückerwartet. — Die Erste Kammer bat sich heute mit Berathung dreier Berichte ihrer Finanzbeputalion, die Budgetvorlage betreffend, beschäftigt und hietbei den PensionS-Etat, sowie die den Ankauf des Wagner'schen Hauses in Dresden zu Zwecken des FinanzarchivS betreffende Position 5 deS außer ordentlichen Ausgabebudgets erledigt, die allenthalben unter Zustimmung zu den Beschlüssen der Zweiten Kammer be willigt worden sind. ÄLien, 20. März. Nach Berichten auS Orsowa ist die Donau sowohl von Semlin bis dort, wie auch ab wärts bis nach Galacz vom Eise frei, und die Dampfschiff fahrt befindet sich daher schon in voller Thätigkeit. Be reits ist man damit beschäftigt, mit Getreide beladene Schlepp schiffe von unterhalb des eisernen Thores nach Orsowa und weiter aufwärts zu remorquiren, während eine große Anzahl Fahrzeuge nach den walachischen Häfen beordert worden ist, um Körnerfrüchte zu laden. — Aus Anlaß der glücklichen Entbindung Ihrer Majestät unsrer Kaiserin sind, wie Pri- varbnefe aus Bukarest melden, auch vom Fürsten Stir- bey mehrere Gnadenacte erfolgt; so wurde mehrern Sträf lingen rin Theil ihrer Strafzeit nachgelassen, und 15 andere völlig auf freien Fuß gesetzt. Einige Bojaren wurden an diesem Tage !m Range befördert, andere im activen Dienste anqestellt, und 12 Cadeten der walachischen Miliz erhielten Offizierstellen. Der gestimmten k. k. Garnison hat Fürst Stirbey ein Seidel Wein für den Mann verabreichen lassen. — (W. Bi.) Die „Pesth-Ofner Zeitung" meldet vom 20. März, daß Ihre kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Maria Dorothea, welche in Ofen bei Ihrer Tochter, der Erz herzogin Elisabeth, kaiserl. Hoheit, zu Besuche weilt, seit einigen Tagen ernstlich erkrankt darniederliegt. — Ihre kaiserl. Hoheiten die Erzherzoge Ferdinand Mar und Karl Ludwig sind am 19. März nach Prag gereist. —Se. kaiserl. Hoheit der Erzherzog Wilhelm befindet sich bereits aus dem Rückwege von St. Petersburg nach Wien. Berlin, 21. März. Die ,,Pr. Eorresp." schreibt: Der französische ,,Moniteur" vom 17. d. M enthält einen aus Frankfurt a. M. vom 14. März batikten Artikel, wonach der königl. BundeStagSgesandte wegen angeblicher, der Politik der Westmächte ungünstiger Aeußerungen, die er in einer der letzten Bundestagssitzungen gethan haben solle, von der königl. Regierung deSavouirt und getadelt worden sei. Dies ist unrichtig. Herr v. Bismarck ist weder deSavouirt noch getadelt worbe«. Die königs. Regierung, welche außerdeut- schen Eadineten gegenüber an dem Grundsätze festhält, daß die Haltung deutscher BundeStagSgefnndlen eine innere An gelegenheit sei, erachtet es nicht für statthaft, darüber Aeuße rungen einer fremden Kritik entgegenzunehmen, und noch weniger, sich auf eine Widerlegung der letztem einzulassen. Andererseits sind den königlichen Gesandtschaften bei den deutschen Regierungen die erforderlichen Mittheilungen ge macht worden, um der völlig irrthümlichen, wenngleich durch amtliche und außeramtliche Schriftstücke verbreiteten und auf diese Wcise auch wohl an fremde Eabinete gelangten Auffassung entgegenzutreten, als habe der königl. Bundes tagsgesandte die in dem Artikel des „Moniteur" bezeichne ten Anträge formirt oder in Aussicht gestellt — Anträge, welche in der That den Absichten der königl. Regierung fern liegen. Es kann also nicht von einem gegen den königl. BundeStagsgesandten gerichteten Tadel oder Desaveu die Rede sein, sondern vielmehr von einer Zurechtweisung Derjenigen, die demselben Aeußerungen zuschreiben, die er nicht gethan hat, und der königl. Regierung Absichten un terstellen, die sie nicht hegt. — In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer be gann die Debatte über die von der königl. StaatSregierung beantragte Verlängerung des EreditS zur Bestreitung der außerordentlichen Militärbedürfnisse. Nachdem eine Anzahl Die Krim oder die taurische Halbinsel.*) (Xu« dem Lagebuche eines Reisenden.) VII. (Fortsetzung.) Da- MeereSufer geht von Balaklava bis in die Nähe deS Georgenkloster- in nicht ganz gerader Linie, aber gleich steiler Höhe und Gestalt einer Felsenmauer. Dicht vor dem Kloster ragt eine Ecke desselben wie eine vorgeschobene Wand grausenerregend in daS Meer hinein ; unterhalb in westlicher Richtung bildet sich eine kleine Bucht mit mehrern hervorragenden Felsenkämmen, an deren Fuß der Pontu« wüihet und schäumt. Am nördlichsten Punkte dieser Buch» liegt da« Georgenkloster oben hart an der Felsenstirn wie ein Schwalbennest, so daß e- vom Meere au- kaum, vom Lande her gar nicht gesehen wird. Ich war von der Landseite her demselben schon auf zehn Schritt genaht, ohne nur zu ahnen, daß hier rin Gebäude versteckt sein könne. Mein Be gleiter war diesmal kein Tatar, sondern der beste russische Marinemaler, mit dem ich schon in frühem Jahren manche See reise gemacht hatte, nur nicht im PontuS. Der Rand de« hohen Ufer« läuft link« neben dem Reisenden wie dl» Linie de- Horizont« in gleichmäßiger Höhe her, bietet übrigen« dem Auge nicht die geringste Abwechselung; die Blicke richten flch deshalb unwill kürlich in da« bergige Land hinein. Plötzlich hielt unser Kutscher vor einem Thurm an; hier ist die Linie de« Ufer« durch einen Einschnitt unterbrochen; man steigt vom Wagen au« einige *) «gl. „Dr. Jour«." «r. 3» 34, 40, 46, 47, üS, 68, 64. Feuilleton. Stufen abwär:- und befindet flch vor einer Thür. Auf den Raih meine- Freunde- schloß ich die Augen, al- wir durch die Thür gingen. AIS ich sie wieder öffnete, ergriff mich beinahe der Schwindel; denn ich befand mich 600 Fuß hoch über dem Meere auf einigen in den Felsen gehauenen Stufen, die zum Kloster hinabführen. Aengstlich schritt ich vollend- hinab, an der Seitenwand reö Kloster- vorüber, um demselben in- Gesicht zu schauen. Auf beiden Seiten erhebt sich kleine- Buschwerk und unterhalb richten einige Pappeln ihr Haupt bi- an da« Kloster an. Tritt man etwa- recht- vom Kloster ab, so bemerkt man zu freudigem Erstaunen, daß gerade diese mittlere Wand nicht ganz so stell ist wie die beiden wild hervorragenden Ecken, und daß ein Pfad durch lauter südliche Anpflanzungen bi- hinab zum Meere flch schlängelt. Dieselben find natürlich gegen alle Winde geschützt, athmen aber die ersten und letzten Sonnenstrahlen ein. Langsam ging ich den seltsamen Weg bi- zum Meere hinab, er götzte mich an Feigen-, Mandel- und Olivenbäumen, dir den kahlen Felsenkörper liebreich bedecken, während die zwei andern Ecken wie zwei nackte Marmorarmr sonnenverbrannt in- Meer hinau-ragen. Noch finden fich auf diesem Wege einige Grotten, die den Mönchen zu Zellen dienen; neben denselben Wein- anpflanzungen, und zwar in Gesellschaft von Cppreffen und einer mächtigen Wachholdrrart. Mühsam stiegen wir und langsam den Weg zum Kloster zurück. Dasselbe hat bedeckte Gänge, die den Reisenden die schönste Aussicht aus da« Meer und den Mönchen bei der größten Andacht noch einen Blick in Gotte lebendig, Schrift, die Natur, gewähren. Dicht neben dem Kloster bricht ein krpstallener Quell au- dem Felsen hervor und versorgt die Mönche wie die Anpflanzungen mit dem reinsten Wasser. Die- Kloster ist al- Wallfahrt-ort im Monat April von allen Christen der Krim zahlreich besucht. Die Mönche luden unS in ein geräumige- Gastzimmer, ihren Dersammlung-platz, ein und mit ihnen brachte ich da- Gespräch zu allererst auf den Tempel der Jphigenia. Alle Mönche der griechisch-orthodoxen Kirche gehören zum Orden de- heiligen BasiliuS, find in schwarze Kutten gehüllt und tragen eine mürserartige Mütze. Da der Stifter dieser Regel nicht allein wissenschaftliche Beschäftigung erlaubte, sondern auch anempfahl, so finken fich noch heute in ihren Klöstern Brüder, di, der altgriechischen Sprache sehr mächtig find. Viele Kirchenbücher find, wenn auch nicht in Plato'S, doch in dem Dialekt der Alexandrinischen Periode ge schrieben und in ihrem Werihe wohl nicht geringer al» unser sogenannte- Ciceronianische» Latein. Die Mönche von St. Georg find aber keine-weg- für da- beschauliche Leben, sondern für den Gottesdienst auf den Kriegsschiffen bestimmt, daher ihre Anzahl in jedem Jahre verschieden. Ein ernster Beruf, mit dem See mann alle Mühseligkeiten und Gefahren zu »heilen! Eie gingen auf mein» Krage nicht besonder- ein und fügten nur hinzu, daß entweder hier, wo da- Kloster jetzt stehe, oder auf einer der beiden hervorragenden Ecken jener Tempel nach der allgemeinen Meinung gestanden habe. Eine Säule, di« man beim Klosterbau hier fand, bestätigt die eine, mehrere Fundamente auf den andern Felswänden sprechen für die andere Meinung. Den Hauptschlüffel liefert zuletzt doch noch Strabo. Er setzt da« kromoutorium kurtbeoiuw hundert Stadien von der Stadt
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