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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191809055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180905
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-05
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atze N. um mich Drübcn lred vor ige Zeil nuu der gezeigt sicher ung l er sehr um ver s bedach! wegzu- ein Alk heu muk en egg ge- »er Kuo» neu aut- Plich l>e- t Güistcr ovoft. g und ng in anden hoch« feuett, > und und«« nuten, kf.f von g dem weiter diese ileutze- ht zu lks.)' rfülneu- ecrn vo" Helu ui- ri Unve * i » » Uata -tlkui k»»rt s! Tok- einspr.- rust. chte noch ern auch draußen Wengern e behieli währen) on Wen- et t»f»ätte lern, die nt mantel »20 42t » Schuh- k« Mk, l. Hol, ,h leisten. Schoner ilzsohlen erbilliA »rtUtel, ru« 80. Mgmz Rr. 207 H<rn,pr<cher: «Mt Dr*ode» Nr LO8O» 1 9 V ! 1 E T<I<gr.-Adrcffe: SA>g««preffe vlasewltz für die Kgl. Amtshauptmannschafte« Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Kgl. Amtsgericht Dresden für die Kgl. Superintendentur Dresden II, das Kgl. Forstrentamt Dresden und für die Gemeinden. Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Nochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Dr««U «nd Verlag: Eldgau-DuchLrackerri «ad Verlagsaastalt Hermann Beyer » La. SäMfche N>»MMVlrK Erscheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertelj.2.70, monatl. —.90; desgl. frei insHaus viertelj.3.12,monatl. 1.04; durch Boten frei ins Haus viertelj. 3.—, monatl. 1.(K; bei Abholung i.d.Exped. viertelst 2.60, monatl.-.90. Dresden - Blasewttz, Donnerstag, 5. September 1918. Anzeigen-Preis: die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Rau« 35 Pf., im Tertteile die Zeile 90 Pf., für An- und Verkäufe und dergleichen 30 Pf., Tabellen- und schmieriger Satz 500/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis mittags 12 Uhr. »l «.k Organ Istwestija Verschwörung li- Pressestimmcn zu den Ausführungen des Kronprinzen. Die Aeußerungen des Kronprinzen gegenüber dem Ver treter eines wienerischen Blattes rücken, wie die „G c rma- n i a" schreibt, den VerteidigungScharaktcr des von uns ge führten Krieges mit erfrischend klaren Worten in das volle Tageslicht. Wilsons neueste Botschaft an den amerika nischen Arbeitertag ist ein Beispiel dafür, was uns alles an ehrgeizigen Plänen und autokratischen «Rücksichtslosigkeiten unterstellt wird. Die Beunruhigung Amerikas durch Deutsch lands angebliche Kriegspläne ist mehr als an den Haaren her- beigczogen. Eie beweist im Grunde nur, daß cs Wilson an einer wirklich ausreichenden Begründung seiner Kricgswut gegen uns fehlt. — Im „Vorwärts" heißt es: Das Volk, sein der Krieg ganz nach den Worten des Kronprinzen stets ein Verteidigungskrieg um seine Haut, um seine Existenz und «m sein Dasein gewesen ist, beißt bei wachsender Gefahr die Zähne nur noch fester aufeinander. Deshalb taugt es auch «icht, dieses Volk in Sorglosigkeit und Optimismus einzu lullen. Je offener man ihm die Wahrheit sagt, desto mehr wird eS sich verteidigen, denn auch die offene Wahrheit ist so, daß sie keinerlei Anlaß zur Verzagtheit oder Verzweiflung Bietet. In der „P o st" wird darauf htngewtesen, daß die Kriegshetzer der Entente das lockende Phantom einer dem be ilegten Deutschland abzupressenden märchenhaft großen Krtegs- -entschädigung an die Wand malen, um die Masse zu weiterem Musharren zu ermutige». schwörer, wo die Leiter der Verschwörung zusammenkamen. In der Wohnung wurde eine Versammlung vorgefunden. Un ter den Verhafteten befand sich ein englischer Untertan, wel cher feinen Namen nicht nennen wollte. Alle Verhafteten wur den in die außerordentliche Kommission gebracht. Dort er klärte der unbekannte Engländer, er sei der englische diplo matische Vertreter Lockhart. Nachdem sich Peters von der Richtigkeit der Erklärung überzeugt hatte, sagte er Herrn Lock hart, daß er sofort befreit würde, und fragte ihn, ob er nicht bezüglich des Bestcchungsversuchs des Kommandeurs de» Rätetruppenteils eine Erklärung abzugebcn habe. Lockhart leugnete kategorisch die Tatsache des Verkehrs mit dem Kom mandeur. AIS ihm jedoch die genauen Daten der Zusammen künfte angegeben und einige Dokumente angeführt wurden, erklärte er erregt, daß seine Lage als diplomatischer Vertreter ihn vor irgendwelchem Verhör schütze. Lockhart wurde darauf hingewiesen, daß ihm die Frage nur gestellt werde, um ihm die Möglichkeit zu geben, zu beweisen, daß ein gewisser Lockhart — der Organisator der Verschwörung — und der englische diplomatische Vertreter Lvckhart verschiedene Personen seien. Der überführte diplomatische englische Vertreter wußte hier auf nichts zu antworten und verließ in großer Verwirrung . die außerordentliche Kommission. — Ter verhaftete Major Friede und sein Bruder, ein Hauptmann, standen im Dienst der Rätegewalt und gaben sich mit dem systematischen Dieb stahl von geheimen Dokumenten und Berichten über die Lage an der Front und über Truppenverschiebungen ab. Ihre Be richte wurden in einigen Exemplaren abgeschrieben und den englischen und französischen Kommissionen übergeben. Das Hauptziel der Verschwörung -er englisch-französischen Diplo maten war eine neue Kriegserklärung au Deutschland. Tie verbündeten Diplomaten verstanden jedoch, daß außerordent liche Gründe herbeigeschafft werden mutzten, um den Umsturz und die neue Kriegserklärung vor dem Volke zu rechtfertigen. Daher schenkte van besondere Aufmerksamkeit der Besetzung der Arbeitsräume Lenins, Trotzkis, Aralows und anderer verantwortungsvoller Räteführcr, um die urkundlichen Texte der Verträge und Vereinbarungen mit Deutschland zu fin den. Dabei wurde vorausgesehen, daß sich diese Verträge als identisch mit den in der Presse veröffentlichten erweisen wür den. Für diesen Fall wurde beschlossen, gefälschte Verträge zu fabrizieren, welche das Volk von dem „Verrat" der Bolsche wisten an Rußland überzeugen sollten. Die Frage der Fabri kation von gefälschten Verträgen wurde in einer Reihe von Sitzungen, die von der britischen Kommission veranstaltet wurden, beraten und sofort durch die ersten Daten der vor läufigen Untersuchung über die aufgedcckte Verschwörung der englisch-französischen Diplomatie bestätigt. Es war beabsich tigt, außer den gefälschten Verträgen auch eine gefälschte Kor respondenz zwischen der russischen und deutschen Negierung zu fabrizieren. Moskau, 2. Sept. Nach der „Kraßnaja Gazeta" wurde im Gouvernement Wologda eine Verschwörung von Offizie ren entdeckt, welche mit englischer Unterstützung arbeitete. Von den Verhafteten wurden 14 Offiziere erschossen. Die „Utro Rossij" meldet, daß der ehemalige Bevollmäch tigte der englischem Regierung in Rußland Lindley zum Hauptkommissar für Rußland mit dem Sitz in Archangelsk er nannt wurde. A m st c r d a m, :'>. Sept. Nach einem hiesigen Blatte mel det die „Times" aus Wladiwostok: Die SemstwoS von Wladi- wvstok, Nikolsk Iman und Oginsk haben die gesamte Neqie- rungsgewalt der sibirischen Negierung übertragen. Infolge dieses Beschlusses hat die sibirische Regierung die volle Auto rität übernommen und eine Proklamation an das sibirische Volk erlassen. Moskau, 3. Sept. Namens der ukrainischen Regie- rung drückte der Generalkonsul Kuzow -em Minister des Aeußeren sein Beileid und seine Entrüstung über den Anschlag auf das Leben Lenins aus. Laut „Utro Moskwi" werden we gen des Attentates in Moskau auch unter ukrainischen Staats angehörigen Verhaftungen vorgenommen. Moskau, 3. Sept. Laut ,^Isvestija" wurde in der Montagssitzung des ZentralexekutivkomitecS der ratifizierte Zusatzvertrag zum Brester Frieden, nachdem Swerdow ihn unterschrieben hatte, noch gestern abend mit einem diplomati schen Kurier nach Berlin geschickt, damit der Austausch der ra- tifizierten Verträge am 6. September erfolgen kann. Auf der Sitzung der Moskauer Stadtkonferenz der Kommunistenpar tei erstattete Larin am 29. August laut „Prawda" in Gegen wart von 500 Genossen bei verschlossenen Türen Bericht llbrr den Inhalt des neuen Ucbereinkommens. Der Berichterstat ter wies auf eine Reihe von Verbesserungen hin im Vergleich mit dem Brester Frieden. Er sagte, wir bekommen eine Reihe Städte und Gouvernements zurück und erhalten volle Frei heit bei der Nationalisierung unserer Volkswirtschaft. Die Konferenz nahm einstimmig eine vom Berichterstatter ringe- brachte Resolution über die Anerkennung der auswärtige» Politik deS RateS der Volkskommissare an. Vereinbarung über völlige Unterstützung Finanzen und Waren. Moskau, 3. Sept. Das amtliche schreibt: Heute sam 2. Septembers ist eine quidiert worden, welche durch englisch-französische Diplomaten init dem Ehef der britischen Mission Lockhart, dem französi schen Generalkonsul Grenard und dem französischen General Lavergne au -er Spitze darauf gerichtet war, durch Bestechung eines Teiles der Rätetruppen sich des Rates der Volkskom missare zu bemächtigen und eine militärische Diktatur in Mos kau zu proklamieren. Die Verschwörer handelten, indem sie sich durch diploma tische Immunität deckten, und auf Grund von Bescheinigun gen, welche mit der persönlichen Unterschrift des Ehefs -er britischen Mission in Moskau ausgestellt waren, von welchen sich viele Exemplare in den Händen der außerordentlichen Kommission befinden. Durch die Hände eines einzigen der Agenten LockhartS, des englischen Leutnants Rayly, gingen in den letzten anderthalb Wochen 1 2ÜV V0V Rnbel zu Bestechungs zwecken. Die Verschwörung wurde aufgedcckt dank der Stand haftigkeit jener Truppenkvmmandanten, an welche sich die Verschwörer mit Bestechungsanträgen wendeten. In der Wohnung der Verschwörer wurde ein Engländer verhaftet, welcher sich, nachdem er in die außerordentliche Kommission gebracht worden mar, als der englische diplomatische Vertreter Lockhart zu erkennen gab. Nach -er Feststellung seiner Per son wurde der Verhaftete Lockhart sofort freigelassen. Die Untersuchung wird energisch fortgeführt. Tie Gefangen nahme der Volkskommissare sollte bet einer Plenarsitzung statt finden, auf welcher irgendeine besondere wichtige Frage zur Beratung stand. Es erschien auch notwendig dafür zu sorzen, daß der Truppenteil, welcher an diesem Tage Wache im Kreml hatte, bestochen wäre und eine Selbstverhaftung vornehme. Alle verhafteten Mitglieder vom Rat der Volkskommissare sollten sofort nach Archangelsk gebracht werden. Dieses war anfänglich geplant. Bald darauf sprach jedoch Rayly Zweifel über die Zweckmäßigkeit auS, Lenin nach Archangelsk zu schicken, da eS Lenin bei seiner wunderbaren Eigenschaft, dem gemeinen Mann nahezukommen, während seiner Reise nach Archangelsk gelingen könne, -re Wachmannschaft auf seine Sette zu bringen, sodaß diese ihn befreien könnte. Daher er klärte Rayly, eS fei a» sicherste», Le»i» »»- Trotzki sofort »ach -er Verhaftung z» erschreße». In -er Nacht vom 31. August zum 1. September erschienen -te Beauftragten der «mßerorbentlichen ßtrmwrtsston l» Her Wohnung -er Ver- Von der Westfront. Die neuartigen Formen des beweglichen Ringens von der Lys bis zur Oise stellen unsere Luftstreitkräfte jeden Tag vor neuartige Aufgaben. Sic wurden auch am 1. September glänzend gelöst. Nördlich Noreuil erkundeten unsere Infau- terieflieger eine deutsche Jnfanteriekompagnie, die sich, von allen Seiten eingeschlossen, hartnäckig verteidigte, und führten ihr in dreimalrgen Flügen Fleisch, Zwieback und Munition zu. Ein Gegenstoß befreite die Tapferen aus ihrer bedräng ten Lage. Tas Feuer unserer Flakstaffeln faßte ausfahrende feindliche Batterien und zersprengte vorgehende Reserven. Unter dem Schutz unserer niedrig fliegenden Jagdstreitkräste warfen sich zusammengefaßte Fliegerverbände einem beider seits Vaulx-Vocvurt vorbrcchenden Tanksturm entgegen. Tie Besatzung Leutnant Schwertfeger und Vizefeldwebel Günter von der Fliegerabtcilung 252 schoß einen Panzerwagen auS niedrigster Höhe mit dem Maschinengewehr in Brand und vernichteten einen zweiten durch gut geleitetes Artilleriefeuer. Die Flakbatteric 82 nahm unter Führung des Leutnants d. R. Hausherr zwei feindliche Bataillone, die aus BouchaveSnes heraus zum Angriff ansetzten, so wirksam unter Granatfeuer, daß sie aufgelöst zurückfluteten. Trotz Sturmes bis zu 20 Se kundenmetern hingen unsere Ballone dicht hinter den eigenen Jnsanterielinien über dem Schlachtfelde. Ihre Meldungen unterrichteten die Führung jederzeit über das Nachrücken Les Feindes. Der Feind verlor 14 Flugzeuge und zwei Ballone. Eigener Verlust: 1 Flugzeug, 2 Ballone. 2 Flugzeuge bisher nicht zurückgekehrt. kf. B a s e l, 3. Sept. Die „Morningpost" meldet, daß der dritte und entscheidende Offensivabschnitt -er Entente-Armeen jetzt begonnen habe. Armeebefehle Fvchs und Haigs bereiteten auf die weltgeschichtliche Größe der bevorstehenden Aufgaben vor. Aus dem Osten. Moskau, 2. Sept., abends. Wiener Korrespondenz bureau. Der Zustand Lenius ist fortdauernd ernst; jedoch schwebt er augenblicklich nicht in Gefahr. Die Krisis wird binnen zwei bis drei Tagen erwartet. Anläßlich des Anschla ges erfolgten zahlreiche Verhaftungen, darunter die von Ukrai nern. Trotz Schutzscheines fanden bei den früheren Bürger meistern Moskaus Urdnew und Astrow Haussuchungen statt. Der Bischof von Wjaesma Makerins wurde verhaftet. Das äußere Bild Moskau ist ruhig M vska u, 3. Sept. Nach Pressemeldungen ruft die durch die Engländer und Weißgardisten in Schenkursk und Eholmo- gvry angesagte Anwerbung unter der Bevölkerung Unruhen hervor. Viele Wvlosti sagen sich von dem Scmstwo los und leben ohne Negierung. Nach einer Meldung aus Rostow wird nächstens in Jeka- terinodar die Gebietsrada zusammenberufen. Tic gegenwär tige Negierung wird ihre Vollmachten niederlegen. Mit der Dvnregierung schloß die Kabanregierung eine hinsichtlich Krieg, Nachrichten vom Weltkrieg. Eine „SeekriegSleitu»g" im HemptqiurrtiEr. Nach einer Bekanntmachung -es Staatssekretär- de» Reichsmartneamts, die im „Marineverordnungsblatt" ver öffentlicht wird, erfahren -te Rechte des Admiralstab-chef- eine wesentliche Erweiterung. Danach werden auf Befehl -e- Kai sers dem Chef -e- AdmtralftabeS der Marine größere Ei»wtr- kung-rechte al» vtSher a»f die SeekrtegSstihrung zngestan-eny Der deutsche Kronprinz über den Krieg. Wien, 3. Sept. Das Mittagblatt des Neuen Wiener ZvurnalS veröffentlicht eine Unterredung seines Berliner Be- riäuerstatterö Dr. Friedegg mit dem deutschen Kronprinzen «der den Krieg und die Kriegslage und schreibt: Im Lause -er Unterredung sagte mir der Kronprinz, daß er in Englund viele Freunde hätte. Nach seiner Ucberzeugnng hätte Eng land in den Krieg eingegrifftu, auch wenn wir nicht durch Belgien gezogen wären. Wir sind als Barbaren und Kriegs- «nitige verschrieen, während wir doch nichts wollten und wollen «ls unser Leben und unsere Entwickelung. Dieser Krieg ist und war in meinen Augen nichts anderes als ein Verteidi gungskrieg. Ich habe diesen Krieg niemals als ein leichtes Manöver gehalten und bin niemals der Ansicht gewesen, daß wir die Feinde zerschmettern würden. Ich halte eö auch nicht für wünschenswert, daß die Feinde vernichtet werden, weil auf dieser Welt Platz genug für alle Nationen ist. Es muß aller dings auch Platz für Deutschland und seine Verbündeten sein. Als ich am 2. Mobilmachungstage, also am 3. August 1914, Berlin verließ, habe ich die Kriegserklärung Englands für die allernächsten Tage erwartet. Englische Großkanfleute sagten «ir ungeniert im tiefsten Frieden, -aß der Krieg mit unS un- »crmcidlich sei. Ich weiß aber, daß es zu den von England in die Welt geschickten moralischen Grundsätzen wenig paßt, wenn mau aus wirtschaftlichen Gründen die ganze Welt in einen Krieg gegen Völker treibt, die nichts weiter verschuldet tiavcn, als daß sie fleißiger und anspruchsloser waren, als an dere Völker. Um Demokratie und Freiheit und wie die Schlagworte sonst heißen mögen, mit denen die Entente dau ernd arbeitet, handelt es sich in Wirklichkeit keineswegs. Wenn unsere Gegner behaupten, ich wäre ein Kriegshetzer, so ist das wahrscheinlich eine bewußte Lüge; jedenfalls ist eS objektiv unwahr. Ich bin allerdings immer für eine starke Rüstung eingetreten, weil ich erkannte, daß wir uns eines Tages wür den gegen die ganze Welt zu verteidigen haben. "Nachdem Eng land in den Krieg eingetreten war, zweifelte ich nicht, daß der Krieg schwer sein und lange dauern werde. Im übrigen ist unsere gegenwärtige Lage sicher. Wir sind mehrmals im Laufe dieses Krieges in schwererer Lage gewesen als jetzt; wir haben weit schwerere Krisen überwunden. Ich habe -en Krieg »an Anfang an als Verteidigungskrieg aufgefaßt. Tas will aber keineswegs sagen, daß wir nicht gelegentlich angreifen tollen, wo wir können und zwar nach dem Grundsätze: Die beste Parade ist meist der Hieb. Deutschland und seine Ver bündeten müssen den Krieg solange führen, bis die Gegner «insehen, daß wir nicht umzubringen sind und daß cs für sie kein Geschäft ist, den Krieg fortzusetzen. Wann die Gegner zu »iei'er Erkenntnis kommen werden, ist noch nickst abzusehen; einmal aber wird wohl die Erkenntnis kommen. Wir haben nie solche Ziele verfolgt, wie sie unsere Feinde in Acußerml- gen ihrer Staatsmänner dauernd proklamieren. Wir füh ren den Krieg, um nnsere Vernichtung abzuwehren. Die feind lichen Völker wissen vielfach nicht, wofür sie kämpfen. Dafür ein einziges Beispiel. Ich sprach letzthin mit einem ameri kanischen Gefangenen, der mir sagte, Amerika kämpfe für El- saß-Lothringen. Ans meine Frage, wo Elsaß-Lothringen liege, antwortete er mir: Elsaß-Lothringen sei ein Lee. Sol che Beispiele könnte ich aus Unterhaltungen mit Gefangenen verschiedener Nationen viele anführen. Unsere ernstesten Gegner sind rein militärisch die Franzosen. Sie sind sehr gut geführt. Marschall Joffre mar ein genialer General, und auch .>och ist ein bedeutender Führer. Die Engländer sind zähe and gute Soldaten, aber ihre höhere Führung hat versagt. Tie Amerikaner habe' ich nie für eine qnantite negligcable gehalten. Ihre Anwesenheit auf dem westlichen Kriegsschau- vlatze ist deutlich spürbar, aber umbringcu können sie uns nicht und wenn ihrer noch so viele kämen. Von österreichisch ungarischen Truppen habe ich bei meinen Armeen nur Artil leristen kennen gelernt. Sic haben Hervorragendes geleistet. >» I< i
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