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Weißeritz-Zeitung : 29.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187307291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18730729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18730729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-29
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.07.1873
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Rr. 58. Dienstag. mr. »8. 29. Juli 1873. Weißerih-Zeitung. Amts-Matt fiir die Hcrichts-Aemter uud Stadträty« zu Mppoldiswakde und Kraueiistein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post-Anstalten und die Agenturen. Preis vierteljährlich 18 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Ver breitung finden, werden mit t Ngr. für die Spalten - Zeile berechnet. Die Gul-enfrage. Durch die an die Reichs- und Staatscassen ergangenen Verbote der Annahme von österreichischen Gulden ist der Feldzug gegen diese Münze, der schon bei der Münzgesetz debatte im Reichstag angekündigt ward, tatsächlich eröffnet worden. Auch wegen des Erlasses eines gänzlichen Verbotes des Umlaufs österreichischer Gulden ist bereits Umfrage bei den einzelnen Bundesregierungen gehalten worden, und es steht daher sehr möglicherweise ein solches Verbot in nicht ferner Zeit bevor. Es ist das eine Mahnung für das Publikum, sich all mählich dieser fremden Münze zu entschlagen, um nicht durch daS Verbot, wenn es plötzlich kommt, überrascht zu werden und auf größer» Massen von Gulden, was man sagt, sitzen zu bleiben. Da aber heut zu Tage keine Gesetzgebung«- oder Ver waltungsmaßregel erlassen und ausgeführt werden sollte, dessen Zweckmäßigkeit, ja Nothwendigkeit Denen, die sie angeht, nicht einleuchtet, so scheint es uns Pflicht der Presse, die Nothwendigkeit dieser Maßregel dem Publikum möglichst ein leuchtend zu machen. Man muß sich immer vor Augen halten, daß Deutsch land zur Goldwährung übergehen will. Auf die Gründe: warum? ist hier nicht zurückzukommen. Dies aber bedingt, daß neben dem Gold das Silber nur noch in einem solchen Betrage umlaufe, der zur Bestreitung kleinerer Zahlen nothwendig, also als sogenannte Scheidemünze. Man hat diesen Betrag nach einer ungefähren Schätzung deS ent sprechenden Bedarfs auf 10 Mk. für den Kopf der Be völkerung im Reiche, also im Ganzen auf etwa 400 Mill. Mk. (— 133'/» Mill. Thlr.) festgesetzt. Der Ueberschuß an Silber (über diese Summe), den man auf etwa 1000 Mill. Mk. (— 333'/» Mill. Thlr.) veranschlagt, muß ein gezogen und nach seinem Silberwerthe an den Markt gebracht, als Waare verkauft werden. Nun ist aber, zum größten Theil eben in Folge des UebergangeS Deutschlands zur Goldwährung, eine Verminde rung des SilberwertheS im Allgemeinen eingetreten. Der Londoner SilbercurS ist vom October v. IS. bis jetzt um mehr als 1 Proc. gesunken. Die verbündeten deutschen Regie rungen haben also, da vie Einziehung der Silbermünzen auf Kosten des Reiche« geschieht, ein großes Interesse daran, daß ihnen nicht zugemuthet werde, mehr Silber, al« nöthig, aus dem Verkehr zu nehmen und mit Verlust an den Markt zu bringen. Dies aber würde geschehen, wenn, während sie ^""f^edacht wären, durch Einziehung der vorhandenen inländischen Silbermünzen und Beschränkung der Ausgabe neuer den innern Bedarf zu regeln, uneingeschränkt von auswärts immer neue Silbermünzen einströmten, und somit dieser Bedarf immer wieder überschritten würde. Doppelt nothwendig ist diese Vorsicht um einer andern Maßregel willen, die gerade im Interesse des Publikums von Reichsregierung und Reichstag ergriffen worden ist. Nach dem Münzgesetze kann Jedermann für ein gewisses Quantum inländischer Silbermünzen bei den ReichScaffen ein ent sprechendes Quantum Gold einwechseln. Wäre nun die Ge- sammlsumme der im Reiche umlaufenden Silbermünzen zu groß für den Bedarf de« Klein- und TheilverkehreS (als Scheidemünze), so würde dieser Ueberschuß an die Reichs- cassen und das von diesen dafür eingetauschte Gold wahr scheinlich ins Ausland fließen, weil eS eben im Jnlande durch zu vieles Silber entbehrlich wäre. Genug, die verbündeten Regierungen müsse» Alles thun, um das nothwendige Gleichgewicht zwischen Gold und Silber möglichst aufrecht zu erhalten; das können sie aber nicht, wenn die eine dieser Münzsorten, das Silber, uncontrolirt und uncontrolirbar immer wieder zuströmt und im Verkehr ganz gleichgeltend mit den einheimischen Münzen umläuft; folglich ist die Entfernung dieser fremden Silbersorten und vor Allem des österreichischen Guldens, als der weitaus ver breitetsten, eine finanzielle und volkswirthschaftliche Noth wendigkeit, wir möchten sagen, eine Sache der Nothwehr. Der innere Silberwerth dieser Gulden ist hierbei, wie aus dem Gesagten erhellt, ohne Einfluß; denn auch die vollwichtig ausgeprägten unterliegen dem allgemeinen Sinken des Silber« werthes und dürften daher, wenn auf den Markt gebracht (um sie aus dem Verkehr zu bringen), nur mit Verlust ver kauft werden können. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, am 28. Juli. Ueber die gestern in Johnsbach unter zahlreicher Theilnahme und in würdigster Weise stattgehabte Hauptversammlung des Gustav-Adolf- Vereins für Dippoldiswalde und Umgegend werden wir in nächster Nummer einen ausführlichen Bericht bringen. — Auf erneute Anfrage bei dem königl. Bezirksarzt Hrn. vr. Mahnert in Tharandt, ob das Vogelschießen am nächsten Sonntag abgehalten werden könne, ist den Vor stehern der hiesigen Schützengesellschaft abermals eine ab lehnende Antwort zu Theil geworden. Somit wird's uns Heuer gehen, wie den Dresdnern. Vielleicht, daß die Schützen im Monat September noch eine Festlichkeit veranstalten, die jedoch nicht den geringsten Ersatz für das ausfallende Vogel schießen bieten kann. — 28. Juli. Gestern unternahmen auch unsere Turn- schülerinnen unter Leitung des Hrn. Lehrer Stein, eine
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