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Dresdner Journal : 05.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185906059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-05
- Monat1859-06
- Jahr1859
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- Dresdner Journal : 05.06.1859
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»1S7 Sonntag, den 5. Jiini Dres-lmZlmrml Lerauttvörtlicher Redakteur: I G. Hartmann. »DSU la> trittDvtt »U KVttr. tv-cxr. t» tz-d-u^ icko^k^k'vn-*»»-18 ^ss». LI»—!»- btam—tt»: t »ofrraUirprrtfe: Nir 4«» li»»« «irrer -o,p»lt«v«r> 2«N«r 1 Ntz»- N»r«r ,,k!Inp«»irlr«" <li« L«N«: 2 tiss». ExfitzeiUkU Dl^Ie-d, mir ck«r So»- »ä kolorloU«, rrl>«-nst» i-er ll«o tolA«r»S«n T»U. 18SS. »»stnUriurmuchme ««»Irl«: l-elxilg: p». OoarmlaeiooLr ck— l)r—<ia«r Ionn»»I», «i>eois^„Idtt: kk. Nv»»«»; Alt«»»! ck ' SerU»: Üiorrvs'sok» Nuokk., Nuoe^u, Lr«w»»: k'. 8<nr.vrr»; Krankkart rr. N. > I»»- a*s>ok« Nurbkenrtl; »re»»v»«r. Ht»,r.v»»vr»»> Lo- rs«u; LU»: ^nor.» NLi,»»»», k»rt»r v. k,8M»»»»l.» (28, rn« 6»' Kar,, «r»s»o»); Sk»^i k». L»»r.rc« » fiaeddrrulllimg. qrrnue^drr: Aiialxl. kl»p»<iitroo ä«, vraxloar Ionrnul», vreellerr, Ltarlerritr»»,, kkr. 7. Amtlicher Thett. Brkanut»ach«ng. Za Gemäßheit der von den königlichen Ministerien de« Innern und der Finanzen in Betreff der StaatS- yrüfungen der Techniker unterm 24. Decrmber 1851 ttgaugeaea Verordnung (Ges. und Verordn.-Bl v. I. 1851 S. 483) »erd« Dipzmrigen, welche sich der ge dachten Prüfung für die Periode 18U in einem oder mehreren der nachdenannten Fächer, alt: 1) der Geodäsie, 2> dem Jngenieurfache im enger» Sinne (Straßen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbau), 3) dem Maschinenwesen sür den Straßen-, Eisenbahn, Brücken- und Wasserbau- ingleichen für den Be trieb der Staat«eisenbahnen und StaatStrlegrapben, 4) dem Hoch- und Landdauwesen, zu unterziehen gemeint sind, hierdurch aufgefordert, sich fits spätestens Ende Juni »teseS JahreS mit einem schriftlichen Gesuche um Zulassung jur Staat« Prüfung an dir unterzeichnete Commission zu wenden. Dem vorgrdachten Gesuche hat der Antragsteller: 1) rin Aeugniß über die nach ß. 6 der angezogenen Ministrrial-Verordnung erforderlichen technischen und »issenschaftlichrn Borkenntnisse, sorvir 2) einen Au«wri« darüber beizufügen, daß er min desten« drei Jahr, lang den Zweig der Technik, für welchen er di« Prüfung abzulegen beabsichtigt, mit Erfolg praktisch grübt habe. — (Dergl. hier über §. 7 der angezogenen Verordnung). Im Uebrigrn ist wie bereit« unterm 11. Juli 1857 zur öffentliche» Kenuluiß gelangt, mit Genehmigung der königlichen Ministerien de« Innern und der Finanzen beschlossen worden, künftig au<nahm«weise auch außer halb der vorgeschriebenen Fristen Anmeldungen von Prü- fung«candtdatr» zu Ablegung der Slaat«prüfung anzu nehmen und hierauf die Prüfung, nach Befinden inner halb einer im Einverständnisse mit den Bethriiigten kürzer zu bemessenden Frist, stattfinden zu lassen, wa« gleich zeitig hiermit wiederholt bekannt gemacht wird. Dresden, den i3. Mai 1859. Königliche Commission für die Staatsprüfungen der Techniker. Nichtamtlicher Shell. Ueverslcht. Telegraphisch« Nachrichten. Aeitupgtschau. (Sonstitutlonrlle Zeitung — Preuße Zeitung ) Ta^esgNchiGte. Dresden: Vom -andeagr. Berichti gung. — Prag: Abmarsch von Freiwillig«. Patrio tische Gaben. Sparkasse. — Berlin: Arbeiterin- sammrnrottungen. Fortschritte der Rüstungen. Dir neue Anleihe. Der Herzog von Oporto. — Au« Bayern: Vereinfachung de« Polizeistrafvrrfahren«. — Darmstadt: Landtagseröffnung.— Frankfurt: Frech, v Kübeck erwartet. Boa der Bundesversamm lung. — Pari«: Abmahnung von Verunglimpfungen Oesterreich«. Marchese Antonini. Die Einberufung der Beurlaubten. Baron Gro«. Besorgnisse der Handel«kamm,rn. vermischte«. — AuSderSckweiz: Stimmung der deutschen Republikaner. Aammerverhandluugt«. Deilag «. Vs« Kriegsschauplätze. Dresdner Nachricht«». (Spar- und Vorschußverein.) Provinzialuachrichte». (Leipzig. Chemnitz Meerane. Schwarzenberg. Roßwein.) Wissenschaft, Knast vad Literatur. Telegraphische Nachrichten. Paris, Sonnabend, 4. Jvni. Ans Tarin vom gestrigen Tage wird gemeldet: Die Oester reicher fiud im vollen Rückzüge. Sie habe» die Po Linie bei Balrnza aufaegeben, die Corps der Feldmarsckalllelltaavts v. Zobel, Kürst Schwarzen- berg nav Liechtenstein habe» Mortara geräumt und ziehe» sich auf Ligevano, Berrgnardo und Pavia zurück. Bei diese« eiligen Rückzüge hat der Keind Getreide und andere reqiririrte Gegenstände zurück, gelten. Lobbio solle» die Oesterreich er gestern Morgen bereits geräumt habe«. Lu» Ler», 3. Juni, wird telegraphirt: Gari baldi soll ei» Kort voa Laveao genommen, sein Corps aber dabei schwere Verluste erlitte» habe», »amevtltch soll die Compagnie Essenz dabei fast anfgeriehe« morde» sei». Hier eiugegangeve Prt- vatmelduuge» »ollen wissen, Garibald, habe Como und nach einem heftige« Kampfe avch Varese wieder besetzt (?). In Zatra, am Langr»-See, sollen französische Genieoffiziere eiaaetrvsse» fei», «nd es hieß, in der vergangenen Rächt würde« SVV Kranzoseu dort übersetzen. Ler«, 2. Juni, Abend». U«ter diese« Datum geht der „Zndüp." folgende» Telegramm zu: Der (nnmüudige) Herzog »o» Parma (?) ist »her Tirol 1« der Schweiz ««gekommen, begleitet von eine» zahlreiche» Gefolge. — Der Delegat vo» Sondrio hat sich, unter de« Schutz« eine» Gen- darmertecorp», »ach Tirol geflüchtet. Ler», So»»abe«d, 4. I««i. Nach de» ae»este» Rachrtchte» vom Krtegtschanplatze hätte» die Pir mmttese» «obbi» besetzt. Der Kaiser Napoleon und der K«»ig vo» Sarbt»te» sete» »»» Rmsara »ach Trreate vorgerückt. Sesto-Talead« soll ebe»- fall» wieder von de» Piämttese» besetzt sei». Garibaldi sei am 2. Juni Abend» in Como ein gerückt, habe seine Vorposten bi» Camerlata vor aeschobe» und auch die vesterreicher wieder au» Varese vertriebe«. London, Freitag, 3. Juni. Nachmittag». Für nächste» Montag ist rin große» Meeting feiten» der Opposition avgesagt, auf welchem entschiede« »erde» soll, ob und welche Llngriffsresolutiou gege» die Regierung ersprießlich sein werde. Dre-den, 4. Juni Unter der anerkrnnen«>verthen Aufschrift ,, Keine Verdummung!" dringt die „Constitutionelle Zei tung" in Nr. 125 »inen Artikel, der sich mit dem „intoleranten Wesen" de« Diakon»« B. in Reichenbach beschäftigt und ihm zum Vorwurf macht, daß er nament lich gegen die Intelligenten und Wohlhaben den seine Tiraden schleudere, welche gegen wärtig, wo die Hälfte der Fabrikarbeiter feiere, sich nicht viel von Dem, wa« man unter dem Au«druckr „Aufhetzung" begreift, unterschieden und daß er insbesondere al« dermaliger Redacleur de« „Pilger« au« Sachsen" dem Aberglauben und der religiösen Schwärmerei Vorschub leiste, sowie konfessionelle Reibungen und religiöse Un duldsamkeit Hervorrufe. Zum Nachweis der letz ter» Behauptung druckt die „Const. Zeitung" mehrere Stellen au« dem „Pilger" ab und schließt ihren Artikel mit einigen Urtheilen, Betrachtungen und Rathschlägen. Wir übtrgehen die nahe liegende Frage, ob nicht in dem Artikel auch Etwa« gefunden werden könnte, wa« sich von der Handlungsweise, die man mit dem Au«drucke „Aufhetzung" zu bezeichnen pflegt, nicht eben wesentlich unterscheidet und wollen ferner mit dem Herrn Verfasser wegen der Toleranz oder Intoleranz seines Urtheil«, über die Vertreter der sogenannten modernen Orthodoxie, über den „Pilger" und über da« amtliche Werken de« Diakon»« B nicht rechten, sondern un« damit begnügen, auf diesen Punkt hinzuweisen; wohl aber wollen wir kurz unsre Ansicht über dir faktischen Momente in jenem Artikel aussprechen, und da müssen wir denn zuvörderst dem Verfasser darin völlig beistimmen, daß, wenn da« Verhalten be« Diakon»« B. ein solche« ist, wie er r« geschildert hat, r« allerdings in der Pflicht der vorgesetzten Behörden liegt, da« Nöthige zu erörtern und nach Be finden gegen ihn einzuschrriten. Wir sind ferner in der Lage, versichern zu können, daß auf die gegen den Diako» nu« B. bezüglich seine« Verfahren« bei einigen Taufen angebrachten Beschwerden, die übrigen« mit dem sonstigen Inhalte de« Artikel« in keinem Zusammenhang« stehen, schon längst da« Geeignete vörsllgt worden ist, «nd kören»» endlich htnzufügen, daß «egen der neuerlichen Haltung der Zeitschrift „Der Pilger au« Sachsen" bereit« unterm 27. Maud. I., auf Veranlassung der jetzt auch in der „Const. Zeitung" abgedruckten und anderer Artikel nach stehende Verordnung an die Krei-direction zu Zwickau erlassen worden ist: „Wie da« Ministerium aut Nr. 19 der unter dem Titel: „der Pilger au« Sachsen" bekannten Zeitschrift ersehen hat, ist dermalen der Diakon»« B. in Reichenbach an die Stelle des bis herigen Redacleur«, Pfarrer R. in Larisa, getreten. Da« Mini sterium ist zu seinem Bedauern früher wiederholt gendrhigr ge wesen, di« Rrdaerivn auf Unpassende« aufmerksam machen und sie zur Vorsicht ernstlichst anermahnrn zu lassen, und zwar eben sowohl im Interesse de« Blaltr«, da« religiöse Angelegenheiten in populärer Weise darzustellen zur Absicht hat, al« im Interesse de« Srande«, dem der Redakteur »»gehört. Man darf hoffen, daß der neue Redakteur, dem e« nicht an hinreichender Veran lassung gefehlt hat, aufmerksam zu werden auf die Nothwendig- keit, in geistlichen Dingen mir Vorsicht zu Werke zu gehen und überall die wahrhaft christliche Liebe in Wort und Thar vorwal- ten zu lassen, und der bei seiner Jugend und dem dadurch beding ten Mangel an reifer Lebenterfahrung, doppelt dringend die Auf forderung in sich fühlen muß, mit grdßker Sorgfalt und Umsicht da« schwierige Geschäft eine« Redakteur« einer solchen Zeitschrift zu verwalten, sich ernstlich bestreben werde, alle« Anstößige zu vermeiden. Leider scheint diese Hoffnung nicht in Erfüllung zu gehen, denn e« enthalten bereit« die ersten Nummern, die unter der neuen Redaktion erschienen sind, so viel Unpassendes, andere Sonfessionrn Verletzende« und an Gemeinheit Streifende« (Nr. 19 und 21), daß daS Ministerium es für seine Pflicht hält, durch dir Krei-direction den Redakteur alle« Ernste« darauf aufmerksam machen und ihn vor Taktlosigkeiten warnen zu laffeo, deren Fol gen im Voraus gar nicht zu berechnen sind. Im klebrigen setzt man voraut, daß die Kreitdirrrti.» nicht unterlassen werde, dem Blatte ihre Aufmerksamkeit zu widmen und nökhigenfall« da« Ge eignete vorzukehren und zu beschließen unvergessen sein werde." Sind ungehörige Aeußerungen eine« Geistlichen schon an sich nicht zu billigen, so ist e« gewiß noch mehr zu beklagen, wenn «ine Zeitschrift wie der Pilger, die früher auch manche« Gute und manchen Segen verbreitet hat, zu Mitthellungen gebraucht, oder vielmehr qemißbraucht wird, die offenbar mit der echten Orthodoxie Nicht« zu schaffen haben. Aber man möchte doch an den Verfasser de« Artikel« in der „Const. Ztg." selbst die Frage richten, wir e« wohl den Behörden möglich ist, unpassende, taktlos» gefährliche Arußerungen — in Wort oder Schrift — zu verhindern, und ob etwa wegen ungehöriger Zeitungsartikel der Redakteur ohne Weitere« von der Leitung der Zeitschrift entfernt, oder deren Erscheinen verboten werden kann ? — Wenn übrigen« die „Unsinnigkeit", wie jener Artikel sagt, so groß ist, daß sic jedem Halbweg Vernünftigen so fort in die Augen fällt, so meinen wir, wird da« Lesen solcher Unsinnigkeiten jedenfalls weniger nachtheilig sein, al« da« Lesen von nur halb di« Wahrheit dringenden, halb sie verschweigenden und daher zu irriger Auffassung verführenden Mitthellungen religiösen und politischen In halt«, wie wir sie leider so häufig in den gelesensten Zeit, schristen finden, denen gewöhnlich mehr daran liegt, etwa« Pikant,« zu bringen, al« im wahren Sinne de« Wort« aufzuklären und zu besser«. Dir ministeriell« „Preußische Zeitung" spricht sich in einem sgege» die in Nr. 125 unser« Blatte« ruit- getheilten AuSlaffungen de, Kreuzzeitung gerichteten) Artikel bezüglich der Kundgebungen i« deutschea Stände kcuvmern od«r in butsch*« Zeitungen, dir sich aut Verbesserungen der BundeSverhältnisse de ziehen, folgendermaßen au«: ,,Bekanntlich werden der- glichen Wünscht und Kundgebungen zu Zeiten großer Krisen in Deutschland immer laut. E« ist die« eine natürlich, Folge davon, baß redlich, Bemühungen, eine Verbesserung der Bundesverfassung in ruhigen Zeiten herdeizufühien, an den mannichfachstrn Sonderdestredungrn zu scheitern pflegen. In solchen Wünschen kann an sich nicht« Beunruhigende« liegen, zumal ihre Realisirung meist in die Zukunft verlegt wird. Am allerwenigsten können darau- Vorwürfe für die preußische Regierung hergeleitet werden, die sich bewußt ist, auch in jener Be ziehung stet« da« wahre Interesse de» Gesammlvater- lande« im Auge gehabt zu haben, und die gegenwä-rig in ihren hingehenden Bemühungen zur Erhaltung der Einigkeit in Deutschland durch die Thal beweist, wie fern gerade ihr jede Absicht liegt, zur Zeit der Gefahr Agitationen hrrvorzurufen " Tagesgeschlchtr. DreSdeu, 4. Juni. Die Zweite Kammer hielt am Mittwoch und gestern Nachmittag zwei kurze Sitzungen, in denen keine eigentlichen Verhandlungen vorkarnen. E« erfolgte die Anzeige von der Constituirung der Deputationen, zu deren Vorsitzenden erwählt waren: in der ersten Abq. v. Criegern, in der zweiten Adg. Georgi, in der dritten Abq. iir. Loth, in der vierten Abg. v Nostitz-Drzewiecki. Zum Mitglied» der Redaclionsdepu- tation wurde Adg. Seiler gewählt. Vom Abg. Emmerich wurde »ine Anfrage an die StaalSregierung anq,kündigt: '„ob die für da« Jahr 1859 projektieren Wege- und Chausseebaulen zur Ausführung kommen würden?" Die nächste Sitzung, in der dir Kammer sich mit Beralhung der Finanzvorlagen beschäftigen wird, soll nächsten Mon tag stattfinden. Den ausführlichen Bericht über die gestrige Sitzung der Ersten Kammer geben wir umstehend. Dresden, 4. Juni. Die „Const. Ztg." brachte am 1. d. M. einen ihr angeblich von geschätzter Hand zu gegangenen Artikel, in welchem unter Andern, die Be hauptung enthalten war: am 25. Mai sei auf dem Leip- zig-Dre«dner Bahnhose von hier durchpassirenden öster reichischen Truppen bei eingebrochrner Dunkelheit der Ruf „Vivat Napoleon!" vernommen worden und erst infolge de« Einschreiten« ihrer Offiziere verstummt. — Mußt, nun auch schon durch den Umstand, daß di, Redaktion der „Const. Ztg.", obwohl sie vorher versickert hatte, daß der Artikel sich ihrer „vollständigen Zrestim- mung" zu erfreuen habe, hierbei erklärte, die Vertretung dieser Nachrichten dem Verfasser überlassen zu müssen, die Glaubwürdigkeit jener Mitthellungen sehr erschüttert werden, so hat mau höher« Ort« doch noch Veranlassung genommen, über jene, der „Const. Ztg." angeblich von „geschätzter Hand" gemachten Angaben an kompetenter Stelle, nämlich bei allen Denjenigen, die mit jenen öster reichischen Truppen in dem für da« Publikum zu jener Tagesstunde abgeschlossenen Leipziger Bahnhofe irgendwie dienstlich in Berührung gekommen, Erkundigungen ein zuziehen, und diese haben, wie bei dem Geiste, welcher die kaiserlich österreichische Armee beseelt, kaum ander« zu erwarten war, ergeben, daß jene Ausstreuungen al« völ lig unwahr betrachtet werden dürfen. OK. Prag, 3. Juni. Von hier sind bereit« mehrere Abtheilungen de« Fteiwilligencorp« nach Theresien stadt abgegangrn, um dort einexerrirt zu werden. Unter dem Zudrangt von Tausenden, welche in die lebhaftesten Zuruf« ausbrachen, nahmen sie ihren Weg nach dem Bahn hofe, von wo sie weiter befördert wurden. Das Jäger corps, welche« au- geübten Forstleuten besteht, wird hier in Prag vervollständigt und ringeübt. Da sich auch in mehrer» Landstädten Comitv« zur Anwerbung von Frei willigen gebildet haben, so wird da« Bataillon bald voll zählig sein. Die Beiträge für den ÄuSrüstungsfond betragen bereit« fast 200,009 Fl. Der Adel Böhmen« fährt fort, die jungen Forstleute zum Eintritt in da« Jägercorp« durch Zusicherung bedeutender Unterstützungen aufzumuntern Von den Domänen de« Grafen Wald stein meldeten sich 31, von jenen de« Fürsten C. Schwär zenberg 27 Jäger für da« genannte Corp«. Der Fürst von Fürstrnberg hat 1000 Stück Ducaten zu Kriegs zwecken gewidmet und sämmtliche auf seinen Besitzungen befindlichen diensttauglichen Pferde dem Militärärar un entgeltlich überlassen. — Jetzt übereilt man sich nicht mehr mit der Herausnahme der Einlagen au« der böh mischen Sparkasse; aber im Monat Mai, al« die Be stürzung infolge de« Kriegsausbruch,« noch nicht ruhigerer Urberlegung gewichen, betrugen bei der Sparkasse die Aus zahlungen über 1,262,358 Fl., die Einlagen aber nur 302,016 Fl. Im kaufe de« Monat« Juni soll mit der Ausgabe der nach einer neuen Form anaefertigten Fünf- Gulden-Noken begonnen werden tt Berit«, 3. Juni. Die Arbeiterzusammen- rottungrn, von denen ich in meinem letzten Schreiben meldete, haben sich heule Vormittag und zum Lheil auch gestern wiederholt und die Stadt etwa« beunruhigt. Diese Leut« sagen dann au-, sie wollten nur zeigen, daß sic arbeitslos seien. Inzwischen wird die Polizei dem Dinge bald «in Ende mach«», zumal sich zu den Arbeitslosen bereit« Personen gesellt haben, welch« al« arbeitscheu be kannt sind. Gestern bereit« wurden die Ansammlungen auSeinandergebrachl und heute ist di« ganze Polizei auf oem Posten- Zahlreich»! SchutzmannschaftSpatrouillen durch ziehen, meist uarrr Führung d«r Leutnant« und Haupt leute, die Ktniglstadl und die Lindenpeomrnad«, wie deren nächste Umgebung. Da« Gerücht ist sehr geschäftig, di« Sach« ernsthafter darzustellen, al« sie e« wirklich ist; so sprach man voa Belästigungen einiger Bäckerlädea rr.; e« ist indessen nicht« Derartige« uad überhaupt darch- au« keim Exres irgend «iaer Art vorgekommen; di» Ver haftung reaiteater Person«, beschränkt fick etwa ans »in Dutzend Fälle In Bezug auf di, Rüstungen unsrer Armee sind die Anordnungen beendigt, welch, fick auf »ine eventuelle Einberufung der Landwehr de« ersten Auf gebot« beziehen Di» zur Entgegennakm» von Rekla mationen befugten Behörden sind jetzt angewiesen wer den, die Listen sür die Mannschaften de« zweiten Auf gebot« zu beschließen und die Classification de« letzter» einzureichen. Ist auch diese Arbeit abgethan, dann kann erforderlichenfalls die gesammt, preußisch, Armee in we nigen Tagen ausgerüstet und marschfertig sein. Inzwi schen beobachten die Behörden bei Ertheilung von Pässen und Paßkarten an irgendwie militärpflichtige Personen ein ungemein streng,« Verfahren. E« werden sämmi- licke Reifel,gitimaiionen nur auf Begutachtung der Mi litärb,Hörden und meist nur zu GesundheitSzwecken auf ärztlich,« Attest ertheilt. - - Die Handel«»,lt wendet si. der neuen Anleihe mit großem Vertrauen zu, und e« wird trotz der ungünstigen Aeitumstände, unter denen sie in da« Leben tritt, nickt schwer halten, da« gesteckte Ziel zu erreichen. Berlin, 3. Juni. (Pr Z.) S, königl. Hoheit der Herzog von Oporto wird, wie wir hören, am 5. d. die Rückreise antreken und sich von hier zunächst auf einige Tage nach Gotha begeben AuS Bayer«, 30. Mai. iSchw. M - Di, erste wichtigere Verfügung de« neuen Ministeiium« de« Innern ist ein Erlass über die Untersuchung und Aburtheilung der Polizeistrafsachen, wodurch da« Polizeistrafvrrfahren, so weit e« ohne Aenderunq der dermalen noch in Gel tung befindlichen gesetzlichen Bestimmungen möglich ist. zu regeln und zu vereinfachen gesucht wird Darmstadt, 1. Juni. Der Landtag ist beute er öffnet worden In der Ersten Kammer richtete der Fürst zu Solm« kich al« Präsident rin» Ansprache an die Kammer, in der »« heißt: „Die Presse bat mit wenigen Luvnahmen, die wir nicht zu richten brauchen. >v«U sie sich selbst richten, in der Mahnung zur Einigkeit ihre Pflicht vollkommen erfüllt- Keineswegs abec hat sic dic Bolksmcivung fanalissrt. Der müßte e« künstlich an fangen, der die Deutschen zum Kriege um de« Kriege« willen fanakifiren wollte. Das ist ganz unmöglich- Wenn also die Bolksmeinunq sich kriegerisch zeigt, so kann es nur dcttzalb sein, weil man fühlt, daß es so kommen kann, daß im Kriege da« Mittel zum Frieden liegt, weil, wer auf cinrr Seite den Frieden brickt, ihn auch nur aus der andern so lange ballen wird, al« er in seinem Interesse liegt." Heute hielt der Ministerpräsident Freiherr v. Dalwigk die Eröffnungsrede. Au« derselben entlehnen wir Fol gende« : „Ihre Aufgabe ist es m. H-, in bewährtem Patrioti-mu« bi« Mittel zur Bestreitung der durch die Kriegsrüstungkn im Groß- berzogkhum entstandenen Kosten aufzubringcn. Diese Koster werden sich bedeutend erhöhen, wenn Deutschland gendthigt fein sollte, zu seiner Bertheidigung oder zum Schutz« eine« einzelnen Bundesstaate«, zur Lufrechthaltugg der internationalen Verträge nnd de« Recht« von seinen Waffen »irAich Gebrauch zu machen. Diese Möglichkeit ist, so innig man auch die Erhaltung de« Frieden« für unser schöne«, in so reicher Entwickelung be griffene« Vaterland wünschen und anstreden muß, fest in« Auge zu fassen. Auch darauf werden Ihre Bewilligungen sich erstrecken müffcn. — Einem Frieden, bei dem die Ehre und die Zukunft Deutschlands gefährdet erschiene, würde der blutigste und der zerstdrendstc Krieg vorzuzieben sein." Der Präsident der Zweiten Kammer hielt gleichfalls eine Ansprache, worin er sagte: „Oesterrcich kämpft in Italien zur Abwehr eines rechts widrigen Angriff« aus seinen Besitzstand und für Aufrechthalkung der Staatsvrrttäge, auf welchen der europäische Rechwzustand be ruht und welchen wir einen mehr al« 40jährigen Frieden verdan ken. In diesem Kampfe für Wahrheit und Recht darf Oester reich nicht unterliegen. Ehre und Pflicht gebieten dem gesumm ten übrigen Deutschland, dem Bruder- und Bunde«staaie — Oesterreich — sobald nölhig, helfend zur Seite zu stehen. Deutsch land vrrtheidigt in diesir Unterstützung sein eigene«, mittelbar an gegriffenes Recht und die Aufrechthaltung der gefährdeten Recht«- principien. Ohne Zweifel werden die Stände mit patriotischer Bereitwilligkeit die nöthigen Geldmittel gewähren; denn es han delt sich um die Auerüstung und Verpflegung unsrer bessischen Krieger und um die Ausrechthaltung der Ehre und Würde un ser« brutschen Vaterlandes. — Bei dieser Bewilligung dürfen dic Stände der opferwilligen Zustimmung de« hessischen Volte« ver sichert sein. — Vertrauen wir im Uebrigen auf die Wei«heit un ser« von echt deutschen Gesinnungen belebten allvrrehrten Landet- derrn. Vertrauen wir auch auf die Schlußworte de« hochherzigen Prinz - Regenten. die in ganz Deutschland den lebhaftesten An klang gefunden; kenn sie verbürgen ein einige« Deutschland, da« In seiner Vereinigung allen äußern Feinden, nach jeder Seite hin und gleichzeitig, mit Erfolg die Spitze zu bieten vermag. — Wir leben in einer schweren, verhänqnißvollen Zeit. Enorme Opfer hat sie schon gekostet, aber bitse Opfer werden sich zur uner schwinglichen Höhe vermehren, wenn »er Krieg in Italien sich in bi» Länge ziehen sollte und wenn während dessen die deutschen BundeStruppen in ihrer Marschbereitschaft unthätig bleiben müß ten. Möge also, sobald solche« die Umstände gestatten oder ge bieten, mit aller Entschiedenheit, rasch und kräftig vorgegangrn werden, um bald einen dauerhaften Frieden zu erzielen." h Ara«kf»rt, 2. Juni. Der Präsidialgesandte, Frei herr v. Kübeck, »elchrr für gestern oder heute erwartet war, ist noch nicht hier kiagetroffen. — Eine Rück» äußerung Preußen« auf di» in der letzten Sitzung der Bundesversammlung abgegebenen Erklärungen ver- schiedener Bundeistaaten ist für die morgige Sitzung der Bundesversammlung in Au-sichl gestellt. — In den nächsten Tagen wird »In au«führliche« Resumö der jüngsten Verhandlungen der Bundesversammlung veröffentlicht werden Seine Beiöffentlichung wird we sentlich dazu dienen, eine richtige Ansicht über die Hal tung der Bund,«glied,r zum Gemeingut« Deutschland« zu machen und die von gewissen Parteien verbreitete» böswilligen Insinuationen in dem ganzen Nicht« ihrer Grundlosigkeit erscheinen zu lassen. Die Veröffentlichung der BundeSverhaadluagen der letzten Wochen können der Bundesversammlung, deren Mehrheit jene Parteien be flissen find, de« verfolgen« von Sonderiateressea zu ztthe», zur Sati«faction »erden, da fle geeignet find, zu destätigea, daß die deutschen Mittel- u. Kleinstaaten eine ehrliche, jedem Sonderintereffe fremde deutsch« Politik detz Recht« uad der Ehre »ollen, und daß Achtung und Der, theidiguag de« Recht« «nd der davon unzertrennlichen drulsch-aatioaalea Interessen ihr« Losung ist. Patt», 2 Juni. Dn „Moniteur" «nthält heut« wenig BnuerkeaSwertd»«- Sein« neuesten Kri,-«bericht«
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