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Dresdner Journal : 13.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185905132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-05
- Tag1859-05-13
- Monat1859-05
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 13.05.1859
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M 108. Freitag, Mr-t 3. Mai. 185N. .-. , « > -c --- -- - - - »--- - — — > —— — 10»^ Nt»»«t»« !,«»»»»»: » "1^ !» L»M«s» «t« ko«»- kllxi «*»»P«I-»- »»KI»P llt»»». Dres-ner Journal. Verantwortlicher Redactem: I. G. Hartmann. iS Pasrratriranaahmr ouswärts: L»tp«tss: k'». N»t»o,T,rr»», k?o»u>>>„io»I, <te» l>r«»<1o«r ^our»»1»; -k>-n<t„,ld„: tt. klt^x-r»; LIto»»: lktti«»»v»ni L Von,.»»; N«rU»: O»u^i^,',rk« 8»odd.. 8»,»»v»»» Knr«»»; Nr«»«»: X. Dnurkturk ». N.: a^»- o«»'»cd« l1urNli«n<t!.i 8»»»ov»r: dt,»^r»«vr»»'» Lu- LSI»: Xi>»>.» k»rt»: v. I,oMr»»»l.» (28, ruv <t»» dnv, eos»u,)- kr»Ui ?». L»»r.ro«'» 8»ekl>»ocklu»x. Hrrauegeder: KdrrlzsI. k!rp»<iirinn ä»i x>r«ickv«r ^oanua», Or«»ä«n, >l»ri.un>'»»»« ttr. 7. Amtlicher Ttzeil. Lresde«. 1L. Mal. Ihr» KinizÜch«* Hsheiten her Herzo- und di» Kran Herzogin von Bordeaux sind gestern Nachmittag ^,3 «he »on Prag ht«r eia§e- troffen und i» HLtel Bellevue abgetrete«. Brk«mt»Rch»»g. Zu Erkaufung der für da« Könlzl. Sächs. Bnndes- Sontingrnt noch erforderlichen Pferde socken dem LL, Ll», mir» L« «s»4 ». A Normchrog« non 8—1 Uhr, noch vier Remonttmätts« in de« Städten Mügsln, Döüel», Nuffeu nn» Wemtzen adgehaltea werden. Di« Verläufer werd«» anfgefordert, ihre Pferde den ,»« Einkauf beauftragten Militär-Som- Missarie» daselbst vorzustesie«. Die Bedingungen, unter welchen di» Pferde erkauft werden sollen, sind dieselben, welche in de« Bekannt- maibaagkn v«n 24 »origen und 4. diese« Mt«. für di, auszeschriedene« Pferdemärkte gestellt worden sind. Dreldtt,, den 7. «a« 1859. KrikgS-Ministerinm. v Naüenhorst. Keilpflug sssssss»»»«—SSSSS»S-»s><>»«S»»SeSSMS'' UichtaMicher Sheil. ««»erficht. Lttezraphtsch« Nachrichten. Zettuustsschau. (Wiener Ztg.) raaet-eschickk«. Dresden: Zur Vermählung des Prinzen Georg. — Wien: Eintritt fürstlicher Per sonen in die Arme». Kürst ». Windischgrätz. General Willis««. Patriotische Gaben. Kaiserliche Unterstützung für Brody. — Mailand: Der französische Handels agent abberufen. Kriegszustand. — Berlin: Kam- meroerhandlungen. Beisetzung Alexander v. Hum boldt'«.— Ans der Pfalz: Verstärkung französischer Garnisonen. — Kassel: Das neu« Ministerium. — Bingen: Der Bau der Rhein-Nahtbahn fisiirt. — Wiesbaden: Kriegsfteuer. — Gotha: Der Herzog zurück. Landtag vertagt. — Frankfurt: Herr v. d. Pfordte« B»m Bundestage. Die Eontingenlsfrage.— Bremen: Französisches Anerbieten abgelehnt. — Varis: Siegentschastsdecrtt. Humbolbtstatue. Er nennungen Rege«»»» des Getreidehandels ver mischte«. --- Brüssel: MtUtärrrebit. Ber»: Munitionsankäufe im Beltlin — Neapel: Be finden de« Königs. — London: Bolksmeeting. Eobden's Reise in Amerika. Eodrington Odercom- mandant von Gibraltar. — St. Petersburg: Die Mission des Grafen Karolyt. Solderhöhung. — Belgrad: Angebliche Plane gegen dir Türken. — Amerika: Zustände in Mexico- Lom Kriegsschauplätze. Ernennungen, Versetzungen re. 1« -ffevtl. Dieuste. VreSdner Rachrichte«. Proviuzialnachrichteu. veffentt. GerichtSverhandluuge«. Wissenschaft, K««st ««d Literatur. Eingesandt»». Statistik und »olkswirthschaft. Setrzraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 11. Mai, Rach«. 5 Uhr. Te. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Johann (ge boren am SV. Januar 178S) ist in Gratz infolge einer Lungenlähmung verschieden. Pari», Mittwoch, 11. Mai. Herr v. Perfigny ist al» Nachfolger de» Herzog» von Malachoff zu« Gesandte« in London ernannt. Ber«, 11. Mai. (Tel. d. Köln.Ztg.) Heute ist die Nachricht ein gegangen, da- seit vorigem Sonn tag ein Corp» österreichischer Kaiser-Jäger da» Ltilfser Joch besetzt. Der vundetrath hat eine a«-erorde«ttiche In spektion der Zeughäuser sämmtlicher Cantone an- georduet. Luriu, IV.Mai, Lbend». (Lel.d.A.Z.) Amt- liches Bulletin. Vie Oestrrreicher räumten Livorno (auf piemoutefische« Gebiete), Lronrauo, Ganthia, Cavaglia, Taluzzola und Lercelli, kehrtm in Eile über die Testa zurück und ließen einen Th eil der Requisitionen hinter sich. Gestern «ar eine starke österreichische Tolonue mit vier Generalen zu Etrop- piana.*) Heute Morgen zog fie fich von Earrisana nud Ttroppiana zurück. *) Vie „All-, Ztg." bemerkt hierzu: Da Stroppiana Halb weg« zwischen Brrcelli und Sasalr liegt, also diese „starte öster reichische Solo»»«" ftbenfall« vor den ander» Oestrrreicher» stand, die fich über dir Erst« »nd voo verleit zurückgezogen haben, so kann die Eile der letzter» unmdgkck so groji gewesen fei», um einen »heil der Requisitionen zurückzulaffen. Haben di, Luri»«», denen «an dir« zu lesen -lebt, keine Karte» oder kei nen sie ihr eigne« Land nicht? Kloreuz, 1«. »ai.^Lel. tz. H.R.) Die »il- düng ei«» neuen Ministerium» ist erfolgt. Prä- fideat und Minister tze» Arußern ist Vsncom- paaui, Minister de» Innern ist Bars» Ricassli, de» Untrrricht» Mavqni» «idoffi, der Jnstiz »nd de» «ultu» der «nttz Paggi, Ktnanzminister Bn- sischer Ofst^er)^ Saminast« (ein pieutontze- «.drid. IV. «ai. (Ltt.d.H.R.) Der Priuz von Male» ist in Llgezira» gelandet. Lands», Mütwach, 11. Mai. Der „Glabe" dsnmüirt, da- der Herzog von Ehartre» au» de« Dienst in der sardinische« Armee auügeschieden sei. Der Berichterstatter der „Limes" meldet an» Turin, da- die französischen Truppen in der kür zesten Zeit die Straße über den Simplon werde« benutz«« könne«. (Trotz der schweizerischen Neutra lität k D. Red.) London, Mittwoch, 11.Mai, Lorm. (Wolff*» Tel.-Bur.) Die heutige „Gazette" meldet, da- der Leuchtthurm bei Ancona auf Befehl Oesterreich» unaugezüudrt bleiben solle. — Wie die „Time»" erfährt, miethe Frankreich fortwährend eine aro-e Menge englischer Kohlenschiffe nach einem Hafen de» mittelländischen Meere», dessen Namen sie erst beim Au»laufen erfahren sollen. Frankreich be willige diesen Schiffen theilweise Kriegsprämien. Es werden augenblicklich zehn solcher Dampfer ge sucht. — Der „Morning Herald" läugnet jede» schriftliche Uebereinkommen Englands mit Preußen. DraSden, 12. Mai Ueber die Politik Englands in der Kricgsfragr im All gemeinen und speciell über die Aufnahme, welche die Sendung de- Freiherrn v. Kellersperg nach Turin in den Bureaux von Downing-Slreel gefunden hat, äußert sich die „Wiener Zeitung" heute wie folgt: „Wir haben uns vor einigen Tagen schon über diesen Schritt Oesterreichs in seinem ganzen Zusammenhänge, nur der Stimme unsrer Ueberzeugungen folgend und ohne jede gezwungene Deutung, ausgesprochen. Wir «erden un heute, um uns gegen Großbritannien zu rechtfertige^ nicht wiederholen. Was wir uns aber nicht versagen können, ist, an unsre neuliche Auseinandersetzung des tatsächlichen Bestand»- der Dinge eine hypothetische Parallele zu fügen. — Das Verhältniß Piemont- zu Oesterreich bezüglich des lombardisch - venetianischrn Kö nigreichs findet leicht «ine Analogie in dem Verhältnis Griechenlands zu Großbritannien bezüglich der jonischen Inseln. Wie, wen« König Otto im Jahre 1848 sich gegen England so benommen hätte, wie König Karl Än dert gegen Oesterreich; wenn England gegen Griechenland «ine Schlacht aufzuweisen hätte, wie di, Schlacht, die Oesterreich bei Novara gegen Piemont schlug; wenn Eng land gegen Griechenland von einem Frieden sprechen könnt», wie Oesterreich ihn mit Piemont im Jahre 1849 schloß, und Griechenland gegen England nach dem Frie densschlusse so gehandelt hätte, wie Piemont gegen Oesterreich? Würde Großbritannien gegen Griechenland die Langmuth gezeigt haben, mit der Oesterreich durch mehr als 10 Jahre die Herausforderungen, Beleidigun gen und Perfidien Piemont« ertrug? Würde Großbri tannien gewartet haben, bis Louis Napoleon Bonaparte Zeit gewann, die griechische Frage aufzuwcrfen, wie er jetzt die italienische aufwarf? Möge England uns dar auf antworten. — Oder wie, da« Undenkbare angenom men, wenn Großbritannien wirklich gewartet, wenn es gegen Griechenland die Langmuth Oesterreichs gegen Pie mont gezeigt hätte; wenn dann im verflossenen Herbste die Bonaparlistische Presse von Pari« ihren Krleg«lärm gegen England wegen der jonischen Inseln erhoben, Louis Napoleon Bonaparte den Botschafter Großbri tannien« am Neujahrstag« mit den Worten begrüßt haben würde, welche er an den Freiherr» v. Hübner richtete, der Vicomte de la Guerronnibre seine Broschüre: „Napoleon lil. et la 6rtce" der Oeffentlichkeit über geben hätte, Freiherr v. Hübner nach London mit Vor schlägen gegangen wäre, wie fene waren, die Lord Eow- lev nach Wien überbrachte, — denn England hat ja auch mit den Ioniern Uebereinkommen getroffen und in folge dieser Uebereinkommen Gesetze erlassen, die sich zu dem Pariser Vertrage vom 5. November 1815 ungefähr so verhalten, wir die Specialverträge Oesterreich« mit ver schiedene» italienischen Staaten zu den Bestimmungen der Wiener Congreßacl«? Würde Großbritannien den Freihrrrn v. Hübner so entlassen haben, wie Oesterreich Lord Eowlep entließ? Möge England un« darauf ant worten. — Und abermals da« Undenkbare angenommen, der Freiherr v. Hübner hätte unter Bedingungen Pari« wieder betreten, ähnlich denen, unter welchen Lord Eow- ley von Wien in die Hauptstadt Frankreich« zurück kehrte; wie, wenn der österreichische Unterhändler mit dem Vorschläge eines Eongresse« so überrascht worden wäre, wie es Lord Eowlep wurde; wenn Großbritannien, wie es mit Oesterreich dann der Fall war, so hin und her und bis zu dem Ansprüche gezogen worden wäre, daß Griechenland, mit England ebenbürtig, als Groß macht am Eongresse sitz«? Was würde Großbritannien wohl gbthan haben? Möge es uns darauf antworten. — Unterdessen wollen wir noch eine Bemerkung machen. Wie die Lords Derby und Malmesbury sich ausspra chen, wird England während des Kriege«, der nun aus- gebrochen ist, die bewaffnete Neutralität beobachten und erst dann am Kampfe sich betheiligen, wenn seine Inter essen im mittelländischen und adriatischen Meere Gefahr laufen, das heißt doch wohl mit andern Worten, wenn im Trrritorialbestande der italienischen Halbinsel «ine Aenderung herbeigeführt würde, die Frankreich mittelbar oder unmittelbar, mehr oder wenlger zum Herrn jener Gewässer «acht. Wir fragen nun, ob England im Ernste glaubt, daß der Eongreß friedlich auseinander gegangen wäre, wenn er sich nicht mit dem Gebot« Loui- Napoleon Bonaparte'« gefügt, wenn er nicht für die Halbinsel Ver hältnisse angeordnet hätte, durch welche, wir sagen nicht über kurz »der lang, sondern, gewiß in der kürzesten Zeit das mittelländische Meer mit allen seinen Lheilen, dem adriatischen und dem jonischen, zum französischen See geworden wär». Und wenn, wie wir denken müssen, England in diese« Punkt» nicht zweifelhaft ist, so wird es «ns auch nicht »iderspnechen, wenn wir behaupten, daß die österrrichischr Arm,,, -i« jetzt über den Ticino ging, um da« Recht Oesterreichs und die Unabhängigkeit der übriqen italienischen Staaten gegen die Invasion der Heere Loui« Napoleon Bonaparte'« zu vertbeidigrn, daß, sagen wir, diese österreichische Armee ganz zunächst auch das Interesse schützt, das Großbritannien im mittellän bischen und adriatischen Meere hat. Und dennoch prote stiere England gegen da« Ultimatum Oesterreich« an Pie mont. Wir begreifen e« nicht oder vielmehr, citiren wir e« nur als einen neuen Beleg, wie sehr Europa sich bereit« an da« Joch gewöhnt hat, da« Loui« Napoleon Bonaparte ihm auflegte." Ta-esgrschichtr. / DreSdeu, 12. Mai. Au« Lissabon hat der Telegraph /gestern Abend die freudige Botschaft hierher gebracht, daß ^daselbst gestern Mittag ^«12 die Einsegnung der Ebe Sr. königlichen Hoheit de« Prinzen Georg, Herzog« zu Sachsen, mit Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Dona Maria Anna, Infantin von Portugal und Algar- bien, Herzogin zu Sachsen, stattgefunden hat. Infolge dessen wird nächsten Sonntag, wie bereit« gemeldet, die se« erfreuliche Ereigniß in allen Kirchen de« Lande« durch rin Dankgebet und Adsingung de« Ambrosianischen Lob- gesange« feierlich begangen werden. Nach Beendigung de« Gottesdienstes wollen Se. Majestät der König geruhen, die Glückwünschungs-Eour in dem Eck-Parad,saale der zweiten Etage des königlichen Schlosse« anzunehmen, und zwar : die der Herren Staatsminister Mittag« ^1 Uh-, di» des riiplowatiqu«: und der am königlichen Hofe vorgestellten fremden Eavaliere Hl Uhr, der am könig lichen Hofe bereit« v.rgestellten einheimischen Herren vom Sivil, sowie der Herren Militärs a D. 1 Uhr, der Ge neralität und der Offizierskorps ',»2 Uhr. — Abends 8 Uhr ist ^»»eml-Iöe in den Paradesälen de« königlichen Schlosse«, woselbst Seine Majestät der König die Glückwünschung--Eour der Damen des Ooep* «liplama- titjv« und sämmtlicher am königlichen Hofe vorgestellten fremden und einheimischen Damen anzunehmen geruhen wollen. Unmittelbar vorher und zwar A8 Uhr werden Allerhöchstdieselben, sowie Seine königliche Hoheit der Kronprinz und Ihre königlichen Hoheiten die Prinzes sinnen de« königlichen Hause«, in einer in den Zimmern Seiner Majestät de« König« Statt findenden Präsen- tations-Eour, genehmigte Vorstellungen anzunehmen ge ruhen Wir schließen hieran die Bemerkung, daß nach dem Bekanntwerden des eingegangenen Telegramme« da« frohe Ereigniß hier schon gestern Abend in vielen Privatkreisen festlich gestiert worden ist. — Der hiesige Rath hat heute folgende, von gestern, Abends ^8 Uhr, datirtr Bekanntmachung veröffentlicht: „Se. Majestät der König, unser astergnädigster Herr, haben unmittelbar nach Empfang de« Telegramm«, baß die Einsegnung der Ehe Sr. königl. Hoh. de« Prinzen Georg, Herzog« zu Sachsen, mit der durchlauchtigsten Prinzessin Maria Anna von Portugal, Herzogin zu Sachsen, heute (Mittwoch) Vormittag ll Uhr lü Minuten zu Lissabon statt gesunden, dem Unterzeichneten die Summe von fünfhundert Thalern zur Brrtheilung unter dir hiesigen Armen einhändigen zu lassen allergnädigst geruht. Indem wir mit dem gesamm- «en Vaterlande die Segnungen Gotte« für da« neuverbundrne hohe Paar erflehen, legen wir für die obige königliche Spende hiermit unfern ehrerbietigsten Dank nieder und bemerken, daß solche unverweilt unter Vermittelung der Armenversorgung«- behörde der allerhöchsten Bestimmung gemäß zur Vertheilung gebracht werden wird." Tüten, ll. Mai. Der Eintril ausländischer Für sten au« den erlauchtesten Geschlechtern in die kaiserliche Armee mehrt sich mit jedem Tage. Gestern ist Prinz Nikolaus von Nassau eingetroffen, um unter die öster reichische Fahne sich zu stellen. Vorgestern hat Prinz Wilhelm von Schaumburg-Lippe sich für dir Dauer de« Kriege« Sr. Maj. dem Kaiser zur Verfügung gestellt. Prinz Wilhelm ist der Sohn de« regierenden Fürsten von Schaumburg-Lippe, der in Böhmen, Mähren, Ungarn und Slavonien au-grdehnte Besitzungen hat. — In den letzten 14 Tagen ist auch »ine große Anzahl junger Han noveraner eingetroffen, um in den Reihen unsrer Armee für Oesterreichs Sache zu kämpfen. — Der Feldmarschall Fürst von Windischgrätz hatte gestern und vorgestern Audienz-bei Sr. Maj. dem Kaiser. — Der preußische General Willisen ist gestern Abend zum Empfange des König« und der Königin von Preußen, welche heute, Mittwoch, aus Steiermark in Wien ankommen, in Be gleitung mehrer Stabsoffiziere hier eingetroffen. General Willis«« ist der Bruder jene« oft genannt«, General-, der gegen die Dänen commandirte, und versteht die Stelle des Generaladjutanten bei dem Könige. — Der Fürst Philipp Bathyanyi Hal 14,000 Fl. mit der patrio tischen Bestimmung gewidmet und dem Generalgouverne ment übergeben lassen, daß hiervon 10,000 Fl. zur Aus rüstung und zum Pferd,ankauf für die freiwillige Hu- sarendivision von Zala-Egerßeg, 4000 Fl. hingegen zur Ausrüstung für da« Pesther Freiwillig,nbataillon verwert det «erden. — Unter den reich fließenden patriotischen Gaben befinden sich u. A. auch 5000 Fl. vom Prinzen August von Sachsen.Koburg-Kohary und vom Fürsterz- bischof von Olmütz, Landgrafen von Fürstenberg, in Obli gationen 20,000 Fl. Wien, 11. Mai. Wie wir vernehmen, schreibt die „Wiener Atg.", haben Se. Majestät der Kaiser den Ge neral n. Springensfeld aus Anlaß des Brand,« in Brodn mit einer bedeutenden, zu Aushilfen klimmten Geld summe dahin zu entsenden geruht. OO MwttwnV, 8. Mai. Der hirrortige franzö sische Handelsagent wurde atzb,rufen «nd hat da« Archiv und den Schutz der Unterthanen dem spanischen Agenten übertragen. — Der Viceprästdent der lomb. Statthalter»!, Frrih. v Kellersperg, hat untern, 8. Mai folgende Kund machung „lassen. „Sg. k. k. apostolisch« «taieftät hat mit allrrhbchstrr Snt- schließung vorn IS. Lpril zu vrrorbnr» geruht, do» mit dnv Augenblicke, in welchem di, zweite Armee die Offensive ergreift, das lomd.-venek. Kdiügreich in Kriegszustand erklärt werden >oU. — Die Functionen des Gcneralgouverneurs wurden infolge des eiwähnken allerhdchsten Befehle« von dem Obercommondan ren der zweiten Lrmee, Keldzeugmrister Grafen Syulai, und da derselbe mir dem Heere die («renzen des Reiche« überschritten har. von seinem Stellvertreter bei dem Generalkommando in Verona, dem General der Lavalerie, Grafen v. Wallmoden, übernommen. Gleichzeitig bat Se. Majestät den Feldmarschall leutnant Melczer v. KrllemeS zum MilitLrgouverneur der Lom bardei zu ernennen und besondere Militärcommanten für die einzelnen Provinzen zu errichten geruht." Berlin, ll. Mai. Da« Haus der Abgeord neten beschäftigte sich heute in sehr langer und umfang reicher Debatte mit dem Antrag, der polnischen Abgeord neten, welcher auf den Schuy dek polnischen Sprache gerichtet ist. Die Eommission beantragt „in Erwägung, daß einzelne Beschwerden de« Anträge« zwar begründet erscheinen, ein, soflematische Beeinträchtigung der pol nischen Sprache jedoch nicht erachtet werden kann", über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen Die hervor ragender« Mitglieder der polnischen Fraction die Herren v. BentkowSki, StablewSki, Niegolewski, Oe. Liebelt u.A. sprechen gegen die Eommission und wünschen Ueberwrisung de« Anträge« zur Berücksichtigung an da« Ministerium; die Herren v. Sänger, Rohden u. A., welche al« Beamte in der Provinz thätig waren, für den EommisstonSantrag. Derselbe wird nach fünfstündiger Debatte schließlich, nach dem der Minister de« Innern erklärt halte, daß die Re gierung in allen Zweigen der Verwaltung den auf dem ordnungsmäßigen Wege vorgebrachten Beschwerden Ab hilfe gewähren werde, angenommen. Eine Petition, be treffend die Aufhebung de- Gesetzes wegen der Gewerbe steuer von Aktien- und ähnlichen Gesellschaften, wird der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen, die ihrem Inhalt nach mitgelheilte Petition um Aufhebung de« Gesetzes wegen de« Verbot« der Zahlungsleistung mit aulländischen Banknoten wird nach dem Antrag der Eommission und unter Befürwortung des Handel-Ministers durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Schließlich werden noch mehrere Petitionen beseitigt. —Morgen be ginnt die Debatte über dir Finanzvorkagen, betreffend die Beschaffung der Mittel für die Militärverwaltung. — Im Hrrrrnhause ward in der heurigen Sitzung beschlossen, di» Beralhung über das Ehegesrtz nicht mehr in dieser Session vorzunehmen. Auch hier werden mehrere P« titionen nach den EommissionSanträgrn erledigt. — Im Abgeordnetenhaus» ist über den neulichen Beschluß de« Herrenhauses, die Benutzung der für Eisendahnzwecke bewilligten Summe zu Kriegszwecken und die Bewilligung von 500,000 Thlr. zur Abwickelung der gegen die Rhein- NahebahngeseUschafl übernommenen Verpflichtung betref fend, Bericht erstattet worden. Di» vereinigten Finanz- und Handeltzcommissionen empfehlen di« Annahme des Beschlusses des andern Hauses mit her Verwahrung, daß die Annahme nur wegen der Dringlichkeit der Ange legenheit und de« Schlusses der Session erfolge und daß dieser Fall durchaus nicht maßgebend für die Zukunft sein könne, denn ein Gegenstand von solcher Wichtigkeit könne nicht als rin Amendement nebenher bei einem Ge setzentwurf erledigt werden, zu dem er eigentlich nicht gehöre, sondern als eine Finanzvorlage hätte diese An gelegenheit zunächst dem Abgeordnctenhause unterbreitet werden müssen. — Heute Morgen um 10 Uhr fand im Schloßgarten zu Tegel in der Familiengruft der Familie v. Humboldt die Beerdigung Alexander v. Hum boldt'- statt. Im Schlosse Tegel hatten sich Deputa tionen der hiesigen Eommunalbeamten und der Akademie der Wissenschaften (letztere vertreten durch die Herren Professoren Böckh, Encke, Ehrenberg und Trendelenburg und viele Notabilitäten ber hiesigen Wissenschaft-- und Kunstkreise eingefunden. Der Sarg ward in einem von vier Pferden gezogenen Leichenwagen, welchem die Schul jugend des Dorfe« Tegel, Palmzweigr tragend, sowie der Generalsuperintendent Hoffmann mit der Geistlichkeit der Umgegend voraufgingen. Hinter dem Leichenwagen gingen die Leidtragenden: die Kinder und Enkel Wilhelm v. Hum boldt«, geführt von dem Fürsten Wilhelm v. Radziwill. Am Grabe selbst hielt der Superintendent die Red« und da« Gebet. Die Gruft war ganz mit blühenden Zweigen geziert. Unter dem von der Schuljugend gesungenen Ehoral: „Jesu- meine Zuversicht" schloß die Feier. — (N.-Z.) E« liegt jetzt der umfangreiche Bericht der Eom- Mission de« Herrenhauses zur Borberathung de« Ge setzentwurf« über da- Eherecht vor. Da derselbe nicht mehr zur Beralhung im Plenum gelangen wird, so be schränken wir un« auf die kurze Mittheilung, daß die Eommission einstimmig beantragt: die Annahme der 1 und 2 der Gesetzesvorlage (die Einführung der Eivilehr betreffend), wie sie au- der Beralhung des Hauses der Abgeordneten hervvrgegangen, abzulehnen, und daß sie für den tz. 16 (die Aufhebung der Ehehindernisse wegen Ungleichheit de« Standes) eine solche Fassung empfiehlt, daß zwar die betreffenden Paragraphen des Allg. Land- recht- insoweit, als darin eine Ungleichheit des Standes für ein Ehrhinderniß erklärt ist, außer Kraft gesetzt, daß aber dadurch di« Folgen solcher Ehen als Missheirathen nicht alterirt werden. Klus der Pfalz, 8. Mai, schreibt man der „Neuen Münch. Atg": Wir, di« wir Grenznachb«» Frankreichs sind, haben mit Verwunderung und ungläubigem Kopf schüttel» di» Behauptung des „Moniteur" gelesen, es sei s» wenig wahr, daß ein Beobachtungscsrps ge sammelt werde, daß vielmehr die Garnisonen am Rhein auch nicht um ei» Regiment vermehrt worden seien. Bei dem lebhaften Grenzverkehr mit Frankreich sind doch solche Behauptungen mehr als gewagt. Ei» Beobachtuagscorps steht nun zwar allerdings nicht am Rhein, aber was hat denn die Armee in Nanzig zu bedeuten, und ist etwa, um nur Ein,« zu erwähn««, in Saargemünd nicht ein Ehassenrreqiment durch zwei Kürasfl„regtm»nt„ ersetzt worden? Oder gehört das znr „Lrnppendislocation", daß man «in Regiment durch zwei andere erseht? Am ganzen Rhein entlang kann man aber ohne viel Nachfragen er fahren, daß Artillerie und Eavaleri« schon seit g„a«nrr
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