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Dresdner Journal : 16.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185904160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-16
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 16.04.1859
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«87. — Ißaiaevmttoprrtsr: S7-»a.10K,r. Ul»—1 »«^aUL t. v^-- Id kk«r. s Itaaal»« Hu>anl«ro! 1 bisse. !» Laal»»«a tritt koM- »ud til«wp«t»u- »cbl»ss lüooa. riseratripretsr: PAr ««» Kaum einer «eepeltenea Letier 1 Kss». vnter „rinxeenoat" di« LeU«: 2 ttss« »rschriANi 1-ilsstted, »1t Aninaiun« dar Sonn- »ud Aaiarlass«, Adand» tllr dan tolss«nd«u Tass- Sonnabmd, den 16. April. ÄlksdnerZonrnal. Verantwortlicher Redakteur: I- G. Hartmann. 18SS. rnseratemrimchmr aruw-Ni: Leipiix: 1». IInLnoirnr^i», OonuvieeionLi d«» Dresdner donrnel»; eb«ud»»«Id»t: II. IIei,»a»; Alto»»: 11n»»»ar«i» L Vooi.»»; LerUn: Oauriva'aoda Isuokb., Unreniree'e vureeu; Bremen . D. 8c»i.vrra; ler»u1tt»rt ». N.: d^a or»'»cbe Iiue>>k»ndi.; Silnnoeer: dt»»l.r»»rr»»'a ttu- ro»u; Itäln: Anoer k»rj». r. L>v»-il»r»e.a (28, rue de» den» evsenz); krass: t». Lnni-ic»'» Luokb»odluuss. qrraurgebrr: . Aönissl. Kipsdition de» Dresdner donrn»Is, Dresden, b1»rieu»tr»»»a dir. 7. -7-- pri Amtlicher Theil. Dresste». Se. König!. Majestät haben dem Bika- riat«rath und Königl. Hofkaplan, Anton Zeppel, au« Anlaß seine« fünfzigjährigen Priester-Jubiläum«, da« Ritterkrenz de« Berdirnstordea« zu verleihen geruht. Dr«sde«, 6. April. Se. Königlich» Majestät haben geruht, de» Ehrenmitglied« der Akademie der bildenden Künste und Vorstände eine« Privat - Atelier« für Land» schaft-malerei Robert Kummer zu Dresden da« Prä dikat al« Professor der Malerei beizulrgen. Nichtamtlicher Schell. ««»erficht. rek-ratzhische Rachrichtru. SettNN-stscha». (Vst-Drntfche Post. — Patrie.) Laßetsteschichte. Dr«« d»n: Di« Einnahme der Ehem- »itz-Riesaer Eisenbahn. — Wien: Zwei Noten de« Grafen Luol in der Songreßangelegenheit. —Prag: Di« Kaiserin-Witwe. Die Adresse de« Abel« über reicht. — Berlin: Kammerverhaadlungen Erzher zog Albrecht. — München: Der König in Gefahr geschwebt. Mintsterernennungen. — Stuttgart: Einderufuna der Landwehr. — Heidelberg: Bei trag de« König« von Württemberg zum Denkmal für Stein. — Wiesbaden: Da« Jagdgesetz angenom men. — Hamburg: Jubiläum Hudtwalcker«. — Pari«: Lage«b«icht. — Florenz: Stimmung. — Turin: Militärische«. Ein» Note Eavour'«. — London: Erwartungen bezüglich der Mission Mas simo b'Azegli»'«. Rüstungen. Meeting. Au« dem Parlament. Dretduer Rckchrichte». (Stadtverordnetensitzung. Fre quenz der Handelllehranstalt. Eorsofahrten. Dampf schifffahrt.) Vr»»i»z1«l»achr1chtt«. (Leipzig. Chemnitz. Annaberg.) veGnttl. Gerichtsverhandlungen. (Mau.) Wissenschaft, Kunst und Literatur. Statistik u. »olttwirthschaft. Inserat«. Lageskalender. Bürsenuachrichteu. LllMsptzische Uachrichtrn. Garit, Douner-taa, 14. April, Abends. Man «Mhrrt, daß die Lerhandlungeu »egen des Zu- ßMstekvntUten- deS LonareffeS zwar langsam fort schreiten, daß jedoch noch große Schmierigkeiten zu Nderneindeu seien. In der -estrigen Eonferevzfitzung verlangten Oeßkrreich und die Pforte bei Verlesung deS Pro- tok«Ient»«rfS einige Modifikationen in demselben; e» »ftb tzaher eine dritte Sitzung der Eonfereuz fßattstnben. Lady Eomlevhat fich nach Baden-Baden begeben, Lord Eowley ist in Paris geblieben. London, Donnerstag, 14. April Abends. Die Regierung hat die für morgen avgekündigten Er- kltrmtgea über den Stand der auswärtigen Lerhält- «iffe ans Montag verschoben. London, Kreitag, IS. April Die heutige ^imeS^ meldet aus Wien vom gestrigen Tage, anaeblich alS authentisch, daß Oesterreich ohne vor- beriae allgemeine Entwaffnung den Eintritt in da» Eon-reß entschieden verweigere. Dresden, 15. April. Wir theilen heute unten unter Wien zwei wichtige, auf die Congreßfragr bezügliche Aktenstücke mit. E« sind die« zwei Noten de« Wiener Eadinet«, welche Traf Buol nach Eingang de« russischen Vorschlag« auf Zusammen tritt eine« Eongresse« und nach Kenntnißnahme der von England ausgestellten Bedingungen zur Beschickung de« Kongresse«, unterm 23. und 31. März an die in Wien acrreditirten Gesandten Rußland« und Großbritannien« gerichtet hat. Obwohl sich die Lage der Sache seitdem durch den bekannten neuen Vorschlag Oesterreich« und den (gestern schon erwähnten) Gegenvorschlag Frankreich« wie der verändert hat, so bilden jene beiden Aktenstücke doch immerhin die Bafl« der schwebenden Verhandlungen und »erdienen dr«halb alle Beachtung. Die „Ost-Deutsche Post" erörtert heute die von Oesterreich gestellte Vorbedingung de« Eongresse« in einem Artikel, in welchem e« heißt: „Oesterreich konnte sich be gnügen, wenn vorerst nur Sardinien entwaffnete, da« sich selbst die traurig« Mission auferlegt, gleichzeitig die Vor hut der Revolution zu sein und die erste Schlachtcolonne einer von ihm erhofften französischen Invasion. Doch da« wollte in Pari« dem hochstrebenden Ehrgeize de« be freundeten Zwischenlande« zu viel angemuthet scheinen. Sardinien« „Ehre" verträgt da« nicht. — Ohne die durchsichtige Einrede weiter zu erörtern, suchte Oesterreich durch einen darauf weiter gebauten Antrag, auch den Schein der Demüthigung von seinem wühlerischen Nach bar abzulenken. Die Regierung Oesterreich« beantragte allseitige, allgemeine Entwaffnung al« Vorbedingung de« Congrrffe«. Sardinien fand sich da in guter Gesellschaft: sein» Ehr» konnte nicht leiden, wenn e« gleichzeitig mit Frankreich und Oesterreich seinen außerordentlichen Krieg«- rüstungen entsagte, wenn e« die völkerrechtswidrigen Frei- schaaren und die einberufenen Reserven seiner Armee entläßt, während Oesterreich und Frankreich ihre aktiven Streitkräfte reduciren. — Die allgemeine Entwaffnung zurückweisen, hieße öffentlich, vor ganz Europa bekennen, man wolle den Krieg. Um dem au«zuweichen, wird nun, wie wir vernehmen, von Frankreich beantragt, den einzuberufenden Eongreß die Entwaffnung-Maßregel be schließen zu lassen. E« braucht nicht erst de- Längern bewiesen zu werden, daß damit der Charakter der Maß regel verändert würde, daß er seiner ganzen Bedeutung verlustig wäre. Heute entwaffnen, allseitig entwaff nen, heißt den Eongreß mit der ausgesprochenen Absicht beschicken, den Frieden Europas durch die Ergebnisse der gemeinsamen Berathungen befestigen, wirkliche Miß stände in den Zuständen Italien« durch freundschaftliche Ueberrinkunft möglichst beseitigen, da« Recht, da« po sitive Recht al« unantastbar ansehen zu wollen. — Die Krieg«rüsttlngrn fortsehen, damit der Eongreß deren Abstellung beschließe, heißt einen innern logischen Wider spruch sanrtioniren, heißt der Revolution«- wie der Krieg«- partei anderer Länder ein Vorau« gewähren. Endlich aber — und darin liegt, wie wir besorgen müssen, de« Pudel« wahrer Kern — hat da« Verlangen eine« solchen Aufschub»« die Bedeutung, die Entwaffnung-frage al« verbunden mit der Piemont und Frankreich genehmen Lösung der verschiedenen italienischen Fragen betrachten, da« gezückte Schwert nicht eher in die Scheide zurückkeh- ren zu lassen, bi« Oesterreich, bis alle Mächte sich den Diktaten Frankreich« gefügt. — Wollte auch der Con- greß die allseitige Entwaffnung al- erste Maßregel be schließen,— praktisch hätte sieal-dann doch keinen Werth, bi« er zu Ende getagt. Europa aber verlangt Beruhi gung, die öffentliche Meinung aller Länder ist empört darüber, daß man Combinationen zur erhofften oder zur angeblichen Beglückung Italien« „studiren" soll, umge ben von achtmalhunderttausend Bayonneten! .. Oester reich, lediglich zur Abwehr gerüstet und zur Vertheidigung seine« völkerrechtlichen Besitze«, seiner wohlerworbenen Rechte; Oesterreich, da« bedrohte, da« verleumdete Oesterreich ist bereit, seine Heere auf den Frieden-stand zurück zu stellen, au« den nur die offensten, schnödesten Provokationen, die direktesten Drohungen e« zur vollen Kriegtbereitschast herau«rissen, nur die heilige Pflicht jede« Staate«, seine Integrität, seinen Territorialbestand zu schützen. Doch ehe e« in Berathungen sich »inläßt, muß die Thatsache frststthen, daß auch Sardinien, daß auch Frankreich ent waffne. E« ist da« eine Forderung, deren Erfüllung nicht verzögert, nicht von sonstigen Verhandlungen abhängig gemacht »erden kann. Heute schon oder in den nächsten Tagen muß sich vor Aller Augen manifestiren, ob man von der andern Seite den Eongreß al« ein Mittel des Kriege« «der al« rin Mittel d,S Frieden« wünscht. Die vorherige allseitige Entwaffnung ist die Probe. Wird sie zugestanden, so giebt man Oesterreich Gelegenheit, rechtS- zulässige Eoncesfionen zu machen, ohne seiner Ehre irgend zu vergeben. Wird sie abgelehnt oder vertagt unter dem Vorwande, dem Eongresse die Ehre der Maßregel zu lasseq, so erscheint der Verdacht, man maSkire nur Pläne, die man heute einzugestehen nicht wagt, bestärkt, begründe. Dann ist festgestellt, daß man den Eongreß nicht zum Frieden beruft, sondern al« Vorwand de« Kriege«, zum Zeitgewinne für Vollendung der Rüstungen, zu einer Eomödie al« Einleitung de« heute noch nicht zur Aufführung paraten blutigen Trauerspiel«. Dazu — wir hoffen, wir glauben rS fest und sicher — dazu wird Oesterreich die Hand nicht bitten." Ueber die österreichische Proposition einer allgemeinen Entwaffnung schreibt die „Palri e": „Der neue unerwar tete Zwischenfall, welcher in der Lage der Dinge einge- treten ist, legt un« große Vorsicht auf. Oesterreich, da« bi« jetzt al« Bedingung seine« Eintritte« in den Eongreß die sofortig» Entwaffnung Piemont- verlangt hatte, scheint sich jetzt auf ein neue« Au-kunft-mittel verlegen und seiner ersten Forderung da« Projekt einer allgemeinen Entwaff nung aller interesflrten Mächte unterschieben zu wollen. Diesem Systeme zufolge müßten Oesterreich, Frankreich und Piemont wieder auf den FriedenSfuß zurückgesührt werden und sich der Entscheidung de« Eongresse- mit vollem Vertrauen überlassen. Wa- Frankreich betrifft, so ist diese« au« den Bedingungen de« FriedenSzustande« nicht herautgetreten. E« hat kein Lager gebildet, keine Armee an seine Grenzen zusammengezogen und keine außerordentlichen Eredite zur Vermehrung seiner Armee vom gesetzgebenden Körper verlangt. Ruhig und wachsam, eben so unfähig, sich hinreißen al« sich einschläfern zu lassen, hat e« sich bereit gehalten, um alle Pflichten zu erfüllen, die ihm sein Interesse und seine Ehre aufrr- legen; aber e« hat weder gerüstet, noch marschiren lassen. — Oesterreich dagegen hat ganz anders gehandelt. Diese Macht hat ihre Armee auf Kriegsfuß gesetzt, ihr Heer in Italien von 60,000 auf 200,000 Mann gebracht, ihre Plätze befestigt, und alle Welt weiß, daß, wenn es ihr Wille ist, sie morgen in- Feld rücken kann. Piemont hat Oesterreich« Beispiele folgen müssen. Diesen furcht baren Rüstungen gegenüber, die seine Unabhängigkeit be drohten, «ahm e« alle Vorsichtsmaßregeln, die ihm seine legittwj Vertheidigung anrieth. Frankreich wird also nicht« in seinem Auftreten zu ändern haben. Es hat nicht gerüstet und wird nicht rüsten. Es wird auf seiner Haltung beharren, die eben so weit von der Drohung entfernt ist, wie von der Unvorsichtigkeit. E« wird sich im Eongreß mit den loyalsten Wünschen für die Erhal tung de« Frieden« einfindrn, und hat nicht im Mindesten die Absicht, sich dort die Hand an dem Schwerte einzu stellen. Es wird immer Zeit sein, diese« zu thun, wenn eS nothwendig ist." Tagesgeschichte. Dresden, 15. April. Im Hinblick auf § 5 de« Ver trag«, die Ueberlassung derEhemnitz-Riesaer Eisen bahn an den Staat betreffend, vom 31. December 1850 ist vom k. Finanzministerium in Nr. 86 de- „Dre-dner Journal«" da« Brutto-Einkommen der gedachten Staat«- eisenbahn im sechsten BetriebSjahre vom 1. September 1857 bi- 31. August 1858 veröffentlicht worden. Das selbe beläuft sich auf 448,821 Thlr. 9 Ngr. 5 Pf. Be kanntlich ist in tz. 5,ra des erwähnten Uebereignung-- vertrag« festgesetzt worden, daß zur Berechnung der den Inhabern von „Anwartscheinen" eventuell zugesicherten Dividende von der Brutto-Einnahme der Bahn zunächst die Summe von 276,000 Thlr. für Betriebsaufwand und für die Zinsen wegen der zur Vollendung der Bahn über da« ursprüngliche Anlagekapital hinaus erforderlich gewe senen 3 Millionen abzuziehen ist. Im ersten BetriebS A«m Geburtijubiläum Jffland'S. (Schluß au« Nr.86.) Bet uv' diesen Mängel« haben Jffland'S Dramen jedoch bedeute«»« Vorzüge; ihr künstlerisch »ildender Einfluß auf di« deuffch« Schauspielkunst ist unbestreitbar, und rin öftere» Zurückgreifen nach ihnen auch in unsrer Zeit ist durchau« be rechtig, denn »er Schauspieler findet in ihnen interessante «nd dankbar« Aufgaben. Jffland versteht in hohem Grade, Charaktere zu zeichnen, wenn ihm auch ihre Durchführung für dir organische Entwickelung im Drama weniger gelang; sein» Pnftnei, find meist wahr, lebendig, in scharfer Indivi dualität »««geprägt und dem realen Leben mit kundigem Blick entnommen. Ihr» Darstellung »erlangt eine saubere, fleißige DrtailauSführung, «ine sorgfältigste Beobachtung der Wirk lichkeit. Zudem ist Jffland ein au-gezrichnrter Sittenmaler ; er hatte Sitte und Wesen in den verschiedenen Ständen und foeialeu Kreisen seiner Zeit außerordentlich treu und richtig geschildert. Endlich bleibe« bei ihm sein dramatischer ver stand, sein» praktisch geschetdte „Mache", seine Kenntniß und Ausnutzung der Bühnenwirkungen — wenn auch nur tu, Bereich eine« Aetuen Genre« — beneidenSwenhe Eigen schaften. Sein« Fettigkeit in starten, wirkungsvolle» und rührend« BGeS« steige«« ihn allmählich zur Unmäßigkeit dartu, zu» EGeahaschen gegen d«S Bud« der Stück, und überhaupt tu seinen später« Arbeiten. Sein» ersten Drauwu ftllrn^in die frühere Periode seiner schriftstellerischen Für Berlin tnSbesoudew erwt»« Jffland sich auch tu Stvräugte, FckwerhälttckGeu als »in ^wiffnehaft getreuer, Patriotisch gesinnter und seine» Landesherr, persönlich er- VerwaltungSbeamttt. U»d diese« localen ehren haften Andenken de- Theaterdirector- Jffland haben wir wohl zunächst daS vorzugsweise für die Berliner Bühne bestimmte dramatische „Zeitbild" der Frau Birch-Pfeiffer zu danken. Die Verfasserin sagt in ihrer Vorrede dazu, daß sie, so weit Jffland'S Leben dramatische Anhaltepunkte biete, diese benutzt habe, um einen eignen Beweis der Achtung zu geben, die Jffland von der gesammten deutschen Theaterwelt so reichlich verdiene, und um an jene Männer zu erinnern, denen dir deutsche Schauspielkunst einen Theil ihre- Aufschwunges und ihrer Bedeutung in der ersten Hälfte diese- Jahrhundert verdankt. Eie setzt hinzu: „Ich habe gewissenhaft die Der- lästerungen wie die Originalzeugniffe der staunen-werlhen Leistungen Jffland'S gegen einander abgewogen und habe nirgend- auch nur den kleinsten Beweis für erstere, dagegen die unumstößlichsten Bürgschaften der Wahrheit vorgefunden, daß sein Charakter einer der seltensten, seine Thätigkeit un begrenzt, seine Ehrenhaftigkeit unbestreitbar und seine Liebe für die Sache so unerschütterlich war, al- sein Pflichtgefühl und seine Ausdauer in den härtesten Prüfungen; er war durch und durch al- Künstler, Direktor und Mensch rin treuer Rann. Jffland kannte keinen Eigennutz ; r- ist keine Epoche in seinem Leben aufzufinden, in welcher pekuniäre» Jnteresse eine Noll« spielte; er gab stet- mehr alt er nahm, und »echt» »lch,, wa« er retchlichst bekommen konnte, wo da« Bebo-eiw «ich, »lt seinem Pflichtgefühl und seinen Nei gung«» in Einklang zu bringen war. Einen sehr über zeugenden und mit unser« Zeitgeist« in stärkstem Contrast flehenden Beweis von Letzter» giebt allerdings die Thaisache, daß Jffland IMS einen ganz außerordentlich glänzenden EngagrmentS-Antrag «ach Wien alS Direktor der kaiserlichen Bühnen auSschlug und vorzog, in Berlin mit einer unver- hältnißmäßig geringer» Besoldung zu bleiben, —n— Aus „Natur und Gottheit". Prei-gesänge von A. Peter-.*) Die Geisierkirche. Ich hörte eine Sage, In jenen Felsen rage Um Mitternacht rin Geisterdom, Wer in ihm niedersänke, Erkennte Gott und tränke Au- seine« Lichte- vollem Strom. Ich klomm hinan, ich eilte, Der Mond, der halbgetheilte, Zog in ein schwarze» Wolkenthor, Und bleich, durch Nebelgrauen Gespenstisch anzuschauen, Hob sich der Riesenthurm empor. Stet» näher rückt er, näher, Schon steigt die Klippe jäher. Doch kaum entwind' ich mich der Kluft, Al- auch dir hohen Hallen, Altar und Priester fallen, Versinken in der Felsengruft. Mich schauert, doch ich klimme Zum Ziel, da «int dir Stimme De« Hohenpriester- au« dem Grund: „Laß ab, noch find wir Feinde, Noch frommt nicht der Gemeind« Der reinen Geister euer Bund." *) «rißen, Johann Shristian Schmidt. jahre nach Uebergang der Bahn an den Staat blieb da« Brutto-Einkommen hinter der gedachten Summe um 11,959 Thlr. zurück, im zweiten überstieg e« dieselbe um 38,198 Thlr., im dritten um 106,979 Thlr., im vierten um 93,286 Thlr. und im fünften um 169,267 Thlr. Die jetzt bekannt gemachte Brutto-Einnahme de« sechsten - Betried-jahr« endlich hat »inen Ueberschuß von 172,821 Thlr. ergeben, sonach den höchsten zeither überhaupt vor gekommenen. Wien. Die in unserm gestrigen Blatte unter den telegraphischen Nachrichten erwähnten beiden Noten de« Grafen Buol an die Gesandten Rußland« und Eng land« liegen un« heute in der Aug-burger „Allg. Ztg." *) im (französischen) Originaltexte vor und lauten in wört licher Übersetzung wie folgt: Rote de« Grafen Buol an Herrn v. Balabin, datirt: Wien, 2S. Mär, 18LS. „Der Unterzeichnete ,c. hat sich beeilt, Sr. Ma;, dem Kaiser die Srdffnung zu unterbreiten, welche ihm Herr Balabin im Na men feinet Hofe« gemacht hat, indem er ihm ein Telegramm des Fürsten Bortschakoff vom 21. d. M. mittheilte. worin gesagt wird, daß der Kaiser Alexander in dem Wunsche, durch einen letzten Versuch die Erhaltung de« Frieden» zu sichern, den Zu sammentritt eine« Eongresse« der Großmächte vorschlägt, welcher die italienischen Verwickelungen beizulrgen tuchen solle, und daß dieser Vorschlag bereits von den Regierungen von Frankreich, Großbritannien und Preußen aeceptirt worden ist. „In Ausführung der Befehle Sr. kaiferl- Majestät hat der Unterzeichnete die Ehre, Herrn Balabin folgende Antwort zu ge ben, die er ihn bittet, zur Kenntniß feine« Hofe« bringen zu wollen- „Rach ihrem vollen Werthe die Gefühle würdigend, welche Sr. Maj. dem Kaiser aller Reußen die Srtffnung einzegeben haben, die Er Ihm hat machen lassen, in dem Wunsche, seine Un terstützung einem Werke zu leihen, welche« die in den Verträgen verzeichneten Verpflichtungen und die darau« entspringenden Rechte von Neuem sanetioniren soll, aecevtirt der Kaiser Franz Joseph seiartthetl« di« Proposilion, um die es sich handelt. „Nach der Ansicht de« kaiserlichen Labinrtt läuft die ganze Schwierigkeit in dem politischen System zusammen, welches Sar dinien in seinen auswärtigen Beziehungen verfolgt. Diesem Stande der Dinge, der Europa beunruhigt, ein Ende zu machen und seiner Wiederkehr vorzubeugen, da« scheint die den Mächten, die in erster Linie zur Wahrung der sotialen Ordnung berufen sind, vorbehaltene Aufgabe zu sein. „Wenn jedoch neben dieser Frage, welche der Unterzeichnete als die einzige wesentlich wichtige die für moralische Parifieation Jta liens betrachtet, es in den Intentionen der Mächte läge, noch andere in die Ditkussion zu ziehen, so wäre es ndthig, daß sie zum Vorau« genau bestimmt würden, und insoweit sie das innere Regime anderer unabhängiger Staaten beträfen, würde der Un terzeichnete nicht umhin können, darauf zu bestehen, daß in die sem Falle gemäß den durch da« Aachener Protokoll vom Io. November >8l8 formulirten Regeln verfahren würde. „Schließlich muß der Unterzeichnete noch auf einer letzten Sr wägung bestehen. Friedliche Verhandlungen angesichts de« Waffen lärms und der Kriegtvvrbereitungeu anknüpfen zu wollen, wäre nicht nur materiell gefährlich, sondern auch moralisch unmdglich- Es tsd daher-nach Ansicht de« saisertichen Sabinets, dir, wie der Unterzeichnete nicht bezweifelt, von allen Mächten getheilt wer den wird, unerläßlich, daß vor Beginn der Sonferenz Sardinien seine Entwaffnung bewerkstellige. „Der Unterzeichnete ergreift re." Note desGrafen Buol an LordLoftuS, datirt: Wien, den 31. März I8L9. „Der Unterzeichnete beeilt sich, den Empfang der Note an zuzeigen, die ihm Lord Loftus die Ehre erwiesen hat, unterm 28. d. M- an ihn zu richten und die die Bedingungen enthält, unter denen die Regierung Ihrer britischen Majestät bereit ist, die Proposition eines Eongresses der Großmächte, der die in Italien ausgebrochcnen Verwickelungen in Erwägung nehmen möge, zu accepkiren. „Da die britische Regierung übrigens den Wunsch ausgedrückl hat, das kaiserliche Cabinek bei jenen Beruhigung fassen zu sehen, so hat der Unterzeichnete in dieser Beziehung die Befehle des Kaisers, seine« erhabenen Herrn, eingeholt. „Er findet sich heute ermächtigt, Lord Loftus zu benachrich tigen, daß die kaiserliche Regierung in voller Würdigung der Mo tive , welche da« britische Eabinet leiten, und der Gefühle offen herziger Freundschaft, von denen es gegen Oesterreich beseelt ist, in der in dem beigefügten Blatte präcisirten Maße die in der Note Sr. Herrlichkeit vorgeschlagenen Grundlagen der Diskussion annimmt. „Ein fünfter Punkt der Berathung, den er hat geglaubt hin zufügen zu müssen, derjenige eines Einverständnisses über eine gleichzeitige Entwaffnung der Großmächte, wird, wir nicht zu be zweifeln, von allen Mächten als ein neue« Zeugmß der friedlichen Intentionen Oesterreich« ausgenommen werden. *) Wäre die „Allg. Ztg." gestern hier nicht ausgeblieben, so würden wir durch dieselbe den Inhalt der- Lctenstücke früher erhalten haben, al« die telegraphische Meldung von dem Erschei nen derselben in London. D. Red. „Soll ich euch Gott verkünden, Wie Engel ihn ergründen, So scheucht der Angst, der Wünsche Wahn, Schafft in euch große Herzen,. Nur für der Wahrheit Schmerzen Und ihre Wonnen aufgelhan." „Gott wohnt in höherm Aether AIS ihr, inbrünst'ge Beter, Sein Wort füllt tief're Himmel au- , Kommt einst und sprecht: „„ich preise Wa» ist, wie'- sich erweise,"" Dann findet ihr mein Gotte-Hau-." Dem Forscher de» Höchsten- Willst du Gott, o Forscher, redlich suchen. Such' ihn nicht alleine mit dem Haupte, DaS alleine findet nimmer Gott. Such' ihn nicht alleine mit dem Herzen, Da» alleine findet nimmer Gott. Sei da» reine Herz gesellt dem Haupt«, Da- herzinn'gr Weib dem strengen Männl Doch sei Haupt da- Haupt auch, wandle nimmer Sich der Mann zum Weib, da» Weib zum Manne, Daß nicht schaudern Wahrheit und Natur. Willst du Gott, o Forscher redlich suchen, Such' ihn nicht alleine mit dem Haupte, Such' ihn nicht allein« mit dem Herzen, Such' ihn frei mit deinem ganzen Wese». Mi« dem Leben in dir suche Gott!
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