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Auer Tageblatt : 13.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192112139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19211213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19211213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-13
- Monat1921-12
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- Auer Tageblatt : 13.12.1921
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, ««- ften irr« zu L«chnik, svff v«rmag, tri« sa -ur organisch«» E«tst<«vts- und Anr«- ng«hörtgk«it tzt auch «In« ch verpflicht l*n tn FüL- t guter PL- ktznn«». In gium- I«vl. n der yor- a der hvhen ch berufen z sein eigen trk-mätzigen ! Blick gtvi, -r im Höch« cht zu fein. S- «. iums »rate !l.Err«. «--WM. Müll «s Blatte«. »»uone. ier linle vn- »KvIlN . n. etnschl. Kund- uer Tageblatt >»" Ma„. M»»amch M«,I. U UUWM^I U^I U WW U^ IHMMMU AMU< UHMW7 UWI< II,«ftnni,«»I— m«»k. a.n»m- ..m^r^rr.«. / sMMW Lel-gramm., «ag.dlatt flu.nzg.dlrg.. vlefrs -lalt -nthttlt ül« amtlkch.n Sekanntmachungen -»» Nates ütk «adt §a». peflsch^genw, ,»««. Nr. 289 Dienstag» äen 13. Dezember 1921 IS. Jahrgang Das Wichtigste vom Tage. wie wir hören, ist «ine Note der Entente ker der deutlchen Regierung eingegangen, in der gesetzgeberische Maßnahmen zur Durchführung der 26prokenitgen Ausfuhrabgabe gefordert wer den. ' ! .1 « Der Dollar eröffnete an der gestrigen Berliner Dürfe mit 173 zu 169, Um dann in der zweiten Bör- senstunde bis auf 162 zurückzugehen * Korsanth ist in Kattowitz ein getroffen. Gr beabsichtigt, während der ganzen Tauer der deutsch.polnischen Verhandlungen m Ober, schlesten zu bleiben. * Alle britischen Delegierten der Washing toner Konferenz trafen Vorbereitungen, um am 31. Dezember nach Europa zurückzukehren. Man hofft, daß bis dahin die Konferenz die Haupt frage. mit der sie sich beschäftigt, erledigt hat Die Entente ttes Vstens. lvoa «nimm «»Nm, Mitarbeiter.) Man kann den Teilnehmern an der Pazifickonfe- renz in Washington nachfühlen, daß sie unter dem Ein- druck eines welthistorischen Ereignisses standen, a!l» in dor letzten Vollsitzung der amerikanische Senator Lvdge den Text des Viermächteabkommens bekanntgab. Schon rein geographisch betrachtet, liegt in dieser neuen Entente die Feststellung, daß Europa nicht mehr der l> errschende Erdtetl ist. Zum mindesten sind ihm Asien und Amerika koordiniert. Darüber täuscht auch .nicht die Teilnahme Frankreichs an der neuen Entente. Man wird gern zugeben» daß Frankreich zuletzt aus einer reinen Statistenrolk herausgerückt ist. Es.gleicht jener Schauspielerin, die auf Grund ihres Alters und ihrer Tätigkeit in der Vergangenheit sich noch nicht kaltstellen lassen will. Aber vielleicht planen Amerika und England mit der Teilnahme Frankreichs am neuen Viererbund noch etwas, von dem sich alle St<mtsweisheit an der Seine noch nichts träumen läßt. Har ding, der lediglich ein Vollstrecker eng begrenz» ten Parteiwillens schien, wächst sich gleich, seinem Vor gänger Wilson zu einem Weltberater au» > nur mit dem Unterschied, daß er in der Praxis und nicht nur in wolkenferner Theorie lebt. Wer weiß, ob Frank- reich die hohe Ehre seiner Mitgliedschaft an der neuen Entente nicht noch einmal bar bezahlen muß, wenn man sich auf einer neuen Konferenz in Washington über die Versachlichung des RevarationsproblemS unterhält Zunächst freilich haben die praktischen Amerikaner ihre nächstliegenden Sorgen gebannt. Wie ein Alp druck lag über dem fernen Osten die Gefahr eine- müg. lichen Krieges zwischen der Union und Japan. TaS Wettrüsten auf beiden Seiten mußte Vie Spannung ständig erhöhen, und da der amerikanische Bürger kein Freund hoher Steuern ist, sah selbst da» Land der un begrenzten Möglichkeiten trotz seiner starken technischen Neberlcgcnhett gewisse Grenzen. Harding hat das Stre ben Englands zu Amerika trefflich zU benutzen gewußt. Ter Plan, England von Japan zu lösen ist vollkommen geglückt. Zugleich aber hat man Japan die Fessel eines Abkommens mit den übrigen drei grüßten Weltmächten angelegt. Tas Abkommen und die voraus gegangene Rüstungsbeschränkung ist darum zunächst ein außerordentlicher Erfolg der amerikanischen Staatölei- tung. Er ist um so höher zu bewerten, als die lehren Präsidentenwahlen zweifellos jeder Bindung Amerikas au gewisse Bündnisse abhold gewesen ist. Aber die Weltgeschichte steht nicht still. Bald ließ sich erkennen, daß die Isolierung eine nicht ungefährliche Sache ist. Namentlich per Staatssekretär Hughes hat da» deut lich .yerausgetühit. Zwar wird in dem amerikanischen Volke noch.die Wahlstimmung von 1920 hier und da vorhanden sein, die Mehrheit in der, Union aber wird kaum vor der Tatsache die Augen verschließen wollen, daß das Paztfic-Abkommen in erster Linie einen vol len Triumph für Amerika bedeutet. Darum ist cs schon heute so gut wie sicher,, daß sich die Gegner schaft im Senat gegen diese» Abkommen auf eine kleine Minderheit beschränken wird. Demnächst ist England der Sieger. Ta» englisch-japanisch« Bündnis ist den Briten während de» Weltkriege» trefflich zustatten ge kommen. Japan hat seine Land-knecht-dlenste geleistet und England bangte vor dem Tag, an dem etwa di« Gogenrechnung präsentiert werden künnt«. Li» Z«che hat Japan zu bezahlen. Ab«r man schätz« d«n Vorteil ein«r Verständigung nicht gering. Auch in Japan sagt man sich, daß heute ein vergleich und eine Verständigung besser sind al» ein gewonnener Krieg. S- ist darum durchaus verständlich, wenn in Japan gleichfalls Freude herrschen sollte. Die Kriegspartei wird gewiß ihre Be- friedigung lediglich heucheln, aber dcrS japanische Volk ist sicher von einem zehnjährigen Frieden ebenso erfreut wie Irgend ein andere» Volk der Welt. Zudem haben die Rüstungslasten Japan außerordentlich in Anspruch genommen Die ganze Einnahme au» den Krftgrver- dtensten drohten in dem Wettrüsten draufzuzshen. Jetzt bestecht die Möglichkeit, die Finanzen dauernd gesund zu erhalten. Freilich, der nationalistische Ehrgeiz ge wisser japanischer Parteien hat einen starken Dampfer erhalten, und auch handelspolitisch wird Japan auf manches seiner Vorrechte verzichten müssen. Aber diese Vorrechte ließen sich nur noch durch einen Krieg be haupten. und ein unglücklicher Ausgang dieses Krieges würde Japan weit mehr als dies« Vorrechte gekostet ha ben. Es ist darum klug von seiner Regierung, im Rah men eines neuen Bündnisses herauszuschlagen was nur immer herauszuschlatgen ist. Ter erste Artikel des Ab kommens bietet Japan außerdem die Möglichkeit, aui einer Konferenz seine Ansprüche immer wieder zur Diskussion zu stellen, und es ist noch nicht ausgemacht, ob es auf einer solchen Konferenz immer in der Min derheit sein wird. t Natürlich wird die Neuregelung im fernen Osten auch seine Rückwirkungen auf Europa haben. England bat durch diese Sicherung und durch die Lö sung des irischen Problems jetzt die Hände frei für eine stärker auf Europa eingestellte Politik. Es wird gewiß nichts Deutschland zuliebe unternehmen, aber dort, wo seine Interessen mit den unseren zusammenkallen, darf man von ihm sicher in Zukunft eine größere Aktivität als bisher erwarten. Deutschland ist gegenüber den Abmachungen von Washington lediglich Zuschauer. Un sere weltpolitische Stellung ist verloren gegangen, ivir sind eine Macht zweiten Ranges geworden. Aber wie BanquoS Geist waren wir dennoch in Washington zu gegen. Man darf es begrüßen, daß Brianv der Kon ferenz kein Gruseln vor Deutschland betgebracht hat. Wir wollen nicht auf die Welt mit heimlichen Heeren und mit einem nur in der französischen Einbildung.be stehenden Revanchegespenst wirken. Aber an Deutsch lands Wirtschaftskraft v an dem Konsum von siebzig Millionen mitteleuropäischer Menschen kann dau ernd ktzine Mächtekoalition vorübergehen. Darum wird auch der Tag wiederkehren, wo Deutschland in den Kreis der Weltmächte zurückkehrt. Noch haben wir wenig zu bieten. Aber das Gleichgewicht der Welt kann sich sehr rasch verschieben, und so wenig wir Neigung ha ben können, in eine Entente des fernen Ostens ein- zutroten, so wenig darf man uns doch ausschalten, wenn es demnächst gilt, die Anarchie Europas in eine Orga nisation umzuwandsln, die von leidlicher Vernunft be stimmt wird. Umpflanzung. ES.«. In der ErnährungSdebatte im preußischen Landtag hat sich Landwirtschaftsminister Wen vor ff mit einer Rede vorgestellt, die in verschiedenen Punkten Beachtung verdient. Er sprach von einem der Land wirtschaft zur Verbesserung des Bodens zu gewähren den Kredit in Höhe von 100 Millionen Mark, über Ausbau des Genossenschaft»- und Btldungswesen» und andere Maßnahmen zur Förderung oer Produktivität der Landwirtschaft. Er wiederholte Wetter die bereits vom Reichskanzler Dr. Wirth uüd vom ReichSwtrt- schaftSmtnister Schmidt ausgesprochene Befürchtung, daß die gegenwärtige Hochkonjunktur mit einem Schlag ihr Ende finden könnte. Ter Minister erwähnte, daß der gegenwärtige hohe Beschäftigungsstand der Indu strie diese Frage Vielen nicht aktuell erscheinen lasse. Er hält eine starke Umschichtung der Bevölkerung für notwendig, und zwar in der Weife» daß die in den Städten zusammengeballten Massen, die vielleicht schon sehr bald von der Industrie nicht mehr voll beschäftigt werden können, auf da» Land überführt werden. Wir haben in den letzten Monaten und Jahren so oft die Erfahrung gemacht, daß un» die Vernachlässigung kom mender Probleme schweren Schaden eingetragen hat, daß wir im vorliegenden Falle unbedingt Vorsorge treffen müssen. Wir haben da» MeparattonSgewitter über up» heretnbrechen lassen, ohne den Versuch zu machen, durch richtig« Darstellung unserer Lage und durch eigene praktische Vorschläge auf die Entwicklung der Dinge Einfluß zu gewinnen, wir haben zweimal ziemlich tatenlos «inen großen Ausverkauf über un» ergehen lassen und erst dann vorkehrungSmaßregeln ge. «rossen, al» di« Hochkonjunktur de» Ausverkauf» vor üb«» und «in Mtlltardenfchadin entstanden war. E» darf.jetzt kein« Zeit mehr verloren werden, für die »er- Pflanzung deutscher Arbitl-kräft« in. ander« Tätigkeit* gebiet« die materiellen und psychologischen Bedingungen zu schassen. Bet den Wortenr Ueb«rfühvung aus» Land — schwebt vielen Städtern «ine Art Verbannung oder Zwangsarbeit vor. ES wird viel über die Wohnver hältnisse aus dem Lande geklagt, und zum Teil mit Recht Daneben schreckt viele da» gehlen an Zerstreuung, an die.sie sich in den Städten gewöhnt haben Und doch liegt das Problem so klar, daß MetnungSverschte- derchetftn eigentlich garnicht möglich sind. Wieder ein mal hat eine amtliche Persönlichkeit de»! Verbände», der britische Schatzkanzler Sir Robert Horns in einer Rede auf ungerechtfertigte Subventionen hinzewtesen, die vom Reich zugunsten Privater durchgeführt werden. Ter britische Minister nannte hierbei die Milliarden, die da» Reich aufwendete, um ausländisches Brotge treide zu erschwinglichen Preisen an die deutsche Be völkerung abgeben zu können. Andere Kri.iker der deutschen Finanzpraxi» bemängeln die Unterstützung von ArbetiSlosen und sonstige öffentliche Aufwendungen zur Linderung privater Not. Bis in den November hinein sind die Ziffern der vom Reich unterstützten Erwerbs losen gesunken. Ter Tiefstand scheint aber erreicht zu sein. Tie gegenwärtige Hochkonjunktur, dte fast all« Arbeitskräfte in der Industrie bindet, geht unfehlbar ihrem Ende entgegen. Tann werden die Arbeitslosen ziffern in dte Höh« schnellen, aber gleichzeitig vor, schriften unserer Gläubiger ergehen, welche öffentlich«, Ausgaben wir zu tun, und welche wir zu lassen haben. ES droht also unmittelbar ein Verbot der Ver band »Mächte, RetchSmtttel für auskömmliche Sicher stellung Erwerbsloser aufzuwenden. Wa» dann? Tann werden sich die Schreier nach der Staat-Hilf« endlich davon überzeugen müssen, daß dte öffentlichen Finanzen kein unerschöpflicher Born sind, und dad.fo- ztale Fürsorge in inneren und äußeren Bedingungen ihre Grenze findet. Eine der dringendsten Gegenwarr* aufgaben ist «», da» mSgltcherweis« sehr bald schon auf Millionen anschwellende Heer der arbeit-losrn indu striellen Arbeiter dorthin zu verpflanzen, wo ihnen keine Weltkonjunktur di« Beschäftigung rauben kann. TieS Gebiet ist der Landbau.' Die harte Wahl, vor dte Viele gestellt werden, Wird heißen: Uebernahm« von Schwierigkeiten und Entbehrungen — oder Hungert Die Neparationsfrage. Hz. Nachdem nunmehr der frühere Wiederaufbau« Minister' Dr. Rath en au au» London zurüagetehrt ist, kann damit gerechnet werden, daß noch in Vieser Woche, jedenfalls aber noch vor dem Weihnachtsfest, wichtige politische Entscheidungen reisen werden. Dr. Rathenau hat gestern vormittag eine mehrstündig» Un terredung mit dem Reichskanzler gehabt, nachmittag trat das RetchSkabtnett zu einer Sitzung zusammen. Irgend eine Positive Nachricht über einen Erfolg oder Mißerfolg Rathenau» in London ist bisher nicht in die Oeffentltchkett gedrungen? trotzdem geht die allgemein« Auffassung dahin, daß er etwa» Positive- au» der englischen Hauptstadt mttgebrocht habe. Natürlich könnte sich ein solcher Erfolg zunächst nur um dte Frage eine» Moratorium» und eine- Kredit- drehen, wobei freilich nicht zu vergessen ist, daß Rathenau in keiner« lot amtlichem Auftrag reiste, und daß also isine Be sprechungen nur rein informatorischen Charakter trugen. Immerhin scheint auch der Reichskanzler, wie aus seiner Rede in KünigSwinter hervorgeht, «twaS von Rathe- nauS Sondierung in London zu erwarten. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß da» Angebot Llovd Ae< arges an Brtand, das Loucheur von London mit« gebracht haben soll, irgendwie mit dem Rathenauschrn Verhandlungen in Zusammenhang steht. Im ersten Augenblick scheint da» weite Entgegenkommen England» gegen Frankreich, das in diesem Angebot enthalten ist einigermaßen verwunderlich zu sein? England geh' da bei sogar soweit, den bisherigen Streitpunkt mit Frank reich au» der Welt zu schaffen, indem e» «ine Revision de- Finanzabkommen» vom 18. August oorschlägt, nach dem der Löwenanteil der ersten bezahlten deutschen Milliarde ihm selber -ugefallen war, wa« in Frank reich brkanntlich eine höchst gereizte Stimmung und scharfe Kritik ausgelöst hatte. Wenn England hier tu der Ta« Konzessionen macht, so geschieht e» natürlich weder um der schönen Augen Marianne», noch um der No« Michel» wegen, sondern einfach deshalb, weil Eng land den verlorenen deutschen Markt wte- der erobern will. In jedem Falle wrrd man tu Temschland gut tun, sich gegenüber den nahenden Ent scheidungen keinem Optimismus htn-ugeben und von vornherein damit zu rechnen, baß jeglich« Art von Hilfe, di« un- gewahrt zu «erden scheint, 1«d«nfall» mit seh« scharf«» Bedingung«» verbunden sein wird.
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