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Auer Tageblatt : 21.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192407214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-21
- Monat1924-07
- Jahr1924
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- Auer Tageblatt : 21.07.1924
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. . .1 s!m Mzeiger für -as Erzgebirge Montag, clen 21. Zuli 1S24 Nr. ISS IS. Zahrgan.i enntttchen au unck «ir lnk. lttavir nbebnetr.L rung den Plan gegenstandslos macken würde. Es ist bedauerlich daß der Bericht absichtlich an den politischen Fragen, also vor allem an der militärischen Räumung de» Ruhrgebiets vorbeigegangen ist, aber auch da» ent spricht den Washingtoner Instruktionen an Dawes und Aoung. Amerika will das Problem ausschließlich al» ein wirtschaftlich-finanzielle» angesehen wissen und über läßt die Erledigung der rein politischen Fragen den beteiligten europäischen Staaten. ES -ist daher auch anzunehmen, daß seine Vertreter in London, Kellog, Logan und der Berliner Botschafter Houghton, diese Zurückhaltung bis in die letzte Folgerung beibehalten werden. Sie werden einzig und allein darüber wachen, daß die Voraussetzungen de» Dawesplane», so wie sie schriftlich fixiert sind, eingehakten werden. Darüber soll man sich bet un» keiner Täuschung dingeben. Würde. Dazu aber hat man keinen Gründ, .nach» Maodonald bei seiner letzten Unterredung mit Her- in Part» in dieser Frage den Rückzug angetreten Ueberhauvt wird man sich bei un» darüber klar müssen, pah die veretniaten Staaten gegen etn- hrstr. 33b. hnertslr.ü hlema erg ?irchstr.13 >tel Königstr. beschlossen, datz 2000 französische und 1000 belgisch« Eisenbahner die Kontrolle über die deutschen Bahnen > sichern sollen. kl»? .ssariimlskittn 1^! »tn »res OW t»«> gesucht ratz« lS. kinlgung wer Oir «'seni l b ien Punkte. London ,20. Juli. Die Verhandlungen der Londo ner Konferenz sind im Laufe de- heutigen Tage» soweit fortgeschritten, daß man von einer Einigung, über die wesentlichsten Punkte sprechen kann und ernsthaft damit rechnet datz eine deutsche Delegation an.den Perhand lungen tetlnehmen wird. — Der Sonderberichterstatter des Pariser „Jntransigeant" will sogar wissen, daß.man am Montag eine Vollsitzung abhatten wird, .und daß am Dienstag die Zuziehung der deutschen Vertreter er folgen könnte. In gut unterrichteten Kreisen der Lon doner Konferenz ist man. wie der Berichterstatter Wei- WiM«! «UN «rii« vrrkaufvn. l, Die Vermittlung Amerikas. Gibt di« Zl sen — n hmt die Sanktion«» l London. 19. Juli. In der ,, Sanktionsfrage" ist heute durch einen Eingriff der Amerikaner eine wichtige Wendung eingetreten. Kurz , nach 2 Uhr erschienen Aoung und Logan im Hotel der französischen Delegation und legten Herriot einen Entwurf por, der einen Aus gleich zwischen den französischen und englischen Texten darlegt, über die gestern in der ersten Kommission ver handelt wurde. Der amerikanische Vorschlag, scheint dem französischen Standpunkt sehr günstig zu sein. Herriot regte zunächst gn. . daß der amerikanisch« ter meldet, der Ansicht^ das^ Deutschland gezwungen sei. Delegierte den Entwurf.in der heute nachmittag statt- ohne Diskussion die Beschlüsse der Alliierten anzuneh men. . I Käumungsbegknn SS Tag» nach VurchfShrung -es Hutachten». London 19. Juli. Die zweite Kommission hat heute die endgültigen Bestimmungen über di« Modalitäten Mr die Räumung.de» Ruhrgebiete- ferttggestellt. ! Es wurde beschlossen, daß die Räumung> 8 0 Tage später beginnen soll, nachdem die.Reparation-» In der Sitzung der ersten Kommission ist.ein Etnigungsentrv rf in -er Sankttonsfrage zustande gekommen, der aber den Regierungen zur Be ll Pachtung übergeben werden wird, .bevor er in der Plenars.tzunq der Konferenz vorgelegt werden kann. Die heutig« Einigung stellt einen Steg für die franzö sische Auffassung -ar. Die englische Delegation hatte bekanntlich vorgeschlagen, Paß Sanktionen nicht ergrif fen werden können, wenn der Generalzahlung-agent, so wie der Trustee der vbltgationentnhaber der Ergreifung der Sanktionen nicht zugestimmt habe. Nach dem jetzi gen Entwurf.fällt diese Bestimmung weg.. Immerhin ist die Reparation»!ommtssion gehalten, .Var Sankt- ttonSbeschltisscn den Rat -er beiden genannten Persön lichkeiten einzuholen. Nachdem die Rs-arationskomi» Mission durch Hinzuziehung de» amerikanischen Dele gierten ein verfehlen feygestellt hätte, würden, die Re gierungen darüber beraten, ob gemeinsame Sanktionen vorgenommen werden sollen oder nicht- Fall» kein« Einigung erzielt werden sollt«, würde da» Recht aus ifai ert« G«,iktwu«u anseecht setz lt-" E» handelt sich hier mehr um «inen prinzipiellen Erfolg.Frankreich» da man an die Möglichkeiten sol cher getrennter Sanktionen kaum mehr glaubt, nachdem deren Ergebnisse in erster Linie den Ealdlethern zugute kommen soll. -ngh«» Iber d«n Daw«a Bericht. London 19. Juli. Der anwrtkanisch« Staatssekre tär Hughes ist beut« an Bord der „Berengarta" in Southampton gelandet. Er bemerkte zu einigen Ver tretern der englischen Presse, daß sein Besuch der gänz lich Inoffizieller Ratur sei, der Versammlung der An- waltskammer gelte. Ueber die Haltung Amerika- zum TaweSbertckt befragt, erwiderte HugheSr Di« amerika nisch« öffentlich« Meinung steht durchaus hinter dem DaweSbericht und glaubt, daß seine Awtführung von große? Bedeutung für den künftigen Weltfrieden ist. itvngl iNmiMßk MW«M, st ihn*» sich»» d r—3 malia»m a«chSi»ad«r )«r«n tzrfola «r» log,»» Mo atzN«zud«d.v;t! rnhau«, Marti, r. tzibtUstratz«. D e Amerikaner in Lonäo . Die englisch« Politik ist in ihren einzelnen Schwan kungen nur dann zu begreifen, wenn man sich die Ab hängigkeit London» von der Haltung Washington» klar macht. Da» gilt beut« ebenso gut wie unter -em kon servativen Regiment Baldwin» und Bonar Law» und tm besonderen Ausmaße Lloyd George». Die Politik Washingtons in der wichtigsten europäischen Frage, dem Reparation-Problem, ist nie eindeutig.gewesen.. Sie hing park von tnnerpolttischen wie von außenpolitischen G sichtSPunkten ab. die zum Teil mit Europa überhaupt mchts zu tun haben. Man wünschte drüben eine Wte- oerherstelluna Europa», .weil man trotz aller Ableug nungen den europäischen Markt vermißte, .aber man suchte jede Einmischung in die zwischenstaatlichen Strei kt.Ketten der alten Welt zu vermeiden. ZuM.Teil hatte . as tn einer Stimmung seinen letzten Grund.. Tie Ame rikaner empfinden fast allgemein jede Erinnerung an - rsailles und die Rolle, -te Wilson dort gespielt hat, kls peinlich und wünschen nicht eine zweite Lluflage liefe» kür ihr Nationalge stlhl immerhin deutlich wahr nehmbaren Mißerfolges zu -rieben. Daneben kommt noch der idealistische Gesichtspunkt Mr Geltung, datz inan.neuen kriegerischen Wirren unter allen Umständen fernbletben muß. Wie weit dabei Rücksichten auf Osv- «sien und die Probleme, die dort noch im Entstehen sind, Mtsprechen. kann uneröxtert bleiben. Sa betrachtet ist die amerikanische Europapolittk mnz. folgerichtig gewesen. Sie hat sich unserem Konti- nent genähert, sobald sie glaubte, daß zwischen den füh renden Ententestaaten eine Verständigung erreichbar sei und hat stck jedeSmal schmollend zurückgezogen, wenn der Draht zwischen Parts und London zu reißen droht«. Während de» Ruhreinbruchs war für die Amerikaner Europa zunächst einmal völlig erledigt, war «S uinso mehr, al- wenige Monate zuvor einer ihrer führenden Finanzmänner. .Morgan, in Pari» einen wirtschaftlich finanziellen Sanierung-plan aufgestellt hatte, den Poin- carc bewußt sabotierte. Al» aber die wirtschaftliche Ent wicklung Europas soweit vorgeschritten war. daß die Erkenntnis von der unbedingten Notwendigkeit einer vernünftigen Lösung der Reparatian-frage Allgemein- Mt Wurde, stellte sich Washington zur Verfügung. Nicht amtlich, das lehnt man nach wie vor gb und beruft sich dabet sowohl auf den Senatsbeschluß, der den Austritt aus der Reparationskommtsston guthteß. wie auf Hen deutsch^lmerikantschen Friedensvertrag. > Man «ab nur einigen hervorragenden Vertretern der Finanz die Zustimmung, an der Ausarbeitung seneS DlaneS mttzuarbetten, -er heute als TaweSbericht IM Mittev- vunkt der gesamten Politik steht. Die Annäherung zwischen Herriot und Maodonald ist im weißen Hause .freundlich begrüßt worden, sie hat auch die Neigung zu finanzieller Hilf« zweifellos ver stärkt, aber den Grundcharakter der amerikanischen Po, ltttk nicht verändert. Amerika al» Staat beschränkt sich höchsten» auf gelegentliche Verlautbarungen, .in denen den -europäischen Böllern freundlich eine Politik gx- genseittgen Verständnisse» anempfohlen un- der Dawes- Plan al» di« geeignetste Grundlage dafür bezeichnet wird, aber man hat nicht die Entschlußkraft,. sich dafür auch wirklich etnzusetzen. Der amerikanische Botschaster in London, Kellog, ist darauf Htngewiesen worden, daß,er nur die amerikanischen Interessen wahrzunehmen, . im Übrigen aber keine Verantwortung zu übernehmen bat. Soviel bekannt ist, soll er auch kein etwa auf -er Kon ferenz vereinbarte» Protokoll unterschreiben., Sr ist eben nicht al» offizieller Teilnehmer, sondern nur al» Beobachter anwesend. Geht nun die Erklärung Logan», seine» Gehilfen im Ausschuß für die deutschen Verfehlungen, darüber hinaus? Logan hat offiziell ausgesprochen, daß die Vereinigten Staaten gegen die Wahl eines amerikanischen Privatmanns» — gedacht ist an Owen Aoung — in die Revarattonskommtsston nicht» einzuwenden hätten. Da» lie^t durchaus in der alten Linie. Verbieten kann man Aoung. -er keine offiziell« Persönlichkeit ist, die Annah me diese» Amte» nicht Damit bleibt da» amtliche Ame rika trotzdem der Reparationskommtsston -fern, wa» ja auch dem Beschluß de» Senate» entspricht. Allerdings könnte vpn Washington au» auf Aoung «tn Druck auD- geübt werden, der ihn ganz sicher zur Ablehnung der Schtedsrlchterroll« über deutsch« Verfehlungen bestim men würde. Dazu aber hat man keinen Grund, .nach dem rtvt hat. sein . _ .. stimmig Beschlüsse der Entente, soweit e» sich nicht um «»»gesprochen amerikanische Interessen handelt, -ei» Veto «tnleaen werden. Trotzdem hat Amerika sämtlich« Trümpfe tn der Hand. Hegen seinen Millen wird kaum etwa» «esche- Muer Tageblatt gramm«, Lag«blau fw»«r,o«strg,. Enthalten- -l» amtlichen Bekanntmachungen -es Kates -er Gta-1 UN- -SS Amtsgerichts Kur. p»gfch«ck.g«m», Natt tüpzl» Nk. 1»«». Sanktionen zu verzichten, wenn sie durch einen Eingriff tn da» deutsche Wirtschaftsleben Interessen der Geld- ,, . geber und den Ztnsendienst -er Anleihe gefährden könn- die Frage der Sicherheiten angeschnitten. Es wurde ten. 2. Sie verpflichten sich, falls Sanktionen angewen det werden, aus den Erträgnissen dieser Sanktionen dem Zinsendtenst ein Prioritätsrecht zu gewähren. 8. Sie verpflichten sich, haß die Sanktionen in Heber-- etnsttmmung stehen mit den Empfehlungen, die der Fi nanzbericht selber über diesen Gegenstand aufpellt. 4. Im Rahmen der vorstehenden Bestimmungen blei ben all« Rechte aus dem FriedenSvertrag bestehen. Dieser amerikanische Vorschlag erlitt tn den Ver handlungen mit der französischen Delegation erhebliche Abänderungen, besonder- im Punkt 3. Dieser Punkt stellt in der neuen Fassung für die Anleihe ein Priori tätsrecht au» den SankttonSetngängen auf, .sagt aber nicht» davon, daß die Sanktion mit den Bestimmungen de» Finanzbericht» in Einklang stehen müsse.. Infolge dessen erhält Punkt 4, wonach die Mächte tm Rahmen dieser Bestimmung §lle Vertrag-rechte erhalten.. einen ganz anderen Sinn, .außerdem wurde Punkt 4 dahin ab geändert -aß die Regierungen sich ihre.Rechte Vorbe halten, Pie sie gegenwärtig gu» dem Vertrag genießen. findenden Kommisstonssttzung selbst porlegen sollte, doch wurde auf Wunsch der Amerikaner schließlich.in Aus sicht genommen, ihn als gemeinsame franzüsisch.amert- kanische Note vorzulegen. Der genaue Inhalt de» ame rikanischen Vorschlags wird erst nach Her heutigen Kom- missionssitzung mttgetetlt werden, .doch wurden über seine Grundzüge in den ersten Nachmittag-stunden Ein zelheiten brkannt. Danach verlangen die Amerikaner, daß, fall» etwa „Sanktionen" etntreten, alle Beträge, die während der SanktionSzett von Deutschland gezahlt werden oder die kommission die Durchführung de» Sachverständigen--- sich aus den Sanktionen selbst ergeben, ein Priorität«- ! richt- fcstgcstellt hat, und drei Monat« dauern , soll, recht für den Zinsendtenst -er Anleihe erhalten sollen, s unter dem Namen „Ttrard.System" bekannte Wirt- Der amerikanische Vorschlag umfaßte ursprünglich schaftliche Organisation-smtut für die besetzten Gebiete vier Punkte: , soll nicht wieder mr Durchführung gelangen« Sein Ertrag,sott tn die erste Jahresrate der Reparation!- Zahlungen einbezogen werden. Gleichzeitig wurde auch sich, e! > strltzer nährungs- bas Bier men wird. >es Herrn l)r. inert, der Düte Zalb ver- in Fällen vnleszenz, ütter da, >, oppetii- istritzer den. Und wieder ist e- da» nichtosstztelle Amerika. I da» gn der Themse seinen beherrschenden Einfluß au»- übt. sondern tm letzten Grunde Wall Street, dessen fi nanzielle Machtmittel den alten Kontinent unter keine Botmäßigkeit zwingen. La» ganze Problem ist .nur lösbar mit Hilfe jener 800 Millionen Anleihen, die Deutschland sofort Mr Stabilisierung seiner Währung bewilligt werden sollen. Tie amerikanischen Bankiers, die geneigt sind, die Hälfte davon zu zeichnen, treten. al» Gläubiger Deutschlands und in Wirklichkeit Ler Entente damit auf, und sie sind es, -ie sich in der Re- varationskoinmission den Vorsitz und damit die Ent scheidung Vorbehalten. Diese ganze Stellungnahme ist also durchaus klar. Washington hat sich für den unveränderten und un veränderlichen DaweSplan eingesetzt. Nur für seine Ausführung geben sie da- Geld her. dessen Verweise- Das Sairktioirskompromr Einigung über Sanktionen und Ruhrrünmung.
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