Suche löschen...
Auer Tageblatt : 05.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192506056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-05
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 05.06.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
<Muer Tageblatt Nr. 12S Freitag, cten s. 2uni 1S2S 20. Zshrgsng n wi p. nissre sfellschaft UM «ebv«v H«K»st okul». P0/7 Preisen erbet«! diese» «oleum.? s»arttkeln r bersn Str. 1. ? iteriaNen iisen. achmäanlsch iriegt. gernspr. S.'<! t , pkliebt- kea vir Die Räumungsnote -er Alliierten endlich übergeben. Berlin, 4. Juni 1925. Die Botschafter Englands, Frankreichs, Italiens und Japans sowie der belgische Gesandte haben heute mittag dem Reichskanzler die Kollektivnote übergeben in welcher die alliierten Regierungen der Reichsregierung die Maßnahmen Mitteilen, von denen sie die Räumung der nördlichen Zone des Rheinlandes abhängig machen. Die Note und ihre Anlagen werden am Sonnabend morgen veröffentlicht werden. Meliere Nnodehnnng der Nnrnhen. Schanghai, 3. Juni. Die gegen die Ausländer ge- richtete Streikbewegung nimmt stündig >u. Sämtliche Ausländern gehörende Fabriken sind in Mitleidenschaft genogen. Etwa 3000 Streikende griften die japanischen Eiswerke an. Die Polizei feuerte in die Menve. Eine Person wurde getötet uno '5 verletzt. Ne Angriffs ge gen einzelne Ausländer dauern an. Eine Ansatz) Auf- rührer bewarfen Straßenbahnwagen mit Meinen und verwundeten eine Anzahl von grauen.. Mer Abteilun gen von britischen Marinesoldaten und Matrosen sind heute abend hier gelandet 'morgen wird eine gleich- große AM landen.' ' Zrankrekchs wachsende innerpolitifchr Sorgen. Ter Pariser Berichterstatter der „Time»" schreibt seinem Blatte, da» die französische Aufmerksamkeit sich in erheblichem Maste au? innere Angelegenheiten kon- zentrier«, namentlich auf die Finanzschwiertgketten; die auswärtigen Angelegenheiten würden von nun an weit weniger Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, al» e» i«nal» während der letzten zehn Jahve der Fall war. Ti, französische Regierung erwäge die Ernennung eine« Ausschusses von Sachderstktnidigen außerhalb de» Par lament», der umfangreich» Machtbefugnisse erhalten Word«, um die Zahlungsfähigkeit yrankvetch», di» Trage der Regelung de» Budget» und di» Bezahlung der Schulden zu untersuche«. eeedul. Das Durchmarschsrechl. England« Zugeständnisse an Frankreich. London, 3. ?uni., Tie im Augenblick interessanteste Frage ist die: Welche Zusicherungen hat England Krank reich hinsichtlich de» Durchmarsches durch die entmili tarisierte Rheinlandzone gegeben? Tie Antworten hier aus lauten verschieden. So berichtet der Pariser Ver treter des „Manchester Guardian", daß der Quai d'Orsay am Sonnabend beim Foreign Office angefragt habe, ob der Einmarsch Frankreichs in»' Rheinland zur Erfüllung seiner Vertragsverpflichtungen gegen Polen und Tsche choslowakei einen Bruch des borgeschlagenen gegenseiti gen Garantiepaktes bedeute. Diese Frage habe das Fo reign Office unzweideutig verneint. Eine Seite weiter schreibt der Londoner Vertreter des gleichen Blatte», daß dis obige Meldung in London nicht bestätigt werde. England sei über ganz allgemeine Darlegungen des Grundsatzes de» gegenseitigen Paktes nicht htnauSge- gangen und habe keinerlei detaillierte Aeußerungen er teilt, die späteren Verhandlungen überlassen bleiben müssen. In seinem Leitartikel neigt der „Manchester Guardian" dazu, die Ansicht seine» Londoner Vertre ter» für richtig zu halten wobei er aber gleichzeitig die Befürchtung ausspricht, daß Frankreich! den Ausführun gen Englands eine weiter« Auslegung gegeben hat, als das Foreign Office es beabsichtigte. Die Franzosen Witten also den Aeußerungen des Foreign Office eine größere Bedeutung öeigelegt als sie eigentlich besitzen. Was England wolle, sei zunächst einmal die Annahme des Grundsatzes des gegenseitigen Garantiepaktes, wo bei die Ausdrücke „Garantie" und „Gegenseitigkeit" erst später auSgelegt Werden sollten. 'IM Gegensatz zu der übrigen Presse Meint der i,Manchester Guardian", daß es vielleicht Var nicht hu schwer sei, die franMtsch-pvl-« nischen VertragSvflichten in Einklang. Mit dem gegen seitigen Garantiepakt zu bringen. Wie so oft, so kötzne auch hier der Völkerbund die Lösung bieten, denn im I Falls eines VölkerbundskriegeS könne Frankreich durch Deutschland marschieren, nachdem dieses dem Völker-! bund beigetreten sei. Soweit sich bis letzt Überblicken läßt, scheint alles! davon abzuhängen, was in deM französisch-polnischen Vertrag steht. Verpflichtet sich Frankreich hierin, seinen Verbündeten nur in Ausführungen einer Bbfkerbundsk sanktion zu 'Hilfe zu kommen? Liese« Ansprüchen, dürfte , England nicht widersprechen, da England nicht? von! einer Außerkraftsetzung des Artikels 16 der Bölker- bundssatzungen zugunsten Deutschlands wissen will. Oder hat sich Frankreich verpflichtet, Polen unter jeder Be dingung, also auch ohne Genehmigung des Bölker- bundsrates zu Hilfe zu kommen? Ob England dies ge billigt hat, muß im Äugenblick zum mindesten als zwei felhaft erscheinen. Vielleicht erklärt sich hieraus die augenscheinlich verschiedene Auslegung der englischen Zusicherung. ' ' K«w« Sicherheltspaktkanferen,. London, 3. Juni. Bezüglich der von verschiedenen Blättern verbreiteten Gerüchte, daß zwecks Beratung des Sicherhettspaktes eine Konferenz «tnberufen werden soll te, ist Reuter zu her Erklärung ermächtigt, daß dlesv Meldungen unzutreffend seien. Jedenfalls sei der augenblickliche Stand der Verhandlungen ein derarti ger, daß man nicht sagen könne, ,d«r Augenblick sei für eine Konferenz geeignet. e. an privat« Katalog ZK. " eärickst. 59. - London, 3. Juni.' Einer Meldung dst» „Mar" au» Schanghai zufolge ist der Aufruhr gegen die Fremden, insbesondere die Engländer und die Javaner, der. wia e» heißt, auf bolschewistisch« «Propaganda zucüchzuftthren sei, in Schanghai ernster «geworden. Kundgebungen seien in Peking, Kanton, Tsingtau und Mukden veran staltet worden. Die Ausländer kn Schanghai seien mo bilisiert und mit Revolvern ^ur «Selbstverteidigung der* sehen. D'e Polizei habe Befehl, ' alle Unruhestifter niederzuschießen. * Schanghai, 8. Juni. Di« Unruhen tn der Stadt dauern an. .In den Außenvierteln wurde eine Reih» von Ausländern von Chinesen Überfällen, in der Mehvzahl der Fälle aber don Milttärpattwuiklen vor weiterem Schaden bewahrt. IM 'Zentrum der Stadt wird noch« gekämpft. Viel!» Winesen sind »et diesen Kämpfen um» Leben gekoimmen vder verwundet wor- den. Nach den letzten Feststellungen sind S1 streikend« Arbeiter getötet und 88 verwundet. Eine AutzkSnderin wurde durch «inen Steinwurf getötet. > Peking, 8. Juni. Die 'Studenten hielten ein« Ver sammlung ab, in der n. a. Abberufung und Bestrafung des britischen Konsul» tn Schanghai, Verurteilung der jenigen Polizeibeamten, di« während der Unruhen in Schanghai auf Studenten geschossen habe«, zum Kode, Entschädigung für di« verwandten der Getöteten, Ent- schstdigung d«r britischen Regierung Und Rückerstattung der Konzession gefordert wurden. E» Auch» auch ver langt, daß all« wirtschaftliche« Vezwhungv? «ft Groß britannien gellst, di» Gttstagm hch «tttfch« und Der klufstanä m Schanghai. Zrem-enfein-llche Sewegung in China. Schanghai, 3. Juni. Die ÄuSstandSbSweguna nimmt einen fremdenfetndlichen Charakter an, wobei sich be- sond««» die Studenten in der Agttativin bemerkbar ma- ch«n. Durch den Generalstreik wird der Handel schwer geschädigt. Tie deutschen Kaufleute beteiligen sich an den Arbeiten der Nothilfe: an den militärischen Mast- nahmen sind sie unbeteiligt. Newhork, 3. Juni. TW Lage in, Schanghai wird als überaus ernst angesehen. Flugblätter fordern zum offe nen Generalstreik und Vertreibung aller Fremden auf. Nemo Zusammenstöße erfolgten bi» zur Stunde .nicht. Nach amerikanischen Meldungen wird die Mreikbewe- gunq ganz offen von russischen und chinesischen Kommu nisten geschürt. Lite Vertreter der Mächte forderten bei ihrem Regierungen weitere Kriegsschiffe an sowie di« Landung Von Marinesoldaten. Augenblicklich beherbergt Schanghai drei amerikanische Zerstörer und ein Fluß« Kanonenboot, einen französischen Kreuzer und einen Zerstörer, ein englische» und drei japanische Fluß-Ka nonenboote und einen italienischen Kreuzer. Gleichzeitig mit den Meldungen aus 'Schanghai kommen Meldun gen au« Kanton, daß 'auch dort die Lage äußerst kri- tisch sei. ' > 18 Lol«, 60 Venoundet«. London, 8. Juni. Nach dem neuesten Meldungen au» Schanghai wurden bei den dortigem Unruhen 18 Personen getötet und 60 verwundet. Ausländer befin den sich nicht darunter. Prinz Georg von Großbritan nien ist gestern kn Schanghai angekommen, um heute nach Wei-Hai-Wei wetterzureisen. Mit Rücksicht auf die Unruhen hat der englische 'Konsul alle zur Bewachung des Prinzen erforderlichen Maßnahmen getroffen. Nach weiteren Nachrichten au» Schanghai hat sich die Lage noch keineswegs 'gebessert. Zweitausend fran zösisch« und italienische Marincholdaten sind gelandet worden. Japanische und englisch» Truppen werden kür heute erwartet. 80 000 Arbeiter sind im Streik. Der Telephon und Telegrapbendienst ist gestört. Dor Schang hai liegen amerikanische, javanische, französische und englische Kriegsschiffe. Da» AuSländerviertel ist kür Eingeborene gesperrt worden. Den Behörden sind Be weise in die Hände gefallen, daß die Streikbewegung von den Sowjetvertretungen weitestgehend unterstützt wird. ' > > Der Rsmps um Schwsrz-weiß-rot zurückgestellt. Nachdem die Teutichnaiivnalen in der Aufwertungs frage erneut ihren Wählern 'und Mitläufern eine gräß liche Enttäuschung bereitet haben, müssen diese letzteren jetzt eine neue Pille schlucken. Aber diesmal sind an dem großen UMfall nicht nur die Teutschmationalen beteiligt, sondern alle im Rechtsblock vereinigten Par teien. Tie Präsidentenwahl wurde von ihnen nur un ter der Parole schwarzweißrot 'gemacht. Hand in Hand mit dieser Parole ping bis Verhöhnung der verfas sungsmäßigen Reichsfarben Schwa H-vot^olv. Tie Suggestion der Massen, die dem! RechtSblock zujubelten, ging so weit, daß die Meisten RechtS-WMler und -Wäh lerinnen glaubten, mit dem -Einzug Hindenburg» wür den automatisch die Farben Schwarz-weiß-vot al» Reiche farben gelten. Daß der Neue Reichspräsident Hinden burg an dieser Irreführung de» Volke» unbeteiligt war, stand für un» immer kest. Aber jeder Zweifel, den je mand haben sollte, wird behoben, wenn da» sensatio nelle Abb-remlen der Flaggenfrage bekannt wird, von dem die „Leipziger Neuesten Nachrichten" wie folgt berichten. «, Kein Aufrollen -er Zlaggenfrage. Unsere Berliner SchMftleitung meldet un»; In den letzten Tagen beschäftigt sich, ein Teil der deut schem Presse eingehender als sonst Mit dem bei uns herrschenden Flaggenstreit, und behauptet, Paß, die Entscheidung demnächst durch, eine Volksabstimmung fallen werde. Naturgemäß haben diese Betrachtungen «ine gewisse Unruhe in 'die 'Oeffentlichkeit hineinge tragen, so daß es notwendig erscheint, zu betonen, daß di« kürzlich getanen Aeußerungen des deütschnationa- lem Ministers Sckiele die Ursache zu den Kombinatio nen sind und zweifellos -falsch verstanden und ausge legt wurden. ' ' ' ! > Es sind nicht nur die den Deutschnationalen nahe stehenden Kreise, in dieseM Punkte verbinden sich mit , ihnen Anhänger der verschiedensten Parteien bi» weit I nach links hin, die die Ansicht vertreten, daß, die WeiMarev Derfal.sung al» Verlegen« heitSprodult noch de» Ausbaues und der weiteren Berbesse'rung bedarf. Daß bei Neuregelung der Verfassung auch die Flaggenfrage eine erheblich^ Rolle spielen wird, steht fest. Es den ken aber weder die Deutschnationalen, noch, Wie viel fach behauptet wird, die Deutsche Volk-Partei Haran, in diesem Augenblick irgendeine beschleunigte Lösung herbeizuführen, oder eine BolkSabsttmMung Ku er zwingen. Man rechnet vielmehr damit, daß die Flag genftage sich iM Laufe d.r Jahre ^auS sich, selbst heraus weiter entwickeln und zu 'einer Entscheidung heran reisen wird, und daß gerade der augenblickliche Zeit punkt, wo wir vor große außenpolitische Probleme gestellt werden, die unsere 'ganze Krckft und Einigkeit im Innern erfordern, für die Lösung dieser heiklen Angelegenheit so ungeeignet wie Möglich ist. Gerade die hinter un» siegende« Festtage Mit den zahlreichen Meldungen 'Über erneute ernsthafte Zu sammenstöße zwischen den Vertretern dA,,Reichsban ner» Schwarzrotgold" vnd solcher Verbände, di« zu Schwarzweißrot halten, Zeigen, wie scharf sich die Ge gensätze zugespitzt haben und daß jetzt eine Abstim mung unter der Parole der Flaggen frage zu den' un angenehmsten Begleiter,scheinünge« führen müßte. Weder in Regierungskveisen nvch bei den Parteien denkt man ernstlich daran, die Entscheidungsschlacht IM Flaggenkampfe schon jetzt entbrennen zu lassen. Auch der Reichspräsident selbst würde kaum einem solchen Plane augenblicklich Zustimmung Und Billi gung geben können. Alle Mutmaßungen also, die sich an di« Veröffentlichungen der Ätzten Lage knüp fen, sind irrtümlicher Natur.! -MW Mzeiger für -as Erzgebirge MM «»ch««n>» »I« -milch«» »« ««« s.« «a», m>» »„ ftmttMiiqi, M«. Homöopath! j Wz! noch heilba clfvlg. mtersi chunc« üel zur EicE ibis7 nuudciids. Z iuvringen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite