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Dresdner Journal : 12.04.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186104121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-04
- Tag1861-04-12
- Monat1861-04
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 12.04.1861
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.1V 81. Fmtag, deu tL April 1801 ÄdollnrmrutHpretst: ältdrUeb: 5 Ttltr. 10 ki-r. in >—»»«».1 I» K«I»»ä» ^1»t>rl.:1 .. 10 „ ,, „ stritt k»»t nnä Aon»tlioi» i» vr»»<i»»: 15 Kssr. s 8t»«»p»l»n- Mia»»in» li«n»»«rn: 1 tixr. - »vU»x lli»»». »«strtttnrprrisr: ^tir ä»n R-nw »i»»r -»»p»lt»o«n 2«il«: 1 Hxr. Votsr „LinL»»»när" 2«U«: 2 Hgr. «rschtinr»: 1'txliod, rott Kn»»»I»rn« ck«r Loos- «sä k'si-rtAU», Kt»«nck» kiir ck»o kolxvväe» 1»x. DreMerImirml. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. >»str»tr«m«»h«r «tswärts: k'». 8»»»v»r»rr»», 6o»n»i»»loolr cte» vr«»ckn«r ^ourn»l»; »1>enä»»«tt>»t: U. UL»»«»; Kit»»»: Un»«»»v»r» A Vooi.»»; L»rll»: 0«c>riv»'»cke vuedll., k»r»ie«r»»'« Lure»n; Lr»»»o! L. 8c»i.<>rr»; KrTntcMrt ». A.: 3»»o»»'»cv« Lllcl>k«o6Iuox; KSin: Xvoc.» L«o»»»»s k»ri»: v. I,Lv»>ir»l.» (28, ru« äe» von» «n/»n»); kr»r; I». U«»l.io«'» Suelivnoätuox. cherau-gebrr: Königl. Lrpeäition cke» Vr«»äv«r ZonrunI», vr«»äen, sl»ri«n»tr»»e» Ur. 7. Ämtlicher Theil. Se. Majestät der König haben allergnädigst geneh- wigt, daß der Obersorstmetster Zinker nagel zu Werms dorf daS von Er. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Al ienburg ihm verliehene Ritterkreuz de» Herzoglich Sach- srn-Ernestin^chen HauSordrnS annehme und trage. NichlümUicher Theil. Ueberficht. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. Dresden: Vom königlichen Hofe. Aufforderung bezüglich einer Behauptung, die Beauf sichtigung de» BrirfverkehrS brtr. — Wien: DaS ' Protrstantrngesetz publicrt. Vom Landtage. — Brünn, Troppau, Salzburg, Prag, Zara und Pesth: Landtagsnachrichten. — Karlowitz: Vom serbischen Nationalcongreß. — Berlin: Kammerverhandlungen. Kronprinz v. Württemberg. Anträge der Militärcom- misflon. — Paris: Tagesbericht. — Turin: Fan- ti'S EntlaffungSgrsuch. Die sardinische Flotte. — Warschau: Amtlicher Bericht über die Vorfälle vom " 8. April. Zusammenrottungen rc. verboten. Amts enthebung. — New-V ork: AuS der neuesten Post. Landta-Stserhandlungen. Feuilleton. Tagetkalender. Inserate. Börsen- «achrichte«. Beilage. Laadtagrverhandlvngen. Ernennvngen und Versetzungen rc. Gerichtsverhandlungen. (Löbau.) Vermischtes. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 10. April Abends. Nach dem officirllen Berichte find in Warschau am 8. April 1V Civilisten und 2 Soldaten getödtet, 108 Civilisten und 10 Soldaten verwundet wor den. Ein Erlaß deS Fürsten Statthalters ver bietet strengstens alle Zusammenrottungen. (Vgl. unsre Warschauer Correspondcnz unter „Tageogeschichte".) Breslau, Donnerstag, 11. April. Das Mit tagsblatt der „Breslauer Zeitung ' enthält fol gende Nachrichten aus Warschau von gestern: Neber Nacht rampirten die Truppen auf den Plätzen der Stadt. Die öffentliche« Gebäude wurden vom Militär besetzt gehalten. Läden, Werkstätten und Büreaux blieben geschlossen. Große Lolkswassrn bewegten sich auf den Straßen. Das Stehendlei- brn war verboten. Das Natiovalcostüm und die Traurrzeichen waren verschwunden. Die Zeitungen wurden nicht ausgegebev. Unter den Tobten und Verwundeten befanden sich Frauen und Kinder. Es herrscht jetzt völlige Stille. Paris, Mittwoch, 10. April, Abends. Das heutige „PayS" sagt: Wir haben Nachrichten, daß die auf Malta genommenen maritimen Maßnah men einen andern Zweck, als den, die Erhaltung der Insel zu sichern, hätten. ES ist Ordre zu ausgedehnter Lerproviantirung der Insel rrtheilt und die Garnison in Voraussicht der Einschiffung eines Expedition-corps auf 8000 Mann gebracht worden. Dir Verlängerung der Okkupation Sy riens sei diesen Maßnahmen nicht fremd. Ein Gerücht sagt, England würde einen Punkt auf dem Territorium zwischen Syrien und Aegypten besetzen. Neapel, Dienstag, 9. April. In Caserta ist eine strenge Untersuchung angeorduet worden. ES wurden 900 Gewehre m»t Beschlag belegt und 53 Personen verhaftet. In Castiglione haben die In surgenten Grausamkeiten begangen. Mehrere Per sonen, die wichtige Papiere im Besitze batten, sind verhaftet worben. — Ja Neapel selbst hat eine kleine, resultatlos gebliebene Muratistische Mani festation stattqrfunden. — Die „Perseveranza" meldet auS Turin: Bei der in Neapel entdeckten Verschwörung wurden 1000 Gewehre und Munition vorgefunden und 43 Personen verhaftet. Die Unruhen in Caserta, Castiglione und Lico sollen bereits unterdrückt sein. Die Regierung handelt sehr energisch. Auch in den Provinzen werden die Spuren einer sehr weit verzweigten Verschwörung entdeckt. Man dringt auf die Entfernung der bourbonischen Trup pen in Neapel, weil man sie an der Verschwörung theilnehwevd glaubt. London, Mittwoch, 10. April. (Tel. d. K. Z.) In der gestrigen Sitzung de» Oberhauses erklärte der Unterstaatssecrrtür des Auswärtigen, Lord Wodehouse, alS Antwort auf eine Interpellation de» EarlS v. Ellenborough» er habe nickt gesagt, daß Holstein das dänische Gesammtbudget, sondern blvS seinen Antheil für 1862 votiren werde. Beide Lords sprachen die Hoffnung auS, daß eine friedliche Lö sung der Streitfrage sich als nicht unmöglich Her ausstellen werde. Kopenhagen, Mittwoch, 10. April, AbendS. Heute ist Ordre gegeben worden, 400 Mann per Bataillon einzuberufen und dann sofort eine Ver doppelung der Zahl der Bataillone vorzunehmen. Tagesgeschichte. Dresden, 1L. April. Se. königl. Hoheit der Kron-^ Prinz hat sich gestern nach Cunnersdorf begaben und wird morgen zurückcrwartet. Ihre königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin hat bereit- heule die Villa bei Stredlen bezogen. Dresden, II. April. Die heutige Nummer der „Constitutionellen Zeitung" enthält einen Rcdactionsar- ttkel, in welchem behauptet wird, daß im Lande mehrfach an eine polizeiliche Beaufsichtigung deS Briefvcr- kehrS geglaubt werde. Wir sind in den Stand gesetzt, nachstehend die Aufforderung zu veröffentlichen, welche deshalb auS dem k. Finanzministerium an den Redakteur der „Constitutionellen Zeitung", Herrn Advocat Siegel, ergangen ist: „Ew Wohlgeboren vcröffentiichcn in der heutigen Nummer der „SonstituiioneUen Ziituug" (Nr. 83) unter der Ueberschrift: „„Sm wohlgemeintes Worr"" einen Aufsatz, in welchtm Sie anführrn, daß im Lande an eine polizeiliche Beaufsichtigung de« Vrufoerkchr« mehrfach geglaubt werde, wenn auch — wie Sie hofften — mit Unrecht. Sie bemerken dabei ausdrücklich, daß Ihnen darüber schon sehr zahlreiche und, wir es scheine, berechtigte Klagen zugekommen fern und daß einige der Ihnen mitgelheilten Thaisachen geeignet schienen, einen derartigen Verdacht zu begründen- Endlich versichern Sie, daß Sie selbst niemals Erfahrungen gemacht haben, welche einen solchen Ver dacht zu rechtfertigen geeignet gewesen wären. „Las Finanzministerium, wcl dem von der Existenz eine derartigen Verdachtes di« dahin nicht» bekannt worden ist, wei cht« vielmehr in der immer steigenden Benutzung der sächsisten Postanstalten einen Beweis de« allaemeimn Vertrauen« erblickt hat, welche« diese Anstalt genreßt, fühlt sich amtlich verpflichtet, jene Veröffentlichung nicht unberücksichtigt zu lassen. „Ew. Wohlgeboren werten daher die, mit aufgefordert, dem Finanzministerium mit thunlichstcr Beschleunigung wen gstenS einige der „sehr zahlreichen" und ansche nend „berechtig ten" Klagen, sowie diejenigen Ihnen mitgetheilten Thai- sachen, welche dem Verdacht einer Verletzung de« Briefgeheim nisses Nahrung geben könnten, näher zu bezeichnen. Feuilleton. A. Hoftheater. Donnerstag, II. April. Die seit längerer Zeit gestern wieder einmal aufgesührte an- muthige und liebliche, wenn auch von manchen Plattitüden nicht ganz freie Auber'sche Oper „Fra Diavolo" gab erwünschte Gelegenheit, Herrn Schnorr v. Carolsfeld in der Titelrolle zu hören. Der treffliche Künstler be währte sich auch in diesem, von den neuern und neuesten Bühnenaufgaben für Tenoristen so sehr abweichenden Genre. Und zwar nicht minder hinsichtlich der nobel gehaltenen, gewandten Darstellung, als betreffs der schön empfundenen, geschmackvollen und wohlthuend beherrsch ten, nur in der AnfangSarie des letzten ActeS nicht durchgängig auf gleicher Höhe gehaltenen Gesangsleistung. Hier waren eS namentlich die Gegensätze der Erzählung von Erlebnissen au» dem Räuberhandwerke, welche eine noch feinere künstlerische Abstimmung und Vermittelung zu wünschen ließen, um das betreffende Musikstück in Ausdruck und formellem Betracht möglichst zu einigen und zusammenzuhrlten. Uebrtgen» ist durch Herrn Schnorr v. CarolSfeld'S Wirken willkommene Veranlassung geboten, recht fleißig die ältere feine Spieloprr zu cul- ttvirrn. Di« Besetzung der Rolle Kookburn'S durch Herrn Etchberger ist mit einem wesentlichen Gewinn, besonder» für die angemessene Ausführung de» gesang lichen Thetle» verbunden. Aber auch die Darstellung dieser komischen Figur, welche so leicht zu possenhaften Uebertreibungen verleitet, war durchaus anrrkennenS- werth. Die anderweit« löben-würdige Wiedergabe der fleißig und sorgsam studirten Oper, insbesondere feiten» der Damen Krebs - Michalesi und Weber, sowie de» Herrn Rudolph darf im Wesentlichen von f.ührr h«r al» bekannt vorausgesetzt werden. —k— -n- Leipzig, 7. April. Obgleich nicht zu ILugnrn ist, daß Leipzig den Angelegenheiten der inncrn und äußern Politik einen lebhaften Antheil widmet, so muß doch auch zugestanden werden, daß c» — und dies ist namentlich in den höhern Schichten der Bevölkerung der Fall — den reinen Bestrebungen der Wissenschaft und Kunst eine große Aufmerksamkeit zuwendet. Es hat sich dies namentlich in der nun abgelaufenen Winter- saison gezeigt, in welcher nicht weniger als fünf ver schieden« Cyklen von Vorlesungen gehalten und im Allgemeinen auch zahlreich besucht worden sind. Wenn die des Herrn Prof. Wenck über deutsche Geschichte schon wegen der in ihnen liegenden Aufforderung zur Verglei chung der gegenwärtigen Lage Deutschland» mit dessen frühern Zuständen ein besonderes Interesse gewähren und die Zuhörer fesseln mußten, so wurde doch rin an derer Zuhörrrkreis durch einen ferner liegenden Gegen stand nicht weniger intercssirt. ES waren dies die Soiree» lilleraire« de» Herrn E- Champy, eine» auf der Pariser Universität gebildeten Franzosen, welche am 12. November v. I. begonnen und nur erst am letzt verflossenen Dienstage geschloffen wurden. Herr Champy verstand rS, in einer Reihe von 20 Vorlesungen in sei ner Landessprache rin lebendige» Bild zu entwerfen, an welchem zunächst ersichtlich war, wie sich die französische Sprache und Literatur von ihrem eisten Entstehen an, theilS unter verschiedenen nationalen Einflüssen, theilS auch unter dem Einflüsse de» Christenthum» gebildet und bi» zu dem Standpunkt« entwickelt hatte, auf welchem sie das Interesse der übrigen Nationen Europa- in An spruch nahm. Es war natürlich, daß dieser Standpunkt, der durch die Leistungen namhafter Männer, wie Ron sard, Malherbe, Rabelais, Montaigne rc., vorbereitet war, dann einer spertellern Betrachtung unterworfen wurde. Deswegen waren denn auch Corneille, Jean „Eine genaue und strenge Untersuchung wird dann sofort angeorduet werden und Nachweisen, ob wirklich in irgend einem dieser Fälle eine Verletzung des Briefgehr mniffes »der sonst eine pflichtwidrige Zuwiderhandlung gegen di, Vorschriften von §. 24 in Verbindung mit §. II des Postgesetzrs vom 7. Juni I8ä4 vor gekommen ist. ^Zugleich werden Ew. Wohlgeboren davon in Kenntnis ge setzt, daß gegenwärtige Aufforderung auch in der heutigen Num mer des „Dresdner Journals" veröffentlicht werden wird. Dresden, den II. April I86l. Finanzministerium, von Friesen. An den Redaetrur der „(konstitutionellen Zeitung" Herrn Advocat Siegel allhier. Dietrich. Wien, Iv. April. Die heutige „W. Ztg." enthält da» vom 8. April datirte kaiserl. Patent, die Regu- lirung der kirchlichen Angelegenheiten der Pro testanten in den deutsch - slavischcn Kronländern betref fend. Die Hauptbestimmungrn desselben sind in unserm gestrigen ausführlichen Telegramm vollkommen richtig wtr- dergcgeben. Die Einleitung desselben lautet: „Wir Franz Joseph der Erste, von Gottes «naben Kaiser von Oesterreich re. rc. finden in der Absicht, um Unser» evangelischen Unterihanen de« augsburgischen und helvetischen Bekenntnisses in den nachbenannten Ländern, al«: dem Srzher- zogthume Oesterreich ob und unirr der Enn«, dem Herzogthume Salzburg, dem Herzogthume Steiermark, den Hrrzogthümern Kärnthen und Krain, der gefürsteten Grafschaft Gör» und Gra- diSka, der Markgrafschaft Istrien und der Siadt Triest mit ihrem Gebiete, der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg, dem Kö nigreiche Böhmen, der Markgrafschaft Mähren, dem Herzogthume Ober- und Riederschlesi.n, ten Königreichen Galizien und Lodo- merien mit den Hrrzogthümern Auschwitz und Zator, dem Groß- hrrzoglhume Krakau und dem Herzogthume Bukowina, die ihnen bereis« vordem, insbesondere durch Unsre Entschließung vom 26. Derrmber 1848 (R. G B I84S, Ergänzungsband Z. lv7), sowie in Unserm Patente vom 3l. December l8dl (R. G. B Stück II. I. 3) zuerkanntr und in Unserm Diplome vom 20. October 1860 (R. G. B. >860 Stück l-I V. Z. 22S) neuerding« zug,sicherte prin- elpieile Gleichheit vor dem Gesetze auch hinsichtlich tec Beziehungen ihre Kirche zum Staate in unzweifelhafter Weise zu gewährlei sten und um den Grundsatz der Gleichberechtigung aller onerkann- ten Konfessionen nach sämmtlichen Richtungen des bürgerlichen und politischen Leben« bei Unser» protestantischen Untrrthanen in den vorher benannten Ländern zur thatsächlichen vollen Gel tung zu bringen, nach Anhörung Unser« Ministerralh« zu verord nen wie folgt (folgen di» 2L Paragraphen bet Patent«). W ikN, 10. April (Tel.) In der heutigen Land- tagSsitzung wurde die Wahl des Abgeordneten Zang einstimmig für giltig erklärt und der Antrag, die Ab änderung des bezüglichen Paragraphen der Wahlordnung zu beantragen, angenommen. Brest!'s Antrag, daß Frauen sowohl durch Selbstabqstbe ihrer Stimmen, al» durch Bevollmächtigte stimmberechtigt sein sollen, wurde ebenfalls angenommen. Brünn, 9. April. (Ostd. P.) Der Landtag hat nach Uebergabe deS Diploms, die in der heutigen Sitz ung stattfand, eine Dankadresse an Se. Majestät beschlos sen, welch- durch eine Deputation von 9 Landtagsmit gliedern überreicht werten soll. Die vom Landeshaupt mann vorgeschlazene Geschäftsordnung wird en dlne an genommen und «ine LcyalitätS- und Dankadresse beschlos sen. Die Regierungsvorlagen werden zur Kenntniß ge nommen. Nach lebhafter Debatte wird über eine Erklä rung deS Abg. Fürsten Salm und eine RcchtSverwah- rung der slavischcn Partei durch vr. Prazak auf vr. Gis- kra'S Antrag zur Tagesordnung übergegangen. Troppau, 9. April. (W. Bl.) Der Comite bean tragt, daß für die Abhaltung des Landtage- ein zweck mäßiges Gebäude auf Landeskosten hergestellt werde. Bet der stattgefundenen Wahl deS Landtages wurden als Abgeordnete in den Reichsrath gewählt: Amand Graf Kucnburg, Richard Graf Belcrcdi, vr. Franz Hein, vr. Johann Demel, Joseph Freiherr v. Kalchberg, Pastor und Senior Karl Schneider. AlS Ersatzmänner wurden gewählt: Franz Graf Kolowrat, Fabrikbesitzer Karl Hoch stetler, Rudolph Seeliger und Pastor Zltck. Alle Ge wählten sprachen, der Versammlung für ihr Vertrauen dankend, sich einstimmig dahin aus, m Treue gegen Se. k. k. apostolische Majestät und ihre Pflichten, die Reichs einheit und Integrität der Monarchie auS allen Kräften zu wahren und die Grundsätze der konstitutionellen Ver fassung aufrecht zu erhalten. Salzburg, 10. April (Tel.) Heute fanden im Landtage die Wahlen zum ReichSrathe statt. Gewählt wurden: Der Minister Lasser, der Prälat Eder und der Abgeordnete Gschnitzrr. Prag, 9. April. (Ostd. P.) Der Landtag hat be schlossen, die Ausdrücke „Czechen" und „czechisch" in den Protokollen zu vermeiden und dafür die Worte „Böh men" und „böhmisch" zu gebrauchen. Der Statthalter bringt die Regierungsanträge auf Wahl der ReichSräthe und der Landesausschüsse zur Vorlage. Wawra'S Wahl wurde für ungiltig erklärt. Eine Petition politisch Der- urtheilter um die Wiedereinsetzung in den Vollgenuß ihrer bürgerlichen Rechte wird eingebracht. Prag, 10. April (Tel.) In der heutigen Land- tagSsitzung wurde die Dankadresse an den Kaiser, die Adresse deS Erzbischoss wegen der Krönung in Prag und Rieger'S Antrag auf Unverantwortlichkeit und Unverletzlichkeit der LandagSdcputirten auf die morgende Tagesordnung gesetzt. Zara, 9. April. (W. Z.) Nachdem am 6. l. M. die kirchliche Feierlichkeit unter Anwesenheit der LandtagS- abgeordneten abgehalten worden war, fand gestern die Eröffnung deS Landtags statt. Der lanbessürst- liche Commissar stellte den Präsidenten de» Landtage», Pc- trovich, der Versammlung vor und machte die Regierungs vorlagen bekannt, wonach der Landtagspräsident Pen Land tag mit einer gehaltvollen, allgemein befriedigenden An sprache eröffnete. Hierauf folgte die Wahl der Schrifi- führcr, und wurde für die Debatte der Gebrauch der ita lienischen und illyrische» Sprache mit Glcichberechtigung beider beschlossen. Zur Prüfung der Wahlen wurden ComiteS zusammengesetzt. Am II. d. Mts. dürfte die zweite Landtagssttzung stattfinden. Pesth, 9. April. (W. Bl ) Die Abgeordneten kammer beschäftigte sich heute mit der Constituirung ihrer Büreaur. Die Sitzung entbehrte jedes höhere In teresse. Der Pesthcr „Lloyd" bringt einen höchst ener gischen Protest, den gestern daS G anrr Comirat hin sichtlich des Februar-Patente» und der Absicht österreichi scher Minister, sich in ungarische Angelegenheiten zu mischen, gefaßt hat. Apponyi ist heute nach Wien gereist. Karlowitz, 5. April.»(Ostd. P.) Der serbische Nationalcongreßhat «in Comito, bestehend au» 14 Mit gliedern, zur Ausarbeitung der zu stellende» Anträge ernannt; zum Berichterstatter ist Herr Vr. Stojakovii- bestimmt, dcssen Programm in der Privateonfcrenz di« Billigung der Mehrheit der Abgeordneten erhallen hat. tt. Berlin, 10. April. Im Abgeordnetenhause setzte man heute die Berathung über die Gewerbe gesetze fort, und zwar zunächst über da» Gesetz auf Abänderung der Gewerbeordnung vom 17. Jan. 1845. Den Kernpunkt der Debatte bilden die Anträge de» Herrn vr. Veit wegen Erweiterung der Bestimmungen, betreffend die Concesstonen der Preßgewerbe. Der An tragsteller beleuchtet die Jnconvenienzen der bestehenden Gesetzgebung; eine Reihe von Mitgliedern der Fraktion v- Vincke erklärt sich dagegen, diese so wichtige An gelegenheit nebenher zu erledigen. Herr Burghardt meint, daß man trotz deS in den militärischen Blättern publikirten Aufsatzes über die Greifswalder Vorgänge, welcher von Unrichtigkeiten strotze, für die Preßfreiheit wirken könne, wo sich eine Gelegenheit dazu finden würde. Der Minister de- Innern: Die Regierung beklage tief die Publikation jene» Artikels, wie jeden Schritt, welcher die Eintracht zwischen Militär und Civil störe; diese Angelegenheit falle dem Spruche der Staats anwaltschaft anheim. Zur Sache empfehle die Regierung Ablehnung der Vorschläge. Der gegenwärtige Zcttpunkt sei nicht zu Aenderungen der Prrßgesctzgcbung geeignet. Die Regierung müsse hier bei der ConcesfionSerthrilung die erforderlichen Garantien in Händen behalten; sie wolle etwaige Aenderungen in Erwägung ziehen, allein für die- Jahr sich nicht mit der Materie beschäftigen. Die Annahme der Anträge stelle da» Gesetz in Frage. Schließlich zieht Herr Veit seine Anträge zurück. Achn- Louis de Balzac, Rene Descartes und insbesondere Meliere allein 13 Vorlesungen gewidmet, in denen ihr Leben und Streben und ihre Werke auf dem Gebiete der Prosa und der dramatischen Poesie einer eingehenden und specicllern Behandlung unterzogen wurden. Der Umstand, daß Herr Champy eS verstand, die fortlaufende geschichtliche Darstellung immer mit den gleichzeitigen nationalen Produktionen zu beleben und — wo sich Ge legenheit fand — mit den klassischen Erzeugnissen anderer Nationen zu vergleichen, kann wohl als Ursache angegeben Werden, daß diese Soiree« lilternire» bis zum Schluffe sich der lebhaftesten Thcilnahme erfreuen konnten. Theater. Frau v. BulyovSzky gasttrt mit glän zendem Erfolge in Köln. Ueber ihre Darstellung der Maria Stuart sagt die „Köln. Ztg." u. A.: „In Wien, wo die Künstlerin zulctzt vor ihrem Besuche in Kö.n auftrat, sträubte sich die Kritik, daS günstige Urtheil der Münchner Autoritäten zu unterschreiben. ES giebt unS in der Thal einen wunderlichen Begriff von der Be- wandtniß dieser Zurückhaltung, wenn wir nach unfern gestrigen Eindrücken den Vorwurf prüfen, der unter andern dort gemacht worden ist: daß Frau v. BulyovSzky die Ristori nachahme. In Bezug auf Maria Stuart entbehrt dieser Vorwurf für Jeden, der Augen hat, zu sehen, und Ohren, zu hören, jedes Schattens von Be rechtigung. . .. Frau v. BulyovSzky zeigt unS die un antastbare Hoheit der Königin in jeder Bewegung, in jedem Worte, und die Weihe jenes Tausches zwischen dem Zeitlichen und Ewigen, den die lösende Kraft der kirchlichen Gnadenmittel in ihrem Gemüthe vollzieht, ver klärt ihr Schciden nicht minder glorreich. Aber sie läßt unS im Beginn und Fortgang der Handlung ander- empfinden, daß bi» zu diesem Ziele rin Weg der Sühne für schwere Verirrungen zurückzulegen ist, denen Sinn und Seele noch keineswegs völlig abgesagt haben. Noch wallt in der ungestümen Leben»- und Freiheitshoffnung daS ruhelose Verlangen deS liebebedürftigcn Herzen» mit, und unzertrennlich bleibt jedem Gedanken der Rettung der Wonnetraum neuer Wcltfreudcn verknüpft. Von dem verhängnißvollen Zauber, der Alle, die er berührt, ins Verderben reißt, wird fast der königliche Adel der Erscheinung überstrahlt. „Sie empfindet und erregt kein« Zärtlichkeit, ihr Schicksal ist, nur heftige Passionen zu erfahren und zu entzünden." So sagt Schiller selbst von seiner Maria (im Briefwechsel mit Goethe), und in dieser Anschauung liegt der Schwerpunkt der herrlichen Darstellung, durch welche Frau v. BulyovSzky rin ge füllte« Hau» zur lautesten Begeisterung entzückte und durch deren Wiederholung sic gewiß zahlreichen, lebhaft gehegten Wünschen rntgcgenkommen würde." -f Der Pariser „Figaro" widmet seine letzten Num mern fast ganz dem „Tannhäuser". Er gesteht zu, weist nach und belegt, daß eine vollständige Cabale gegen da- Werk des deutschen Komponisten organisirt war und da» VerdammungSurtheil über dasselbe in der „großen Oper" zumeist von Solchen gesprochen oder vielmehr ge schrien und gepfiffen wurde, welche keine andere Berech tigung zu dieser Kritik hatten, al» ihr Billet und ihre Lungen. Der „Figaro" beweist aber gleichzeitig, daß die Art, wie Wagner sich erlaubt, nicht blo» über Ros sini und Auber, sondcrn auch über Gluck, Beethoven und Mozart abzu prechen und sich al» den einzigen Hohenpriester der Kunst zu verkünden, alle unparteiischen Kritiker empört habe. * Die Zahl der zur Pariser Kunstausstellung eingebrachten Gegenstände betrug am Abend de» letzten Ausstellungstage» 7300, am Morgen waren erst 5000 da. Einige Künstler arbeitete» noch im Ausstellungs räume.
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