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Dresdner Journal : 24.10.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186110247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-10
- Tag1861-10-24
- Monat1861-10
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 24.10.1861
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Lek-rap-ische Nachrichten. Zettnn-tschav. (Allgemeine Preußische Zeitung. — Fardrrlandet. — Morntng-Herald.) Tagesgeschichte. Dresden: Staatsminister l)r. v. Fal krnstrtn zurück. — Wien: Schnellzug-geschwindigkeit. Auswärtiger Handel. Böhmen für den Gesammtstaat. Pratobevrra. Eirbenbürgische- Gubernium. — Triest: Nachwahlen. — Venedig: Seemanöver. — Ber lin: Einzug der Majestäten. KönigSreise nach Bres lau. Elbschifffahrt» - Commission. Leubuscher -f. — Bromberg: Durchreise der Majestäten- — Mün chen: Völk'S Antrag im PrüfungS»Ausschuß. Freiheitsstrafen durch die Staats - Anwaltschaften. Außerordentlicher Militärcredit. Abschaffung deS LottoS. — Hannover: Antrag beim Bunde in der Flottensache. — Rastatt: Neuer Kommandant. — Altenburg: Oberbürgermeister bestätigt. — Paris: Dotationen des Montr-di-Milano. Britische Panzerschiffe und VertheidigungSanstalten in den in dischen Meeren. Goyon und der Nuntius in Mar seille. — Bern: Antwort deS BundeSratheS auf die französische Note wegen Ville-la-grande. — Turin: Mitglieder nach Neapel. Bersaglieri gefangen. Klapka. Pepoli. — Mailand: Victor Emanuel doch nach dem Süden. — Neapel: Verschworne verhaftet. — Kopenhagen: Finanzgesetzlesung. Firirung der Geistlichen. ReichSrath verschoben. — Von der pol nischen Grenze: JungrussischeS Manifest. — Alexandrien: Folgen der Ucberschwemmung. Ueber- landpost. — New-Bork: Nachrichten aus Missouri, auS dem Süden und aus Mexico. Brief Buchanan's. Ernennunarn und Lersetzungrn rc. Drr-dner Nachrichten sprovinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Plauen. Meerane Budisfln. Zittau ) LrrmischtrS Statistik und BolkSwirtbschaft. Feuilleton. Inserate. TageSneuigkeiten Börsen- u..chrichttv. Telegraphische Nachrichten. Belgrad, Dienstag, 22. October. DaS offi- cirlle Journal veröffentlicht Aktenstücke bezüglich der jüngsten Mission Garaschania'S nach Konstan- tinopel, constattrt daS Bestehen einer Differenz mit der Pforte und erklärt, die serbische Regie rung werde unaufhörlich die Pforte zur Erfüllung ihrer Forderung drängen. New-Nork, 12. October. Eine Expedition von 20 Schiffen ist nach dem Süden abgeaangen. Ihre Bestimmung ist unbekannt. Die Conföderir- ten versuchten vergebens mit 6 Schiffen und 3000 Mann die Forts au HatteraS-Jnlet wüderzuneh- wen. Drei Schiffe der Angreifer mit 700 Mann wurden in den Grund geschossen. Dresden, 23. Octobcr. Von der ministeriellen „Allgemeinen Preußischen Zeitung" erhalten wir Aufschluß über die Stellung, welche das preußische Ministerium zu der Flottenbe- wegung einnimmt. In einem Artikel, worin sie einige Bemerkungen deS „Hamburger Korrespondenten" über die Bethriltgung Hamburgs an der von Preußen vorge schlagenen Verteidigung der Nordsee beantwortet, sagt das ministerielle Blatt unter Anderm: „Die von Preußen vorgeschlagenen Opfer sind streng genommen auch nur Auslagen, da man doch nicht voraussctzen kann, daß die deutschen Regierungen den Küstenstaaten zumuthen wer den, allein die Kosten für den Schutz deS deutschen Han dels und der deutschen Küsten zu tragen, und früher oder später der Bund die Sache in die Hand nehmen muß, wo denn die preußische Regierung, soweit es an ihr ist, dafür einstehen wird, daß die Kosten für dir Küstenvertheidigung vom Bunde übernommen werden." DaS Kopenhagener „Faedrelandet" beleuchtet in einem Leitartikel daS Ueberspannte der Pcojecte, für welche die Herren Marineoffiziere gegenwärtig in der dänischen Presse agitiren, daß die Hauptaufgabe, welche die dä nische Flotte zu lösen habe, darin bestehe, Deutschland dermaßen überlegen zu bleiben, daß sie jeden Augenblick seinen Handel zum Stillstände bringen, seine Häfen blo- kiren und es von der See abschneiden könne. Dem gegen über macht nun „Fardrrlandet" geltend, daß die dänische Marine sich eine solche Aufgabe nicht stellen könne und dürfe, und zwar einfach darum, weil jene Aufgabe nicht zu lösen sei. Bei einem Budget von jährlich 130 Millionen Thalern könne Preußen ohne außerordentliche Anstreng ungen seine Ausgaben für die Manne, die gegenwärtig etwa 2 Millionen Thaler betragen, verdoppeln und ver dreifachen; aber wenn Dänemark auch jetzt noch vielleicht im Stande sein dürfte, wie z. B. Kapitän Lund wolle, 5 Millionen extraordinär für die Flotte zu verwenden — Etwas, was nach „FardrelandctS" Ansicht schon sehr schwierig erscheinen müßte —, so sei doch jedenfalls klar, daß Dä nemark unmöglich jedes Jahr eine solche Summe, die den vierten Theil seiner gesummten Staatseinkünfte be trage, verausgaben könne. Selbst wenn man also gegen wärtig in der Flottenstärke noch einen kleinen Voisprung vor Preußen voraus habe, so werde derselbe doch rasch verloren und dann nie mehr zurückzugewinnen sein, weil Preußen ohne außerordentliche Anstrengungen Jahr für Jahr viel mehr auf seine Flotte verwenden könne, als Dänemark. Denke man sich also Dänemark tsolirt Deutsch land gegenübcrstehe«, so dürfe man nicht in der Absicht, eine auf die Dauer doch unmögliche Ucberlcgenheit zur See zu behaupten, zu große Opfer bringen, sondern viel mehr darauf bedacht sein, die Defensive nicht aus den Augen zu verlieren. Denn daS Wichtigste sei jedenfalls die Sicherheit der Inseln und die ungehinderte Verbin dung deS Landheers mit denselben. Dänemark wäre übel daran, wenn eS der Gefahr einer Landung aus Seeland auSgesetzt wäre, während daS Landheer auf Alsen oder bei Frtdericia stände, oder wenn der Feind die Verbin dung dieser Festungen abschneiden oder erschweren könnte. In dieser Beziehung Fürsorge zu treffen, sei daS Nöthigste, rS sei eine schwere Bersäumniß, daß man eS unterlassen habe, eine größere Zahl von Dampfkanonenbooten zu bauen, überhaupt die Dcfensionsflotte zur Verthcidigung der Küsten und Inseln auf einen genügenden Fuß zu bringen. Schließlich aber eröffnet „Faedrelandet" die Aus sicht aus eine „skandinavische Flotte". Wolle man, sagt es, eine seegehende Flotte, so müsse man auch im Ernste an eine Desensiv-Allianz mit den nordischen Bruderlanden denken und mit ihnen einen gemeinsamen Plan für eine nordische Seewehr vereinbaren. Wenn die drei Reiche ihre Anstrengungen vereinigen wollten, so würden sie noch für eine lange Reihe von Jahren Preußen von der See verdrängen können. „Faedrelandet" meint, wie eS „höchst wahrscheinlich" sei, daß Preußen, wenn es die drei nor dischen Völker sich über eine gemeinsame Seewchr ver ständigen steht, die Flotte alsbald als einen „unnützen Luxusartikel" fallen lassen und seine dcsfallsigen Bestre bungen einstellcn werde. Eine isolirte dänische seegehende Flotte hingegen sei nur ein beständiger Sporn sür Preu ßen, seine Anstrengungen zu verdoppeln, und ein kostbarer Einsatz in einer Wette, die Dänemark schließlich, ja sehr bald, unvermeidlich werde verlieren müssen. Die Ve Hängung deS Kriegszustandes über das Kö nigreich Polen veranlaßt den „Morning - Herald" zu folgenden Bemerkungen , Die Polen müßten darauf gefaßt sein. Monate lang ergriffen sie jede Gelegenheit, ihren unauslöschlichen Haß geg n Rußland auszusprechen und zu zeigen, daß kein Zugeständniß, sondern nur die Trennung von Rußland sie zu versöhnen im Stande wäre. Wir können den Kaiser Alexander nicht tadeln, wenn er auf solche Erklärungen mit dem Belagerungs zustände antwortet. Nie hat eine Nation ihren Auf- erstehungSversuch in tollerer Weise angefangcn, als die Polen. Sie berauben sich der Sympathie Europas, in dem sie Forderungen erheben, von denen Europa weiß, daß sie nicht bewilligt werden können. Hätten sie sich begnügt, die ihnen durch den Wiener Kongreß gewähr leisteten Rechte zu verlangen, so wäre ihnen der Bei stand der diplomatischen, wie der öffentlichen Meinung zu Theil geworden. Wollen sie aber die Wiederherstel lung deS Königreichs Polen innerhalb seiner alten Gren zen durchsetzen, so müssen sie zum Kampf gegen Oester reich, Preußen und Rußland gerüstet sein. Dazu sind sie, ihrem eigenen Geständniß nach, nicht bereit, bilden sich aber ein, da- große Ziel durch theatralische und sen timentale Kundgebungen sich näher zu bringen! Das zeigt eben nicht von politischer Reife. Die Polen sind kein Haar stärker oder klüger, als sie im Jahre 1830 waren, wo sie cs mit Rußland allein zu thun hatten. Im Gegcntheil, mit jedem Jahre schwinden ihre Kräfte mehr. In Posen hat die Gcrmanisirung ungemeine Fort schritte gemacht. Die Deutschen erwerben nach und nach die Güter, die der polnische Edelmann in sinnloser Ver schwendung durchbringt, und bald werden alle Polen in Posen Bauern sein, und dann hat der Traum polnischer Nationalität ein Ende. Galizien ist noch nicht ganz so weit, aber auch dort wird der Bauer nicht für ein neue» Königreich Polen inS Feld rückew. Wenn die Freunde Polen- behaupten, daß der Fortschritt „rationeller Frei heit" in Europa von der Wiederherstellung Polens ab hänge, so muß man zweifeln, ob sie bei Sinnen sind. Die rationelle Freiheit verdankt den Polen gar nichts, die selbst nie etwas von rationeller Freiheit gewußt haben." Tagesgcschichte. Dresden, 23. Octobcr. Se. Ercellenz der Herr Staat-Minister l)r. v. Falkcnstcin ist heute von seinem Urlaube hierher zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte im Kultusministerium wieder übernommen. Wien, 21. October. (Pr.) Dem Vernehmen nach hat das Handelsministerium sich für die Erhöhung der Fahr geschwindigkeit bei den Schnellzügen der Eisenbahnen erklärt und gedenkt durch Verordnung zu bestimmen, daß auf den österreichischen Bahnen die Schnellzüge zehn Meilen in der Stunde zurücklegcn. Die Angelegenheit liegt zur Zeit noch dem Staatsrath vor. Auch damit beschäftigt sich das Handelsministerium, die Zulassung von Frauen beim Eiscnbahndienst auSzusprcchcn, und zwar soll zunächst den Bahngrscllschaften die Verwendung weib licher Telegraphisten und Cassirer zugestandcn werden. — Die osficiellen Tabellen über Oesterreichs Waarenverkehr mit dem Auslande und Zollcinnahmen in den Monaten Januar bis August d. I. sind heute erschienen. Bei Vergleichung der Vcrkehrsrcsultate in den ersten acht Monaten des Jahres 1861 mit der gleichen Periode des JahrcS 1860 zeigt sich im Allgemeinen abermals, daß die Einfuhr bei der Mehrzahl der Maaren ab-, dagegen die Ausfuhr zugenommen hat. — Der Kampf zwischen „Königreichen und Ländern" hat bereits begonnen, und durch eine Ironie des Schick sals ist eS Böhmen, das bei dieser Gelegenheit um seine» SäckelS willen sür den Gesammtstaat in die Schraiken getreten. Der ober österreichische Landesausschuß constatirt nämlich durch eine Zuschrift an den Prager, daß die Zahl der in der Linzer Gebäranstalt von böhmischen Müttern geborenen Kinder sich verhältnißmäßig zu den einheimischen wie 30 zu 1 stelle — und begehrt eine Entschädigung. Dagegen beruft sich der böhmische Landcsausschuß darauf, daß die Länder der k-run-» eeslca und das Erzherzogtum einem und demselben Staatsverbande angehörcn- — Die neulich auch in unser Blatt übergegangene Nachricht der „A. Z." über das Augcnübel des Justiz ministers Freiherrn v. Pratobevrra ist nach einer heu tigen Mittheilung des genannten Blattes unrichtig. Die Augenkrankhcit deS Ministers bestehe einfach in einer entzündlichen Beschaffenheit der Bindehaut und sei eine baldige Herstellung deS Ministers zu erwarten; auch cnt- F e uillet o u. Die Berliner „Vossische Zeitung" bringt folgende Erklärung der Dresdner Galerie-Commission. In Bezugnahme auf einen Artikel der „Vosfischen Zeitung" (Nr. 240) vom 13. October o., überschrieben: „Dresdner Museum" und unterzeichnet von einem ge wissen Richard Fischer, erklären die Unterzeichneten: Bereits am 23. April 1861, im Verlaufe einer gründlichen Untersuchung aller Bilder der k. Gemälde galerie hat Herr Professor Julius Hübner die Bezeich nung deS Bilde-, welche- bisher unter Nr. 974 cnS „Unbekannt" angeführt wurde, „sseeit ,4.cle Vrie» .4° 1639" aufzefunden und in der nächsten Sitzung davon Anzeige gemacht. (Siehe daS Protokoll vom 4. Mai 1861.) Wenige Wochen später machte derselbe der Com mission die ebenso interessante Mittheilung von seiner Auffindung einer Bezeichnung auf dem Bilde Nr. 1202: „Lesender Eremit", bisher für F. Bol gehalten, signrrt 8. (8alomon) lionind (»io) 4" 1644 Die Abänderung der Täfelchen mit den Bezeichnungen dieser und einer großen Anzahl anderer Bilder, welche nach Hübner'- Untersuchungen andern Meistern al» bis her zugeschrieben werden müssen, kann selbstverständlich erst mit der nächsten- erfolgenden Ausgabe der zweiten Auflage de» Galeriekatalog» gemacht werden. Die Benennungen der Bilder: Nr. 1345 Berghrm und nicht Cuyp, gegründet auf eine genaue Untersuchung der Bezeichnung „Berghem", welche sich al» vollkommen echt erwiesen (siehe da» Pro tokoll vom 19. März 1859); de» Bilde» von Leonardo da Vinci, nach genauer Vergleichung der in der Sammlung der Handzeichnungen befindlichen Originalstudie zu demselben (siehe da» Pro tokoll vom 1. Februar 1860 in Anwesenheit der H.rren Professor E. Rietschrl und Director L. Gruner); des Bildchens aus dem Nachlasse deS Kunsthändlers Schmidt, al» „spanische Schule"; sowie endlich aller wcrthvollcrn und zweifelhaften Bilder sind sämmtlich von der k. Galerie-Commission festgestellt worden. Die Unterzeichneten verbinden mit dieser Erklärung gern ihren persönlichen Dank sür die unausgesetzten und eifrigen Forschungen ihres Mitgliedes Julius Hübner im Interesse der k. Gemäldesammlung, gegenüber so scham losen Angriffen, Wie in dem besagten Artikel; wenngleich cs ihrer Anerkennung nicht bedarf, da der Hübner'schc Katalog bei allen Sachverständigen des In- und Aus landes bereits gerechte Anerkennung gefunden hat und dessen zweite Auflage bald noch die interessantesten Re sultate aus demselben Gebiete bringen wird. Dresden, den 15. October 1861. (gez.) vr. Schnorr v. Carolsfeld, Galcriedirector ».Vorsitzender der k.Galerie-Kommission. (gez) C. P-sch-l, Professor und Mitglied der k. Galerie - Commission. Au» der vorstehenden Erklärung geht hervor, daß die von Herrn Fischer in dem angeführten Artikel der „Vos- sischen Zeitung" in Bezug auf da» Bild von A. de VrieS gebrauchten Worte: „die neuesten Untersuchungen, denen sich Hübner leider nicht unterzogen hat", und ebenso die über da» Bild von S. Konincr, „was freilich Hübner in seiner Leichtfertigkeit nicht untersucht hat", eine ekla tante Unwahrheit enthalten. Diese Thatsache und der augenfällig gemeine Ton dc» ganzen SchmähartikelS überhebt den Unterzeichneten jeder weitern Erörterung der darin enthaltenen Etnzeln- hriten. Einer anständigen Behandlung der Sache gegenüber scheut er die Diskussion dieser Einzelnheiten nicht im Geringsten; um so mehr, als die bereits zum größten Thcil gedruckte zweite Auslage seines KatalogcS die vollständige Widerlegung sämmtlicher angeführten Ausstellungen giebt. UeberdieS enthält die Vorrede zur ersten Auflage S. X. die ausdrückliche Motivirung, weshalb die Kritik der Bezeichnungen vieler Bilder der zweiten Auslage ver spürt und „Vieles in dieser Beziehung ausTreu und Glauben beibehaltcn werden mußte". Die in der Einleitung zu der ersten Auflage gegebenen For schungen über die Zusammensetzung und die einzelnen Bestandthcile der Galerie, sowie umfangreiche localhisto rische Untersuchungen über die Herkunft vieler einzelnen Bilder mußten zuerst bewältigt werden. E» bleibt nur noch zu bemerken, daß Herr Fischer die schwer erkennbare Bezeichnung auf dem sehr dunkeln Bilde dcS Vries gar nicht gelesen haben würde, wenn er nicht gewußt hätte, daß sie darauf stände; woraus meinerseits gegen Niemand ein Gehcimniß gemacht wor den ist. Er kann sie aber überdies nicht vollständig gelesen haben, weil gerade da» Wichtigste, der Name VrieS, bis aus den ersten Buchstaben vom Rahmen dcS Bilde» verdeckt ist. Noch weniger hat Herr Fischer die Bezeichnung deS Bildes von Konincr gelesen. Er würde sie sonst doch ebenso wie die des BildeS von VrieS vollständig an geführt und nicht Köninck ohne Vornamen geschrieben haben, stall Konincr und zwar Salomon Konincr, wie die Bezeichnung deutlich angiebt. E» giebt, beiläufig gesagt, vier verschicdene Künstler diese» Namen». End lich läßt Herr Fischer auch die Jahreszahl fort. Dresden, den 15. Oktober 1861. Juliu» Hübner. behre die Nachricht von dem wiederholten Ansinnen de» Freiherrn v. Pratobevrra um Enthebung jeglicher Be gründung. — Wie die „W. C." von glaubwürdiger Seite hört, wäre die Auflösung des siebenbürgischen GuberniumS demnächst mit Bestimmtheit zu erwarten. Triest» 21. Oktober. (W. Bl.) Bet den heutigen Nachwahlen im dritten Wahlkörper wurden Maffei und Lunardelli mit einigen 90 Stimmen gewählt. Der dritte Wahlkörper zählt 1053 Wähler. Leurdig, 16. Oktober. (C. C.) Gestern fand hier in Gegenwart de» Erzherzogs Albrecht und zahlreicher Zu schauer ein großes Seemanöver am Lido statt. Dem Plane zufolge hatte sich rin feindliches Geschwader vor dem Litoral« di-Malamocco ausgestellt, zwei Batterien zum Schweigen gebracht und seine Landungstruppen auSge- schifft, die sich de» Fort» Ouatro-Fontane bi» auf dessen Thurm bemächtigt. Nun rückt von Venedig und von Malamocco au» Hilfe heran, welche den Feind auS den genommenen Batterien verjagt und zur schleunigen Wie- dereinschiffung zwingt. Die Dispositionen de» Kämpfe würden von dem FrstungSgouverneur Feldmarschallleut- nant Baron Alcman geleitet, während drei Dampscor- vettcn die Flotte morqutrten. Der Verlauf de» Manö ver- hat unsre Militärs mit den besten Hoffnungen für den Fall eines ernstlichen Angriff» erfüllt. >i Berlin, 22. Oktober. Gestern Abend bin ich von Königsberg zurückgekehrt. Die Reise Ihrer Ma jestäten deS Königs und derKönizin gestaltete sich zu einem wirklichen Triumphzuge. An allen Stationen, welche festlich geschmückt waren, harrte die Bevölkerung der Umgegend mit den Schützengtlden, der Schuljugend und den OrtSvorftänden an der Spitze. An den Städten, welche Garnisonen haben, waren diese letzter« ausgestellt. So erreichte der Zug am Sonntag Abend 6 Uhr Dan zig. Die Stadt war überaus prachtvoll beleuchtet; der Oberbürgermeister Groddeck begrüßte die Majestäten, in deren Gefolge sich befanden: Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, der Prinz Friedrich Karl und der Großherzog von Baden, die Minister v. AuerSwald, v. Schleinitz und v. Roon. Abends be- wirthete die Stadt Danzig die allerhöchsten und höchsten Herrschaften in dem altehrwürdigen ArtuShofe, welcher durch einen Fcstbau in reichster Ausstattung erweitert worden war. In dem letzter» fanden sich sämmtltche Minister zusammen, um in Gemeinschaft mit dem Ober präsidenten und den Spitzen der Behörden die Majestä ten und die prinzlichcn Herrschaften zu empfangen, welche gegen 8 Uhr erschienen und ihre lebhafte Befriedigung zu erkennen gaben. Der König verlieh dem Ordner de» Ganzen, Etadtbaurath Licht, sofort den rothen Adler- ordcn. Um halb 9 Uhr begann das Banket in dem al- terthümlichen Saale. An 13 Tafeln sanden die Fest- theilnehmer Platz; an der Haupttafel saß Se. Maj. der König zwischen Ihrer Maj. der Königin und der Kron prinzessin, Se. königl. Hoheit der Kronprinz neben Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie von Hohenzollern-Hechingen, welche in Danzig refibirt. Gegen Ende deS Diner» brachte der Oberbürgermeister Groddeck den Majestäten ein Lebehoch, welches Se. Maj. der König mit einem Toast auf die Stadt Danzig erwiderte. Der König dankte der Stadt für die Aufnahme, welche er und die Königin hier gefunden, und versicherte, daß ihm diese Stunden unvergeßlich bleiben würden. Am folgenden Morgen wurde unter den glänzendsten Ovationen auf allen StationSorten die Reise bis Brom berg fortgesetzt, Wo die Grundsteinlegung für daS Denkmal Friedrich s U. und ein Festmahl in der Loge stattfand. Von hier auS schlossen sich der Oberpräsident von Posen, v. Boni», und der Regierungspräsident v. Schleinitz dem königl. Zuge an. Zu beiden Seiten erglühten, al» die Dunkelheit eingetreten war, Freudenfeuer, die Bahnhöfe waren strah lend erleuchtet, und aus der Ferne ragten die illuminir- ten Städte hervor. In Kreuz, Schönlanke, Lands berg und Küstrin nahm der König die ausgestellten Truppen in Augenschein, welche den König mit lautem Hurrah empfingen. Um 8 Uhr 20 Minuten langte der Zug in Frankfurt a. O. an, wo die Majestäten über- Chemnitz, 21. Oktober. (CH. T.) Die im Theater saale eröffnete Gemälde - Ausstellung enthält sehr werthvolle Kunstwerke, ja eS dürften nur wenige Num mern als zurückstehend zu bezeichnen sein. Vorherrschend ist die Landschaft und die Architektur vertreten, schwach die Genremalerei und leider gar nicht die GeschichtS- malerci- Dafür ist aber ein plastisches Kunstwerk von höchstem Interesse ausgestellt: Donndors'S, Rirtschel'S Schüler- und Nachfolgers, Luthermodell. -f Literatur. Von „Wilhelm v. Humboldt'» ästhetischen Versuchen über Goethe'» Hermann und Dorothea" erschien in dresen Tagen eine neue Auflage mit einem Vorwort von Hermann Hettner. DaS Buch, ein schätzenswerthes Denkmal unsrer klassischen Literaturcpoche, zum größten Theil ganz umittelbar au» den persönlichen Unterhaltungen und Anregungen Goethe'» und Schiller'- hcrvorgegangen, ist bekanntlich nicht blo», wie man nach dem Titel annchmen könnte, eine Kritik und Charakteristik von Goethe'» „Hermann und Dorothea", sondern eS schließt zugleich an die Besprechung jene- Ge dichte» die allgemeine Theorie der Kunst und Dichtung, insbesondere die Theorie deS EpoS; in ähnlicher Weise wie Lessing die Untersuchung de» Stylunterschiedes, wel cher zwischen der Dichtung und den bildenden Künsten obwaltet, an die Besprechung der LaokoonSgruppe an schloß. E» ist im Jahre 1797 geschrieben; 1797 er schien es bei Fr. Vieweg in Braunschweig. Seitdem hat sich unsre Aesthetik zwar in mannifach andere Anschauung und Ausdrucksweise eingrlebt. Viele» wird daher gegen wärtig in dem Buche fremdartig und unzulänglich er scheinen; dennoch' aber wird man dasselbe mit er neutem Interesse begrüßen und auch noch heute be sonder- Solchen empfehlen dürfen, die nach einer zweck mäßigen Vorschule ästhetischer Bildung suchen. Der Kern
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