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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192111035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19211103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19211103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-03
- Monat1921-11
- Jahr1921
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I. estellimg melden, jede i» r neuer »er «er- Grund- kaufte» , Ange- 41 Fäl- Fällen ge ehe- i, Bul- ) Mark 1256 529 Fällen Fällen »r ohne ndstücke tm Be- Jahre lcke niit im Be- nachts« rketver- i Staa- einzu- vungen t. Die rm sie- Taler rast- ! Aus- «rchauS ul a ude ersetzt en der setzung ugung le zur a durch lg von e Mo dle je Iirbare Weise teilen einem on — cnzol- c Zeit ! ft st V sf «rast- liburg lPni- ft'inai mische offen obili- ß die utend vom l ein ossen, iven- c in- or- rger- dner des olks ann- am nern l'cn- upt- ern- rkes hat. u n».- den ;er' sind den > c s 'ft lin den di« c>aß icht >dt- ihl- che la- nte en. ch- ,en :tr. her les ul' »s- n- >er ich re- ch er» sie ie s- !U in Donnerstag, den 3. November 1921. Sächsische D»rfzeit««g m»d Ekdga«prefie. ebt für Oppau! Neuyork Varis . Nr. 2S7. beite 8 Annahmestelle: »Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse" Dresden - B l a s e w i tz, Tolkewitzer Straße 4 Postscheckkonto Dresden 507 Prag 100 Kronen Brüssel Antwerpen . . 100 Frank Ftalren PO Lire London 1 Psd. Sterl. 1 Dollar 100 Frank und Ztg." hört, entgegen der ursprünglichen Adsicht vorläufig noch nicht vorgenommen. Der größte Teil der Aufgaben oie einem solchen Kommissar obliegen würden, fällt in das Tätig keitsgebiet der deutschen Delegation für die deutsch polnischen Verhandlungen und der beiden deutschen Vertreter in dcr ge mischten UeberwachungSkommission für Oberschlesien. To es nötig sein wird, einen solchen Kommissar spater zu ernennen, teht noch dahin. Heftiger Kampf zwischen serbischen uud albanische» Truppe»». London, 2. November. Reuter erfährt, daß nach Nach richten aus Albanien bei Luirje ein heftiger Kamps zwischen erbischcn und albanischen Truppen stattgesunden lmbe. Die Stadt wird durch serbische Truppen bedroht. Die Verlandung mit Tirana ist unterbrochen. Briefkasten der Schriftlcitung. G., Striesen. Wegen des Lichtes fragt es sich, welche Abmachungen Sie mit dem Hauswirt getroffen haben. Eigent lich ist die Treppenbeleuchtung Sache des Hauswirtes. Haben Sie diese aber zu irgendeiner Zeit oder bei Beginn des Miet verhältnisses übernommen, dann können Sie dagegen nichts tun. Rur wenn Sie solche Abmachungen nicht getroffen haben, kön nen Sie ablehnen. Auch das Gas über Ihren Zähler kam» dann nicht verlangt werden, es sei denn, daß es Ihnen vergüte» wird. Für eine Mietsteigerung von 90 Prozent müßte aller dings die Notwendigkeit nachgewiesen werden. Tie könne» ja den Entscheid des Mieteinigungsamtes anrufen. M., Laubegast. So weit wir unterrichtet sind, sollen noch oberschlesische'Kinder von Flüchtlingen untergebracht wer den. Eine Entschädigung für die Aufnahme eines Kindes gib» es nicht, es ist ein reines Liebeswerk. Wenden Sie sich doch aut den Vorsitzenden des Vereins heimattreuer Lberschlesier, Herr» Boenisch, Dresden-A., Ferdinandstraße 17, Telephon 25 915 Letzte Nachrichten. Nach Schluß der Schriftleitung eingelaufen: Einstweilen keine Eencnnnng von Kommissaren für Oberschlefie«. Berlin, 2. November. Die Ernennung eines Reichs Staatskommissars für Oberschlesien »vird, »vie die „Frks Börseir-Berlchte. Berlin, 1. November (Amtlich.) Devisenkurse Warenmarkt Produktenbörse zu Dresden vom 1 November ?fteiz.n 310-315^e,Roggen 240—245^», Wintergerste 270—280^, Tamnur- gerstessüchs.) 330-340 ^», Hafer 240-245 Raps trock. > 505—525 .F, Mais 235—245 Wicken 210 —235 ^», Lupinen «blaue) 150 1»>0^. Lupinen «gelbe) 170—185 Peluschken 235 —245 Rotklee al e>) 1600—1900 ^e, Rotklee «treuer» 2400— 2800 Trockenschnwcl 150—16«) u», Roggen- u Weizenstroh 24- 27 .sl, Haserftroh 29- 32 Wiesevheu (lose.sächs.) 100—110 Wiesenheu «nichlsächs.- 80-85^», Sveffekartoffeln «weiße) 63— 66 ul, Speisekartoffeln lrote) 61—54 Weizenkleie 155—160 Roggenklne 155-160 Rog^eiunchl 325—340 ^», Weizenmehl 425-450^». Die Preise verstehen sich für 50 Ice. Rotklee und Niehl in Mengen unter 5000 l-g ad Lager Dresden Heu und Stroh in Ladungen von etwa 50<X) kx alles andere in Ladungen von 100V0 tc^. Wetterprognose der Sächsische« Laudeswetterwarte. Donnerstag, den L. November. « Besserung nur von kurzem Bestände, neuerdings unbestän dig mit Niederschlägen. . Zschachwitz. Der Gemein berat beschäftigte sich in seiner jung, sten Sitzung auch mit der Verschmelzungsangelegenheit Menßlitz. Gemeindevorstand Winkler trug das auf die Vereinignngsver- handlungen bezügliche Material vor und gab einen Ueberblick über die Vermögenslage der Gemeinden Zschachwitz und Meußlitz. Die Wahl des neuen gemeinsamen Gemeinderats soll noch vor der Verschmelzung bereits am 18. Dezember vor genommen werden. In der Aussprache wurde u. a. zum Aus druck gebracht, daß eine Verschmelzung mit Meußlitz ohne Zschieren nur eine Halbheit sei. Die Anträge der Meußlitzer Schulgemeinde sollen im Vereinigungsgesetz keine Berücksich tigung finden, sondern nur als Anregungen vorgemerkt werden. Die gemeinsamen Sitzungen der beiden Gemeinderäte finden am 4. und 18. November statt. Niedersedlitz. —* Jubiläum. In diesem Monat kann der hiesige Frauenverein auf ein 20jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß, und um dem Verein weitere Hilfsmittel zur Fortsetzung seiner edlen Bestrebungen zuzusühren, ist für Don nerstag, den 17. November, ein großes Wohltätigkeitsfest im Freitagschen Gasthofe geplant. Freital. —* Eine große Anleihe der Stadt Freital ist vom Stadtverordnetenkollegium beschlossen worden. Dej Fehlbetrag der Stadt beläuft sich am 1. Oktober auf 1216 592 Mark. Zur Deckung des Fehlbetrages und zur Stärkung des Betriebsfonds soll eine Anleihe von 600 000 Mk. aufgenomrnen werden. Verrutschtes. — Ein merkwürdiger Selbstmordversuch er- eignete sich in Affinghausen im Sauerland, wo eine trübsinnige Frau sich das Leben zu nehmen versuchte, indem sie sich au» Glockenseil in der Kirche erhängte. Dabei bewirkte sie aber, daß das Glöckchen zu läuten begann. Man eilte hinzu und konnte die Bedauernswerte noch rechtzeitig retten. Tie Frau wurde jeyt einer Heilanstalt übergeben. — Folgende entzückende Stammbuchverse fand ich in dem Album einer jungen Frau: »Durch die Bäume geht ein Rauschen, Deine Dichliebende Tante Auguste.' — „Ick» weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin . . I»» Erinnerung an unsere erste Zusammenkunft Dein — Gatte' „Ehret die Frauen, sie flechten und weben. Hochachtungsvoll in dankbarer Erinnerung Ihre alte Hausnüherin Mathilde Rum melpetz.' Telegraphische Auszahlung auf: Lolland . ... 100 Gulden Schwerz 100 Frank Men (dtsch.-öster. abgest.) 100 Kronen Kreischa. Ungültigkeit der Gemeind erats Wahl. Die am 9. Oktober d. I. abgehaltene Gemeinderats wahl, gegen deren Gültigkeit von bürgerlicher Seite Einspruch erhoben wurde, ist jetzt auch von der Amtshauptmannschast und von dem Bezirksausschuß für ungültig erklärt worden. Als Be gründung dieser Entscheidung wird angeführt, daß die Aus schreibung der Neuwahlen, die bereits Mitte September erfolgte, erst nach der am 4. Oktober vorgenommeneu Veröffentlichung der Aenderung des Wahlgesetzes von 1919 erfolgen durfte. Mit anderen Worten sind also die Neuwahlen ausgeschrieben wor den, bevor ein gültiges und genehmigtes Wahlgesetz vorlag. Aus diesem Grunde werden voraussichtlich die Wahlen noch mals stattzufinden haben, wenn die Kreishauptmannschaft als Berufungsinstanz dieselbe Entscheidung fällt. Großenhain. Elektrizitätsverband Gröba. Die Gesellschaft hat eine fünsprozentige, von 1932 an zu pari auslosbare Anleihe in Höhe von 15 Millionen Mark an die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt fest begeben. Die Teilschuld- verschreibungcn sind zur Anlegung mündelsicherer Gelder ge eignet. Mit dem freihändigen Verkauf zum Kurse von 98 v. H. wird alsbald begonnen werden. Meißen. Arbeiterkundgebung. Hier sanden am Montag Demonstrationen statt. Es sammelten sich auf dem Marktplatz etwa tausend Personen, die meist der arbeitenden Bevölkerung angehörten. Sie waren mit Handwagen unch Säcken erschienen in der Meinung, daß man nun auf das Lands ziehen werde, um die Kartoffeln selbst zu holen. Die Vertreter des Gewerkschaftskartells und auch andere Redner beruhigten jedoch die Anwesenden und gaben schließlich bekannt, daß die Meißner Landwirte durch ihren Verband die Verpflichtung übernommen hätten, im Lause dieser Woche 5000 Zentner Kar toffeln zum Preise von 53 Mark pro Zentner zur Verfügung zu stellen. Damit erklärten sich die Versammelten einverstan den. Zu Gewalttätigkeiten ist es nicht gekommen. Bautzen. Ein neuerJndustriezweig ist in das durch seine Leineweberei weltbekannte Cunewalder Tal einge zogen. Die Steine einer Quarzader, die Pas Tal durchzieht, werden zu Mühlsteinen verarbeitet. Verwendet wird dabei die Wasserkraft der alten Mittelmühle, die lange Zeit unbenutzt ge blieben war. Jahrhunderte hindurch war die Weberei der ein zige große Industriezweig des Ortes. Freiberg. Der Fehlbetrag im Haushallplan. Der Haushallplan des Rechnungsjahres 1921/22 weist einen Fehlbetrag von 2 393 900 Mk. auf, davon entfallen auf die bür gerliche Gemeinde 1657 900 Mark, auf die Schulgemeinde 736 000 Mark. Ungedeckt bleiben rund 1700000 Mark, zu deren Aufbringung der Stadtrat eine Reihe von Steuern vorgesehen hat. — Urteil. In der letzten Sitzung verurteilte das hiesige Schwurgericht den Topfeinstricker Heinrich Guido Flade aus! Zethau wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Sachbeschädigung kostenpflichtig zu vier Fahren Zuchthaus und vier Jahren Evrenrechtsverlust. Flade hatte seinerzeit die dem Borwerks besitzer Max Lantzsch in Zug bet Freiberg gehörige vollgefüllte Feldscheune ohne jsdwede Veranlassung böswillig in Brand gesteckt. Marbach b. Roßwein. Drei freche Diebe drangen I vorigen Freitag mittag am hellichten Tage in das etwa- ab- I Witwen, Pensionäre und anderen Rentenempfänger, die ihre monatlichen Bezüge erheben wollten, zu befriedigen, weil die betreffenden Summen von der Finanzhauptkasse noch nicht ein gegangen waren. Diese hatte, wie eine Nachfrage ergab, die Ueberweisungen erst am letzten Freitag zur Post gegeben, kaum zwei Geschäftslage vor dem Zahlungstermin, der unmittelbar auf zwei Feiertage folgte. Man hätte allerdings von einer solchen Behörde, auf deren pünktliche Tätigkeit so viele meist wenig bemittelte Leut« angewiesen sind, eine größere Vor-/ ausstcht erwarten dürfen. (Wie wir hören, ist bei dem Ministe rium Beschwerde eingelegt worden. Die hiesige Girokasse trifft natürlich keine Schuld. Die Schristl.) —* DaS Automobtl-Schnellfahren in unse rem Orte und besonders über die Brücke artet in letzter Zeit zu einem großen Unfug aus. Man muß sich nur wundern, daß nicht mehr Unglück damit angertchtet wird. In letzter Zett kann ma»r auch vielfach beobachten, daß Radfahrer in den Abend-- und Nachtstunden ohne Beleuchtung fahren. Dies ist natürlich strafbar. —* Zeichen der Zeit. Am Sonnabend entwendete eine angesehene hiesige Dame einem hiesigen Fleischer, der ge rade andere Kunden bediente, 3 Pfund Fletsch. Der Fleischer, der das Stück vermißte, fand es unter dem Mantel dieser Dame versteckt, die beteuerte, daß sie es hätte kaufen wollen. Loschwitz. —* Umständehalber muß die am 3. November tm Berggasthaus „Burgberg' geplante Feier des 70jährigen Be stehens des hiesigen Frauenvereins verschoben werden. kg. Verurteilter Wäschedieb. Der 19 Jahre alte Arbeiter Hellmuth Willi Steinbrecher hatte in vier Fällen hier und in Strehlen Wäsche gestohlen. Seine Genossen sind be reits abgeurteilt. Er erhielt vckn der vierten Strafkammer zu Dresden 6 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust zuge- teilt. In einem Falle wurde Wäsche im Werte von über 600 Mark in der Zentralherberge zu Dresden für 10 Mk. Bargeld und einige Zigaretten verschleudert. —* Vom Kohlenamt wird uns geschrieben: In der heutigen Nummer unsere- Blatte- ist die Ratsbekanntmachftng »der oen «ohlenverkehr tm November abgedruckt. Wir heben daraus folgende- hervor: Die mit Gültigkeit bis SO. Septem- »er 1921 ausgegebenen Dresdner Kohlenkarten der Reihe 12 »erfüllen ausnahmslos mit Ende November. Wer also noch tm veptze von Abschnitten dieser Reihe ist, möge sich um die bal dige Belieferung bemühen und damit ja nicht bis zu den letzten lagen des Novembers warten; denn erfahrungsgemäß entsteht kurz vor Verfalltagen bet den Kohlenkletnhändlern starker An drang, und es ist dann sehr fraglich, ob jeder Händler an die sen Tagen so viel auf Lager hat, um alle Reste aufliefern zu> können. Die auf die 13. «artenreihe (Oktober 1921 bis April 1S22) laufenden Kohlcnkarten dürfen so wie im Oktober Wetter desiesert werden. Auf die Weißen A- und die grünen B-Be- jugsscheine darf die für Nuvember bestimmte Menge Betriebs- »oyle, desgleichen die Monatsmenge Heizkohle geliefert werden. Während aber die Händler als Betriebskohle alle noch ratio nierten Brennstoffe, also auch Briketts abgeben können, dürfen ße die Heizkohle nur in böhmischer Braunkohle liefern. Dies gilt auch für Krankenanstalten. Aerzte, Apotheker usw., deren Belieferung mit Heizkohle nicht on eine bestimmte Monats menge gebunden ist. Wir raten allen Beziehern von böhmischer Braunkohle, ihre Mengen bald zu entnehmen, da in der aller nächsten Zeit infolge der Erhöhung der Schlepplöhne und des rieptandes unserer Valuta mit einer erneuten außerordent lichen Verteuerung dieses Brennstoffes zu rechnen ist. Die Ab- zavc von rationierten Brennstoffen (Steinkohle, Altthracil, döhmischer Braunkohle und Briketts) an solche Bezugsschein inhaber, die im Hausbrandwirtschastsjahre 1920/21 nur oder saft nur Koks bezogen haben, bleibt nach wie vor verboten. —* Der Stadtbund Dresdner) Frauenver- eine hielt im Frauenklub eine allgemeine Mitgliederversamm lung ab unter bewährter Leitung des zweiten Vorsitzenden, iftau Stadtrat Marie Stritt. Es sprachen die vier bisherigen »eidlichen Stadtverordneten zum Thema: „Stadtverordneten wahlen.' Fräulein Ohnesorge hatte die allgemeine Einführung in das Thema des Abends übernommen. Sie empfahl die bür gerliche Einheitsliste zunächst vom Frauenstandpunkt aus, da sie »en Wählerinnen die Möglichkeit biete, für die Vertreterinnen »er den Frauen besonders am Herzen liegenden Ziele ohne siüctsicht aus die Parteizugehörigkeit zu stimmen. Sie stellte die Liste aber auch unter allgemeinere politische Gesichtspunkte und führte aus, daß die bürgerlichen Parteien sich, unter Zurück- ftellikng ttennender Partetmeinungerr zu dieser Liste haben be stimmen lassen, durch die finanzpolitische Zeitaufgaben, die nur gelöst werden können, wenn sie nicht durch die Machtstellung einer Partei entschieden, sondern im Hinblick auf das Gemein wohl behandelt werde. Die Losung heiße nicht: Gegen die Sozialdemokratie, oder die Stände, die in ihr ihre Führerin erblicken, sondern: Gegen die Diktatur der Sozialdemokratie, für das Recht der nicht sozialistischen Bevölkerung, auch ihre Bedürf nisse und Anschauungen zur Geltung zu bringen. Als 2. Refe rentin spracht Stadtverordnete Frl. Groß; sie hält die Ver^ iretung der größten Organisation berufstätiger Frauen im rtadiparlament dringend nötig, um neben dem selbstverständ lich zu betätigenden Gemeinsinn als Stadtmutter zum Wohle der Gesamtheit, als Turmwart und Förderer der wirtschaftlichen und kulturellen Interessen der berufstätigen Frauen, Einfluß auf Einrichtungen, Bildungsbestrebungen und Verordnungen geltend zu machen. Frl. Petzendörfer, 1. Vorsitzende des Verbandes für weibliche Handels- und Burcauangestellt, schließt sich im wesentlichen an. Bei allem Interesse an kulturellen Fragen des öffentlichen Lebens erblickt sie in fachgemäßen, vielseitigen Aus bildungsmöglichkeiten die Hebung der Frauenberufe. Alsdann stellt die Frau Vorsitzende der Versammlung Frl. Dr. med. Marie Snell als demokratische Kandidatin vor. Dieselbe führt etwa aus: Es gebe für sie keine besonderen Fraueninteressen, dieselben seien allgemein? Menschheitsinteressen. Sic wolle, falls sie gewählt würde, mit großer Freude Mitarbeiten, beson deres Interesse würde sie als Kinder- und Schulärztin allzeit den gesundheitlichen Maßnahmen widmen, wie überhaupt alle Anordnungen vielmehr unter diesem Gesichtspunkt behandelt werden müßten. Frau Stadtverordnete Weibwange gibt als dann in kurzen, sachlichen Worte»» eirren Rückblick über die bis herige Tätigkeit der weiblichen Stadtverordneien. Dieselben! haben mitgearbeitet im Rechts-, Prüfungs-, Fürsorge-, Schul ausschuß; im Krankenpflege-, Markt- und Gewerbeausschuß, ebenso im Wohlfahrtspolizei-, Fortbildungs- und Gewerbe schulausschuß. Es sei bedauerlich, welche Stellung z. B. die so zialdemokratischen Frauen beim Antrag Frl. Dr. Georges aus Einschränkung der Gersteverwertung zu Brauzwecken während des Krieges eingenommen hätten. Als letzte Referentin sprach !fsrau Stadtverordnete Scheven über ihre Anträge zur Reform der Prostitutionsbehandlung und der Geschlechtskrankcnsürsorge für weibliche Jugendliche im Friedrichstadter Krankenhause! Als Ergebnis einer äußerst lebhaften Debatte wurde nachfolgende Entschließung gefaßt und einstimmig angenommen: Die am L Oktober im Dresdner Frauenklub tagende Versammlung des Ztadtbundes der Dresdner Frauenvereine erklärt sich grund sätzlich, im Interesse des geheimen Wahlrechts, gegen den An- irag Menke, bei der nächsten Stadlverordnetenwahl Männer' und Frauen getrennt wählen zu lassen und spricht die sichere Er wartung aus, daß der Rat der Stadt Dresden diesem Antrag nicht zustiminen werde. —* Konzern Zusammenbruch. Von der Krimi nalpolizei ist am Sonnabend, den 29. Oktober, der noch hier be stehende Jockey-Konzern, Ostbahnstraße 12, aufgehobelt und sind die Inhaber, der Handlungsgehilfe Kretzschmar und der Me chaniker Ohl, sestgenommen worden. Beide Inhaber hatten bei Ker Polizei einen Einbruch in das Bureau Ostbahnstraße 12 -ngezeigt, bei dem ihnen eine Geldkassette mit 90 000 Mk. und »ine Schreibmaschine gestohlen sein sollten. Zu diesem Ein brüche hatten sie den Mechaniker Zimmermann gedungen und mit lOOO Mk. abgefunden. Bei Prüfung des Diebstahls mußten me Inhaber zugeben, daß der Diebstahl fingiert war, um die mn 1. November fälligen Gelder nicht auszahlen zu brauchen. Kimmermann ist ebenfalls festgenommen worden. —* Großer Gelddiebstahl. Das Presseamt des Polizeipräsidiums schreibt: Mit 208 000 Mark in Tausendmark- nhcinen ist ver Agent Salosch aus Aussig zum Nachteile des Schänkwirts Lanz, ebenfalls von dort, flüchtig geworden. Lanz Par an» 28. Oktober mit Salosch nach Dresden gekommen, um Prr eventuell einen Grundstücksankauf zu bewirken. Während P sich in einem hiesigen Vergnügungslokal in der Toilette be fand. ging Salosch mit dem Gelde, das sich in einer Aktentasche Island, durch. Salosch ist 38 Jahre alt, 167 Zentimeter groß, «mächtig, hat schwarze nach hinten gekämmte Haare, kurz- Mchnitteucn schwarzen Schnurrbart mit kurzen Koteletten und M mit schwarzem Rock, schwarzer Hose mit schwachen Weißen Mtreifen, Stehumlegekragen und weißem Vorhemd bekleidete IM Nachricht, das Geld sei dem Inhaber des Etablissements W»s dem Geschäftszimmer gestohlen worden, wie es gemeldet War, trifft sonach nicht zu. Die Schriftltg.) —* Taschendieb sestgenommen. Von der Polizei W der polnische Staatsangehörige Joses Pel, am 4. April 1899 W Warschau geboren, wegen Taschendiebstahls festgenommen Korden Pel hatte einem Fahrgast am 28. Oktober gegen »Uhr abends im D-Zug Berlin—Dresden die Brieftasche aus Men Rocktasche gestohlen. Personen, die den Pel kennen oder M» Vorgang im D-Zug beobachtet haben, werden nach der Mminalpolizei gebeten. Ein Lichtbild des Taschendiebes hängt M Schaukasten des Polizeihauses aus. _ . . Blasewitz. .G' rokasse bet der hiesigen Sparkasse war am Mstnycn Ersten nicht in der Lage, die Ansprüche der Beantten- seit- vom Dorfe an der Landstraße gelegene Leonharvisch^ Wohnhaus und stahlen au- den Räumen über 2000 Mark Bar geld, 2 Paar neue Schuhe und Wäschestücke Die Täter flüch teten in Richtung Rossen und dürsten von hier aus mit dentz Zuge nach auswärts entkommen sein. Chemnitz. Große Güterbodendiebstähle im Betrage von 600 000 Mark begingen von Dezember 1919 di- Dezember 1920 auf dem Güterbahnhose in Chemnitz der ehe malige Güterbodenarbeiter Friedrich Ernst Brommer, geboren 1883 in Ossa bet Narsdorf und der schon mehrmals vorbestraft« Reisende Karl Rudolf Zimme»mann, geboren 1886 in Chemnitz. Zimmermann veranlaßte Brommer, ihm gelegentlich wertvolles Frachtgut auszuhändigen und versprach ihm dafür die Hälfte des Erlöses. Durch öfteres Drängen ließ sich Brommer auch bereden und gab Zimmermann zwei Ballen Tabak heraus, nachdem er den Frachtbrief vernichtet hatte. Zimmermann gab dem Brommer einige Tausend Mark und veranlaßte ihn so zur Aushändigung weiterer Frachtgüter. Aus diese Weise ver^ schwanden in zehn Fällen Kisten mit Kunstseide, Garn und Strümpfen. Zur Abnahme des gestohlenen Gutes wendete sich Zimmermann an den dort wohnhaften noch unbestraften Schmied und Agenten Georg Ferdinand Gläser, der 1888 in Zschopau ge boren ist. Trotzdem Zimmermann dem Gläser früher einmal von einem von ihm verübten Ziyarettendiebstahl erzählte, ließ sich Gläser das verlockende Geschäft nicht entgehen und suchte mit dem Verführer die gestohlene Ware zu verkaufen. Er hatte sich deshalb wegen Hehlerei mit zu verantworten. Der Scha den, welchen die Güterverwaltung zu decken hat, wird sich auf eine Million Mark belaufen. Zimmermann erhielt wegen Diebstahls in Tateinheit mit Verwahrungsbruch in neun Fäl len und wegen eines einfachen Diebstahls unter Einrechnung einer ihm schon zuerkannten Gefängnisstrafe von einem Jahre und einer weiteren dreimonatlichen Gefängnisstrafe eine Ge samtstrafe von vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehren rechtsverlust. Wegen derselben Delikte erhielt Brommer zwei Jahre sechs Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrenrechts verlust zuerkannt. Gläser wurde wegen Hehlerei in neun Fällen mit Strafe in gleicher Höhe belegt. Frieden 31 10. Geld »Se^d 166,74 8193,80 <itt8.75 81,- 3316,65 3><»i 5» 85,06 7 88 7,98 85,06 163,80 1->9 80 81,— 12*8,70 )30t,15 81,- 725,75 73!» 25 20,43 71125 715,2» 4,20 180,31 181,34 81,— 1318,65 1341^15
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