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Weißeritz-Zeitung : 10.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188901106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18890110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18890110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-10
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.01.1889
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Wchnitz -ZkitUW 55. Jahrgang. Nr. 5. MS Jnieratk, welche bei de» bedeutenden Auflage det Blattes eine sehr wirk- - sam« Verbreitung finden, werden mtt 1Ü Pfg. di« Spaltenieile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen »heile, di, Spaltenzeil« -iVPfg- LÄS««. mal! Dienst-» Donners. taa und Sonnabend. — UiS vierteljährlich L Pfg-'Zweimonatig V4 Pfg., «mmonatlich 42 Ma- Einzelne Nummern 10 Pfg- " ^ile Postan- fialten, Postbotm, sowie di- Agenten nehmen Be- , , " Amtsblatt für die KSnialiche -Amtsh-uptmamschast Dippoldiswalde sowie für die Miglichm -Amtsgericht- und die Mdträthe ' ' zu Dippoldiswalde und IraueHem Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. Donnerstag, dm 10. Januar 1889. Mr Fortsetzung der KeichstagsMu. An heutiger Mittwoch nimmt der Reichstag seine durch die mehr als dreiwöchentliche WeihnachtSpauie unterbrochenen Arbeiten wieder auf und es beginnt nunmehr der wichtigste und arbeitsreichste Theil seiner gegenwärtigen Session. Zunächst werden allerdings noch die Etatsdebatten im Vordergründe der parlamen tarischen Thätigkeit stehen, aber der Schwerpunkt der Reichtagsarbeiten im neuen Jahre liegt dennoch bei anderen Materien als der Budgetberathung, denn einer seits der Entwurf über die Alters- und Invalidenver sicherung der Arbeiter, anderseits die angekündigte kolonialpolitische Vorlage werden die Aufmerksamkeit des Reichstages am meisten in Anspruch nehmen. Mit der Altersversorgungsvorlage hat sich das Plenum allerdings bis auf Weiteres nicht zu befassen, aber gewiß ist, daß man in demselben den Verhandlungen der mit der Vörberathung dieses hochwitigen gesetz geberischen Stoffes beauftragten Kommission mit eben solchem Interesse folgen wird, wie im ganzen Lande. Nur erscheint es nach wie vor als sehr zweifelhaft, ob das Altersversorgungsgesetz noch in der jetzigen Reichs lagssession zur Verabschiedung gelangt, aber wenn dieser Zweifel berechtigt sein sollte, so würde dies schwerlich an der inneren Unvereinbarkeit der Anschauungen der Regierung und der auf dem Boden der Sozialresorm sehenden Parteien liegen. Vielmehr würde die Ver zögerung in der Durchführung oes Altersversorgungs gesetzes darauf zurückzusühren sein, daß ein so großes, neues und schwieriges Werk naturgemäß einer längeren Zeit behufs seiner Reife und Klärung bedarf und vaß deshalb der Reichstag bei aller Arbeitsfreudigkeit wahr scheinlich nicht im Stande ist, daß große Werk in einer einzigen Session zu bewältigen. Jedenfalls sind die parlamentarischen Aussichten für die Jnvalidenver- sorgungsvorlage derartige, daß ungeachtet aller hierüber noch herrschenden Meinungsverschiedenheiten mit Sicher heit auf das endliche Zustandekommen dieses hochbe deutungsvollen Gesetzes gerechnet werden darf. Hin sichtlich des zweiten hervorragenden Arbeitsstoffes für den bevorstehenden neuen Abschnitt der Reichstags session, der kolonialpolitischen Vorlage, müssen erst noch nähere Mittheilungen abgewartet werden. Sie verdankt bekanntlich ihr Entstehen den Vorgängen in Deutsch- Ostafcika und der sich aus demselben ergebenden Noth- wendigkeit eines nachhaltigen Einschreitens der Reichs gewalt zu Gunsten der deutschen Schutzgebiete in Ost afrika. Die betreffende Vorlage wird voraussichtlich eine geeignete Grundlage für die parlamentarischen Erörterungen über den Umfang und die Folgen dieses Eingreifens der Reichsregierung abgeben und stehen aus Anlaß der ostafrikanischen Vorlage erneute wichtige kolonialpolitische Debatten im Reichstage zu erwarten. Bei der in letzterem schon in der Debatte über die Sklavenfrage zu Tage getretenen Stimmung zu Gunsten eines kraftvollen Auftretens Deutschlands in Ostafrika kann man kaum bezweifeln, daß der Reichstag Beschlüsse fasten wird, die sowohl der Ehre und Würde Deutsch lands, wie seinen kolonial- und handelspolitischen. Interessen in jenen Gebieten entsprechen und es ver sprechen somit auch die Verhandlungen über die ost- -afrikanische Frage schätzenswerthe Resultate. Unter den sonstigen Gesetzentwürfen, die noch ihrer Erledi gung harren, steht das Genoffenschastsgefetz obenan, doch wird besten fernere parlamentarische Behandlung kautn auf besondere Schwierigkeiten stoßen. Noch immer nicht zur Vorlage gelangt ist die Novelle zum Krankenkaffengesetze, es heißt aber bestimmt, daß sich der BundeSrath in den nächsten Wochen mit derselben befassen werde und würde also der Reichstag doch noch zur Berathung und Beschlußfassung über diese noth- wendige Ergänzung des Krankenkaffengesetzes gelangen. Ueber die Dauer der Reichstagssession laßt sich noch nichts Bestimmtes sagen, sie wird indessen kaum schon im März zu Eüde gehen, wie man hie und da annimmt. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Als an einem der letzten Tage der erste Zug die Strecke zwischen Seifersdorf und Spechtritz thalabwärts fuhr, lagen auf den Schienen mehrere Steine, darunter einer von >/» Ctr. Schwere. Glücklicherweise wurden dieselben von der Lokomotive auf die Seite geschoben, ohne daß die Fahrt irgend welche Störungen erlitt. Fußspuren sollen auf einen Thäter in jugendlichem. Alter deuten, doch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, denselben zu ermitteln. — 8. Januar. Es will und will nicht schneien bei uns. Gestern früh war endlich einmal der jetzt stets heitere Himmel so stark bewölkt, daß es erst gegen 9 Uhr leidlich hell wurde, es fielen endlich auch einige Schneeklümpchen — aber gegen 10 Uhr war wieder alles Gewölk verschwunden. Abends dieselbe Variation — aber zum Schneien kommt es nicht. Ersatz für das fehlende Schlittenvergnügen bietet indeß die Eis bahn, und jedenfalls wird der heutige Fahrabend ebenso lebhaft besucht sein, als es der gestrige war, bei dem es freilich ziemlich duster zuging, da der Mond sich oft lange hinter den Wolken versteckte und andere Beleuchtungskörper, außer 2 einsamen Laternen, durch Abwesenheit glänzten. Den dem Eissport nicht Ob liegenden, die den warmen Ofenwinkel vorziehen, bietet die durch werthoolle Erwerbungen bereicherte Volks bibliothek neuen Stoff zur Belehrung und Unterhal tung. Vielleicht ist die geehrte Redaktion der Weißeritz- Zeitung abermals so gefällig, die angekauften Werke bekannt zu geben*), da sich der Gewerbeverein nicht in der Lage befindet, häufig Nachträge zum Katalog, der übrigens im Bibliotheklokale zur Einsicht ausliegt, drucken zu lasten. — Es -liegen uns die im Auftrage des königl. Ministeriums des Innern zusammengestellten und eben erschienenen Mitthetlungen über die vom 23. Septbr. bis 3. Oktober vor. Jahres in Dresden stattgefundene Ausstellung gewerblicher Schulen des König reichs Sachsen vor, und Gir beeilen uns, das über die uns zunächst interessirenden des amtshauptmann- schastlichen Bezirks darin Enthaltene auszüglich bekannt zu geben. Was zunächst die Strohflechtschulen in Altenberg, Bärenstein, Dippoldiswalde und Geising anlangt, über welche Herr Fabrikant Reichel-Dippol diswalde das Referat zu erstatten hatte, so bezeichnet der Bericht das denselben gesteckte Lehrziel, die von der Mode z. Z. verlangten und bester bezahlten Ge flechte (als weiß Doppelhalm, Knickgeflechte und ver schiedene Phantasiegeflechte) den Schülern zu lehren, als erreicht und die Leistungen den von der königl. Staatsregierung und den betreffenden Gemeinden auf gewendeten Mitteln als entsprechend. Zuletzt wird dem Wunsche Ausdruck gegeben,' daß das Erbauen eines guten weißen Flechtstrohes von unfern Land- wirthen mehr gepflegt werden möge, damit nicht all jährlich so und soviel Tausende Mark für Flechlstroh nach der Schweiz, Italien und Belgien gehen möchten. — Ueber Uhrmacherarbeiten berichtete Herr Dir. Straffer-Glashütte. Auf die Beurlheilung des Lehr gangs und der Leistungen der von ihm geleiteten Schul; in Glashütte verzichtend, mußte derselbe doch im Auftrage des Beurtheilungsausschustes bemerken, daß sich die Darlegung des theoretischen, sowie des prak tischen Lehrgangs durch Klarheit und Uebersichtlichkeit ausgezeichnet habe. — Ueber den Unterricht in der Müllerei berichtete in Vertretung des Herrn Mühlen - besitzers Gaitzsch - Chemnitz Herr RegierungSrath Prof. Berndt-Chemnitz. Wer die Ausstellung nicht selbst be sucht hat, weiß in der Thal nicht, auf welche von beiden Schulen, die Chemnitzer oder Dippoldiswaldaec die einzelnen Bemerkungen sich beziehen sollen, da die selben immer nur die „eine" — die „andere" genannt *) Soll gern geschehen, wenn unS die neuen Nummern mit- getheiu werden. D. R. sind. Unter der „einen" ist aber bald die Chemnitzer, bald die Dippoldiswaldaer gemeint. Es geht indeß aus dem Berichte soviel hervor, daß beide Schulen im ersten Semester und einem Theile des zweiten fast genau denselben Lehrgang einhalten, später aber darin abweichen, als die „eine" Schule (Chemnitz) die Kon struktion von Motoren und Spezial-Maschinen, die „andere" (Dippoldiswalde) die Entwerfung von ganzen Neuanlagen als Aufgabe stellt. Die nun von der „einen" Schulanstalt (Dippoldiswalde) vorliegenden Hefte über Müllerei und Mühlenbau ließen erkennen, daß dort diese Unterrichtsgegenftände ausführlich und zweckentsprechend behandelt und zum Verständniß der Schüler gebracht würden. Ebenso erwähnt der Bericht die von derselben Anstalt vorgelegten zahlreichen An schauungsmittel und die recht guten Fabrikate der erst vor Kurzem in Betrieb getretenen Lehrmühle. — Bei dieser Gelegenheit wollest wir erwähnen, daß Herr Direktor Simon-Ackermann beabsichtigt, vom nächsten Sommer-Semester ab eine besondere Abtheilung für Mühlenbauer einzurichten, da die fortwährende Ver vollkommnung des Müllereibetriebs eine gründliche theoretische Bildung der betreffenden Mühlentechniker voraussetzt, während für die eigentlichen Müller, man cherlei Unterrichtsgegenftände hinzutreten müssen, die dort füglich entbehrt werden können. v— Nächsten Sonnabend Nachts wird auf unserer Bahn von Hainsberg wiederum ein sogen. Theater extrazug abgelaffen werden. — Im Altstädter Hof- theater wird die Oper „Mignon" gegeben, während im Neustädter zum ersten Male das Lustspiel „Weh dem, der lügt", zur Aufführung gelangt. — Nach der am 21. Dezember ü. I. im königl. Bergamte zu Freiberg vorgenommenen Ausloosung der Beisitzer für das Bergschiedsgericht Freiberg auf die 4 Jahre 1889 bis mit 1892 sind aus dem Be zirk der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde von den Vorständen der betheiligten Knappschafts-Kranken- und Pensionskaffen Nachverzeichnete als Schiedsrichter ge wählt worden: a) aus der Mitte der Werksbesitzer: Betriebsdirektor Richard Wengler-Altenberg, Berg werksdirektor Julius Dannenberg-Hänichen, Obersteiger Traug. Leberecht Neubert-Hänichen; d) aus der Mitte der Versicherten: Häuer Ernst Eduard Baner-WilmS- dorf, Wäschsteiger Karl Gotthelf Schneider, Doppel häuer Friedrich August Heimann, Maschinenwärter K. F. A. Eichler und Gezeugarbeiter Karl Hermann Mühle, sämmtlich in Altenberg. -j- Frauenstein. Im Dezember vorigen Jahres wurden in die hiesige Sparkasse 40,591 Mark 90 Pf. in 355 Kaflenposten eingelegt und 47,146 M. 59 Pf. gelangten in 228 Kaffenposten zur Rückzahlung. Die Gesammt-Einnahme betrug in 688 Kaffenposten 100,188 M. 18 Pf., die Gesammt-Ausgabe 5226 M. 79 Pf. in 287 Kaffenposten. — Der Gesammtumsatz der hiesigen Sparkasse im Jahre 1888 ergiebt sich aus Folgendem: Es wurden an Einlagen bewirkt in 3318 Kaffenposten 402,823 M. 62 Pf., 81,692 M. 73 Pf. Zinsen in 1233 Kaffenposten, 102,925 M. zurückerhaltene Kapitalien in 43 Kaffenposten, 3329 M. 87 Pf. sonstige Einnahmen in 361 Posten. Es beträgt mithin die gesammte Jahres-Einnahme 590,771 M. 22 Pf. in 4955 Kaffenposten. Zurückgezahlt wurden in 2221 Kaffenposten 359,260 M. 82 Pf., 1974 M. 64 Pf. Stückzinsen auf erloschene Konten in 323 Kaffenposten, 177,564 M. 62 Pf. ausgeliehene Kapitalien in 68 Kaffenposten, 3392 M. 91« Pf. Verwaltungsaufwand in 112 Posten, 5395 M. 65 Pf. sonstige Ausgaben. Die gesammte JahreSauSgabe beträgt demnach in Summa 547,588 M. 64 Pf. in 2786 Kaffenposten. Neu ausgestellt wurden 546 Bücher. Der Zinsfuß beträgt zur Zeit für Spareinlagen 3'/, Prozent. — Im Dezember vor. IS. fanden sich bei hiesiger Naturalverpslegstation 127 Handwerksburschen ein und «hielten 86 Mann Nachtverpflegung, 12 Mann
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