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Weißeritz-Zeitung : 17.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188909172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18890917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18890917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-17
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.09.1889
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Wchkch-MiW Inserate, welche bei d« bedeutenden Auflage det Blattes eine sehr wirk« same Verbreitung finden «erden nut 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — EiiA«< sandt, im redaktionelle« Theile, die Spaltenzeile 2« Pfg. Die „Weißerih. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan- italten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- , , , stellungen an. NI 1 Ü ü 11 für die Königliche Ami-h-upimannschnst MMi-walde sür di- Miglich-n Amtsgerichte und die Kt-dtrLche zu Dippoldiswalde und Irauenstem > Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichnk in Dippoldiswalde. Nr. 110. Dienstag, den 17. September 1889. 55. Jahrgang. ^Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 16. September. Trotz der ihm gestellten günstigen Prognose war der gestrige Sonn tag einer der unbeständigsten, ein wahrer Apriltag; bloß eins war beständig: d>e ganz enorm niedrige Temperatur, die bei zeitweiligen Niederschlägen nicht über 5 ° R. stieg. Die Feier unseres Erntefestes blieb demnach auf die in geschlossenem Raume beschränkt, im Freien sich zu ergehen, ließ man hübsch bleiben. Der Gottesdienst war sehr gut besucht; Altar und Tauf stein, wie alljährlich bei solcher Gelegenheit, mit Blu men, Garben und anderen Feld- und Gartenfrüchten dem Tage entsprechend geschmückt, und der Kirchenchor trug durch eine nach Rückert'schem Texte von Herrn Kantor Hellriegel komponirte Erntemusik zur Erhöhung der Feier bei. Herr Sup. Opitz faßte unter Zugrunde legung des 28. Psalms die einer Erntedankseier ziemenden Empfindungen und Mahnungen zusammen in das Wort: „Gott zum Gruß und Händedruck Dir, frommer Landmann, heute zum Erntefest." — An den Kirchthüren wurden beim Schluß des Gottesdienstes die für die Diözesanversammlung bestimmten Thesen verlheilt. — Bei gegenwärtiger Jagdzeit hört man znweilen über die Frage sich streiten; ob ein Grundstücksbesitzer, der nicht jagdberechtigt ist, ein Stück Wild (Hase, Reh u. s. w.), das er auf seinem Grundstück antrifft, er legen und als sein Eigenthum betrachten darf? Diese Frage ist absolut zu verneinen. Der Nichtjagdberech tigte darf in solchen Fällen das Wild nur adwehren und vertreiben; tödtet er dabei ein jagdbares Thier zufällig, so muß er dem Jagdberechtigten binnen 12 Stunden behufs der Abholung Anzeige machen (bei Geldstrafe bis zu 150 M. oder Haft). — Für die Chokolade-Automaten verhängniß- voll ist ein Urtheil, welches das Reichsgericht neuer lich gefällt hat. Nach demselben enthält der Verkauf von Maaren in Ueberraschungspacketen, wobei es vom Zufall abhängig, ob der Käufer für den Preis eine mehr- oder minderwerthige Waare erhält, eine unerlaubte Ausspielung, und ist nach tz 286 des Strafgesetzbuchs strafbar, welcher lautet: „Wer ohne obrigkeitliche Er- laubniß öffentliche Lotterien veranstaltet, wird mit Ge- fängniß bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark bestraft. Den Lotterien sind öffentlich veranstaltete Ausspielungen beweglicher oder unbeweg licher Sachen gleich zu achten." — Bekanntlich sind die meisten Chokolade-Automaten mit Chokoladentafeln verschiedener Werthklaffen gefüllt, und besteht ein be sonderer Anreiz für die kleinen Näscher in der Möglich keit, für einen Nickel auch eine Tafel von der feinsten Sorte zu erhalten. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des am 7. vor. Mts. bei dem Gutsbesitzer Kunze in Großölsa ent standenen Brandes hat die kgl. Brandverstcherungs- kammer der Spritze der Gemeinde Klein ölsa und der Spritze der freiwilligen Feuerwehr der Sächsischen Holzindustrie-Gesellschaft zu Rabenau Prämien nach Höhe von 30 M. und bez. von 25 M. bewilligt. Lungkwitz. Am gestrigen Sonntag zeigte der Himmel ein gar unfreundliches Gesicht; kalte Regen schauer wechselten mit Windstößen ab, nur zeitweilig von kurzen Sonnenblicken unterbrochen. ES nahm daher kein Wunder, daß unter solchen Umständen die Bctheiligung an der Gauturnfahrt des Mittelelb- gaueS nach Lungkmitz-Kreischa eine viel geringere war, als man bei günstigem Wetter erwarten konnte; denn nur gegen 200 Mann hatten sich eingefunden. Bei dieser Turnfahrt war als erstmalig ein Kriegsspiel angesetzt: es galt, den Wilischberg zu besetzen und zu erstürmen. Die eine Abtheilung kam von Lockwitz her, während die andere über Possendorf und die Quohrener Koppe das Ziel zu erreichen strebte. Kurz nach 12 Uhr, nachdem sich auch da- Wetter wesentlich gebessert. fand das allseitig anregende und höchst interessante Spiel seinen Abschluß und dürfte gewiß zu emer Wiederholung bei einer späteren Turnfahrt Anlaß geben. Nach dem Vereinigen beider Abheilungen er folgte der Abstieg nach Kreischa, allwo in Wäscher Gasthof das Mittagessen eingenommen wurde, das bei seiner Güte und nach den gehabten Anstrengungen Allen vortrefflich mundete. Ein hierauf feiten Lungk- witzer Turner aufgesührter Schwank: „Zwei Preise auf einmal", welche die Bekehrung eines Gegners der Turnerei in einen Freund derselben behandelte, fand reichen, wohlverdienten Beifall. Der Lungkwitzer Turn verein hatte überdies Alles aufgeboten, um den Turn- fahrtlern die Stunden des Beisammenseins zu ange nehmen zu gestalten. Unter Musikbegleitung marschirte der stattliche Zug sodann nach Lungkwitz, überall von der Einwohnerschaft herzlich begrüßt, bis zur Turn halle, vor welcher alsbald der Lungkwitzer Verein Eisenstabübungen vorführte und sodann auf einer gegenüberliegenden Wiese im Gerätheturnen zeigte, daß die edle Turnerei daselbst eifrigst gepflegt wird. Hierauf wurden im Allgemeinen Ballspiele und Seilkampf vor genommen, während welcher zu Aller Freude der Kreis vertreter Turndirektor Bier aus Dresden erschien. Nach 5 Uhr erfolgte der Rückmarsch in Blasche's Gast hof, woselbst eine gemeinschaftliche Kneipe stattfand. Gesang und freie Rede verkürzten die Zeit bis 7 Uhr in angenehmster Weise und nur ungern verließen die Turner die gastliche Stätte, um ihrer Heimath zu zupilgern. Kreischa. Wie rasch der Tod den Menschen an tritt, lehrte ein am vorigen Mittwoch geschehener Vor fall. Mitten in Ausübung ihres Berufes endete plötz lich ein Schlagfluß das Leben der Ehefrau des Kauf manns C. Werner Hierselbst. Die Hinterlassenen der beliebten Geschäftsfrau werden allgemein bedauert. H Possendorf. Am vergang. Sonntag wurde das Erntedankfest unserer Parochie gefeiert. Trotz dem die Witterung nicht günstig war, hatte sich doch das von fleißigen Kinderhänden geschmückte Gottes haus bis auf den letzten Platz mit Andächtigen ge füllt. Die Festpredigt hielt Herr Pastor Nadler. Zwei vom Kirchenchore, unter Leitung des Herrn Kantor Helm, ausgeführte Gesänge für gemischten Chor trugen zur Erhöhung des Festgottesdienstes besonders mit bei. Die Liebe, die nimmer aufhört, hatte auch die Ruhestätten der Toten festlich geschmückt und so prangten am Sonntage die Gräber unserer beiden Friedhöfe im schönsten Blumenschmucke. Dresden. König Albert hat nach Beendigung der Manöver folgenden Armeebefehl erlassen: Besondere Befriedigung gewährt er Mir, allen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften Meiner Truppen, welche an den heute beendeten großen Herbstübungen Theil genommen haben, für die von ihnen auch bei dieser Gelegenheit bewiesene Ausdauer, Findigkeit und fleißige, ergebnißreiche Friedensarbeit und für das geschickte und planvolle Zusammenwirken aller Waffengattungen im Gefecht Meine volle Anerkennung hiermit »ussprechen zu können. Ich verbinde mit dieser Anerkennung des zeither Geleisteten die bestimmte Erwartung, daß Meine Armee auch in Zukunft in Krieg und Frieden, in guten und bösen Tagen jederzeit allen an sie herantretenden Anforderungen in vollem Maße Genüge leisten werde. Das Kriegsministerium hat da- Vorstehende zur Kenntniß aller Behörden und Truppentheile der Armee zu bringen. Dresden, 10. September 1889. Albert. An das Kriegs-Ministerium — Das Albertfest hatte unter der Ungunst der Witterung und der allseitigen Festmüdigkeit sehr zu leiden und wird wohl nur einen mäßigen Reinertrag geliefert haben. , ^?a^urg. Ein Unfall ereignete sich gelegent lich des Roß- und Viehmarktes an vergangner Mitt woch. Als ein junger Mann zwei Ochsen vom Platz wegtrreb, wurde von dem einen der Thiere ein etwa 5 Jahre alter Knabe mit den Hörnern erfaßt und über das andere Thier hinweggeschleudert, so daß das Kind mit aller Wucht auf das Pflaster niederste!. Außer einer Kopfwunde scheint es bedeutende innere Verletzungen erlitten zu haben. AuS dem Niedererzgebirge. Bekanntlich erschien gegen Ende August d. I. in den beiden sächsischen Regierungsblättern, dem „Dresdner Journal" und der „Leipziger Zeitung", eine sich auf amtliche Quellen stützende Mittheilung, in welcher klar auseinanderge setzt wurde, daß alle Hoffnungen auf endliche Hebung der vielumworbenen Morgenstern'schen botanischen Millionenerbschaft völlig aussichtslos seien. Es hat den Anschein, als ob diese Aufklärung deshalb erschien, weil gerade im laufenden Jahre diese Erb- schastsangelegenheit von einigen Agenten wieder be sonders lebhaft betrieben worden ist. Namentlich im Niedererzgebirge, wo der Name Morgenstern ein ziem lich verbreiteter ist, hielt die berüchtigte Erbsache wei tere Kreise in lebhafter Aufregung, welche durch von den „Interessenten" wiederholt veranstaltete Versamm lungen der sich für erbberechtigt Haltenden noch ver stärkt wurde. In die Reihen dieser meist der ärmeren Klaffe angehörigen Erblustigen ist nun jene amtliche Klarstellung wie eine Bombe hineingefallen und hat ihnen eine überaus herbe Enttäuschung bereitet, waren doch viele der „Erben" — so in Zschopau, Hainichen u. s. w. — ihrer Sache bereits so sicher gewesen, daß sie sich schon mit Plänen zur vortheilhaften Anlegung der zu erhoffenden gewaltigen Summe trugen. Wie diese Erbschaftshoffnung bei Manchen zu einer förm lichen Manie bez. fixen Idee geworden ist, läßt sich daraus ersehen, daß trotz der jeden Zweifel aus schließenden eingangs erwähnten amtlichen Bekannt gabe manche der Bethörten derselben keinen Glauben schenken und die Hoffnung auf eine endliche Verwirk lichung ihrer Luftschlösser nicht aufgeben wollen. Es liegt auf der Hand, daß diese Unbelehrbaren trotz der eindringlichen Mahnung bald aufs Neue die Beute von Solchen werden, die sie in ihren haltlosen Hoff nungen bestärken. Simbach. Wie unsere Nachbarstadt Burgstädt den Zinsfuß für die bei der städtischen Sparkaffe bewirkten Einlagen vom 1. Januar nächsten Jahres ab von 3,3 auf 3 Prozent herabsetzt, so hat man auch hier in den städtischen Körperschaften eine gleiche Herabsetzung des Zinsfußes in's Auge gefaßt. Chemnih. Zu der Ende des Monats hier statt findenden Hauptversammlung des sächsischen Lehrer vereins haben sich bisher 1100 auswärtige Lehrer angemeldet. Da noch immer Anmeldungen eingehen und die Chemnitzer Lehrer sich in der Zahl von etwa 300 betheiligen, werden wohl gegen 1500 Mann sich versammeln. Mit der Hauptversammlung soll zugleich eine Gedenkfeier an die vor 25 Jahren in Chemnitz stattgefundene Lehrerversammlung verbunden werden. Glauchau. Das hiesige Stadtoerordnetenkollegium hat mit allen gegen eine Stimme die von der Be- rathungskommisston empfohlene Steuerfreiheit aller derjenigen Einwohner, deren Einkommen 300 M. nicht übersteigt, beschlossen. In Stadtrathskreisen war man einer weitergehenden Reform geneigt. Waldenburg. In der am 16. Juli hier statt gefundenen Sitzung derjenigen Hausbesitzer, welche durch das Unwetter vom 12. Juli geschädigt worden waren, wuroe beschlossen, sich an das königl. Ministerium mit der Bitte um staatliche Beihülfe zu wenden. Die dieser Tage eingegangene Antwort ist eine ab schlägige, und zwar wurde die ausgesprochene Bitte mit der Begründung abgelehnt, daß der königl. Regie rung für derartige Schäden Gelder nicht zur Verfügung ständen. Es wird nun abzuwarten sein, welche Stel- mng der sächsische Landtag zu den durch elementare Ereignisse verursachten Schäden nehmen wird, bezw. ob derselbe in gleicher Weise wie für die Wassergeschä- "Aen auch für die Hagelgeschädigten eine theilweise Schadloshaltung beschließen wird. Meerane. In dem am Nachmittag des 12. Sep-
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