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Dresdner Journal : 07.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186405075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-07
- Monat1864-05
- Jahr1864
- Titel
- Dresdner Journal : 07.05.1864
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Alwinemrütsyrripe: cktürlic»: 0 DK le. — Kxr. Im LuiUmL« ^z»b'I.r 1 „ Id „ „ „ i tritt kost auä >k(,u»tUct» u» vr—ck«: 15 Kxr. l 8>ewp«I»u- NuiQw,rll: 1 Kxr. 1 »cUtx^ tüL-n. Änserateaprrist: Ktl« cksu Nilrun einer b^-l2eilv r 1 dkgr. Klater „Linxsinnät" <U« 2sU«: 2 Kxr. Erscheine«: iR^Iiol,, mit Ln»n»iun« ä»r Sonn- nnä k'elertnx«, ^denä» kiir 6«n kolxenäell D»x. DresdnerMurnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmank. »nsrrateaannahmk auswärts: l». Lnrnvernrriin, Oonuoieeionilr 6e» Drveäner ckoiirasls; »dev'I»e.: L. Ii.l.<>N!r; ÜLmdarx-AItoll»: 1lL-»«x,r,ix L Vo<ll.L»; Lerlin: ttx»i-il«'->^t>e Uuofl- t>»i»II., lixr-uxrxii'i liureiu; Lremen: I;!. 8cui.»irir; Nro-lLu: I.»i i» 8rxi»ur!»; kranlckurt u. Ll.: o. ktuetik.; Koto: Anoi.i' k»ii«: v. I.ii»t»dxi.» (28, ru« 6e I>un» en««n,>; ?r»x: I'u. ^xiil.» i,'« ItucUIi.; Vien: Comptoir >l. I-. tVil-urr Xviluuj;, 8t«I»u->pl. 887. Herausgeber: ^Loi^I. kipeflitiou <!«» Oreeiioer ^ournnln, Vrvetieo, blnrieoetre,,« Ko. 7. Nichtamtlicher TIM. llebersicht. Ltleirap-ischr Nachrichten. Zritnngtscha«. (Wiener Abendpost. — Constitutionelle Oesterreichische Leitung. — Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) rantSgeschichte. Dresden: Kammerverhandlungen. Schreiben des EtaatSministerS v. Beust. — Wien: Oesterrrichische Untrrthanen und walachische Behörden. — Lemberg: Von den Aufständischen. — Berlin: ^Ankunft der dänischen Geschütze. Von der Zollverein«' eonferenz. Canalbauproject. Eisenbahnen. — Mün» , chen: Die „Bayersche Zeitung" über die handelspo litische KristS. König Ludwig in Marseille. — Karls ruhe: Zweite Kammer. — Braunschweig: An der LandeSversammlung. — Hamburg: Oestrrrei« Mchische und preußische Kriegsschiffe. — Pari-: Ari dem gesetzgebenden Körper. Die japanischen Gesandten. —T urin: Etudentenercesse. Aus dem Abgeordnetenhaus^ Rom: Der russische Geschäftsträger gegenüber der Allocution de- Papstes. — London: Tagesbericht. Parlament-Verhandlungen. — Stockholm: Vom Hofe. — St. Petersburg: Zur angeblichen Reise des Großfürsten-Thronfolger-.— China ».Japan: Neueste Nachrichten. Schleswig-Holstein (Demolirung der Festungswerke FriderictaS. Von Alsen. Altenstück. Zur Schulreorga- nisation. Der Magistrat von HorsenS. Zur Rechts verwahrung de» holsteinschrn Obergerichts. Die in Fridrricia erbeuteten Kanonen. Dänische Berichte vom Kriegsschauplätze.) Landtrgtverhandlungrn. Dre-dner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Schönfeld. Löbau. Schwarzen- brrg.) Statistik rc. Kenilleton. Inserate. Tagetkalender. Börsen nachrichten. Tclrgraphische Nachrichten. München, Freitag, 6. Mai. Der bayersche Minifterrefibent Freiherr v. Thüngrn zu Kassel ist «ährend der Dauer de» Urlaub» de» Freiherr« ». v. PfarhSe» -» Hesse» Steüvertreter bei» Bun- dettage ernannt worden. London, Mittwoch, 4. Mai, Abend». (Ueber Berlin) In der heutigen Sitzung der Eonferenz ist der Antrag auf Waffenstillstand nicht angenom men worden. Die nächste Sitzung findet am kom menden Montage statt. Rach einem brr „Const. Orsterr. Zig " au» Lon don zugegangenrn Telegramm ist in ver heutigen Sitzung der Conferrnz die Waffenruhe de»balb nicht erzielt worden, weil Dänemark die gleichzei tige Aushebung der Blokade nicht zugestehen wollte. Die neutralen Mächte hätten eine» neuen Lor- schlag eingebracht: Alsbaldige Aufhebung der Blo- kade, Räumung Alsen» gegen dir alsbaldige Räu mung Jütlands. Ueber diesen Vorschlag wurden die Bevollmächtigten der kriegführenden Mächte dir Weisungen ihrer Regierungen rinholen. London, Donnerstag, 5. Mai. Mit der Ueberlandpost ringrtroffrne Nachrichten aus Suez vom 3. Mai melden au» Melbourne vom 24. März, daß in Neuseeland die Maori,» Pico Pico und Prterangi verlassen haben. Cameron bat am 22. Februar die Verschanzungen angegriffen und d,e Lingrbornen in die Flucht geschlagen. Dir EloldauSsuhr aus Melbourne beträgt 46,625 Unze» Dir Bank von England hat den DiScont ans v Procrut erhöht. Feuilleton. Au» dem zoologischen Garten. Der unsterbliche Humboldt, der Aristoteles des 19. Jahr hunderts, wie ihn die Zeitgenossen treffend genannt haben, ist als Begründer eine- brsondern Zweiges der allgemei nen Pflanzenkunde, der Pflanzengeographie, zu betrach ten. Indem er die einzelnen, früher gemachten Beobach tungen und Anschauungen zusammenstellte und so zu einem organischen Ganzen verband, ward es ihm mög lich, mit der ihm allein eigenen Genialität und Schärfe die Gesetze der Vertheilung der Vegetation über unsrer Erdoberfläche darzuthun. Bei der Aufstellung pflanzen geographischer Zonen, die in gewisser Beziehung zu den Zonen stehen, welche uns die physikalische Geographie lehrt, sind eS besonders charakteristische Pflanzenformcn, welche einer jeden eine gewisse „Physiognomie", wie Hum boldt treffend sagt, aufdrücken. Sind auch solche Zonen oft durch große Zwischenräume getrennt, immer werden sie doch durch gewisse Hauptzüge in den Formen mitein ander übrreinstimmen. Die Gesetzmäßigkeit in dem Auf treten gewisser Formen de- Pflanzenreichs unter gleichen klimatischen und Höhenverhältnissen, findet sich allerding- im Reiche der Thiere so constant nicht, und die Versuche der Begründung einer Zoographie sind auf große Schwie rigkeiten gestoßen. Daß aber auch die Thiere nach einer solchen Geieymäßigkeit- über unfern Erdkürprr vertheilt sind, wird nicht zu bezweifeln sein, wenn man die große Harmonie erwägt, die überall die ganze Schöpfung durch zieht. Ja einzelnen Erdstrichen werden geradezu durch «uftretru von ganz specifisch für dieselben charaktrristi- fchen Thierformen bestimmte Physiognomien verliehen ; so Australien durch Auftreten der abenteuerlich gebildeten Beutrlthierr, dem Süden Amerikas durch di« langgeschrvänz- trrr, buntfarbigen und nacktwangigea Arara», Madagas- Dre»den, 6 Mai. Lebhaft besprochen in der deutschen Presse, vor Allem der osficiösen, wirb die englische Erklärung, daß man nur infolge der österreichischen Zusichrrung, die öster reichischen Kriegsschiffe würden nicht in die Ostsee gehen, davon absehc, die englische Flotte in die Ost see zu senden. Nun wird dem englischen Cabinete vor geworfen, daß jene Erklärung nicht richtigen Bezug auf Oesterreichs Auslassungen nehme und daß überhaupt da englische Cabinct die wahren Motive für seine Erklärung nicht angeb«. So sagt in ersterer Beziehung die officiöse „Wiener Abendpost" vom 4. Mai: „Wenn Sir G. Grey im Unterhause bezüglich der Bewegungen der öster reichischen Flotte bemerkt, es lägen Versicherungen von Seite Oesterreichs vor, nur die Elbe- und Weserblokirung zu verhindern, so ist das gegenüber dem zweiten Satze, der der englischen Regierung nur „Glaubensgründe" für die Annahme zugesteht, daß die österreichische Flotte nicht nach der Ostsee zu gehen beabsichtige, eine etwas kühne Wendung. Da die englische Regierung lediglich Gründ« hat, zu vermuthrn, so, können die angeblichen „Ver sicherungen" Oesterreichs unmöglich in sehr bindenden oder verpflichtenden Ausdrücken abgcfaßt gewesen sein. Allerdings aber hat Oesterreich auf das Bestimmteste er klärt, daß es seine Absicht sei, die Elbe- und Weserblo- kabe zu durchbrechen und die deutschen Handels- und Schifffahrtsinteressen zu beschützen, und aus dem frag lichen Telegramme kann geschlossen werden, daß es zu nächst diese Erklärung Oesterreichs war, welche bas Ver lassen der Nordsee von Seiten Dänemarks und die Auf hebung der Küstenblokade zur Folge halte. Die Bedeutung dieses Resultats brauchen wir wohl nicht erst näher aus einanderzusetzen. Wenn Sir G. Grey am Schluffe seiner Jnterpcllationsbeantwortung andeutet, daß eine Flotten instruction für den Fall erlheilt sei, daß Oesterreich auch die Ostsee in den Kreis der Action zur See einbeziehen werde, und hinzusügt, daß die Instruction nicht mitthcil- bar sei, so ist daS angesichts der Acußerung der österrei chischen Regierung, daß die Flotte vorerst in der Nordsee verbleiben werde, ein etwas überflüssiges Corollar der Rede deS englischen Ministers, das Wohl nur aus der Absicht entstanden ist, der augenblicklichen Stimmung im Parlament einigermaßen Rechnung zu tragen." Die „Oesterrrichische Zeitung" schreibt: „Das Londoner Cabinct hat vor zwei Tagen eine Anfrage von Wien da hin beantwortet: daß der Ministerrath beschlossen habe, von der Absendung einer Flotte in die Ostsee vorläufig abzusebcn. Inzwischen ist man in London sichtlich be- mühk, Nr Anschauunx-rMgrMMlrken, Vaß kssesr mari time Expedition den Zweck habe, einen Druck auf Däne mark auszuüben und die Friedenspartei in ihren Be mühungen zu unterstützen. In diesem Sinne werden in London Zeitungsartikel fabricirt und Telegramme in die Welt geschickt. Und doch weiß man hier aus sehr guter Quelle, daß in Downrngstreet wirklich beschlossen war, dieses Mittel zu ergreifen, um dem eidcrdänischen Fana tismus eine heilsame Abkühlung zu verschaffen. Läugnet man in London, daß die Pression auf Kopenhagen ge münzt ist, so wird damit indirekt angedeutet, daß sie den deutschen Großmächten gelte. Einer solchen Vermulhung entgcgenzutretcn, scheint man in London keinen Beruf zu fühlen. Man schweigt dazu, man läßt sich ihre Ver breitung gefallen. Einschüchtcrn läßt sich Oesterreich durch eine solche Politik nicht, darauf möge man in England sich verlassen. Das Geschwader des ContreadmiralS Wüllerstorf ist vor der Hand für die Nordsee bestimmt, das weiß man in London genau. Aber es wird in die Ostsee gehen, wenn cs die Roth erfordert, gleichgiltig, ob dort englische Schiffe liegen oder nicht. Auch das wissen die englischen Staatsmänner, durch offene und unumwundene Erklärung, obwohl im Blaubuche Nichts davon mitgetheilt. wurde. Die Londoner Presse flunkert damit, daß die englische Flagge in der Ostsee einer Action der österreichischen hindernd entgegentretcn werde." Die Berliner officiöse „ N o r d d e u t s ch e A l l g e- meine Zeitung" erklärt sich sehr ernst gegen die englische Einschüchterungspolitik: „Nach der Sprache der englischen Journale, welche der Regierung nahe ste car durch die, den Uebergang von den Nagel- zu den Krallcnthiercn vermittelnden Lemuriden, dem tropischen und subtropischen Afrika durch die Paviane u. s. w. Wenn gleich einige der letztgenannten auch in den hart an Afrika angrenzenden Ländern Asiens, wie Arabien, Bemen und Hadramaut Vorkommen, so scheinen dieselben doch nur durch Wanderung dahin gekommen zu sein; denn daß Afrika ihre eigentliche Heimath ist, geht dar aus heror, daß sie jenseits des persischen Meerbusens nicht mehr vorkommen, und die zwischen diesem und Afrika gelegenen Länderthrile gleiche klimatische und locale Ver hältnisse aufweisen. — Das Typische der Paviane liegt in dem verlängerten, an den Backen stark aufgetriebencn Gesicht, welches schon die Alten veranlaßte, ihnen die Bezeichnung „Hundskopf" (6xnocepl>slus) beizulegen. Unser Garten hat in diesen Tagen eine neue Species, den Bärenpavian (l^nooepkalus pore-riu») uud ein fast ausgewachsenes Exemplar des Mantelpavian (67- noceplialu» ksmsüc,,,) acguirirt, und somit die Bevölke rung deS Affenhauses um zwei interessante typische For men vermehrt. Die passende Unterbringung in den beiden Seitenflü geln de» Affenhauses ermöglicht leicht die Aufstellung von Vergleichen zwischen den Pavianen und den andern Bewohnern d:S Pavillons. — Das Menschenähnliche, das Bieg- und Schmiegsame, die tolle Ausgelassenheit der gewöhnlichen Affen, Eigenschaften, welche, uns ein besonderes Interesse für diese Thiere abgewinnen, vermis sen wir ganz bei den Pavianen. Die Rundung deS Kopfe», die namentlich bei jüngern Individuen anderer Sippen da- wirklich „Thiertfche" vervrängt, vermißt man selbst an jungen Pavianen. Der Gang, welcher stets auf allen vier Füßen ausgeführt wird, hat etwa» plumpe», und die Bewegungen entbehren der Elasticität, dir uns an ander« Affen oft in Erstaunen setzt. Desto kräftiger aber hen, zu schließen und besonder- nach der „Morning Post" scheint man sich in England auch nicht mehr große Jl- lusi mcn über die Resultate der Eonferenz zu machen und glaubt, daß dieselbe es erst dann zu etwas bringen werde, wenn Lord Russell die Autorität seines Vorsitzes durch die bereits angrdrohte Absendung der Eanalflolte ver stärkt. Wir glauben, daß bas Organ Lord Palmerston'- auch hierin wiederum im Jrrthum ist. Welche Resul tate die englische Flotte erzielen würde, wollen wir in diesem Augenblicke dahingestellt sein lassen; daß die Con- serenz aber alsdann keine Resultate erzielen würde, da können wir der „Morning Post" mit aller Bestimmt heit versichern; denn das Signal der Abfahrt der eng lischen Schiffe zu einem feindseligen Zwecke würde gleich zeitig das Signal zur Abreise unsrer Bevollmächtigten sein." — Dasselbe Blatt sagt über die in Jütland aus geschriebene Geldcontribution: „Die von Dänemark angesagte, aber nicht zur völkerrechtlichen Ausführung ge brachte Blokade der preußischen Ostseehäfen hat die volle Veranlassung zu berechtigten Repressalien auf dem Land- kricgsschauplatzc gegeben. Vindicirt sich Dänemark das Recht, das preußische Privateigentum völkerrechtswidrig zu beschädigen, so hat die preußische Armee jedenfalls die Verpflichtung, durch bezügliche Maßregeln gegen die Ein wohnerschaft Jütlands Dänemark zu zwingen, sich zur See mindestens innerhalb des Pariser Vertrages von 1856 zu halten. Es kann deshalb nicht auffallend sein, wenn hie preußischen Truppen in Jütland den Feind mit der selben Waffe bekämpfen, welche er gegen uns zur An wendung bringt." TlMsgeschichte. Dresden, 6. Mai. Die Erste Kammer erledigte heute die Beschwerde des StadtgutSbesitzers Brebcck in Meißen wegen ihm zuerkannter Kosten in einer Polizei sache. Die Kammer beschloß gegen 3 Stimmen, dem Beschlüsse .der Zweiten !Kammer, die Beschwerde auf sich beruhen zu lassen, beizutreten. Hiermit war ein An trag von v. Böhlau, die Beschwerde der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu übergeben, erledigt. In der vorausgehcnden Debatte sprach sich, außer dem Antrag steller, Rittner für den v. Böhlau'schen Antrag aus, während Kammerherr v. Metzsch, Oberappellationsrath v. König und Domherr v. Watzdorf dagegen sprachen und der Negierungscommissar geh. Regierungsrath v. Man gold die in dieser Angelegenheit erfiossenen Entscheidungen 5rr Krcisdirection und des Ministeriums des Innern ver- lycidigte. — Dle Zweite Kammer hat heute das An«- gabrbudget für das Departement des Cultus und öffent lichen Unterrichts erledigt und die sämmtlichen noch rück ständigen Positionen desselben allenthalben nach den An sätzen der Regierungsvorlage bewilligt. — Auf die (in Nr. 90 mitgetheiltc) von den Mit gliedern der Zweiten Kammer an den Herrn Staats minister Frhrn. v. Beust nach London abgesandte Zu schrift ist von Er. Ercellenz nachstehendes Schreiben an den Herrn Präsidenten der Zweiten Kammer gelangt: Hochgeehrtester Herr Präsident. Das sehr tchähbare Schreiben, welches Euere Hochwohlgebo ren im Verein mit dem Herrn Präsidenten der Ersten Kammer unterm 19. d. M. an mich haben richten wollen, habe ich sammt dessen Beilage zu empfangen die Ehre gehabt. Sowie es für mich nur höchst wertbvoll und erfreulich sein konnte, in dieser Kundgebung einen veistärtten Ausdruck der mir bereits bekannten Anschauungen der sächsischen Kammern über die Frage, die ich zu verhandeln, und die Znteresscn, die ich zu ver treten berufen bin, zu vernehmen, so auch durste ich darin einen erneuerten Beweis jenes ehrenvollen Vertrauens erblicken, welches beide hohe Kammern mir m dieser Angelegenheit wiederholt ha ben zu Theil werden lassen. Ist es mir erlaubt, wie ich es hoffe, dieses Vertrauen als ein woblbcgründetcs zu betrachten, so darf ich daran die sür mich nicht minder werthvolle Zuversicht knüpfen, daß meinem Pflicht eifer auch die Art und Weise der Behandlung des mir übertra genen ernsten und schwierigen Geschäftes werde vertrauensvoll überlassen werden. In dieser freudigen Erwartung bitte ich Sie, hockgcehUester Herr Präsident, meinen verbinolrchsten Dank und zugleich die erneuerte Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hoch achtung entgcgenzunehmen, womit ich verharre Eurer Hochwohlgeboren London, Grosvenor-Hotel, ergebenster den 28. April l8ü4. v. Benst. sind die Extremitäten entwickelt und daher auch geeignet, große Anstrengungen mit Leichtigkeit zu überwinden. Denn als echte Höhenbcwohner erklimmen sie mit vieler Ge wandtheit die steilsten Felsen ihrer bergigen Heimath. Bäume des Urwaldes, der bevorzugte Aufenthalt anderer Affen, besteigen sie nie, oder nur dann, wenn sie durch Verfolgungen gezwungen werden. In großen Gesellschaf ten zusammcnhaltend, brechen sie oft in die Pflanzungen ein und sind um so schwerer zu vertreiben, als sie gegen den Angreifer gemeinsam vorgehen, der verloren ist, wenn er nicht durch eine schnelle Flucht sich entziehen kann; daher ist d-.nn du Furcht vor ihnen auch größer, als selbst vor den Leoparden und Löwen Vielleicht schreibt sich daher auch die göttliche Verehrung, welche dem Man telpavian seitcn der alten Aegypter zu Theil wurde. Selbst heutzutage noch nehmen die Bewohner Abyssiniens sich ihn zum Vorbild, indem sie ihre Haare ebenso gekämmt und gescheitelt tragen, wie dieser, eine Mode, welche selbst heute manche der gebildeten Europäer acceptirt haben. Welche Veranlassung vorhanden gewesen ist, unser Thier mit dem Namen der altgriechischen Baumnymphen (Dry- - aden, Hamadryaden), den jungfräulichen Pflegerinnen und z Beschützerinnen der Bäume, vorzüglich der Eichen, zu be- i legen, ist nicht recht einzusehen, indem dasselbe nicht we- , Niger als jungfräulich verschämt zu nennen ist, sondern t wie jedes seiner Sippschaft der gemeinsten Triebe fähig r ist, und dieselben offen zur Schau trägt. Wir entsinnen - un» auS unsrer frühesten Jugend, den Hamadiya» in , einer Menagerie unter dem vielsagenden Namen „Wald- r teufel" gesehen zu haben, und es ist diese Bezeichnung i vielleicht eine recht passend« Uebersetzung jcnr» Wort«», r — Einen weniger poetischen, in die griechisch« Mythe ver« d webten Namen trägt sein Verwandter, der mit ihm gleich« a zeitig für den Garten angekauft wurde, der Tschakma r oder Bär« «Pavian ((P^oocepb»!»» poreuwm»), welcher Wir«, 4. Mai. Der Gutspächter Polichroni in Giurgewo hat, wie die „Gen.-Corr." erzählt, vor längerer Zeit mit mehrer» österreichischen Unter- tHan en das vertragsmäßige Uebereinkommeu wegen Be arbeitung seiner Felder getroffen, zu welchem Zwecke die betreffenden Fcldarbeiter sammt ihren Familien (zusam men über 200), wie behauptet wird, mit ordnungs mäßigen Reisepässen der Statthaltern in Ofen versehen, am 2l. April in Giurgewo cingctroffen sind. Nach einer hierhergelangten Beschwerde dieser Leute hat die walachische Behörde aus unbekannten Gründen die Landung des be treffenden Schiffes nicht gestattet. Bitten, Vorstellungen und Beschwerden blieben erfolglos, und die Gehässigkeit der walachische» Behörden soll soweit gegangen sein, den fraglichen Arbeitern sogar die Zufuhr der nolhwendig- sten Lebensmittel abzusperren. Vor mehrern Tagen wurden dieselben auf eine kleine Donau-Insel gebracht, wo sie sich unter Bewachung der Gendarmerie, entblößt von allen Geldmitteln bei ungenügender Nahrung, im jammervollsten Zustande befinden. Nachdem Kunde von diesem Vorfälle hierhergelangt war, wurde im telegraphi schen Wege die Weisung an das k. k. Consulat erlheilt, den Sachverhalt ungesäumt zu constatircn und eventuell kräftigst Abhilfe zu verlangen. Bewahrheiten sich die Angaben der Beschwerdeführer, so wird, wie „Gen.-Corr." versichert, mit allem Nachdrucke sowohl auf Entschädig ung für die Mißhandelten, als auf Bestrafung der Schul digen gedruDgen werden. Lemberg, 2. Mai. (O. P.) Seit frühem Morgen verbreitet sich die Nachricht, daß eine nach dem König reiche Polen unter der Anführung eines gewissen Rokiel» nitzki aufgebrochene Schaar Aufständischer, deren Stärke auf 150 bis 200 Mann geschätzt wird, von de« russischen Truppen überfallen und auf österreichisches Ge biet zurückgedrängt wurde. Der Anführer selbst soll ver wundet in russische Gefangenschaft gerathen sein. Ein zelne, diesem Corps angehörige Individuen wurden beim Uebertritte über die österreichische Grenze gefangen ge nommen. — Die „Lemb. Atg." berichtet darüber: Nachdem die unter Anführung Rokietnitzki's bestandene Jnsurgcn- tenabtheilung von den Russen total geschlagen und zer sprengt worden war, hatte sich aus den Uebcrrcsteg ein kleiner Reiterhaufen von 14 Mann gebildet, welcher durch einige Tage sich in der Nähe von Zamosc aufhielt. In den letzten Tagen Les Aprils wurde dieses Häuslein von den kaiserl. russischen Truppen überrumpelt, der Anfüh rer desselben gerieth in russische Gefangenschaft unv ein zelne Flüchtlinge find nach Galizien übrrgetrete» — Die,,COe.Z." schreibt: Die eigentliche Act io n-- Partei Polens, sonach auch Galiziens, hat, wir dürfen es nicht verbergen, mit der Regierung nicht pactirt; sie hat nur momentan die Waffen gestreckt und sie im vollen Sinne des Wortes in den Wäldern vergraben, um, wenn wieder eine günstige politische Conjunctur auftauchen sollte, auch wieder zu denselben zu greifen und das alte Treiben zu beginnen. Die bestandene Kriegsorganisation ist nach einem gefaßten Beschlüsse der Führer und Leiter in eine Friedensorganisation umgewandelt. Die Cadres bestehen fort, übernommene Verpflichtungen sind nicht aufgelassen, nur suependirt, ja selbst Lic Gelviainm- lungcn sollen, wenn auch nach einer geringer» Scala, forlbauern, um gewissen Zwecken entsprechen zu können und das festgeschlungene Band nicht auflöjen und nicht zerreißen zu lassen. Dem gegenüber Lüifle cs die Auf gabe der Regierungsorgane sein, vor Allem den Groß grundbesitz und die Gemäßigten überhaupl zu gewinnen, nach Kräften die Herstellung der Eintracht zwischen Land adel und Landvolk anzustreben und so eine feste Pha lanx zu bilden, die den Einflüsterungen und Gewalten der Bcwegungspartei zur Wahrung Les eigenen Inter esses zu widerstehen sich angespornt fühlt. tl Berlin, 4. Mai. Von den trüben llnd glänzen den Bildern, welche der Krieg in seinem Gefolge hat, sollte die Haupt- und Residenzstadt Berlin heule Zeuge eines der glänzendsten sein, welches Allen, die es erlebt, den tiefsten und unvergeßlichsten Eindruck hinterlassen haben wird. Die auf Befehl Sr. Maj. des Königs cr- die Fclsengebirge Afrikas bewohnt und namentlich früher oft in großen Schaaren dis in die Nähe der Capstabt vordrang, aber jetzt immer mehr und mehr nach dem Nor den zurückgcdrängt ist. Seinem dunkelgrün und bräun lich gelben Pelze fehlt der Mantel, das heißt die Ver längerung der Behaarung des Oberkörpers, welche den Hamadrias auszcichnet und demselben ein besonderes An sehen verleiht. — Mit allen den Untugenden der Pa viane steht ihre große Gelehrigkeit und Klugheit in einem grellen Widerspruche. Jung aufgezogen entwickeln sie namentlich unverkennbares Talent Alles nackzuahmen, und zählen daher auf den Theatern der Herren Casanova nnd Bröckmann zu den Künstlern ersten Ranges. — p —. (-) Zittau, 2. Mai. Gestern Abend fand daS zweite Abonnementconcert des hiesigen Concertvereins un ter Leitung de» Herrn Cantors Paul Fischer im Stadt theater statt, wozu eine äußerst zahlreiche Zuhörcrmenge von hier und Umgegend, auch aus Reichenberg, sich ein gefunden halte. Die Wahl de» Programms war wieder eine so glückliche und die Ausführung desselben eine so vortreffliche, daß sich das Publicum wiederholt nach laut losem Gehör zu nicht enden wollenden Beifallsstürmen unwillkürlich hingerissen fühlte. Im ersten Theile wurde uns die reizende Dichtung „der Rose Pilgerfahrt" von dem jetzt hier lebenden Verfasser Moritz Horn mit ker so entsprechenden Composition von R. Schumann vor geführt. Die Soli, Sopran von Frau Louise Fischer von hier, welche die Idee der „Rose" durch Stimme und Erscheinung wirklich verkörperte, Allsolo von Fräulein Laura Lessiak, Tenorsolo von Herrn Schild, beiderseits in Leipzig, wurden vortrefflich rrecutirt. Im zweite« Theil« gelangten zur Ausführung: 1) 8>mpkooi« concer- t»ot« für Violine und Viola mit Orchester von Mozart,
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