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Dresdner Journal : 12.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186405120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-12
- Monat1864-05
- Jahr1864
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- Dresdner Journal : 12.05.1864
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^§108 Donnerstag/ den 12. M<L 1864 »MNMXNlt-PNtst: 3ilbrll^: « Tbl». — »xr. i» ».,««) I» t»i»s» : 1 ,, IS „ „ (tritt k«» «»6 Ao»»tUet» l» Vr—4«: IS Assr s St«»p«l»»- Na»Z»«r»: 1 ti^r. 1 xdl»^ bi»«». »nsrrateapreisr: ktr L«, N»nro ,i»«r Lell«: 1 K^r. Unter „Liux«,«ockt" <U« Leit«: 2 kkxr. «rschetne»: mit »er Sou»- noä k',lettene, 4H»»4» tttr »,u tol^euelea T»^. AresdnerÄomml. Verantwottlicher Redakteur: I. G. Hartmauu. >»str»trm»omlhmr lu»»wän,: t',. Ueteoirerre», Oolomi^ioulr <Iv» I>r«söii«r ^vurnet»; «b«u<I»e.: N. 1^. Il.l,aL»; Hewkurx - itlroae: L Voai.r«^ Lertie: t-korioeiieliv liuvb- !>»»<!!., I>urv»u; Lrewen: L. 8oue.urrij; >re»t»i»: I.oi is >> kriwktllrt ». IN.: .1.»-:«» e'»c>> - ltuelib.; Lölv: NXi.^icr«: ?»ri«: v. I,ÜM>n-iri., (28, ru« <tv i>ou-< üutsu» -, krsx: I «. tiu«l.iou's Uuekö.; iVtiL: Louiptoir ct. b. i^uvi /«iluo^, 8tvtell»pl. 867. Herausgeber r Kölligl. LLpsäitiou äe» Vreiäver 3ouru»tH, Orv-Uru, Lleriouitr»,,« 1^», 7. Amtlicher Theil. Dresden, 11. Mai. Ihre Majestät die Königin Mari« haben heute Mittag nebst Ihrer Kaiserlich Kö niglichen Hoheit der verwittweten Frau Großherzogin von Toscana Allerhöchster« WeinbergS-Villa bei Wach witz bezogen. Dresden, 7. Mai. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem technischen Vorstande deS hiesigen Bauamt«-, Stadtbaudirector Johann Friedrich Eich berg, in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienstleistung das Ehrenkrruz vom Albrechtorden zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten Zettvagsfchau. (Autographischr Frankfurter Correspon- denz. — Botschafter.) Tnßtsgeschichte. Dresden: Kammerverhandlungen. — Wien: Der Vorfall in Giurgewo. Das Schreiben des Prinzen Napoleon an daS Comitato-Venrto. — Krakau: UnivrrsitätSjubiläuw. — Berlin: Die Deputation der schlesischen Weber. Prof. Richter 7. Graf Schwerin gegen den Abgrordnetenprotest. Preß- proceß. — Koblenz: Einweihungsfeierlichkeiten. — Stuttgart: Landesversammlung in der schleSwig- holsteinschrn Angelegenheit. — Hannover: Kammer verhandlungen. — Darmstadt: LegationSrath Hoff mann Herrn v. Beust beigrgrben. — Altenburg: Protest in Sachen Schleswig-Holsteins. — Oberbür germeister Laurentius. — Frankfurt: Protesterklä rung in Sachen Schleswig-Holsteins nach London. — Pari-: Nachrichten aus Algier und Tunis. Vom gesetzgebenden Körper. TagcSbrricht. — Turin: Wie dereröffnung der Universitäten. Kammerverhandlungrn. — Stockholm: Zusammenziehung eine» Geschwaders. — Athen: Sturz deS Ministeriums Kanaris. Schleswig - Holstein (Bon der Konferenz. Deputa ¬ tion aus dem Dithmarschen an Herzog Friedrich. Dä nisch« Berichte.) Laudtagsverhandlllngkll Pr»vi»zialaachrichtea. (Leipzig. Glauchau. Meißen.) «ML- - - - Krpilleton. Inserate. Tageskalender. B-rsen- «achrichtrv. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 11. Mai. Der König ist heute Vormittag 0 Uhr in bestem Wohlsein von Köln zurückgrkehrt. Die Kronprinzessin rech auf Einladung oes Kronprinzen mit dem heutigen Rachtzuge nach Flensburg; in einigen Tagen keh ren Kronprinz und Kronprinzessin hierher zurück Wien, Dienstag, 10. Mai, Abends. Lom Flottenabtheilungscommandavten Linienschifftcapi- täu Wilhelm v. Tegrtthoff ist nachstehender tele graphischer Bericht von Helgoland am 0. Mai, 8 Uhr 45 Minuten Nachmittags, eingelangt: Ich war heute Vormittag auf de« Wege nach Kux- Haven, als mir in der Elbe die Nachricht zukam, es wären vor Helgoland drei dänische Fregatten -«seheu worden. Ich kehrte um, sah die drei Schiffe subost von Helgoland und griff sie au. Nach S'tzftüudiLem Gefecht war der Fockmast der Fre gatte „Schwarzenberg" in Braud gesteckt. Wir lagen gegen den Wind an, ich mutzte somit ab fallen, um dem Umsichgreifen des Feuers zu steuern, und machte den andern Schiffen Signale, dasselbe zu thun. Wir brachen daS Gefecht ab und anker ten unter Helgoland. Auf der Fregatte „Schwar zenberg" todt: Hauptmann Auditor Johann Klei nert und 3V M; schwer verwundet «egen 50 Mann, unter diesen Sercadet Gebhard Tnrkovtt». Auf Fregatte „Radetzky" todt: Sercadet Julius Belsky und 2 Mann; verwundet 22 Mann. Arbeiten noch, um den Brand zu löschen, Fockmast muß ge kappt werden. Dir drei dänischen Schiffe kreu zen zwischen hier und Elbemündung. Die Dünen dürften auch bedeutend verloren Haven, da sie uns nicht verfolgten. (Hiernach sind die Vcrlustangabrn in den nachfolgenden Telegrammen zu berichtigen. D.Rrd.) Hamburg, Dienstag, 10. Mai, Nachm 5Uhr-*) Aus Kuxbavrn wird telegraphisch gemeldet: Das österreichisch preußische Geschwader ist heute früh hierher zurückgrkommen, die Fregatte „Schwarzen berg" mit Verlust deS Fockmastes und deS Klüver baums, sowie mit sonstiger starker Beschädigung. Der Verlust deS GeschwaorrS betrügt dem Verneh men nach 170 Tobte und Verwundete. DaS Gefecht fand zwischen Helgoland und der Elbe statt. *) Wiederholt, weil nur in einem Theil der Auflage unserS gestrigen Blattes enthalten. Hamburg, Dienstag, 10. Mai, Abends. Hier ist rin ComitS zur Verpflegung der in dem ge strigen Seegefecht Verwundeten in Bildung begriffen. Rach einem Telegramm au» Kurhaven ist heute Nachmittag 4 Uhr der preußische Aviso dampfer „Adler" mit den schwer verwundeten Oesterreicheru nach hier abgegangen. Die zu Kux Haven erscheinende Zeitung hat folgende» Extrablatt veröffentlicht: Gestern Nach mittag hat südlich von Helgoland zwischen dem öster reichisch preußischen und dem dänischen Geschwader ein zweistündige» Seegefecht stattgrfuuven. Die Dänen, zum Rückzüge gezwungen, steuerten nord wärts, konnten aber, weil der Vordrrwast der Fre gatte „Schwarzenberg" in Brand geschossen war, von den alliirten Schiffen uicht nachdrücklich ver folgt werden. Der Verlust der Däneu ist unbe kannt. Der „Schwarzenberg" bat etwa 170 Tobte und Verwundete, unter den letzten viele schwer; auf dem „Radetzky" waren 5 Kampfunfähige, auf den preußischen Kanonenbooten keine. Die Mann schaften kämpften mit außerordentlicher Bravour betreffe, so ist es erlaubt zu glauben, daß derselbe nun eine friedliche Lösung finden werde. Ich kaun nicht glauben, daß die in London vereinigten Groß mächte kein Resultat erzielen werden; ich ziehe e» vor zu hoffen, al» mich den trüben pessimistischen Voraussagungen Berrirr'S anzuschlirßen. London, Mittwoch, 11 Mai. Nack den neue sten Berichten au» New Uork rücken die Eonfö- drrlrten vor, um das Eorp» Lee » zu verstärken zu einem Angriffe auf den uniouiftischen General Grant. Der Senat zu Washington bewilligte die Er höhung der Eingangtzölle um 50 Procent auf SO - Tage. (Das Repräsentantenhaus hatte die gleiche Er höhung ebenfalls bis zum 1. Juli beschlossen.) Wechsel cour» 107, Goldagio 70, Baumwolle 83A. Drrildrn, 11. Mai. Die „Autographische Frankfurter Korre spondenz" vom 6. Mai brachte folgende (von der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" vom 7. Mai wieder- --gegebene) Mittheilung: „In seiner durch die „Kölnische Zeitung" veröffentlichten Depesche vom 7. April an den österreichischen Bundestagsge sandten bat bekanntlich Gras Rechderg dem Bundestage neuer Vings die Befugniß abgesprochen, einen Anerkennungsbcschluh zu Gunsten der Augustenburgischen Erbfolge zu fassen. Der Bund soll nur zu der „Forderung" berechtigt sein, daß die Ansprüche der Prätendenten, welche daS (sür Schleswig-Holstein notorisch nicht ttlstirende!) Thronsolgegesetz von 1853 ansechten, „in ir gend einer richterlichen oder schiedsrichterlichen Form" zum Aus- - trag gebracht werden. Wir erfahren jetzt, daß um dieselbe Zeit Graf Rechberg in München die Wahl des Barons v. d. Psordten " zum Eonserenjbevollmächtigten angcboten hat, sofern man sich - förmlich verpflichten wolle, von der Anerkennung Friedrich s V111. abzuftehen. Daraus konnte die bayersche Regierung, die ja in der Theorie ungemein correct ist, begreiflich nicht eingehen. In folge dessen erhielt Freiherr v. Beust die österreichische Stimme, und es wäre nun erwünscht, aus dem Munde des „Dresdner Journals" die bestimmte Erklärung zu vernehmen, daß eine ähn liche Bedingung von österreichischer seile in Dresden nicht ge stellt, jedrnsalls aber nicht angenommen worden sei." Wir sind von London aus ermächtigt worden, zu er klären, daß Herrn v. Beust von keiner Seit« die Zumuthung einer Bedingung gemacht worden ist. uud Todesverachtung. Die Schnelligkeit der preu- ' Oiletzan-KLN-nLnboat« uud hie LortiMtchkrir. ihrer ei, Geschütze bewährte sich auf da» Glänzendste. Ein Die Donaufürstenthümer — schreibt der „Bot schafter" — nehmen in diesem Augenblicke die ernsteste Aufmerksamkeit Europas und vor Allem Oesterreichs in Anspruch. ES muß Viele- faul sein in dem ProtectionS- lande deS Pariser Kongresses von 1856, wenn man nach verschiedenen Anzeichen urtheilen darf. Die Nachbarstaa ten -Oesterreich und Rußland sind in dem Maße beun ruhigt, daß jeder derselben seine Grenzen mit eknem Mi- litärcordon zu schützen unternimmt; eine europäische Konferenz in Konstantinopel ist bemüht, Ordnung in die Wirrnisse zu bringen, welche in den Fürstentümern hier zusammengrtretener Comit» zur Pflege der Verwundeten findet bei den Mitbürgern durch An erbietungen aller Art die thätigfte Unterstützung Schleswig, DienStag, 10. Mai. (Ueber Berlin.) Da» heutig« Verordnungsblatt sür da» Herzog- thum Schleswig enthält eine Verfügung ter Ct- vilcomwiffar«, durch welche für WirShardt die deutsche Sprache al» Sckul- und Kirchensprache eingrfübrt wird, da die» fast einstimmiger Wunsch der Be völkerung sei; für Tendern gilt nach nunmehriger sorgfältiger Untersuchung in Urbereivstimmung mit d«n Wünschen drrBevölkrrung ebenfalls die brutsche Sprache, doch sollen in den Mittelklassen wöchnit- lich 4 Stunden in dänischer Sprach: gegeben wer den. — Die „LestschleSvigöke Ttdenbe" ist ver boten wordrn. Pari», Mittwoch, 11. Mai. Im gesetzgeben den Körper äußerte gestern in seiner Rede über daS Budget Staatsminister Rouher u. A.: Der Friede ruhe heute auf ernsthaften Garantien. Er (der Minister) wiederhole mit dem Drputirten Bcr- rier M, daß der Friede in der Hand Frankreichs liege und daß Frankreich über seine Grenzen nur hin- au-grhen werde, um seine Ehre zu vrrthridigen. Was den traurigen Konflikt im Nordea Europa» herrschen, während in Bukarest Alles geschieht, um die Unordnung in Permanenz zu erhalten und das mit mo dernen Formen umhüllte, aber innerlich in seinen socia len und politischen Faktoren rohe und barbarische Staats wesen, gänzlich zu zerrütten. Gegenwärtig wüthct der heftigste Streit zwischen der Regierung des Fürsten und der Kammer. Der Pariser Kongreß hat in dem 46. Ar tikel der Convention eine Verbesserung deS Looses der Bauern im Wege der inner» Gesetzgebung beschlossen. Das jetzige rumänische Ministerium Kogolnitschano, das aus radikalen, dem französischen Einflüsse ergebenen Männern besteht, hat der Kammer ein Ruralgesetz vor gelegt, welches den an die Scholle gefesselten Bauer in das Eigenthum von Grund und Boden einzusetzen be stimmt ist. Die Sympathien der Studenten begleiten das Ministerium. Aber die besitzenden Klassen, von welchen die Kammer nach den Beschlüssen des Pariser Kongresses gewählt, schlecken vor dem Ruralgesetze zurück und wollen diese folgenschwerste Umwälzung in den Besitzverhältnissen nicht überstürzen. Der Gesetzentwurf wurde daher die Veranlassung, daß die Kammer dem Ministerium frisch weg ein Mißtrauensvotum erthciltc. Statt aber mit dem Rücktritte oder mit der Kammerauflösung, antwortet das Feuilleton. Urher beu arabischen Hi«mel»globu» i« könlgl. mathematischen Salon zn Dr«»drn. Werke der Kunst und Wissenschaft aus der Vorzeit verdienen umsomehr die Beachtung der Nachwelt, je ge bildeter da- Volk war, dem sie angrhören, und werden, auch wenn die Wissenschaft seitdem fortgeschritten ist, immer ein willkommener Beitrag zur Kulturgeschichte und für jeden wissenschaftlichen Mann von Interesse sein. Der königl. mathemathische Salon zu Dresden besitzt ein solche» Denkmal der Vorzeit in einem arabischen Him melsglobus. Unter den Wissenschaften, welche die Ara ber zu einer Zeit, wo sie anderwärts verbannt waren, gastfreundlich aufnahmen, ist besonder- die Astronomie mit besonderer Vorliebe von ihnen gepflegt worden, und wir wissen, daß selbst Griechen, wie Ehioniade» auS Kon stantinopel im 13. Jahrhundert, um Astronomie zu stu- dir««, sich nach Persien begaben, wo mit arabischer Herr schaft auch arabische Wissenschaft Eingang gefunden und tiefe Wurzel gefaßt hatte. Die erste Regung nach wissen schaftlichen Bestrebungen unter den Arabern zeigte sich in der zweiten Hälfte deS 8. Jahrhundert» christlicher Zeitrechnung, al» die Abbasidrn da» Chalifat in Besitz genommen und nach beendigten Kriegen nicht nur selbst eifrige Verehrer der Wissenschaften waren, sondern auch durch Uebersrtzungrn griechischer Werke über Arzneikund«, Philosophie, Mathematik und Astronomie zu deren Be förderung kräftig beitrugrn. Unter allen Fürsten jener Dynastie aber verdient der Chalif Abdalla Almamun, der Sohn Harun Alraschid'S, «in« besondere Erwähnung al» Derjenige, welcher sich um die Wissenschaften i« Allge meinen und besonder» um di« Astronomie verdirnt gr- «acht hat. Bagdad, die Hauptstadt, »ar unter ihm der Sammelplatz der damals ausgezeichnetste« Mathematiker und Astronomen, und wir sehen von jener Zeit an in den verschiedenen Thcilen des Reiches eine Reihe von Gelehrten auftreten, unter denen die folgenden als Astro nomen ihre Namen unsterblich gemacht Haien: Ahmed Ibn Kethir aus Fergana in der Bucharei, im 9. Jahr hundert; Mohammed Ibn Dschaber Ibn Senan Abu Ab dalla au» Battan, einem Flecken bei Harran in Meso potamien (^Idalognius) am Ende des 9. und Anfänge des 10. Jahrhundert ; Abdelrahman Ibn Omar Ibn Mo hammed Ibn Sahl Abu'lhasan mit dem Beinamen Al- sufi au» Alret im persischen Irak oder dem sogenann ten GebtrgSlande, Belad-aldschebal, in der Mitte des 10. Jahrhundert»; der al» Astronom des Fathemiten Hakem zu Kahira angrstellt« Abu'lhasan Ali Ibn Abdelrahman Ibn Ahmed Ibn Junis am Ende des 10. und Anfänge deS 11. Jahrhundert; Zakarijja Ibn Mohammed Ibn Mahmud au» der in dem eben genannten Gebirgslande im Süden des kaspischrn Meere» gelegenen Stadt Kazwin, im 13 Jahrhundert, und sein in jedem Theile arabischer Wissenschaft ausgezeichneter Zeitgenosse, Mohammed Ibn Hasan Nasireddin aus Thu» in Chorasan. Dem Bei spiele de» Chalisen Abdalla Almamun folgten die Für sten, die aus den Trümmern de» Chalifat» ein neue» Reich gegründet hatten. Im 13. Jahrhundert lud der Mongolenfürst Holagu, mit dem Beinamen Jlchan, ein Enkel Dschingizchans, dir berühmtesten Astronomen seiner Zeit nach Maraga, einer Stadt in der persischen Pro vinz Adhrrbeidschan, rin, um auf einer von ihm daselbst erbauten Sternwarte Beobachtungen anzustellen, denen die noch vorhandenen, nach dem Mogolenfürsten benann ten ilchanischen Tafeln ihren Ursprung verdanken. Ein anderer Fürst desselben Stammes, Mohammed Taragai «in Enkel Tamerlan », der große Fürst, Ulug Beg, gr« nannt, welcher über di« Länder die-seit» und jenseit» de» Dfchathun (Oaa») herrschte, und dem nach dem Zeugnisse Aller kein Fürst an Gelehrsamkeit glcichgckommen, ist der Verfasser der astronomischen Tafeln, die unter dem Titel der königlichen Tafeln bekannt sind. Daß die Araber schon in den frühesten Zeiten, durch einen unbewölkten heitern Himmel zur Betrachtung des selben ungezogen, Kenntniß von den Sternen gehabt ha ben, geht schon daraus hervor, daß sie dieselben göttlich verehrten. Als Wissenschaft, immer aber in Verbindung mit Sterndeuterti, wurde die Astronomie von ihnen erst getrieben, nachdem das Werk deS Claudius Ptolomäu» L/vr-rtzir auf Veranlassung des Chalifen Harun Alraschid, eines Zeitgenossen Karl's des Großen, unter dem Namen Almageste auS dem Griechischen in» Ara bische übersetzt worden war. Von jener Zeit an scheinen die Araber zur Versinnlichung der himmlischen Bewegun gen auch Himmelsgloben verfertigt zu haben. An grie chischen Mustern fehlte e» nicht, und noch im Jahre 1043 soll eine solche von PtolomäuS selbst auS Bronze ver fertigte Himmclskugel in der Bibliothek zu Kahira vor handen gewesen sein. Leider aber sind nur wenige die ser Denkmäler der Kunst und Wissenschaft auf unsre Zeiten gekommen, wovon der Grund hauptsächlich darin zu suchen zu sein scheint, daß sie meisten» au» edlem Metall waren und daher dasselbe Schicksal mit dem be rühmten silbernen Erdglobus deS Königs Roger von Si- ctlien getheilt haben, welchen der Sherif Edrist beschrie ben hat. Außer der Dresdner sind nur noch drei der gleichen Himmelskugeln bekannt und wahrscheinlich die einzigen noch vorhandenen, die älteste vom Jahre 1225 im Museum de» Cardinal» Borgia zu Velletri, der zweite vom Jahre 1275 im Besitz der königlichen asiatischen Ge sellschaft von Großbritannien und Irland, der dritte in der kaiserlichen Bibliothek zu Pari» von ungewissem Al ter. Auch der Dresdner Globu» enthält keine Jahres zahl; auf der nördliche» Hemisphäre aber liest man zwi- Ministerium mit der Vorlage eines neuen Wahlgesetzes, welches fast das 8uN>sgv uairorset in den Donaufürflen- thümern einsetzen will, indem jeder 25jährige Rumäne, der lesen und schreiben kann und in den Landgemeinden 48 Piaster, d. i. 4'/^ Gulden ö. W., in den Stadtge- meinden 80 bis 110 Piaster Steuer zahlt, Wähler sein soll, d. h. nach dem indirekten Wahlmodus einen Wahl mann wählen kann. Directe Wähler sind Diejenigen, welche 4 Ducaten Steuer zahlen und lesen und schreiben können, ferner die Pfarrer, Doktoren und Licentiaten, Advocaten, Ingenieure und Architekten, endlich die pen- stonirten StaatSdiener vom Militär oder Civil, wenn sie eine Pension von 3000 Piaster jährlich empfangen. Je hundert indirekte Wähler wählen einen directen Wäh ler. Um als Deputirter in die gestygebende Kammer ge wählt zu werden, muß man blos indirekter Wähler in einer Landgemeinde sein, das Alter von 30 Jahren ha ben und schreiben und lesen können. (!) Was ein solches Gesetz in Rumänien besagen will, ist aus dem Inhalte zu entnehmen. Der rohe Plebs soll zum politischen Fac tor erhoben werden. Die Kammer, welche jetzt vertagt ist, angeblich, um sich in den Wahlkreisen über die Stim mung der Bevölkerung zu unterrichten, in der That aber, weil sie der Regierung schon zu lästig geworden war, wird dieses Wahlgesetz nicht annehmen, und die Regierung droht sür diesen Fall mit einer Octroyirung, um sich durch die unzurechnungsfähigen Massen eine gefügige Kammer zu schaffen. Das sind die augenblicklichen in ner« Verhältnisse der Donaufürstenthümer. Dazu kommt noch eine große Gehässigkeit gegen Oesterreich, die sich in Chicanen und Gewaltakten gegen österreichische Unter« terlhanen kundgiebt, gegen welche die östericichische Re gierung mit energischen Reklamationen auszutreten ge zwungen ist Dazu kommt weiter, daß die Fürstenlhümer die große Herberge aller Revolutionäre sind und der Her bergsvater, Fürst Kusa, sie auf eine, ihrer Beschäftigung entsprechenden Weise zu verwenden sucht. Man sieht, die Verhältnisse sind total zerfahren, unregelmäßig und so beschaffen, daß geordnete Beziehungen zu dem halbsouve- ränen Tumulluantenstaate gar nicht möglich sind, bis nicht Europa das unvollkommene Werk von 1856 wie der aufnimmt und an der untern Donau eine bessere Ordnung schafft. Tagesgeschichte. Dresden, 11. Mai. Die Erste Kammer begann heute mit der speciellrn Berathung des Entwurfs einer bürgerlichen Proceßordnung. — Die Zweite Kammer beschäftigte sich mit der Berathung des Berichtes ihrer vierten Deputation über 17 Petitionen von Innungen und Jnnungsgrnofsen wegen Ausbesserung der ihnen für den Wegfall ihrer Berbietungsrechte gewährten Entschä digungen und wird dieselbe morgen ebenfalls fartsetzen. Wien, 9. Mai. (G.-C.) Auf Grund amtlicher Er hebungen, welche über den (in Nr. 104 erwähnten) Vor fall in Giurgewo gepflogen wurden, geht hervor, daß der walachische Gutsbesitzer Polichroniadi 45 Familien aus dem Banate zum Feldbau nach dem Dorfe Butschu- mcni berufen hatte und diesen von der Localbchördc in Giurgewo die Landung aus dem Grunde verwehrt wurde, weil die Stipulationen des mit denselben abgeschlossenen Contractes gegen die Bestimmungen des dortländijchen Colonisationsgesetzes verstießen, daß aber über diesfälllges Einschreiten des kaiserlichen Agenten in Bukarest den ge dachten Einwanderern sofort vollständige Schadloshaltung zugesichert wurde. — Die Nachricht der „Deutschen Allg. Ztg.", das bekannte Schreiben desPrinzen Napo leon an das Comitato-Veneto habe zu einem „kurzen, aber bedeutungsvollen" Meinungsaustausch zwischen Wien und Paris geführt, ist erfunden. Was die Bemerkung anlangt, daß die kais. französische Regierung sich „offen zu den in jenem Briefe nicdergclegten Ansichten und Wünschen bekennen müsse", wird es gut sein, daran zu erinnern, daß mündliche oder schriftliche Acußcrungen des Prinzen Napoleon schon längst aufgchört haben, Gegenstand einer Erörterung zwischen den Cabineten zu bilden. schcn dem Fuhrmann und dem großen Bären deutlich in schönen kufischen Schriftzügen, daß ein gewisser Moham med Ibn Mowajjad, mit dem Beinamen Aloredhi, der Künstler desselben gewesen ist. Diese Inschrift genügt, die Zeit der Entstehung des GloluS ziemlich annähernd zu bestimmen. ES wird nämlich in der Geschichte der Dynastien des Abu'lfaradsch und in dem geographischen Werke des Abu'lfeda der Vater des Künstlers, aus Da maskus gebürtig, unter den berühmten Mathematikern und Astronomen erwähnt, mit welchen der Mogolensürst Holagu zu Maraga astronomische Beobachtungen anstellte. Holagu starb im Jahre 1264. Wahrscheinlich war Mo hammed Aloredhi seinem Vater nach Maraga gefolgt und dadurch in den Stand gesetzt worden, einige Jahrzehnde später, vielleicht noch bet dessen Lebzeiten dieses schöne Kunstwerk herzustellen. Es würde demnach die Entste hung de» Globus an» Ende deS 13. Jahrhundert» zu sehen sein. Damit stimmt auch die Berechnung der Vorrückung de» Äquinoktialpunktes überein, welcher nach der noch jetzt giltigen Angabe de» oben genannten Mo hammed Ibn Hasan Nasireddin alle 70 Jahre einen Grad beträgt. Vergleicht man nun die Länge der Sterne auf dem Dresdner Globu» mit der in den astronomischen Tafeln det Ulug Beg, welche für da» Jahr 1437 christ licher Zeitrechnung bestimmt sind, so ergiebt sich ein Un terschied von durchschnittlich 2° 7' oder 148 Jahren, und diese 148 Jahre von 1437, dem Jahre, sür welche», wie wir oben gesagt haben, da» Sterncnverzrichniß des Ulug Beg berechnet ist, abgezogen, lassen da» Jahr der Entstehung de» Globu» übrig, nämlich 1289. (Schluß folgt.) Literatvr. Die Thier« de» Walde» von Brehm und Roßmäßlrr. Leipzig und Heidelberg, C. F. Winter- sche BrrlagShandlung. Die soeben erschienene 6. Lieferung de» wiederholt von un» empfohlenen Buche» enthält den
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