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Dresdner Journal : 25.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186503256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-25
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 25.03.1865
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V r<>. Sonnabend, den 25, März. cklibrliel,: 8 Vdlr. — io i lm ^aiiooö» 1 „ 1» „ „ luiU 1^ »»6 »loootUei» io vr—ä«! 1k> N«r. l 8»rwp«i»a- tNoLslo. «uoiiu.ro: 1 N^r. ' »edi»L iüoio, »nstratrnprelstr < »'ür ä.o Rollo» .io.r »—j>»Iteii«u 2«ll«: 1 «?r. Unter „Liox«»»llät" <U« L.il«: 2 ldxr. rrschev»«: r»»Iied, mit ä.r Sooo- ooä k'-i-rt»«., ^d.oä. mr ä«> kolL«ul«o DresimerAMMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18V5. Snseratrnamuch« lw«»»rti: t'». liooov.iirro», Oowmi«ioosr 6«. i)re»6u«r ^uurool»; ekcll^L, N Rbioit:», L. l^uoübii L-u»dar^ - Litov» II»L5»,b,iri.»e L Vouk-L«; L.rlio: l>»oi>rv.'sek(> öuuii- buu<ti., irbrxoi:»Lii'« Lure»u , »r.m.o: L. 8vuk.orr»j Lrsrb.u. i.oi >» birtxvl:«; kruoirkurt «. H.: Nu>.tiU., li^Io: korii: v. (28, ru« ei« bov, col«ll» ; kr»g: 1'll. Rulll-rco'» Luekk. r M.o^ vowptoir <1. K. Zirner /« ituox, kl.f.u.pl. 80",^ qrraurgrbrr: Lillig. Rlp.äitiuo ä«, vrs.äo.r ^llllrool», Orsieiio, idl.ri.ll.tr»».. No. 7. Abonnements« Einladung. Aus dat mit dem I. April d. I. beginnende neue vierteljährige Abonnement des „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts bei allen Postanstalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition angenommen. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich 1 Thlr. 15 Ngr.; im Auslände tritt Postzuschlag und Stempelge bühr hinzu. Wir ersuchen unsre geehrten Abonnenten, namentlich die im Auslande, ihre Bestellungen möglichst bald zu erneuern, damit keine Unterbrechung in der Zusendung des Blattes eintritt. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die JnsertionSgebühren werden im Jnseratentheile mit I Aar. für die ge spaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die JnsertionSgebühren vom I. April an auf » Ngr. pro Zelle sestgestellt. Königl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Thril. Dresden, 13. März. Se. Königliche Majestät ha ben zu genehmigen geruht, daß der Director der Straf anstalt zu Zwickau RegirrungSrath d'Alinge daS von Er. Durchlaucht dem Fürsten zu Schwarzburg-Rudol stadt ihm verliehene fürstliche Ehrenkreuz 2r. Classe an nehme und trage. Bekanntmachung, dir Eröffnung der Telegraphen-Vereinsstation Bautzen betreffend Zum Anschlüsse an die Linien des Deutsch - Oester- reichischen Telegraphenvcrein» ist in Bautzen eine Trlcgraphcnvereinsstation errichtet worden, deren Eröffnung für die allgemeine telegraphische Correspon- denz am 1. April 1865 erfolgen soll. ES wird bei dieser Station voller Tagesdienst, d. h. täglich von Morgens 7 Uhr bis Abends 9 Uhr, statt finden und bei dem Betriebe daS Reglement für die tele graphische Correspondcnz im Deutsch - Oesterreichischen Telegraphen-Vereine, sowie für den inneren telegraphi schen Verkehr im Bereiche der königlich sächsischen Staats und Eisenbahrtelcgraphenlinien vom 18. August 1863, welches auf allen Elationen käuflich zu erlangen ist, An wendung leiden. Dresden, am 16. März 1865. Finanz - Ministerium. Krhr. v. Kriesen. Schreiner. Nichtamtlicher Theil Uebersicht. Telegraphische Nachrichten Zeituugsschau. (Frankfurter Journal. — Weser-Ztg. Kölnische Ztg. — Elberfelder Zig. — Hamb. Börsen- Halle. — Schlesische Ztg. — Presse.) Tagr-geschichte. Wien: Kammerverhandlungen. Meri- canische Orden. — Prag: Reform der Realschulen. Lemberg: Verhaftung. — Prsth: Die Rumänen u. der serbische Kongreß. — Triest: Admiral Lewar- towSki f. Berlin: Kammerverhandlungen. Hoher Be such. Die Jubelfeier der Rheinprovinz. Ranke in den Adelsstand erhoben. — Paris: Trlegraphencongreß. Eapitulation von Montevideo. Vom gesetzgebenden Körper. — AuS dem Haag: Kammrrverhandlungen über die Maßregeln auf Java. — Turin: Reorga nisation des MarincministeriumS. Kammerverhand» lungen. — London: Das Urtheil gegen den Bischof von Natal. — New-Bork: Vermischtes.— Mexico: Ankunft des englischen Gesandten. Schlrtwig-Holstein. (Mißbrauch deS AmtssiegelS der obersten Civilbchörd«. Zur Flaggenfrage. Eintritt in preußische Militärdienste gestattet.) Innere Angelegenheiten. (Zur Sclbstvrrwaltungs frage.) Beilage. Vrovinzialllnchtiiükka. (Leipzig. Plauen. Löbau.) Statistik unb LelkSwirthschaft. (Die sächsischen Ei ¬ senbahnen im Jahre 1864.) Feuilleton. Dresden, 24. März. Das gestrige große Concert des Herrn Concertmeisters I. Lauterbach mit Unter stützung der k. Kapelle unter Direktion des Herrn Hof kapellmeisters vr. Rietz gehörte zu den glänzendsten Virtuo- senconcerten der Saison sowohl durch die gegebenen Lei stungen, als durch die zahlreiche warme Theilnahme de» Publikums. Der Concertgeber wiederholte seine meister hafte Ausführung deS Beethoven'schen ViolinconcertS, die in der günstiger« Räumlichkeit deS Saale» noch reichere» Kolorit und innere Begeistigung des Tone» ent faltete, bewährte noch, in einem Adagio von Spohr (auS dem 9. Eoncert) die einfach empfindung-volle Schön heit seine» CanttlenvortrageS, und in einer eigenen bril lanten und geschmackvollen Phantasie über Thema von Rossini seine vollendete virtuose Technik. Reichster Bei fall wurde seinen wahrhaft künstlerischen Leistungen zu Thetl. Fräul. Alv»lebrn fang mit höchst lob«n»werthem Gelingen eine Arie der Donna Anna (Briefarir) auS „Don Juan", und die Arie mit zwei Flöte» au- dem „Feldlager in Schlesien" von Mrtzerberr. Der Vortrag der letzter« war musikalisch musterhaft, voll anmuthigrr Wirkung durch leicht« Ansprache und Klangretz der Stimme »nd durch Loneinigung in dem baroken Wechselspiel mit den zwei Flöten, deren Partien von den Herren Kam mermusikern Fürstenau und Meine! vorzüglich au«- grführt wurden. Herr Scarta rffectuirte mit Fr. Schu bert'» „Wanderer" und einem Lied von T. W. Nau mann. Sein« markige Baßstimme besitzt sehr bildungs fähige Biegsamkeit und ModulationSfähigkeit, wofür dem Sänger nur noch fertig« und tm Berhältniß der Ton stärke sichere Beherrschung fehlt. Endlich drbütirte die EingesandteS, Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 24. März, Vormittag». Der KriegSminister v. Roon hat an den Präsidenten Grabow ein Schreiben folgenden Inhalt» gerich tet: Durch einen Jmmediatvortrag bei Sr. Maj. dem Könige sei er abgehalten, in der heutigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses zu erscheinen, und stelle «r r» dem Präsidenten anheim, die Fort setzung der Berathuug de» Genrralbrricht» der Budgetcommisfion von der Tagesordnung abzu setzen, da er (der Kriegsminister) bei der gegenwär tigen Sachlage wünschen muffe, dieser Debatte per sönlich beiwohnen zu können. Präsident Grabow hat infolge dessen die Absetzung der fortgesetzten Berathuug deS GenrralberichtS vou der Tagesord nung ungeordnet London, Donnerstag, 23. März, RachtS. In der heutigen OberhauSfitzuug legte Earl Russell die Notifikation der Regierung der Bereinigten Staaten von Nordamerika, die Kündigung deS ReciprocitätSvertragS betreffend, vor und gab die Versicherung, die beiderseitigen Beziehungen ent hielten Nichts, was Besorgniß zu errege« geeignet wäre. Nordamerika sei zur Kündigung de» Trak tat» vollkommen berechtigt uud werde denselben vielleicht später mit Modifikationen erneuern. Das Unterbau- bewilligte in seiner heutigen Sitzung das Rrgiervngspostulat zur Befestigung Quebec» (in Kanada) mit 27L gegen W Stimme«. Kord Palmerston sprach sich bezüglich der Erhal tung de» Frieden» zuversichtlich auS. Der König der Belgier ist hier ««gekommen Triest, Donnerstag, 23. März, Nachmittag». Die Uebrrlandpost hat Nachrichten au» Kalkutta bis zum 24. Februar und auS Bombay bi» zum 28. Februar gebracht. Die Engländer find in Bhutan bei Dewangiri mit starkem Verluste zu- rückgeschlagrn worden. Reue Verstärkungen wur den aus den Kriegsschauplatz beordert. Deu Ober befehl hat Brigadegeneral Tomb» erhalten. Die Russen haben ihre Eroberungen in Kho- kand so wert ausgedehnt, daß der Khan fast nur auf seine Hauptstadt beschränkt ist. Die Levantepost hat Nachrichten auS Athen bi» zum 18. Mürz überbracht. Gerüchte vou be vorstehenden neuen Aenderungen im Ministerium waren im Umlauf. Wegen der herrschenden Auf regung und au» Besorgnis vor Ruhrstörungen durchziehen starke Patrouillen die Stadt. Da» Militär ist in den Easernen consignirt. Die Pro vinzen sind ruhig. Die Nachrichten au» Konstantinopel gehen gleichfalls bi» zum 18. März. Khurschid Pascha war in einer Mission bezüglich de» Suezcanal» an» Alexandrien ringrtroffrn; die Pforte will je doch die Entscheidung biS zur Rückkehr de» eng lischen Botschafter», Sir H. Bulwer, verschieben. Der Bericht OSmav-Pascha» lautete für Herrn v. Leffep» ungünstig. Pianistin Fräul. Anna Schloß mit bestem Erfolge vor dem hiesigen Publicum durch Ausführung de» Rondo brillant ks-äur von Mendelssohn mit Orchester, de» Notturno von Chopin vea «lur op. 27 uud des Perpe tuum mobile von K. M. v. Weber. Die junge Spielerin be kundete eine recht anrrkennrnswerthe gewandte Technik, na mentlich auch ein kräftiges Toucher und fest markirte Rhythmik und einen musikalisch sorgfältig durchgrbildeten Vortrag, der besonder- im Rondo mit Orchester wohl verdienten Beifall fand. Eingelrttet wurde da» Eoncert durch die treffliche Vorführung der TituSouvertüre von Mozart. C. Banck, Circu» Renz. Gestern (Donnerstag) hat Director Renz mit seiner Gesellschaft die erste Vorstellung gegeben, nachdem er mit telst Separattrains am 22. Nachmittags hier eingetroffen war. Man kann wohl sagen, daß dessen Eintreffen in vielen Kreisen mit Spannung entgegen gesehen worden war, zumal wir in der längern Zwischenzeit, in welcher Herr Director Renz Dresden nicht berührt hat, in Bezug auf CircuSgrnüsse nicht verwöhnt worden sind. Herr Renz wird hiervon auf der einen Seite den Vortheil haben, al» dir Leistungen seiner Gesellschaft schon an sich vorteilhaft gegen die von Suhr u. s. w. abstechen wer den, andernthril» aber ist durch die lange Zeit, während welcher man wahrhaft Gute« im EircuS zu sehen, keine Gelegenheit gehabt hat, die Neigung zum CircuSbesuche im großen Publicum geringer geworden. Einen Beweis der Wahrheit unsrer Behauptung lieferte der -estrige Abend, indem bei einer ersten Vorstellung trotz der be kannten Anziehung»kraft deS Namen» Renz da« Hau-, Logen und Sperrsitze ausgenommen, nur sehr mäßig gr füllt war, während sonst, wie man zu sagen pflegt, kein AuS Athen, 18. März, wird über Triest vom 24. März gemeldet, daß Braila» au» Korfu zum Minister de» »«»«artigen ernannt worden ist. Dresden, 24. März In der letzten Zeit zeigten sich die für die annerio- »istische Politik in der Herzogthümerangelegenheit mehr »der minder offen eintrrtcnden Blätter sehr in Anspruch genommen durch Nachrichten von einem mittelstaatlicher- ftits am Bunde cinzubringenden Anträge in der schles- wig holsteinschcn Angelegenheit. Es ist leicht zu begrei fen, daß ein derartiger Antrag den genannten Partei blättern kein Vergnügen bereitet, und somit kann es nicht Wunder nehmen, daß Blätter, wie die „Kölnische Ztg.", die „Weser-Ztg.", die „Hamburger Börsen-Ztg.", die „Schlesische Ztg.", daS „Frankfurter Journal" und a. m. schon im Voraus Partei dagegen ergreifen. Wenn sie freilich so viele Nachrichten verbreiten, welche darauf ab zielen, den Antrag als ein harmloses, die annerionistische Politik nicht beeinträchtigendes Experiment erscheinen zu lassen; wenn sie zu diesem Behufe bald aus Wien, bald aus München und Stuttgart, bald aus Berlin zu mel den wissen, daß Oesterreich den Antrag abweise, daß Hr. V.d.Pfordten mit dem preußischen Anschlußplan einverstan den, daß Hr. v.Varnbühler keine „großePolitik" treiben wolle und daß man in Berlin bereits eine Antwort bereit habe, Welche mit der preußischen Depesche zur Zeit deS Abzugs der BundcStruppen aus den Herzogihümcrn harmonire, so muß man billigerweise nur fragen, weshalb die Blät ter täglich der Sache noch so großes Interesse abgewin- nen können. Sollte dieser Widerspruch nicht doch durch «ine heimliche Beunruhigung zu erklären sein, die um so gewissrr sich geltend macht, wenn die Blätter wissen, daß itztt oben berührten Nachrichten nicht au» lautern Quel len stammen? Um unsern Lesern einige kleine Proben der Haltung jener Blätter zu geben, mögen hier nachfol gende Aeußerungen derselben Platz finden. Das jetzt entschieden annrrionistisch auftretcnde „Frankfurter Journal" schreibt aus Berlin: „Dem AuSgang der Verhandlungen über einen am Bundestag in der schlcs- wig-holsteinschen Angelegenheit zu stellenden Antrag sieht man hier mit großer Gemüthsruhe entgegen und meint, daß wenig dabet herauskommen und daß man sich sicher lich hüten werde, ihm eine feindlich gegen Preußen ge richtete Spitze zu geben. Oesterreich wird nicht einigen mittelstaatlichen Staatsmännern zu Liebe mit Preußen brechen, denn man weiß in Wien recht gut, daß ein Hin neigen zu ihren Tendenzen der Freundschaft mit dem Berliner Hofe ein Ende machen und nicht ohne Folgen bleiben würde. In Bayern findet Hr. v. d. Pfordten, wie aus sehr guter Quelle versichert wird, die Forderun gen Preußens gar nicht übertrieben, und sucht nur nach einem Mittel, für den Bundestag irgend «ine Formel der Mitwirkung zu finden. Hannover gicbt zu, daß dem Bunde kein Recht zusteht, sich in die Verhandlungen zwi schen den beiden deutschen Großmächten, die sich im fak tischen Besitz der Herzogthümcr befinden, vor erfolgtem Abschluß und bevor ihnen das Ergebniß derselben vor gelegt werde, einzumischcn ... Da sich auck Württemberg sehr zurückhaltend zeigt, bleibt eigentlich nur noch Herr v.Beust mit seinem unvertilgbaren Groll auf dcmSchauplatz." Achnlich, nur noch etwas naturwüchsiger, schreibt ein Berliner der „Weser-Zeitung: „Sie können denken, daß man sich wegen des Geklappers, welches Sachsen und Bayern demnächst am Bunde erheben wollen, hier Apfel zur Erde konnte. Hoffen wir, daß es Herrn Renz durch seine Leistungen gelingen werde, sich wiederum in die völlige Gunst deS Publikums zu fitzen, und während der allerdings für eine Residenz und zwar nach so lan ger Abwesenheit wohl etwas karg bemessenen Zeit seines Hierseins jeden Abend ein volles Haus zu haben. Die Gesellschaft des Herrn Renz anlangend, so sind viel neue, bis jetzt unbekannte Elemente in dieselbe gekommen, wäh rend man auch bekannte Namen unter den Mitgliedern wirdersindet. Den Stall anlangend, so hat Herr Renz nicht weniger als 104 Pferde mitgebracht, gewiß eine recht respektable Zahl. Unter den Schul- und in Frei heit drrssirten Pferden werden die Liebhaber einige ver missen: Emir, der »ft mit NeguS bewunderte Schimmel hengst, und Almansor sind tobt, die edle Schimmelstute ArabeSka ist zum Nutzen der künftigen Pferdegeneration in ein Gestüt gekommen, und Macdonalv — Trakehner Schimmelhrngst — ist auch nicht mehr vorhanden. Da gegen finden sich noch eine Menge alter Bekannter; unter den Schulpferden z. B. Elbrdaby, Blücher, Lady Bird, Abdallah u. s. w., unter den in Freiheit drrssirten der Liebling der Damenwelt, Blondel, Negus, und selbst der alte Feuerwerker Ali. So kann man denn mit Recht genußreichen Abenden im CircuS Renz entgegen sehen. Die erste Vorstellung selbst anlangend, so trug dieselbe bei aller Vortrefflichleit, doch einige Spuren von Reise ermüdung an sich, we-halb wir unterlassen wollen, be reit» heute auf specielle Leistungen näher einzugrhcn. Wir behalten unS die- auf spätere Zeiten vor. Nur vier Piecen de» gut arrangirtrn Programm» haben wir rüh mend hervorzuhrbrn; und zwar vor Allem da» gleichzei tig« Vorführen vier in Freiheit drrsfirter arabischer, bild schöner Hengste feiten de» Herrn Renz, ferner Herrn Al fred Moffatt mit seinen zwei drrssirten Elephanten, Hrn. D. Richards mit seinem Pferde Emperor und endlich die wenig Sorge macht. Wenn diese Regierungen an ihrer bisherigen Blamage nicht genug haben, so bleibt e- ihnen unverwehrt, sie noch zu häufen." Ein Korrespondent „von Wien" meint in demselben Blatte: „Unsrer Mei nung nach dürfte diese ganze AntragSgrschichte Oester reich ungelegener und unbequemer gekommen sein, als sie Preußen werden kann." An einer andern Stelle fällt derselbe Korrespondent freilich etwas auS der Rolle, wenn er ausruft: „Die Lösung der schleswig-holsteinschen Frage erfolgt au dem Tage, wo man in Berlin sich stark ge nug fühlt, die östcrreichschc Brigade die Wege der Bun- deStruppen wandeln zu lassen." Die „Kölnische Zei tung" schreibt u. A.: „Ob der beabsichtigte Antrag Bayerns am Bunde eine Mehrheit erhalten wird, scheint selbst dann zweifelhaft, wenn sein Inhalt auf da- be scheidene Maß einer dringenden Erkundigung über den gegenwärtigen Stand der Erbfolgefrage sich beschränken sollte." Der „Elberfelder Zeitung" (einem Preß- büreaublatt) berichtet man: „Während nämlich die Luft voller Gerüchte ist von großen Operationen am Bunde, welche die Mittelstaaten gegen Preußen im Schilde füh ren, soll Herr v. d. Pfordten gerade in jüngster Zeit in einer Weife sich geäußert haben, welche nicht» weniger al» ein Sturmlausen gegen Preußen indicirt. Der bayersche Premierminister hat sich nämlich über die bekannten preu ßischen Forderungen in höchst maßvoller und versöhn licher Weise ausgesprochen, dieselben keineswegs princi« piell verworfen, sondern seine Stellung zu ihnen so be zeichnet, daß eine Verständigung ganz und gar innerhalb der Grenzen der Möglichkeit liegen würde. — Der Berli ner Korrespondent der Hamburger „Börsen-Halle" schreibt: „Die bayersche Politik soll keineswegs ein solche» Sturmlaufen gegen Preußen inviciren, wie man es nach den letzten Nachrichten noch ziemlich allgemein angenom men hat. Es hat sich vielmehr Herr v. d. Pfordten in jüngster Zeit über die preußischen Forderungen in der Herzogthümerfrage auf eine höchst gemäßigte Weise aus gesprochen und jene Forderungen keineswegs principtell von der Hand gewiesen, sondern seine Stellung zu denselben in Umrissen bezeichnet, welche die Möglich keit einer Verständigung ganz und gar nicht auSschlie« ßen. Um so mehr hat man hier ohne Zweifel allen Grund, etwaigen Schritten der Mittelstaaten am Bunde mit dem Gefühle großer Beruhigung entgegen zu sehen." Jndeß sieht der diese Preßmaschinerie leitende Geist ein, daß Alles nichts helfen wird, daß die Versuche, Oesterreich zurückzuscheuchen, sowie die den Antrag stellenden Mittel staaten zu entzweien, fehl schlagen und der Antrag doch gestellt, ja allen seinen Weissagungen zuwider Anklang am Bunde finden möchte. Auf diesen Fall bezieht sich folgende Berliner Drohung der „Schlesischen Zeitung": „Kommt cs übrigens zu dem Anträge, so ist die Ant wort Preußens nach dessen bisherigen Kundgebungen un schwer vorherzusehen. Eine einfache in ihrer Wirkung harmlose Interpellation würde durch den Hinweis auf die Sachlage sich bald erledigen. Irgend ein Antrag aber, der die Kompetenz des Bundes überschreiten würde, er hielte ohne Zweifel.diejenige Antwort, welche die preu ßischen Depeschen zur Zeit, als die Bundestruppen die Herzogtümer räumten, schon gleichsam vorgezeichnct hatten. Preußen würde erklären, daß Bundesverträge, die von den Mittelstaaten nicht geachtet würden, auch für Preußen nicht mehr existirtcn. Die Mittelstaaten sind darüber auch schon sicherlich seit geraumer Zeit im Klaren. ES wird daher wohl nur ein nichtssagender Antrag in Frank wahrhaft enormen Leistungen der drei Brüder Mariani am Trapez und in der höhern Gymnastik. Die hier noch unbekannte Schulreiterin Fräul. Konstanze Chiarini ge winnt hoffentlich bei näherer Bekanntschaft, gestern schie nen uns Reiterin und Pferd — Monte Christo — in vielen Punkten noch nicht recht einig zu sein. Vorzüg lich machte cs einen wenig angenehmen Eindruck, daß Monte Christo, auch wenn er auf die rechte Hind ge ritten wurde, konsequent in Kopfstellung links beharrte. Doch sind wir überzeugt, daß der Grund hiervon nur in Zufälligkeiten gelegen haben mag, und daß wir heute Abend bereits Fräul. Chiarini al- ferme Schulreiterin kennen zu lernen Gelegenheit haben werden. —o. * Unser berühmter LandSmann, Professor vr. Ti- schendorf, der erst vor wenig Wochen von der Uni versität Cambridge zum vocior juria creirt worden ist, hat vor einigen Tagen die gleiche Auszeichnung von der Universität Orford erhalten, indem ihn dort der be rühmte Theolog vr. Pusry zum vorior ok viril (vooior juria cirili,) vorschlug, im Hinblick auf die großen Verdienste, die sich Tischrndorf um die biblische Kritik erworben. * Dir Wiener „Neue freie Presse" vom 19. März brachte auS der Feder von Alfred Meißner einen Auf satz: „U-ber deutsche SchriftstellermisSrr", in welchem die Honorarverhältniffe Gutzkow'» berührt sind. Di« Firma F. A. Brockhau» in Leipzig sieht sich durch diesen Aufsatz veranlaßt, eine Erklärung abzugeben, in welcher sie sagt: „Die unterzeichnete Firma erklärt hierdurch, daß die Angabe: Gutzkow habe für seine „Ritter vom Geiste" die Summe vsn 2000 Thlr. und für den „Zau berer von Rom" 3000 Thlr., somit für beide Romane rin Gesammthonorar von 5000 Thlr. erhalten, vollstän dig unrichtig ist. Da» Honorar für beide Romane
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