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Dresdner Journal : 12.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186404120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18640412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18640412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-12
- Monat1864-04
- Jahr1864
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- Dresdner Journal : 12.04.1864
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1884 DiniMg, dm i r. April ^§83 BerantwoMcher Redaete«: 3. G. Hartmanu. ^^Mertich, -w Maanschasttn du »n^-resyvr vo- dttdM -Ltzlor-ans mit vorzugsweise informativem Wirkungs- 'JahraaMn herbeizu,letzen sein werden. " welche» über alle da» füdifche Schulwesen in Un- Feuilleton garn betreffende Angelegenheiten Auskunft und Gutachten zu ertheilen hätte. Dieses Organ bestände aus 3 Rab binern und 4 Laieii nebst einem Secretär, der, sowie auch eines der sieben Mitglieder ständig in Pesth-Ofen wohnhaft sein müßte. Die übrigen würden zwei- bis dreimal jährlich sich in Pesth versammeln und die ihnen zugehendcn Geschäfte erledigen Die Oberleitung der Rab binerschule wäre diesem Centralorgan allein zu übertra gen. Die Mitglieder würden von Er. Majestät ernannt und, mit Ausnahme deS Secretärs, keinen firen Gehalt, sondern nur Rrisebauschalien aus dem Schulfonds er halten. Beim Schluß der Conferenz sprach sich der Prä sident über die Würde, den Ernst und di« praklische Rich tung, mit welcher diese Berathung von allen Mitgliedern geführt wurde, sowie über die dabei kundgegebene Loyali tät derselben mit besonderm Lobe aus. Triest, 9. April. (W Abdpst.) Se. Majestät der Kaiser ist heute früh !49 Uhr im besten Wohlsein mit Eeparathofzug in Miramar eingetroffrn. Mit demselben Zuge trafen um H9 Uhr in Triest ein: Ihre k. Hohei ten die Erzherzoge Rainer, Leopold, Wilhelm und Karl Salvator, Ihre Ercellenzen die Minister Graf Rechberg, v. Schmerling und Graf Esterhazy, Obersthofmarschall Graf Kuesstein, Hofkanzler v. Mazuranitsch und Vicehof- kanzlrr v. Karolyi. Mit dem Postzuge sind aus Italien heut« früh ringetroffen: Se. kais. Hoheit der Erzherzog Joseph und Ihre Ercellenzen Feldzeugmeister v. Benedek und Statthalter v. Toggenburg. — Se. k. k. apostolische Majestät hat um 10 Uhr den Feldzeugmeister v. Bene Nachricht, daß Se. Majestät allrrgnädigst dem Herrn v». Franz Schüfe lka die Rechtsfolgen seiner Vrrurthri- lung wegen eine» PreßvergehenS nachzusehen geruhten. , — Der „Hon" meldet, eS sei der auf der Fahrt nach Galacz begriffene kaiserliche Krirgsdampfer „Albrecht" vor cintgen Tagen bei Szendrö gelandet, ohne der serbischen Behörde vorher eine Anzeige da- »on gemacht und deren Erlaubniß zur Landung erhalten zu haben. Wegen dieser Verletzung ihres Terri torium» habe die serbische Regierung von der kaiser lichen Regierung Genugthuung verlangt. Dazu bemerkt die „Gen.-Eorr.„Der kaiserliche KriegSdampfer „Albrecht" ist eines der beiden Kriegsschiffe, welche Oesterreich gemäß der Anordnungen deS Pariser Con- grrsses von 1856 im schwarzen Meere stationiren läßt und befindet sich jetzt auf der Fahrt nach seinem Be stimmungsorte. Dabei kann selbstverständlich von einer Verletzung des serbischen Territorium- um so weniger di» Rede sein, als dir kaiserliche Regierung sich zu keiner Zeit da» Recht bestreiten ließ, noch bestreiten lassen «erd«, für die Fahrt ihrer Kauffahrteischiffe nach dem schwarzen Meere ihre natürliche Wasserstraße, die Donau, zu benutzen." Prag, 8. April. (W. Bl.) Gestern hielt der Aus schuß deS Prager k. k. bürgerlichen InfanteriecorpS eit« Sitzung ab, worin darüber debattirt wurde, ob im Cyrps das Commando in tschechischer Sprache ein geführt werden solle, oder nicht. Es ward durch Ku gelung abgestimmt. 34 Mitglieder des Ausschusses er klärten sich für die Berbehaltung des deutschen Com- mandos, 7 Mitglieder enthielten sich der Abstimmung und nur vier Mitglieder erklärten sich für das Com mando in tschechischer Sprache. Pesth, 7. April. (Botsch.) Die Berathungen der israelitischen Vertrauensmänner, betreffend das iLraelitische Unterrichtswesen Ungarns, wurden bereits beendet. ES wurden Anträge auf Errichtung von zwei Mustrrhauptschulrn und Aufbesserung der Lehrergehalte gepellt. DaS vom Herrn Steinhardt ausgearbeitete Ope- rat, betreffend daS Rabbinerseminar, wurde einstimmig angenommen. Für dieses Seminar wurde die ungarische Sprache theil» als UntrrrichtSgegenstand, theilS als Lehr- sprache für einzelne Fächer des Gymnasialunterrichts in Antrag gebracht. Sodann wurde ein Bolksschulgeseh und eine Instruction für die BezirkSschulinspectoren berathen. Di« Conferenz beantragte schließlich auch die Creirung eines unmittelbar der Statthalterei unterstehenden Cen- AuSgleichung und Versöhnung mit der Wirklichkeit der Gegenwart, die Liebe HelrnenS und Bernard's bietet das Mittel dazu. Da» sehr geschickt und geschmackvoll gemachte Stück, welche» seiner Zeit in Paris unter dem jetzigen Kaiser rin« erste Huldigung de» NapoleoniSmu» aus der Bühne war, ge hört zu den französischen Jntrigurnfpielen, in denen Scribe so Ausgezeichnete» leistete; seine Wirkung beruht natürlich nicht in der Handlung, sondern im Dialog und in der Charakteristik. Diese ist treffend und scharf gezeichnet, der Dialog dialektisch fein, geschmeidig und geistvoll pointirt auSgrarbeitet, die Entwickelung hebt sich in ruhiger Steigerung. Aber da» Gewebe der Jn- trigue ist wenig interessant, da» Wiedersptrl derselben weniger gedrängt, lebhaft, schlagfertig und glänzend in den Pointen, al« bei ähnlichen Arbeiten Scribe'». Diese Schwäch« de» Stücke», die» mattere, monotonere Colorit, welche« nur im letzten Acte völlig schwindet, könnte nur verdeckt werden durch gleichmäßig vorzügliche Leistungen in den Hauptpartirn, durch raschen Fluß de« Dialog», durchau» beherrschte» Spiel. Eine durchau» günstige Besetzung der beiden Jntrigantenrollrn war zur Zeit nicht möglich gewesen. Baronin Vaubert, die nur in Frau Bayer eine entsprechende Repräsentantin finden könnte, war von Fräulein Allram, Advocat DrLtour- nelle» von Herrn Meister übernommen worden. Bride hatten sich diesen, ihnen wenig paffenden Aufgaben mit ungemeinem Fleiße unterzogen und leisteten Anrrkennen»- wrrthe», im Einzelnen auch überraschend Gelingende», ohne jedoch ihr Bestreben mit seinem Resultate in «ün- schentwerth« Uebrrrinstimmung setzen zu können. Fräul. Ulrich stellte die Helene voll Feinheit, Reiz und inniger Wärme dar, und mit Ausnahme weniger flüch tiger Momente der Red« höchst natürlich. Herr Dett mar spielte den Brrnard sehr lobenswerth und maßvoll; tritt ?o«t 8tomp«lm»- der Sohn der Baronin wurde von Herrn Jauner gut gezeichnet. Der Marquis ist vom Verfasser vortrefflich charakterisirt. Trotz seiner altaristokratischcn Sinnesart und Schrullen, trotz seine» selbstsüchtigen Wohlgefühls im 6r,nck-»«ixn«or-Leben, ist er liebenswürdig durch seine Gutherzigkeit und Schwäche, durch die boaux reite» de» echten CavalierthumS, die er sich erhalten; er wird entschuldigt durch sein Alter, durch die behagliche Ge wohnheit seiner Lebensart, durch die noble Beschränkt heit seines Kopfe», die unerwarteten Combinationen und den Erscheinungen der neuen Zeit gegenüber in Dumm heit übergeht. In dieser Weise meisterhaft ausgeführt, gab Herr Marr «in Lebensbild, dessen Wahrheit und Natürlichkeit die Bühne vergessen ließ. Kein ungehöriger Zug stört in seiner Gestaltung, kein überflüssiger belastet sie, kein virtuoses Hervortreten beunruhigt unkünstlerisch die Einheit deS Zusammenspiel». Köstlich, von sprechend stem Ausdrucke war seine Mimik, vollendet erwies sich wieder die Freiheit und sichere Charakteristik seiner Rede, die Ungezwungenheit und feine Schattirung in den Accenten, die Ruhe und leben-volle Einfachheit seine» Spiel». Da» Stück war sehr geschmackvoll inscenirt. Im Zusammenspiele, wie in den Einzelnleistungen war an der theil» erlangten, theil» sichtbar erstrebten Prä- ciflon, Correctheit und Abrundung und an dem gut festgehaltenrn Grundtone der gern benutzte leitende Ein fluß de» Gaste» sehr wohl zu erkennen; gerade da eifrige, aufmerksame Bemühen um rin nicht gewöhnliche» Atel ergab natürlich manche fühlbare Befangenheit und damit einen zu langsamen, etwa» unsicher» Vortrag, wovon eine erreichte künstlerische Beherrschung indeß bald be freie« würde. Leider tfl da» Gastspiel Herrn Marr'S mit heute be» rrndet, aber r» bleibt der Wunsch, daß er unsre Bühn« nicht bloS al» Gast wirderbrtretrn möchte. »asrrawnallnahmr »»»»Lrlo: Lvtpit»! t'». «»»»vorurru», Oommioviooitr äe» 1>re»<l»sr louruul»; obsmi»,.: kk. t-:»-,!.«», L. Ivl-oxu; L-uadur, - Liu«,; ttnouvorxi» L v-rUn: Ouoi-ivo'ook« kncb- kooäl., liirtixLxxil'i Sromoo: L. 8cm.orrx; »roiwa: l.ori» 8rt«o^i«i kr»uLeurt ». N.: ituckb.; Uolo: ^tvovi- tttlxi», k»rt,: v. (28, in« äe boo, eok»n,); b'«. kuxi-icn'» Oiicbb.; Vi«»: Oomptoir <i. lc. VV'isuer Xoiruux, 8t«s»oipl. 887, Herausgeber: Köotgt. Dxpoäitio» Oroostver ^oaroal», vro^oa, Lturiomtr»«« di«. 7. dek, die Statthalter v. Toggenburg und Baron Keller»' perg, dann den Feldmarschallleutnant Hartung in be sonderer Audienz empfangen. Um 11 Uhr wurde der Staatsact über die Regelung der Agnatenrechte Sr. k. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Mar in Miramar voll zogen. Um 12 Uhr nahm Se. Majestät nebst den Erz herzogen, Ministern und Hoskanzlern das Drjeumr ein, worauf Allerhöchstderselbe um 1 Uhr mit Eeparathofzug die Rückreise nach Wien in Begleitung der Erzherzoge, der Minister Graf Rechberg und Graf Esterhazy antra ten. Feldzeugmeister v. Benedek begleitete Se. Majestät bis Laibach. — Die Abfahrt der mexikanischen Ma jestäten erfolgt Montag um 4 Nachmittags. Der Ver- waltung-rath des Llovd hat den Behörden und dem Publicum sechs Dampfer zur Begleitung zur Verfügung gestellt. (Vgl. die neuesten telegraphischen Nachr.) — (C. Oe. Z.) Bei der Ankunft de- Kaiser» in Miramar war eine ungeheure Menschenmenge von allen Seiten herbeigrströmt, der Morgen war herrlich, die Temperatur mild, Meer und Himmel glänzten im pracht vollsten Blau. Drei Fregatten, die „Novara", die ftan» zösische, „Themis" und die dacht „Phantasie" waren im Halbkreise aufgestellt und prangten in vollem Flaggen schmuck. Alle Matrosen hingen in den Raaen, Schiffs mannschaften aus dem Deck, die Kanoniere bei den Stücken. Als der Zug stgnalistrt wurde, gaben die Etrandbatte- rien Feuer, alle Schiffe erwiderten, noch einen Augen blick — der Zug hält. Se. Maj. der Kaiser stieg au»; der Erzherzog Ferdinand Mar, in AdmiralitLtSuniform mit entblößtem Haupte, empfängt ihn am Perron. Die beiden Brüder fielen einander in die Arme und küßten sich herzlichst, sichtlich in größter Bewegung. ll Berlin, 10. April. Ihre Majestäten der König und die Königin werden mit dem Ende d. M. Aller- höchstihre Sommerrestdenz nach Schloß Sanssouci ver legen, während Ihre königliche Hoheit die Kronprin zessin wahrscheinlich schon in der allernächsten Zeit nach dem neuen Palais bei Potsdam übersiedeln wird. So weit bis jetzt feststcht, werden die königlichen Prinzen mit Ausnahme des Fürsten von Hohenzollrrn, welcher sich zur Taufe seines Enkels nach Koblenz bezieht, bis zur Beendigung der Action auf dem Kriegsschauplätze verbleiben. — Meine Mittheilungen über die beabsich tigte Vermehrung der Artillerie auf dem Kriegsschauplatz« durch erneute Mobilisirungvon Festungscompagnien rc. haben sich bereit- bestätigt, heute will man hier auch von Verstärkungen der Infanterie auf dem Kriegsschau plätze wissen, cs heißt: die in Berlin garnisonirendrn Garderegimeater Kaiser Alexander und Kaiser Franz und das Gardcschützenbataillon sollten mobil ge macht werden und nach Schleswig bez. Jütland demnächst ab gehen. — Noch während des jetzigen Feldzuges soll eine neue Geschühart in Anwendung kommen, ein leich te- Wallgeschütz, welches nur von zwei tüchtigen Schützen bedient zu werden braucht, dann aber mehrere tausend Schritt weit trägt. Ferner sind umfassende Arbeiten und zwar mit Verdoppelung von Arbeitskräften zur Erwei terung der Marine in Angriff genommen worden. Der Bau der 6 Korvetten, welche auf der Danziger Werft angefertigt werden, soll schnell zu Ende gelangen. Außer dem sind zwei schwere Korvetten und mehrere leichte Fre gatten in Arbeit gegeben worden. — Wie bereits gemel det, ist die Verhängung des Belagerungszustandes über die Provinz Posen aufgegeben worden, man will in dessen wissen, daß dies nur provisorisch beschlossen ge wesen und wichtige militärische Maßnahmen für die nächste Zett in Aussicht ständen. — Während ein Theil der preußischen Blätter noch daran frsthält, zu beweisen, daß Preußen» Politik sich jetzt entschieden von der österreichischen lossagen und die nationalen Forderungen bezüglich Schleswig-Holstein» schützen werde, schlagen osficiöse Korrespondenzen schon wieder einen andern Ton an. E» wird darin gesagt, daß Preußen allerdings die Verabredungen von 1851/52 als Basis zurückweise, diese aber seien nicht zu verwech seln mit dem Londoner Protokoll; ferner wird bemerkt, Preußen werde eine Volksabstimmung in Schleswig-Hol stein nicht zugeben, dagegen auf ein Anhören der Siände Amtlicher Theil. ' vttsd««, 5. April. Seine Majestät der König ha be» de« ersten Secretair bei der KrriSdirrction zu Leipzig, Referendar Freiherrn von Seckendorfs zumRegierung»- affrffor, den Gendarmerie-Secretair beim Ministerium de» Innern, Berndt, den zweiten Secretair bei der Kreis- directton zu Budisfin, vonTümpling, und den Acces- sisten bei der Krei-dirrction zu Dre-den, von Hartt- mann zugleich zu Referendaren bei den genannten Be hörden zu ernennen geruht. » Den Beginn der gestrigen Vorstellung machte da» Lust spiel „Familienzwist" von G. zu Putlitz in sehr guter Aus führung, woran sich namentlich Frl. Berg und die Herren Winger u. Räder wirksam betheiligtrn. C. Banck. — Am 10. d. M. gelangte W. Westmeyer'S Oper „der Wald bei Hermannstadt" nach einer länger« Pause wieder zur Aufführung. Derselben haben die Herren Generalintendanten v. Hülsen aus Berlin und Graf Platen sowie Herr Hofkapellmeister Scholz au» Hanno ver angewohnt. Die Akademie der deutschen Naturforscher. Die neueste Präsidentenwahl der k. k. Leopoldinisch- Carolinischen Akademie, welche auf einen Natur forscher in der Residenz Sachsens gerichtet worden ist, dürfte da» naturwissenschaftliche Leben in Deutschland nicht unbedeutend erhöhen. Die reichhaltige Bibliothek der Akademie fand sich bisher verschlossen und großrn- thrtl» in Kisten verpackt, folglich für die Mitglieder ganz unzugänglich, im Schlosse zu Poppelsdorf bei Bonn. In Erwägung dieser Umstände wurde eS eine der erste« Sorgen deS neuen Präsidenten, hier Abhilfe zu schaffen, und schon der Herzog Ernst von Eachsen-Koburg-Gotha erbot sich, dieser Bibliothek einen Raum zur Aufstellung und Benutzung in der Veste Kobnrg anweisrn zu lassen. Aber so dankbar man dies hochherzige Anerbieten er» kannte, so fand doch ein anderer Vorschlag de» Präsi denten, Geh. Rath» C. G. Caru», in dem unlängst in Dresden versammelten Adjuncten-Collegium einstimmigen Beifall. E» war die» der Plan, in Dresden rin Hau» anzukaufen, und so diese naturwissenschaftlich« Bibliothek hier, in dem vielbesuchten Dresden, im Crntrum von Deutschland, ja, von Europa ausstellen zu wollen, wo durch alle, auch di« in w«it«r Peripherie zerstreut woh nenden Mitglieder, bei den gegenwärtig so sehr erletch- K. Hoftheater. Sonnabend den 9. April wurde zum ersten Male „Helene von Seigli-re", ein vieractige» Jntrigurnstück von Jule» Sandeau, von W. Friedrich bearbeitet, gegeben, mit dem Gaste Herrn H. Marr al» Marquis de la Eeigliörr. In diesem schildert Sandeau einen Repräsentanten der auSsterbendrn Aristokratie de» »aeion rtgi»«, der in seiner Emigrations zeit Nicht» gelernt und Nicht» vergessen und nach der Rückkehr mit den Bourbonen mit starrem Festhalten an der Vergangenheit ohne Vrrständniß der neuen Zeit seine frühere Lebensweise wieder ausgenommen hat, al» sei dir Revolution mit ihren Consequenzen au» der Ge schichte au«aelvscht. Durch den respektvollen, von ihm nur al» Pflicht erkannten Edelmuth eine» nun ver storbenen Pachter», der seine Güter rechtmäßig erkauft hatte, ist er wieder in deren Besitz getreten. Der tobt» geglaubte Sohn de» Pachter», Bernard, rin Soldat der großen Armee, kehrt (I8l7) au» der Gefangenschaft zu- rück, und da» Gesetz, welches solch« Schenkungen nicht anerkennt, giebt ihm da» Recht, da» Besitzthum de» Marquis al» sein Erbe zurückzuverlangen. Um diesen, dem alten Marquis schwer begreiflichen Constict dreht sich der Jntriguenkampf de» Stücke«, geführt von der Baronin Vaubert, einer Art Herzogin Marlborough, in da» Privatleben übertragen und dem Advoeaten DrStour- nelleS. Die Erster«, die den Marqui» umstrickt hält, hat die Verlobung seiner Tochter mit ihrem Sohn« arrangirt und sucht au» Eigennutz den Besitz de» Mar quis zu retten; der Advocat findet in der Wahrung de» Rechte» Bernard'S eine günstige Gelegenheit, sich zugleich an der Baronin zu räche«, die sich ihm undankbar be wies und hochmüthig seine Hand auSschlägt. Er siegt, denn die verhältniffe treibe« den Marqui» zu einer durch dt« Trupp»» alarmirt »urdsu; d»ch »arm es lediglich Salutschüsse, u»lch< iu Krideriria zur Keirr des Gebuttstags »rs Lsuigs Lhrtssian >x. abgefeuert wurden. Lo«d»u, Sonutag, 1«. April, Mittags. Mit de« Da«pf»r „Iura" fiud Berichte aus New- Kork dis zum 26. v. M. «ingrtroffen. Vie uuio- uiftische Alottille unter Contreadmiral Porter hat et» Kott und die Stadt Alexandria a« Red River genoutweu, »ährend die unioni-tschrn Streitkräfte in West Loatfiaaa vorrücken. Rach Berichten aus Mexico »arm vor Mu- tamoras neu» französische Kregatten erschienen. Man erwartete den Angriff der Stadt. Einem zweifelhafte» Gerüchte zufolge hätte« Juare^ Truppen Guadalaxara g«no««en. In Rrw Kork war am 26. der Tours auf Lon don 181^, Goldagio 68A, Baumwolle 7S. Telegraphische Nachrichten. Mrr<t««r, Sonntag, ID April, Ndeuds. St- gen Unwohlseius des Kaisers Maximilian i. von Mexico findet die für morgen beabsichtigte Abreise desselben nicht statt Loudon, Montag, 11. April. Lord Claren don erhält nach der „Times" demnächst eine Spe- cialmisfiov na» Parts. Der Herzog von Suther land giebt Garibaldi übermorgen ein Banket, wozu Palmerston, Russell, Gladstone, Derby und Bright geladen sind Die „Times" bringt folgende Depesche aus Gravrustein vom Sonntag Abend: Das Bom- bardrment begann heute 16 Uhr Morgens längs der ganzen Linie mit Mörsern der zweiten Pa- rallrle vud sonstigen Geschützen. Das Feuer der Dänen »ar schwach; Ausfälle wurdm nicht ge macht. Gravenstriu, Montag 11. April. In voriger Rächt wurde eine neue Paralelle angelegt, ein Ausfall der Dänen abgewiesen, dabei 1 Todter, 2 Verwundete. Die Gardrngrenadierr recognos- ctrtra die Schanze», machten 6 Gefangene, ver loren 4 Verwnndrte. Goebm's Vorposten wurden vorgeschoben und hierbei 3 Gefangene gemacht; kein Verlast. Elne feindliche Strrispartie ist zwi schen Haderslrbrv und Apearade gelandet. Pjedsted, Sonntag, 10. April, Nachts. In unser« (1 Meile landeinwärts von Fridericia gele genen) Orte vernahm man Kanonendonner, wo- „ i» tt<-v»tliok io Vvooa«: 15 rtIV. -Äoaolu» NnmmoiD: 1 ßtz-r. >nstrat«wrrtst: »Ar ckvn «io«r ro^ultouvu Aoilo: 1 ktxr. ttukor „Lioz«»»oät" <U« L«Uv: 2 ligr. Erscheine,: HxUob, mit ck«r 8«on- no«l ak«oä» Nir ck»o kolss«o<l«o x»M. . -II-iS!«- Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Tagesgeschichte. Dresden: Königliche» Decret be züglich de» Militärbudget». — Wien: der Kaiser nach ^Miramar. Auflösung deS dalmatinischen Landtag». ^Echusrlka. Eine angebliche GebietSvcrletzung in Eer- ^ birn. — Prag: Deutsche» Commando im Bürger- Z^corp» beibehalten. — Pesth: Die Berathungen is raelitischer Vertrauensmänner. — Triest: Ankunft t de» Kaiser». — Berlin: Vom Hofe. Verstärkungen ^nach dem Kriegsschauplatz«. Erweiterung der Marine. jgZur Eonserrnzfragr. — Bre-lau: Truppen nach ^Schleswig. — Ostrowo: KriegSmunitivn aufgrfan- Lgen. — München: DaS Testament de» König» Mar eröffnet. Dir du Ponteil'sche Predigt. Deputationen beim König. — Stuttgart: Befinden he» Königs. — Mecklenburg: Schifffahrt gelähmt. Conflict mit dem schwedischen Consul. — Karlsruhe und Wies baden: Kammrrverhandlungrn. — Ko bürg: Bevor stehende Vermählung der Prinzessin Clotilde. Bei träge für Schleswig-Holstein. Preßproceß. — Frank furt: Vom Bunde. Einwohnrr-Anmrldrbüreau. Der js 36er Au-schuß.—Par iS: Au» dem gesetzgebenden Körper Lund Senat. Schreiben de» Kaiser» an Lord Cla- L rendon. Vermischte». — Turin: Pasini f. — Lis- Usabo«: Keine Reise de» König». — London: Die Königin. Garibaldi. Parlament-Verhandlungen. — KStockholm: Erklärung de» Grafen Hamilton. Frei- M»willigr nach Dänemark. — Warschau: Bosak'S Ver- M schwinden. Hinrichtungen. — Konstantinopel: Freilassung de» verhafteten Polen. — Athen: Maß regeln -egen die Press«. Nrrs-nerIomMl Tagesgeschichte. Dresden, 11. April. Das von UN» bereit» erwähnte, am 8. April bei der ll. Kammer eingegangrne allerhöchste Dekret, da» Militärbudget betreffend, lautet wört lich wie folgt: Den getreuen Ständen sind aus dem ihnen mittelst Decret» vvm S. November vorigen Jahre- für die Jahre 18V4M vor gelegten Budget die Postulat« bekannt, welche von Sr. könig lichen Majestät Regierung zu näherer Au-sührung der von der deutschen Bundesversammlung wegen Erhöhung der HeereS- erfatzcontingente gefaßten, unter dem 2V. Januar vorigen Jahre- pudlicirten Beschlüsse gestellt worben sind, auch in der II. Kammer bereit- die verfassungsmäßige Zustimmung erlangt haben. Nachdem nun,aber Se. königliche Majestät Allerhöchstsich be wogen gefunden Haven, die gedachten Postulat« insoweit zu be schränken, daß die sür 147 Präsenzen mit in Ansatz befindlichen Summen von - 3Ü25 Thlr. — Ngr. bei Pos. 48». 2ll.3 - 8 - - - 48d. l388 . — - - - 4« l781 . — . . .81 8887 LHIn" 8 Ngr. Sa. in Wegfall gelangen sollen, indem eine effektive Verstär kung der Armee um 2Ü00 Mann nicht erfolge, vielmehr nur be absichtigt wird, die nach Abzug der obenbemerkten Summen ver bleibenden Mittel zu Beschaffung der wegen de- erhöhten Ersatz- contingenl- nothwendigen Chargen zu verwenden; so lassen hier über allenthalben Se- königliche Majestät den getreuen Ständen Eröffnung mit dem Bemerken zugehen, daß nunmehr zum Er säße für die nach Vorstehendem außer Zuwach- bleibenden Mann schaften bei eintretender Mvbilisirung nach Befinden und soweit cgänffßn yerbeizuztehkn sein werinn. Allerhöchstdieselben verbleiben den getreuen Ständen mit Huld und Gnaden jederzeit wohl beigethan. Geschehen zu Dresden, am 7. April 1884. Johann. (1,. 8.) Bernhard v. Rabenhorst. * Wien, 9. April. Se. Majestät der Kaiser ist gestern Nachmittag von hier nach Miramar abgereist. — Die „Wiener Ztg." enthält heute ein kaiserliches Pa tent vom 6. April, wodurch der Landtag deS Königreichs Dalmatien, „von welchem sich nach den bisherigen Vor gängen in der diesjährigen Session eine für das Land gedeihliche Wirksamkeit nicht erwarten läßt", in Anwen dung des tz. 10 der LandeSordnung aufgelöst und die Ausschreibung neuer Wahlen angeordnet wird. Den Zeit punkt der Einberufung des neuen Landtags zu bestim men, bleibt Vorbehalten. — Die ,,G.-C." bemerkt hierzu: „Die innerhalb diese- Landtages zur Geltung gelangten Parteiumtriebc, welche mit gänzlicher Hintansetzung der nächsten Aufgaben der Landesvertretung und der wahren Interessen de- Lande» in leidenschaftlichen, alle» Maß übersteigenden unfruchtbaren Debatten und in unberech tigten heftigen Angriffen auf die Regierung ihren Aus druck fanden, ließen ein gedeihliches Wirken dieses Land tags ganz unmöglich erscheinen. Hierin und in der Er wartung, daß die wirkliche Stimmung des Lande» und dir eigentlichen Wünsche der Bevölkerung desselben in einem neuen Landtage einen richtigcrn Ausdruck finden werden, dürfte das Motiv zur erfolgten Auflösung ge legen sein." — (C. Oe. Z.) Au- guter Quelle erhalten wir die
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