Dresdner Journal : 15.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509158
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-15
- Monat1865-09
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- Titel
- Dresdner Journal : 15.09.1865
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— Im Kolosseum fand heute eine Versammlung von Ibvv Bürgern und Einwohnern statt. Bürger- worthaltrr Kruse führte den Vorfitz. Al» Redner traten Ldvocat v. Neergaard und Professor Forchhammer auf. Die Versammlung erklärte ihr« Zustimmung zu der Ein gabe der Mitglieder der holsteinschen Ständeversammlung an den Bund unter besonderer Betonung der in derselben erhobenen Proteste und ausgestellten Forderungen. * Kiel, 13. Septemcer. (Tel.) Wie die „Kieler Zeitung" meldet, sind auf der Eorvrttr „Vineta" 2 Com pagnien de» Serbatatllon» nebst den Familien der Mannschaften hier ringrtroffen. Dir Corvette „Augusta" liegt abgeriistet am Eisenbahndamm. Da» Serbatatllon hat heute bereit» die Wachen bezogen. Hamburg, 12. September. Folgende öffentliche Danksagung an die Behörden und Einwohner deS Herzogthum» Halstein ist den „H. N." von dem General leutnant Freiherr« ». Canstein mit der Bitte um Ver öffentlichung zugegangen: »Bei dem «brücken der preußischen Truppen au» dem Her- zoalhum Holstein erfülle ich, namens derselben, dir angenehme Pflicht, den verehrlichen Behörden und Einwohnern de» Herzog thum» den verbindlichsten Dank sür da» den preußischen Truppen zu Theil gewordene freundliche Entgegenkommen au»zusprechen und mit besonderer Erkenntlichkeit der Willsährigkeit der Lander bewohner während de» Lager» aus der Lockstedter Haide und der sich daran knüpfenden Manöver und Truppenmärsche zu gedenken. Altona, den 11. September 1865. Freiherr v. Eanstein, königl. preuß. Generalleutnant und Sommandeur der combinirten Infan teriedivision." Altona, 12. September. (S.-H. Z.) Der erste sicht bare Act im Uebergang der Regierungsgewalt an Oester reich ist heute Mittag hier in Scene gesetzt worden, in dem die hiesige, bisher von der preußischen Garnison besetzte Hauptwache in aller Stille ohne Musik und Trommelschlag von den Oesterreichcrn bezogen wurde. Dir Wache war vorher von den Polizeioffician- len umstellt worden. Eine große Anzahl hiesiger Bür ger und Einwohner hatte sich versammelt und sah dem Schauspiele schweigend zu. Schleswig, 9. September. Nachstehendes Schreiben de» Gcneralsuperintendenten Godt geht der „Kiel. Ztg." zur Veröffentlichung zu: „An die verehrliche Redaction der „Kiel. Ztg." in Kiel. Eine in dem heutigen Blatte der „Kieler Ztg." enthaltene Bemerkung veranlaßt mich zu der Erklärung, daß überhaupt gar keine Versamm lung von Predigern bei mir stattgefunden hat. Hoch achtungsvoll und ergebens! Godt." — (H. C.) Hier in der Stadt hat die Nachricht, daß jeder bet den Bürgern einguartierte Soldat vom 1. October d. IS. an sein eigenes Bett haben solle und man ihnen Helle und heizbare Locale anzuweisrn habe, bet den Quartiergebern viel Unruhe hervorgerufen, da es manchen nicht lercht sein wird, diesen Forderungen nachzukommen. Jedenfalls verursacht eS noch viel mehr Ausgaben und vergrößert die Lasten, die wir ohnehin schon haben. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement drüEultus u. öffentlichen Unterricht». Ungestillt wurden l. bei Kirchrnämtern: Karl Adolph Philipp Heide, Pfarrvicar an der Annrnkirche zu Dresden, als Stadtkrankenhausprcdiger daselbst; vr. pbil. Karl Heinrich Meusel, Pfarrvicar zu Neustadt- Dresden, als zweiter Katechet an der Krcuzkirche zu Dresden; bt. Ernst Bruno Krieg, Pfarrvicar zu Rode wisch (Auerbach), al» Pfarrer daselbst; Heinrich Oskar Immanuel Größel, Hilfsgeistlichrr und Oberlehrer zu Rochlitz, al» Dtakonu» zu Mutzschen (Grimma); Chri stian Oswald Räbiger, Vicrdtrector am Freiherrlich v. Fletcher'schen Echullehrerseminar zu Dresden, al» Pfar rer zu Kaditz (Dresden ll.); Friedrich Wilhelm Otto, PredigtamtScandidat und Dürgerschullehrer zu Mittweida, als Pfarrer zu Dröda mit Bösenbrunn (OelSnitz); Jo hann Friedrich Wilhelm Gaudi itz, HilsSgeistltcher zu Leisnig, als Pfarrer zu Posseck (OelSnitz); Heinrich Wil helm Gast, PredigtamtScandidat, al» Dtakonus zu Strehla (Oschatz); ll. bei Schulämtern: OSwin Winkler, Hilfslehrer zu Zabeltitz, als Kirchschullehrer zu Aschaiten (Großen hain); Erdmann Schönfelder, Elementarlchrer zu Oschatz, als vierter Lehrer an der Bürgerschule zu Mark neukirchen; Karl Heinrich Sergel, zweiter Elementar lehrer zu Oschatz, al» dritter Mädchrnlehrer daselbst; Eduard Lang, Schulvicar zu Koltzschen,, als Elemen tarlehrer zu Oschatz; Karl Wilhelm Offermann, Schul lehrer zu Zvttewitz, als Schullehrer zu Folbern (Großen hain); Friedrich Julius Wolke, Kirchschullehrcr zu Kür bitz, al» Kirchschullehrer zu Röcknitz (Wurzen); Franz Moritz Müller, Cantor und zweiter Knabenlehrer zu Stollberg, al» Cantor und zweiter Knabenlehrer zu Treuen (Auerbach); Johann Heinrich Karl Müller, Hilfslehrer an der vierten Armenschule zu Dresden, als ständiger Lehrer an derselben Schule; Julius Robert Koker, Hilfs lehrer zu Burgstädt (Penig), als fünfter Lehrer daselbst; Ernst Bruno Kießling, Vicar zu Neichen (Grimma), als Kirchschullehrer daselbst; Eduard Ernst Kummer, Schulvicar zu Buchheim (Borna), als Kirchschullehrer daselbst; Albin Theodor Kästner, Hilfslehrer zu Lau- sigk (Borna), als letzter Dürgerschullehrer daselbst; Al fred Morgenstern, Kirchschullehrersubstitut zu Breite nau, al» Kirchschullehrcr zu Michclwitz (Pegau); Ernst Wilhelm Gustav Glüheisen, Schullehrer zu Kleingics- hübel, als Schullehrer zu Seida (Frauenstein); Gottlob Lrberecht Vetter, dritter Lehrer an der Schule der Thon- brrgstraßenhäuser, als erster Lehrer zu Neurcudnitz (Leip zig ll,); Gustav Richard Bauriegel, Schulvicar zu Konnewttz (Leipzig ll.), als vierter Lehrer daselbst; Ju lius Otto Schaarschmidt, Schulvicar zu Netzschkau, al» sechster Lehrer an der Bürgerschule zu Geier (Anna- berg) ; Karl Paul Reuther, vierzehnter Lehrer ckssixn. an der Bürgerschule zu Annaberg, al» dreizehnter Leh rer daselbst; Friedrich Konstantin Sandig, Schullehrer zu Krumbach, al» zweiter Lehrer an der Schule zu Nie- drrlichtenau (Frankenberg); Otto Bernhard Etßner, Armrnschullehrer zu Dahlen, al» Armenschullehrer zu Penig; vr pbil. Paul Heinrich August MöbiuS, Quin- tu» an der ThomaSschule zu Leipzig, als Director der ersten Bürgerschule daselbst; Hermann Moritz, Rector »nd erster Knabenlehrer zu Lommatzsch, al» Schuldirektor und erster Knabenlehrer zu Rochlitz; Karl Heinrich Berg mann, Vicar der dritten Lehrerstelle an der Stadtschule z» Groitzsch (Pegau), al» dritter ständiger Lehrer daselbst; Karl Friedrich Saupe, Schulvicar zu OberkarSdorf (Dip. PoldtSwald«), al» Schullehrer daselbst; Karl August Du- dack, Schullehrer zu GeißmannSdorf, als sechster Lehrer an der ersten Bürgerschule zu Bischofswerda; Ernst Volk mar Lorenz, Schullehrer zu Soraau, als Schullehrer zu Lrckwitz-Sahlasan (Oschatz); Karl August Hayn, Schulvicar zu Kletnbardau (Grimma), al» Schullehrer daselbst ; Karl Gottlob Stegemund, Schullehrer zu Nie- drrhermSdorf, als Schullehrer zu Aaukeroda (Dresden II.). Dresdner Nachrichten vom 14. September. 8 In der gestern «bgehaltenen Stadtverordneten sitzung wurde zunächst beim Vortrag au» der Regtstrandr auf rin Communicat des StadtratheS über Erhebung de» zweiten Termin- der Annenkirchenparochtal« an läge wegen dessen Dringlichkeit sofortige Beschluß fassung und nach einigen befürwortenden Bemerkungen des ersten Stellvertreters de» Vorstandes, l)r. Stübrl (Vorstand der Finanzdeputation) einstimmig die Erhebung zu genehmigen beschlossen. — Schon seit Jahren hat sich dir Räthlichkett herausgestellt, die Gemeinde Stadt Neu dorf ganz mit der Stadtgemeinde zu verschmelzen, und c» haben die deshalb gepflogenen Verhandlungen zu einem Receß geführt. Gegen diesen Reccß sind nun feiten der königl. Obrrbehvrden zwei Monita gezogen worden. DaS königl. CultuSministerium verlangt, baß daS Schulge bäude nicht Eigrnthum der Stadt, sondern Schullehe» werde, und daS königl. Ministerium VeS Innern verlangt für den dann etnzurichtenden Nachtwächterdienst eine jähr liche Entschädigung an die königl. Polizcidirection. Der Stadtrath hat zu dem ersten Monitum einen Bermitt- lungSvorschlag drS königl. Commissars anzunehmen sich geneigt erklärt und will dem zweiten Verlangen entspre chen. Die Deputation empfiehlt dagegen andcrweite Vor stellung, gestützt auf die Cultusmimsterialvcrordnung vom 21. April 1859 bezüglich des ersten Monitum» ; bezüglich des zweiten MonitumS empfiehlt die Majorität Beitritt zum stadträthlichen Beschlüsse, die Minorität aber Ab lehnung. Nach einer längern Debatte, an der sich die Stadtvv. Gregor, vr. Wigard, vr. Schaffrath, Walther, vr. Stübcl, Anger und der Referent vr. Lehmann bc- thetltgten, trat daS Collegium beim ersten Punkte der Deputation einstimmig bet, lehnte aber den Vorschlag der Majorität beim zweiten Punkte gegen 2 Stimmen ab und machte die Ansicht der Minorität zu der ihrigen. — Ein von der Verfassungsdcputation vorgeschlagenes Re- communicat in Betreff der Wiederertheilung bürgerlicher Ehrenrechte an, wegen Wucher Verurthciltc wurde zum Druck und zur Vertheilung zu bringen beschlossen und daher die Beschlußfassung ausgesetzt. — Auf eine Ant wort des StadtratheS wegen Verwendung des Areals vom Jakobshospital, welches der Gewerbevercin erwerben will, wurde zur Zeit Beruhigung gefaßt; auch die Ver äußerung einer Parcelle in Friedrichstadt an der sog. Nullbrücke gutgeheißeu. — Die Räume des hiesigen Ge- rtchtShauses reichen nicht mehr aus, und es will nun das königl. Bezirksgericht zwei Etagen in den Commun- häusern Nr. 4 und 5 der Landhausstraße auf 10 Jahre ermiethen. Der Stadtrath will dies gewähren. Die vereinigte Finanz- und Verfafsungsdeputation empfiehlt hierzu den Beitritt, will jedoch nur auf t> Jahre dies ge nehmigen, und knüpft noch einige Bedingungen daran. Stach einer langen Debatte, an der sich die Stadtvv. Gre gor, Walter ll., Walther I., Anger, vr. Wigard, Linne mann, vr. Schaffrath, Lehmann Ul., v- Scutter, Vr. Stü» del, Adler und Referent Unruh betheiligten, wurde gegen 11 Stimmen die Fragstellung in folgender Ordnung be schlossen: Die Frage: soll über die Vcrmiethung der 1. und 2. Etage an daS königl. Bezirksgericht Conlract ab geschlossen werden? ward gegen 17 Stimmen angenom men; soll nur auf 6 Jahre abgeschlossen werden? mit 32 gegen 17 Stimmen verneint; auf 10 Jahre (stadträth- lichrr Vorschlag)? mit 35 gegen 14 Stimmen abgelchnt; auf 8 Jahre (Antrag Walther'»)? gegen 16 Stimmen angenommen; die Bedingungen der Deputation, 2260 Thlr. jährlichen MwthzinS und Mitabmiethung der 3. und 4. Etage zu fordern, wurden einstimmig angenommen; ein Antrag vr. Wigard's, daß zuvor sämmtliche Miethbewoh- ncr gefragt werden, ob sie den von dem königl. Bezirks gericht zu gewährenden MiethzinS auch geben wollen, fand gegen 17 Stimmen Annahme. Einstimmige Annahme fanden schließlich noch die Anträge der Deputation, noch ein Local für die Erpedition der Stadtverordneten zu re serviren und beim Umbau, der auf 7700 Thlr. veran schlagt ist. auf eine bessere Treppe zum Stadtverordneten saal Bedacht zu nehmen. Wegen vorgerückter Zett wu de sodann die Sitzung geschlossen. — Zur Ergänzung unsers gestrigen Referats über das Leichenbegängniß des Herrn Hofpredigers vr. Käus ser bemerken wir hier noch, daß das hiesige k. Appel- lationsgencht (dem der Verewigte als geistliches Mitglied für Ehestreitigkeiten angehörte) durch seinen Präsidenten Herrn vr. Schneider, seinen Vtccprästdenten Herrn v. We ber und den größten Theil der Mitglieder dcS Colle giums bei dem Begräbnisse vertreten war. — Die Fütterung der Raubthiere im zoologischen Garten findet von morgen, den 15. Septbr. an, Abends ^6 Uhr statt. — Der Dienst der hiesigen Dampsfähre endet vom 15. d. Mts. an bis auf Weiteres Abends 8 Uhr. ProvinMnachrichten« Leipzig, 13. September. (L. Tgbl.) Schon seit Jah- rcn ist es oer sehnlichste Wunsch eines großen Thetlcs der Bewohner unsrer östlichen Vorstadt, sowie des dibt angrenzenden Reudnitz, eine dirccte Verbindung zwi schen der Leipziger Kreuzstraße und Langcn-Straße und der Reudnitzer Grenz- u. Seitengasse hergestellt zu sehen. Ganz besonder« Verhältnisse haben die Erfüllung dieses Wunsches, obgleich natürliche Hindernisse so gut wie gar nicht im Wege stehen, bis jetzt noch immer verzögert, und selbst die Bereitwilligkeit der beiderseitigen Gemeinde behörden zur Anlegung deS fraglichen Verbindungsweges hat den gewünschten Erfolg noch nicht gehabt. Neuer ding» ist nun die Frage in ein Stadium getreten, welches den Durchbruch von der Langen-Straße nach der Grenz gasse in nicht mehr entfernte Aussicht stellt, indem sür den äußersten Fall daS Mittel der Erpropriation auf Reudnitzer Seite zur Anwendung kommen dürfte. — Weniger günstig hat sich bis jetzt vaS Project einer direk ten Verbindung zwischen Reudnitz und Neuschöne feld gestaltet. Von Reudnitzer Seite ist die anerkrn- nenSwertheste Bereitwilligkeit zur Herstellung der in Rede stehenden Straße nebst Brücke über die Rietschke nicht nur ausgesprochen, sondern auch bethätigt worden; auf Neuschönefelder Seite dagegen ist, wie e» scheint, große Geneigtheit vorhanden, di« hierbei zu bringenden (nicht unbedeutenden) Opfer von der Gemeinde ab- und auf dir Schultern von Privaten zu wälzen, welche allerdings von dem beabsichtigten Straßenbau mehrfachen Nutzen, keineswegs aber die Verpflichtung zur Herstellung dessel ben auf ihre eigenen Kosten haben. Dieser Stand der Sache ist umsomehr zu bedauern, al» der betreffende Der- biudung»weg — wie gerade von Neuschönefeld au» früher immer hrrvorgrhobrn worden — eine unbedingte Noth- Wendigkeit genannt werden muß. Plauen, 12. September. Wie der „Voifttl. Anz." meidct, gaben am vergangenen Sonnabend« dir Bewohner der Vorstadt Neumarkt (welche gegen 3—4000 Einwoh ner zählt) ihrer Freude und Dankbarkeit für die Eröff nung der neuen Wasserleitung einen festlichen Aus druck. Schon Lags zuvor waren die neuen Wassrrstän- der bekränzt, die Häuser, Straßen und Plätze geschmückt worden. Nach dem Liede „Nun danket alle Gott rc." hielt Herr Bürgerschullehrer Döring die Festrede. Dem Meister deS Werkes, Herrn Ingenieur Henoch, sowie einem Mitgliede der Wasserdeputation wurden von vier weißgekleideten Mädchen Ringe und Sträußchen überreicht. Bei dem darauf sich entwickelnden Festzuge durch die Straßen wurden auch die übrigen Ständer von Mädchen bekränzt. Ein frugales Festessen vereinigte gegen 200 Theilnehmer im „Prater." Abends war die Vorstadt illuminirt. Grimma, 13. September. Nach AuSwei» des so eben veröffentlichten Jahresberichts der hiesigen k. Lan de» schule belief sich die Frequenz der Anstalt im vorigen Wintersemester auf 146, im ablaufenden Eommersemcster auf 151 Schüler. Die Zahl der Ertrancer (im letzten Semester 25) ist seit mehrer» Jahren beständig gewachsen. Abiturienten waren zu Michaelis v. I. 9, Ostern d. I. 11; morgen, am 315jährigcn Stistungstage der Schule, verlassen dieselbe 9 Alumnen. DaS Lehrercollegium, wel ches in dem Zeiträume von Ostern 1861 bis Ostern 1864 in vier Stellen erneuert worden war, hat in dem abge laufenen Schuljahre eine Veränderung nicht erfahren. Aus dem sonstigen Inhalte deS Jahresberichts sei nur die erfreuliche Mittheilung hervorgehoben, daß ein früherer Schüler der Anstalt dem Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts ein Capital von 200 Thlr. zur Verfügung gestellt hat, um die Zinsen desselben alljähr lich durch das Lehrercollcgium einem wissenschaftlich und sittlich gut prädicirtcn Alumnus zucrkenncn zu lassen. Es ist dies die dritte Bereicherung des Stipendiensonds seit 15 Jahren. Dem Jahresbericht voraus geht eine Ab handlung des Professors vr. ,,b. Vinter: <io ?. Oriäii di«- »onis ex ?onto likri» eommenlotio altera 44 S. 4. Bischofswerda, 10. September. Der hiesige Vor schußverein hielt, wie der „Sächs. Erz." berichtet, Dienstag, den 5. September, seine diesjährige General versammlung ab, in welcher Hr. GerichtSamtmann Otto als k. Kommissar sungirtc. Die Gesammtcinnah« men betrugen» wie der Vortrag der Jahresrcchnung er gab, 65,555 Thlr., die Gcsammtausgaben 65,533 Thlr. Man beschloß, 6^» Dividende zu gewähren. * Dippoldiswalde, 13. September. Irr dem so genannten großen Mühlenteiche bei Oberhäslich wurde gestern der Leichnam der verw. Wolf von hier aufgcsun- den. Die W. hatte sich am vergangenen Sonntage in einem Anfalle von Schwermut!) aus ihrer Wohnung entfernt und in den Teich gestürzt. Bereits deren Mutter, Schwester und auch ein Sohn haben sich selbst entleibt. Lichtenstein, 12. September. (Wchbl.) Am 8. Sep tember fand im benachbarten GcrSdorf die Einwei hung der von Herrn Werner in Kleinwelkabei Budissin gegossenen drei neuen Glocken in feierlicher Weise statt. Berichtigung. In Bezug auf das Referat über die Versammlung der Friedensrichter des amtShauptmann- schaftlichcn Bezirks Zwickau in Nr. 211 unsers Blattes wird uns berichtigend mitgetheilt, daß dabei nicht der Bürgermeister zu Werdau, sondern Herr Bürgermeister Satlvw auS Krimmitzschau anwesend gewesen ist. Schadenfeuer. Am 29. August brannte in Koh ren bei Frohburg ein kleines Haus nieder. — Am 1. Sep tember Abends 10 Uhr wurde in Werdau eine isolirt stehende Scheune ein Raub der Flammen. — Am 3. September ist in Krimmitzschau eine Scheune abge brannt. — In der 2. Morgenstunde des 4. September wurde in Großenhain das früher Bachmann'sche, jetzt Preßke'sche Haus (sogen. Wein- und bayersche Bierhalle) am Neumarkte sammt Seitengebäuden cingcäschert. — Am 28. August brannten in Zschaitz bei Döbeln ein Haus und am 2. September zwei Häuser nieder. — Am 7. September Abends in der 9. Stunde wurden in Mehltheuer bei Budissin 9 Gebäude in Asche gelegt. — Am 6. September Nachts '/all Uhr wurde in Wei ßenberg das Gut des Ockonomcn Karl Adolph v. Op- pcll, sowie daS Wohn- u. Scheunengcbäude A. E. Nau» ke's ein Raub der Flammen. — Am 8. Sept, brannte in Pinnewitz bei Meißen die Scheune deS Gutsbesitzers Güldner nieder. — Am 9. d. M. gegen Mitternacht wurden in Niedergräfenhain bei Geithain die Gü ter des Mühlenbcsitzers Kilian und des Gutsbesitzers Werner eingeäschert, wobei mehreres Vieh mit verbrannte. — Am 8. Sept, brannte in Aschicdgc bei Burgk ein Wohnhaus nieder. — Am 7. d. M. wurden in Nie derau 3 Wohnhäuser, 1 Scheune und 1 Schuppen in Asche gelegt. — Am 11. Sept, brannte in Daubnitz bei Lommatzsch die Scheune und ein Theil des Stallge- bäudc» des Mühlenbesihers Hamann nieder. — In Zie genhain bei Meißen wurden am Abend desselben Ta ges das Wohnhaus des SatilermeisterS Uhlmann und zwei Bauergüter durch Feuer zerstört. — Um 2 Uhr Nachmittags desselben Tages sind in Ehrenberg bei Hohnstein 8 Bauergüter und 3 Wohnhäuser mit zu sammen 26 Gebäuden in Asche gelegt worden. Vermischtes. * Der „Pnbl." bringt folgenden Beitrag zur Cha rakteristik woderner Dienstboten. Eine in Berlin in der Letpzigerstraßc wohnende Gehcim-Räthin suchte zum 1. Oct. d. I. eine tüchtige Köchin und erließ dieserhalb in der „Vossischen Zeitung" eine Annonce. Am folgenden Tage erschien eine höchst elegant gekleidete Dame, ließ sich von dem die Thür öffnenden Dienstmädchen als Fräulein S. anmeldcn und wurde von der Frau Gehcim-Räthin in deren Empfangszimmer genöthigt, wo sich alsbald der Zweck dc» Besuches herauSstcllte. Obgleich eine solche Einführung nichts weniger als günstig auf die Frau Räthin etnwirktc, so wollte diese sich doch über den Dienst antritt einigen, als die S. sich noch zum Schluß nach stehende Bedingungen stellte: Außer einem eigenen Zim mer dir Erlaubntß zur Aufstellung eine» Instrument» und zur Benutzung desselben während ihrer Mußestunden und in Gesellschaft ihre» allabendlich erscheinenden Bräu tigams, sowie Gestattung der Abhaltung kleiner Gesell schaften an bestimmten Winterabenden auf ihrem Zim mer u. dgl. m. — Die Hausfrau erklärte, auf diese klei nen Nebenbedingungcn nicht etngehen zu können, und Fräulein E. cmpsahl sich unter vielem Bedauern. * In der kaiserl. Menagerie zu Schönbrunn hat eine Giraffe ein Junge» geworfen. Dir Mutter läßt e» nicht säugen und man hat bereit» mit Kuh- und Schafmilch Versuche gemacht, die kleine Giraffe, ein überaus zier liches Thierchen, zu ernähren. * In Pesth wurden am 12. September Nachmittag» bei einer Spazierfahrt im Stadtwäldchcn dir Pferde de» Grafen Julius Andrassy scheu und gingen durch; der Graf stürzte aus dem Wagen und wurde schwer verletzt, der Wagen zertrümmert. Der Unglücksfall erregte große» Aufsehen. Eingesandtes. Wie bekannt, sind dir Königl. Mühlen in der Wils druffer Vorstadt, „Hof- und Bäckcrmühle" genannt, in Privatbesitz übergcgangen. Der neue Besitzer A. Belfert, rin Mann von Intelligenz und Ehre, besitzt neben an- deren gewerblichen Etablissement» schon zwei schöne Müh- lcnwerkc in Sprottau in Schlesien, deren vorzüglich schöne Fabrikate sowohl hier in Dresden seit einer langen Reihe von Jahren fick eines bedeutenden Rufes erfreuen, al» auch bei den Industrie-Ausstellungen in London und Stettin mit der Preis-Medaille gekrönt worden sind. Dir von dem Manne hier erworbenen beiden Müh len sollen, wie versichert wird, ebenfalls zu Etablissement» nach neuestem System umgebaut »erden, waS für Dres den gewiß ganz besonderen Werth hat, da sich in der Stadt noch kein solches Etablissement befindet. Der Bau ist auch bereits in Angriff genommen, bedauerlicher Weise aber vor Kurzem sistirt worden; hoffentlich ist die Ursache dazu gering, und der Unternehmer bald wieder im Stande, seinen schönen Zweck weiter zu verfolgen. —ob. 7,671,003, oder 7,r <X> 3,638,896) l,738,134) ti8l,l69) 584,47«) >77,954) Personen Eentner (1,037,461, l4,22«,29l («12,«85, «,811,80V 1884: Zunahme: zusammen 727,30«,» 884,202 . Zun. «3,104,» - oder 9,5 Ä>. zusammen 1,824,754, - 1,508,821,, . Personen Zentner 1,130,20«, >8,280,710, 883,534 sür Personen sür Güter 7 1,845.284,,^ 1,517,856,5 - 127,428,, - od.8,4<jh. 1884 :ca. 1771 Zunahme: 48,» oder 2,5 H, 4,101,400, 1,885 435, 780,028, «26,417, 177,733, (340,160, (145,352, (53,984, (44,083, (29,108, mir 675,420 Etr. ist bei 2,352,061,5 und zwar 706,777 .".7" 17? ' .' V55,166H- sür Personen 441,843,» 1884:414,405,« - Zunahme: 27,438 - oder 6,« <A, 2) auf die sür Personen 264,933,4 1864: 240,761 - Zunahme: 24,172,4 - oder 10 1864:2,173,023 - 655,I66H also indies.J. 179,038,5 - mehr, näml. 51,6I0(H oder 8,r gh, ob. 7,s , Hiervon kommen: 1) aus die Staatsbahnen: sür Güter 1,182,011,3 1,094,415,7 - ZUN. 88,495,v - Zun. 1I5,933> - oder 8,i gh, - - - Privatbahnen: sür Güler 482,373,5 /, 423,441 - Zun. 38,932, , - oder 9,r «sh, Im Einzelnen: - 333,704,r Zun. 27,608,z . ... oder 8,a , 19,895,2 Thlr., 48,158 Thlr., 67,853,2 Thlr., 61,565,» » 6287,z . oder 10,2 gh, Endlich b) Ehcmnitz-Würschnitzcr Bahn (bei der nicsererzge- birgischcu Staatsbahn eingerechnet) sür Kohlen 12,909,7 Thlr.; 1864. 11,863 Thlr.; Zunahme 1246,7 Thlr. oder 10,7 Demnach hat die Einnahme sowohl im Ganzen al» sür Güter bei allen Bahnen, mit Ausnahme der Großenhainer Zweigbahn, zugenomincu und zwar am stärksten bei der Üöbau-Zittauer Bahn; die Einnahme für Personen aber hat bei allen Bahnen mit Au»- nabme der Zittau-Reichcnbcrger zugenommen und zwar gleich- salls am stärksten bei der Löbau-Zittauer Bahn. Im ersten Halbjahre 1865 betrug die Einnahme aller sächsi schen Eisenbahnen (ohne die Oberhohndorf-RcinSdorfer und die Bockwacr Kohlenbahn) 4,257,620,7 Thlr., nämlich 1,108,325 Thlr. sür Personen und 3,149,295,7 Thlr. für Güter, im Jahre 1864: 3,989,010 Thlr., nämlich 1,082,992'^ Thlr. sür Personen und 2,928,017(4 Thlr. für Güter, mithin ist in diesem Jahre die Einnahme für Personen um 4,3 Procent, für Güter um 7,« Pro cent, die ganze Einnahme um 6,7 Procent größer gewesen. »1. Staatsbahnen Privatbahnen und nvar: Leipzig-Dresdner 385,883, Albertsbahu 161,462, Löbau-Zittauer 63,161, Zittau Reichend. 42,334, Großcnh. Zweigd. 30,694, (Die Ehemnitz-Würschnitzer Bahn den Staatsbahnen eingerechnet.) Demnach war die Personcuzahl im Ganzen um 10(4 Eentnerzahl aber um 13,» Proccut größer al» 1864; von den einzelnen Bahnen zeigte nur die Zittau-Reichenberger Bahn eine Abnahme der Personeuzahl um fast 4 Proccut und die Großen hainer Zweigbahn eine ganz unbedeutende Abnahme der Cenlner- zahl, alle andern Bahnen zeigten in beiden Zahlen eine erhebliche Zunahme und zwar die Löbau-Zittauer Bahn die stärkste Zu nahme sowohl der Personcnzahl um 17 Procent, al» auch der Eentnerzahl um fast 16 Procent. Die Einnahme betrug Statistik und votkswirthschast. Die sächsischen Eisenbahnen im zweiten Quartale 18«.'». Im zweiten Quartale des laufenden Jahres betrug die Zahl der besörderleu Personen 1,822,740 (1884: 1,650,126), die der Eent- ncr 23,960,713 (1864 : 21,038,100), nämlich auf den 1864: sür Personen für Güter zusammen ») wcstl.SlaatSb. 277,60'.»,7 Thlr. 846,709,4 Thlr. 1,123,719,1 Thlr. 1864: 260,271,7 - 793,390,2 - 1,053,891,» - Zunahme: 16,738 - 53,319,2 . 70,027,2 . oder 6,4 H>, oder 6,7 U, oder 6,« d) Lstl. Staatsb. 164,833.» Thlr., 336,201,» Thlr. 501,035,, Thlr. : 154,103,» - 301,025,4 - 455,129,4 . 10,730 Zun. 35,176,4 Zun. 45,906,4 - oder 7 gh, oder II,7»/H, ' oder 10,r gh, e) Leipzig-Dresden 218,927.» Thlr., 361,312,4 Thlr.,580,239,» Thlr. 18<>4: 198,220,! - 333,704,2 - 531,924,5 . Zunahme: 20,707 Zun. 27,608,z - Zun.48315,» . oder I0,i oder 8,» <A, oder 9,1 ä) AlbcrtSbahu I ' " 1864: 18,000,» - 43,565,8 Zunahme: 1694,» - Zun. 4592,4 oder 9,4 oder 10,5 «) Löbau-Zittau 15,167,.. Thlr., 27,417.» Thlr., 42,585,4 Thlr., 1864: 13,144,8 - 23,502,7 - 36,647,5 . Zunahme: 2022,7 -Zun.3915,2 - 5937.» - oder l5,4 gh, oder 16,7 gh, oder 16,2 H», k) Zittau-Reichcnberg 9323,5 Lblr., 22,716,2 Thlr., 32,039,7 Thlr., 1864: 9824,4 - 19,652,4 - 29,276,8 - Abnahme: 300.» -Zun. 3063,8 - 2762,» - oder 3,i gh oder 15,« <)(>, oder 9,4 gh. x) Großcnh. Zweigb. 181!«,» Thlr., 2788,» Thlr., 4588,8 Thlr., , ca.3018 . 4787,2 . - Abn. 247,4 - Abn. 108,4 . oder 8 oder 4,1 U. Königl. sächs. Erfindungspatentc. Verlängert: am 8.Sep tember 1865 die Frist zur Ausführung der unterm 8. October 1884 den Herren Edmund Thode u. Knoop in Dresden für Hrn. Mose» Mellor in Nottingham patentirten Verbesserungen an Rnndstrumpsstühlen innerhalb de» Königreich» Sachsen bi» zum 8. October 188«. Die dieljährige Hopfenernte. Man schreibt dem .Fr. I.' aus Nürnberg: Eine Zusammenstellung de« ungefähren Ertrag» der Hopfenernte im heurigen Jahre läßt annehmen, daß in Bay ern ca. 133,600 Etr. gewonnen werden. Davon treffen auf: Spalt Stadt 2100 Etr., Spall Umgebung und Land 16,000 Etr., Ktndingen und Heideck 7000 Str., Holledau 35,000 Etr., Hers bruck und Land 12,000 Etr., Altdorf 9000 Etr., Lauf 6000 Etr.. Sulzbach 8000 Etr., Aisch- und Zenngrund 20,000 Etr., Bam berg und Forchheim 12,000 Etr., Franken, Wasserburg und Min delheim 6500 Etr. Ferner in Böhmen etwa 85,500 Er., davon aus Saaz Stadt 1500 Etr., Saaz Bezirk, Krei» und Land 20,000 Etr., «uscha Rothland 25,000 Etr., Dauba Grünland 30,000 Etr., Oherösterreich 9000 Str. Weiter ist anzunehmen für Preu- ßisch-Polen 18,000 Etr. Ertrag, sür Altmarkt und Braunschweig 20,000 Etr-, Baden 13,000 Etr., Württemberg 25,000 Str., Aran^ reich 40,000 Etr., Belgien 80,000 Etr., England 500,000-600,000 Str-, Amerika 50,000 Etc,
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