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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189311302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18931130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18931130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-30
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1893
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DU „Welßcritz-Zeitung" «rscheint wöchentlich drei« inal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie Li« Agenten nehm«» Be stellungen an. Mchmtz-MiW. Amtsblatt Anjerate, welch« bei ve* bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr Wr?- same PerbreitUnä finden, werde» mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder Seren Siaum berechnet. — Ta- bellarische und cvmplicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell«» Theile, die Spaltenzeile 2» Pfg. für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ikhnc in Dippoldiswalde. Mit achtseltig-m „Jllustrirtkn Nnierhattungsblatt". Mit land- und hauswlrthschastlicher Monatsbeilage. Nr. 140. Donnerstag, den 30. November 1893. 59. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Glück auf zum 1. Abanne- ments-Concert! Es mußte unfern Herrn Musik direktor Jahn mit großer Freude und neuen Hoffnungen erfüllen, als er den von gegen 400 Besuchern gefüllten Saal des Schützenhauses vor sich sah, und allgemein konnte man das Urtheil vernehmen, daß das Concert ein seines, ein nobles war, sowohl in dem äußeren Auftreten der Kapelle, als auch in den Ausführungen. Abgesehen von einigen Unreinheiten bei den Streich quartetten, deren Pflege sich Herr Jahn sehr angelegen sein läßt, waren die Darbietungen derselben, sowie der Ouvertüren zu Siffelio und Dido, des Andante aus der v-äur-Sinfonie von Mozart und des Schlußwalzers „Groß-Wien" von Strauß wohl gelungen, ja die beiden ungarischen Tänze von Brahms werden wohl selten so exakt vorgetragen wie in diesem Concert. Erfreulich war es auch, daß die neue städtische Kapelle ebenfalls von einigen musikkundigen Herren in schätzenS- werther und dabei völlig uneigennütziger Weise unter stützt wurde. Wesentlich zur Verschönerung des Con- certes trug di« Conccrtsängerin Fräulein Apitz aus Dresden bei, die mit schöner, angenehmer Stimme einige Lieder mit Orchester- und Klavierbegleitung, letztere von Herrn Cantor Oberlehrer Hellriegel über nommen, vortrug und durch den stürmischen Applaus zu hübschen Einlagen ermuntert wurde. — Das erste Verzeichniß der bei der Beschwerde- und Petitions-Deputation der zweiten Kammer ein gegangenen Petitionen führt u. A. die Petition des Gemeinderaths und der Bewohnerschaft in Hermsdorf i. Erzgeb. und Genoffen um Erbauung einer Eisen bahn nach Frauenstein mit Herstellung eines Anschlusses an die Station Hermsdorf-Rehefeld und die Petition der Gemeinde Schmiedeberg und Genoffen um Er bauung einer Eisenbahn von Schmiedeberg nach Herms dorf-Rehefeld auf. — Die Agitation gegen die in Aussicht stehenden neuen Reichssteuern wird am lebhaftesten von den Tabakintereffenten betrieben, da ja bekanntlich der Tabak den Hauptantheil der Steuern tragen soll. Auch bei uns liegen gegen die beabsichtigte Tabakbesteuerung bet vielen der Herren Kaufleute Petitionen aus, in die sich Gesinnungsgenosien einzeichnen können. — Das kaiserl. deutsche Gesundheitsamt in Berlin hat Versuche veröffentlicht, nach denen Roh-Solutol Milzbrandsporen von höchster Widerstandskraft in weniger als einem Tage tödtet, während die damit unter gleichen Bedingungen verglichenen Mittel, wie Carbolsäure, Lysol rc. während der Versuchsdauer von 10 Tagen überhaupt nicht wirkten. An dieses Er- gebniß ist in der betreffenden Veröffentlichung aus dem kaiserl. Gesundheitsamt die Folgerung geknüpft, daß ein Desinfektionsmittel nichts nützt, wenn es erst nach so und so viel Tagen wirkt; die Praxis verlange nicht nur gründliche, sondern auch schnelle Desinfektion, und eine solche sei außer mit Roh-Solutol mit keinem der übrigen Desinfektionsmittel erzielt worden. Das Solutol ist im Gebrauche auch viel billiger als Roh- Carbolsäure, denn Solutol ist 40 bis 60 Mal er giebiger. Roh - Carbolsäure mischt sich nicht mit dem Waffer, muß also unverdünnt aus die zu desinficirenden Gegenstände gegossen werden, während Solutol mit 40 bis 60 Theilen Waffer verdünnt wird. Roh- Carbolsäure benetzt die Gegenstände schwer und dringt nicht in dieselben ein, wirkt also nur oberflächlich, Solutollösung dagegen dringt in alle Poren und Fugen ein. Sie imprägnirt die damit befeuchteten Gegen stände, da sie in Folge ihres AlkaltgehalteS jede Fett schicht wrglöst. Von allen Desinfektionsmitteln hat das Solutol bei Weitem die größte fettlösende und reinigende Wirkung. Man wendet für gewöhnlich das billigere Roh-Solutol an. Nur für Wohnhäuser, Theater rc., wo der Geruch des Roh-Solutol« be belästigen würde, ist das angenehmer riechende Rein- Solutol zu empfehlen. Ruppendorf. Nach bezirksthierärztlichem Gut achten ist eine wegen plötzlicher Erkrankung getödtete Kuh des hiesigen Gutsbesitzers Friedrich Anton Dietrich mit Milzbrand behaftet gewesen. Der Kadaver hat daher vorschriftsmäßig vergraben werden müssen und sind gegen Weiterverbreitung der Seuche alle sonstigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Die im Besitze Dietrichs sonst noch befindlichen 12 Rinder erschienen bei vorgenommener Untersuchung durchgängig gesund. Großölsa. Die letzte Versammlung des hiesigen landwirthschaftlichen Vereins Hot folgenden anerkennenswerthen Beschluß gefaßt: Der Verein tritt für das Jahr 1894 als korporatives Mitglied bei der ökonomischen Gesellschaft in Dresden ein. Daß dieser Beschluß allseitige Zustimmung Seitens der am selben Abend nicht anwesenden Mitgliedern finden dürste, ist wohl voraus zu sehen. Bietet doch eben erwähnte Gesellschaft den Mitgliedern bei Ankauf von Saatgut, Futter- und Düngemittel so mancherlei Vortheile. Weiter tagte eine Sitzung der Mitglieder des Bundes der Landwirthe. In derselben wurde nach Wahl eines Vertrauensmannes für hiesigen Ort, welch letzterer bis jetzt 30 Milglieder zählt, eine Petition an den Reichs tag abgefertigt, die gegen die Herabsetzung des Getreide zolles mit Rußland ist. SchloktwiH bei Weesenstein. Die beiden Knaben des hiesigen Steinbrechers Ebert im Alter von 5 V» und 2'/« Jahren wurden am Montag Vormittag, den 27. dies. Mts., nur mit Mühe vom Erstickungstods, beziehentlich vom Verbrennen errettet. Eberl befand sich auf Arbeit. Dessen Frau aber halte sich ebenfalls aus dem Hause entfernt, die Stubenthüre verschlossen und die Kinder ohne Aufsicht gelassen. Während dieser Zeit will der ältere Knabe das im Zimmer befindlich gewesene Reißig durch das Feuer im Ofen in Brand gesteckt haben, bei welcher Gelegenheit auch das in der Nähe des Ofens gelegene Holz mit entzündet worden ist. Die durch den Qualm aufmerksam gemachten Nachbarn schlugen die Fenster ein, retteten die Knaben und löschten das Feuer, sodaß nur ein Handtuch ver brannt und ein Theil der Wand angpfchwärzt, ein weiterer Schaden aber glücklicher Weise verhütet worden ist. Altenberg. Vom 2. Jägerbataillon Nr. 13 treffen Donnerstag, den 30. d. M., die auf einer Uebungs- reise begriffenen 9 Offiziere (1 Stabsoffizier, 4 Haupt leute und 4 Lieutenants) mit 1 Oberjäger, 9 Jägern und 9 Pferden hier ein. Dieselben werden die Stadt Tags darauf wieder verlassen. Dresden. In der Sitzung der Zweiten Kammer am 27. November wurde zunächst das königl. Dekret Nr. 6, betreffend den Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1890 und 1891, dessen allgemeine Vorberathung den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete, ohne Debatte einstimmig der Nechenschaslsdeputation überwiesen. Bei der all gemeinen Vorberathung über das königl. Dekret Nr. IS, den Personal- und Besoldungselat der Landes brandversicherungsanstalt auf die Jahre 1894 und 1895 betreffend, sicherte der Herr Staatsminister auf eine Anregung des Abg. Müller zu, daß die Verleihung der Staatsdienereigenschaft an die technischen Be amten der LandeS-Brandversicherungsanstalt von der königl. Negierung bereits in wohlwollende Erwägung gezogen worden sei. Da« Dekret wurde auf Antrag des Abg. Müller einstimmig der Finanzdeputation überwiesen. Zuletzt wurve ein Antrag des Abg. Buch wald und Gen., welcher eine Erhöbung der Kosten der Jagdkarten bezweckt und der bereits in einer früheren Nummer wörtlich abgedruckt worden ist, er örtert. Abg. Buchwald begründete den Antrag haupt sächlich damit, daß auf geeignete Weise dem Staate eine Mehreinnahme verschafft werden könne. fJm Sinne des Antrags sprachen die Abgg. Rüder, Schubert- Chemnitz, gegen die Annahme des Antrags Steuer- Reinholdshain, Horst, Kockel, Rößner und Philipp, auf dessen Antrag der Buchwald'sche Antrag einstimmig der Finanzdeputation L überwiesen wurde. — Das kgl. Landgericht Dresden verurtheilte am 27. November den Handarbeiter, früheren Zimmer gesellen Heinrich Bruno Richter aus Dippoldiswalde wegen Betrugs im wiederholten Rücksalle, unter An nahme mildernder Umstände, zu 6 Monaten Gefängniß und 3jährigen Ehrenrechtsoerlust, Der bereits mit Zuchthaus vorbestrafte Angeklagte kam am 14. vorigen Monats nach Grumbach, erschien daselbst bei der Handarbeiters-Ehefrau Heimann und erkundigte sich, ob in ihrer Familie Jemand am Reißen leide; er sei der „Streichmann" und bringe die Leute schnell wieder zum Lausen, die am Zipperlein litten. Nachdem die Zeugin dem Angeklagten erwidert hatte, daß in ihrer Familie Niemand krank sei, erklärte ihr Richter, sie selbst sei leidend und zwar habe sie eine Krankheit im Rückgrat«. Richter überredete die Frau derartig, daß diese den Unsinn glaubte und dem Angeklagten 1 Mk. aushändigte, durch welche er die Zeugin von der Krankheit befreien wollte. Der Angeklagte schwindelte der Heimann vor, er müsse das Geldstück längere Zeit in ven Dorsbach halten, werde dann die Mark zurück bringen und die Zeugin sei hierauf gesund. Die Hei mann ist auf diesen plumpen Schwindel auch hinein gefallen. Richter legte das Geld sofort in Branntwein an, kaufte sich einen tüchtigen Rausch und war schließlich, als im Gasthofe zu Grumbach seine Festnahme er« folgte, nicht einmal im Stande, seine Zeche vollständig zahlen zu können. Radeberg. Nachdem in letzter Zeit hier mehrere Einbruchsdiebstähle verübt worden sind und über dies auch ein heimkehrender Maurer auf offener Land straße beraubt worden ist, ist es am Sonntag Abend der hiesigen Polizei gelungen, zwei Strolche schlimmster Art in einer hiesigen Restauration festzunehmen. Beide versuchten daselbst Uhrentausche zu bewirken und kamen in ihrem ganzen Gebühren einem anwesenden Kutscher verdächtig vor, so daß dieser nach der Polizei ging, um die Sache untersuchen zu lassen. Der Polizei wachtmeister nahm mit Unterstützung des betr. Kutscher« und eines Bürgers d»e Arretirung vor und brachte die Verhafteten nach dem Polizeilokal, wo bei Durch suchung derselben sich ihre Gemeingefährlichkeit voll ständig erwies. Ein jeder von Beiden führte zwei ge ladene Revolver nebst Munition und außerdem ein langes, scharfes Messer versteckt bei sich. Der erwähnte Maurer, Namens Angermann aus Wachau, der bei dem Uebersall Schlag- und Stichwunden am Kopfe erhalten hatte und deshalb in das hiesige Krankenhaus gebracht worden war, ist verstorben. Regis. In Bezug auf Einführung des elektri schen Lichtes wird Wilsdruff noch überflügelt werden und zwar von unserem kleinen Städtchen (900 Ein wohner). Noch in dieser Woche soll hier die elektrische Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen werden. Grimma. Wie durch die Reichstagsvorlagen offiziell bestätigt wird, beabsichtigt die Militärverwal tung, in unserer Stadt ein Garnisonlazareth auf Reichskosten zu erbauen. Die Stadtvertretung hat al« Bauplätze das früher Rudloff'sche Feld an der Be zirksanstalt, sowie den ursprünglichen Kasernenbauptatz nördlich der Grethener Straße zum Kaufe angeboten und zwar soll dem Vernehmen nach der letztgenannte Platz die meisten Aussichten haben. Ferner wird da« Kasernement auf Kosten der Stadt um ein FußübungS- lokal und 2 Wagenschuppen vergrößert werden. Die Kosten dieser Bauten sind auf 12900 Mk. geschätzt. Stollberg. Mit großer Dreistigkeit spielte sich der aus Mitteldorf gebürtige Strumpfwirker Weber im
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