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Weißeritz-Zeitung : 28.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189408284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-28
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.08.1894
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H klßnitz-IckllU 60. Jahrgang Nr. 100. Dienstag, den 28. August 1894. .'M s ehlt Ken sul. allo Winke zu Uebungen im Treff- und Notensingen, so wie zur Erzielung eines guten Vortrags unv lautreiner Aussprache. In der sehr lebhaften Debatte wurde zwar die Vorzüglichkeit dieser Methode anerkannt, doch fehlte es auch nicht an Stimmen, die vor Ueber- schätzung deS Notensingens zu Ungunsten der Pflege des volkSlhümlichen Gesangs warnten. Sodann ließ sich der Vorstand von dem Verein die Ermächtigung ertheilen, die noch nöthigen Vorbereitungen zu treffen zur Verwirklichung des geplanten Sommerheims für erholungsbedürftige Lehrer. Anmeldungen mit den Angaben über Alter, Seminar und Wohnort zur Theilnahme an der Lehrerversammlung in Zwickau sind bis 1. Septbr. an Herrn Schuldtr. Rasche zu richten. — Von den Loosen der Freiberger Gewerbe- Ausstellung scheinen in unserer Stadt sehr viele gespielt worden zu sein, wie aus der regen Einsicht nahme der in unserer Expedition ausliegenden Gewinn liste zu schließen ist. Die Gewinne freilich sind recht spärlich, was ja wohl auch selbstverständlich ist, da auf ISO000 Loose nur 6600 Gewinne» kommen. Glashütte. Die Kreuzottern sind in hiesiger Gegend in diesem Jahre wieder recht sehr häufig an zutreffen, Am letzten Mittwoch wurden von einem hiesigen Herrn beim Pilzesammeln 4 Stück getödtet. ES wäre wirklich wünschenSwerth, wenn die auf die Tödtung dieses giftigen Reptils früher gesetzten Prä mien wieder eingesührt würden, denn wenn auch Un glücksfälle durch diese Schlangen verursacht nicht allzu ost vorkommen und meist, wenn ärztliche Hilfe zur Hand ist, ohne schwere Folgen bleiben, so ist doch die Ausrottung dieses Thieres der einzige dauernde Schutz. — Am Sonnabend fand hier im Saale des Hotels zum „goldenen Glas" die Neuorganisation unserer Pflichtfeuerwehr statt. Nach den neuen Bestim mungen sind alle männlichen Personen im Alter von 20—40 Jahren zu Dienstleistungen bei der Pflicht feuerwehr verpflichtet. Es ist also die Altersgrenze von 60 auf 40 Jahre zurückgesetzt worden. Nachdem Herr Bürgermeister Kühnel die neue Feuerlöschordnung hiesiger Stadt verlesen hatte, wurden die anwesenden Mannschaften durch Herrn Branddirektor Hauptmann der freiw. Feuerwehr Göhlert eingetheilt. Poffendorf. Dem Herkommen gemäß haben die diesjährigen Frühgottesdienste mit dem letzten Sonntag im August, am 26 d. M., für dieses Jahr ihr Ende erreicht. Nachdem die Kirchenheizungsanlage nun fertiggestellt und auch die erste Probeheizung zur größten Zufriedenheit ausgefallen ist, erfolgt die Ueber- gabe der Heizungsanlage an den Kirchenvorstand Dienstag, Nachmittag 4 Uhr. — Am Donnerstag fand in der Gegend von Räcknitz-Kaitz, unweit von Moreaus Denkmal, ein Manöver der Feldortillerie statt, bei dem sich leider ein bedauernSwertheS Unglück ereignete. Bei dem im Galopp vorgenommenen Abmarsch in den Geländen nach Räcknitz zu stürzte beim Passiren eines Grabens ein Geschütz um, wobei einer von den vier darauf sitzenden Kanoniken von dem Geschütze erdrückt und tödtlich verletzt wurde. Maxrn. Die Erinnerung an hervorragende nationale Gedenktage zu pflegen, wird stets eine schöne Aufgabe derjenigen sein, denen eine Stärkung des vaterländischen Sinnes in unserem Volke am Herzen liegt. Diese Pflege haben insbesondere die Milttärvereine über nommen. So wird der Militäroerein zu Kreischa am Sonntag, den 2. September, (als am Tage der Sedan feier) mit Musikbegleitung, nach dem, zu einer der artigen Feier sich besonders eignenden, historischen Aussichtspunkt „Finckenfang", Maxcn, marschiren, wo sich die benachbarten Milttärvereine auch einfinden werden und wär« eS erwünscht, wenn sich noch recht viele Kameraden von anderweit zu diesem denkwürdigen Tage betheiligen würden, um gleichzeitig bei dtqfer Verantwortlicher Redactmr: P-ul Irhnr in Dippoldiswalde. NM achtsMigem »Hllustrirlen UnterhattungSblatt". Mit land- und hanswirthschastlicher Monatsbeilage. -Lokals und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zu gemeinschaftlicher Sitzung waren am vergangenen Freitag beide städtische Kollegien zusammengetreten, um sich über die event. Anlage eines Elektrizitätswerkes in hiesiger Stadt schlüssig zu machen. Nachdem Herr Bürgermeister Voigt die Erschienenen begrüßt, (es waren sämmtliche Mitglieder des Rathes und der Stadtverordneten anwesend) gab er zunächst einen allgemeinen Ueberblick über den bis herigen Gang der Angelegenheit, sowie über die ein gegangenen Kostenanschläge und nahm schließlich nach längerer Debatte, in welcher allseitig dem Wunsche Ausdruck gegeben wurde, die Unterrichtsmühle der deutschen Müllerschule mehr als bisher geschehen, zu produktiven Unternehmen heranzuziehen, den von Hrn. Sekr. Ludwig gestellten Antrag einstimmig an: „Die städtischen Kollegien erklären sich im Prinzip mit der Errichtung und dem Betrieb eines Elektrizitätswerkes in hiesiger Stadt für Rechnung der Stadtgemeinde einverstanden und beauftragen den Rechtsausschuß, unter Hinzuziehung weiterer Mitglieder der städtischen Kollegien weitere Erörterungen nach dieser Richtung hin anzustellen und geeignete Vorlagen denselben zu machen und soll zunächst bei Beschaffung dieser Vor lagen mit dem Elektrizitätswerk, Aktiengesellschaft vor mals O. L. Kummer u. Co. in Niedersedlitz-Dresden in Verhandlung getret.n werden." — So liegt denn der erste definitive Beschluß in der hochwichtigen An gelegenheit vor und können wir nur dem herzlichen Wunsche Ausdruck geben, daß sich dereinst nach Her stellung der Anlage alle an sie geknüpfte Hoffnung zum Wohle der Stadt erfüllen möge. — Nach der Uebung am vergangenen Sonnabend hielt die hiesige freiwillige Feuerwehr einen Kneipabend ab, bei welchem der Vertreter im Landesausschuß, Herr Redakteur Simon-Cölln, den Herren Bäckermstr. Baumgarten, Lackirer Kästner, Zimmermann Lehmisch von der freiw. Feuerwehr und Herrn Schuhmacher meister Linse von der Pflichtfeuerwehr das vom LandeS- ausschuß gestiftete Ehrendiplom für 20 jährige un unterbrochene Dienstzeit unter herzlichen Dankesworten überreichte. — Unser WohlthätigkeitSverein „Sächsische Fecht schule" veranstaltete am Sonntag Nachmittag im Garten des Schützenhauses ein Sommer fest, das recht zahl reiche Besucher angelockt hatte. Der Aufenthalt unter den schattigen Linden bei den Musikaufführungen unserer Stadtkapelle war bei der warmen Witterung sehr angenehm. Am Abend erstrahlte der Garten in prächtigster Illumination. Der Schaulust hatte der rührige Vorstand der Fechtschule zu Gunsten der Ver- einSkaffe Gelegenheit geboten durch die Ausstellung eines optisch-plastischen, sprechenden Mädchenkopses, so wie durch ein Lachkabinet. Der Gewinnsüchtige konnte durch ei» Glücksrad und eine reich ausgestattete Ver- loosung sein Glück versuchen, auch lud eine Schießhalle ein, die Sicherheit des Auges und die Ruhe der Hand zu prüfen und zarte Hände schmückten die Besucher mit niedlichen Sträußchen. DaS schönste aber von der ganzen Veranstaltung ist, daß wahrscheinlich wieder ein ansehnlicher Betrag der Vereinskaffe zugefloffen ist, die schon manche stille Thräne getrocknet hat. — In dem zum Landbestellbezirk des Postamts in Dippoldiswalde gehörigen Ort Niederfrauen dorf wird am l. September d. I. eine Posthülfstelle eingerichtet. — Am Sonnabend fand in der Buschmühle bei Schmiedeberg die 3. diesjährige Versammlung des BezirkSlehreroereinS statt. Begünstigt von der zentralen Lage des Versammlungsortes und dem trockenen, warmen Wetter, war dieselbe sehr zahlreich besucht. In einem recht anregenden Bortrage gab Herr Kirchschullehrer Brückner aus Reichstädt an der Hand eines Werke» von Fichtner beherzigenSwerthe nk- nch- rr- en, ilste en, A s. Feier das historische Schlachten-Panorama (da» Treffen bei Maxen darstellend) zu besichtigen. Tharandt. Vor Kurzem wurde von Pilzsuchern in einem Dickichte des Naundorfer Forstrevier» bei Tharandt ein bis auf das Skelett verwester unbe kannter weiblicher Leichnam mit vollständigem Gebiß vorgefunden. Die Verstorbene scheint, wie die nähere Untersuchung ergeben hat, in jugendlichem Alter ge standen zu haben. Bekleidet war sie mit grünlichem Kleid, Korset, weißem Leinwandhemde mit L. in gothischen Buchstaben gezeichnet, grauen Strümpfen und Lederschuhen. Der Umstand, daß in einer Ent fernung von 4 w vom Leichname, an einem Fichten baume hängend, eine 15 om lange Scheere ausgefun den wurde, ließ damals die Vermuthung aufkommen, daß sich die Unbekannte mit derselben die Pulsader geöffnet hat. Die Beerdigung erfolgte an Ort und Stelle. Am Freitag nun ist auf behördliche Anord nung in Gegenwart einer Gerichtskommission die Aus grabung des Skeletts erfolgt und hierbei hat die Untersuchung ergeben, daß höchst wahrscheinlich ein Mord vorliegt. Die Hirnschale, sowie der Unterkiefer des Skeletts waren eingeschlagen und auch das Nasen bein zeigte eine Verletzung; außerdem wurde auch ein Stich in dem noch erhaltenen Korset entdeckt. Dresden. Die internationale ^ahrLngS- mttiel-Äusstellung wurde am 25. August,Mittags 12 Uhr, feierlich eröffnet. Erschienen waren eine große Anzahl Vertreter der königlichen und städtischen Be hörden, sowie sonstige Ehrengäste. Kaufmann Gräfe übergab die Ausstellung mit einer schwungvollen An sprache, die mit einem Hoch auf König Albert schloß, ihrer Bestimmung. Hierauf machte das Komitee mit den Ehrengästen einen Rundgang durch die Ausstellung, die in ihren einzelnen Theilen noch nicht ganz fertig gestellt ist. — Die Dauer der Ausstellung ist vorläufig bis 16. September angesetzt. — Nach einer Verordnung deS evangelisch-luthe rischen Landeskonsistoriums vom 6. d. Mts. haben die in LvanZtzliow beauftragten Herren Etaatsminiker der Kirchengemeinde Kreinitz in der Ephorie Oschatz zu ihrem Kirchenneubau eine allgemeine Kirchenkollekte bewilligt, welche Sonntag, den 16. September d. I., eingesammelt und am Sonntage vorher, sowie am Kollektentage selbst abgekündigt werden soll. Bei der jedesmaligen Abkündigung soll Folgendes zur Kenntniß der Gemeinden gebracht werden: Die etwa 530 Ein wohner zählende Gemeinde Kreinitz an der Elbe ist mit Kirchen-, Schul- und sonstigen Gemeindeanlagen schwer belastet, dieselben betrugen schon seither viel mehr als das Doppelte der Staatseinkommensteuer. Das Elbhochwaffer 1890 hat der Gemeinde 40 bis 50 Tausend Mark Schaden verursacht. Die Bewohner sind zu '/io wenig bemittelt oder ganz unbemittelt und es würde ihnen unmöglich sein, aus eigenen Mitteln den Kirchenneubau, welcher wegen des mangelhaften Zustandes der alten Kirche unbedingt nöthig ist und etwa 40000 M. kosten soll, auszuführen, so daß der Gemeinde ein reicher Kollektenertrag gewiß sehr zu gönnen sein wird. — Dem in der Kanzlei deS LandeSkulturratheS zustammengestellten Bericht über den Saatenstand und die Ernte im Königreich Sachsen Mitte August entnehmen wir folgende allgemeine Ueberficht. Die Witterung in der Berichtszeit — 15. Juli bis 15. August — war mit Ausnahme einiger weniger sehr heißer Tage im Allgemeinen zu naß und zu kühl. Der Stand der noch anstehenden Halmfrüchte hat sich zumeist durch Lagerung und Verunkrautung ver schlechtert, auch wurde die Ernte derselben sehr oer- zögert. In einem großen Thetle de» Lande« konnte b"^'??rwggen in Folge der unbeständigen Witterung noch nicht geborgen werden, in einzelnen Höhenbezirken steht derselbe noch auf dem Halme. Winterweizen „W ekßeritz^ Jektmrg" erscheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Me Postan- fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Stellungen an. N11 A l ll 11 für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen 'Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, welch« Sil de» bedeutenden Auflage de» Blatte» eine sehr wirk same Verbreitung finde», werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit «ntsprechen- . dem Aufschlag. — Eirme- sandt, im redaktionelle« »heile, die Spaltenzeile 20 Pfg.
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