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Weißeritz-Zeitung : 18.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189409180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-18
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.09.1894
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«rscheditwöcheKtÜch drei mal: DimStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Sedmtenden Wftag« des Blattes eine sehr wirt, same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder oerm Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Jnserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die. Spaltenzeile so Pfg- für die Königliche UmishaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Aadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtfeltkge« ,^llustrirten Unierhaltungsblati".Mit land- und hauSwirthschastlicher Monatsbeilage. Nr. 109. DimStag, dm 18. September 1894. 60. Jahrgang. -LoLaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 14. September fand im hiesigen Rathhaussaale die amtliche Haupt-Kon ferenz der Lehrerschaft des JnspektionSbezirkS Dip poldiswalde statt. Nach Gesang und Gebet, gesprochen von Herrn Schuldirektor Roth-GlaShütte, begrüßte err Bezirksschulinspektor Richter die anwesenden äste und Lehrer, insonderheit den neuangetretenen Herrn AmtShauptmann vr. Uhlemann, gedachte auch deS verstorbenen Herrn AmtShauptmann v. Einsiedel, sowie des gleichfalls verstorbenen Herrn Kirchschullehrer Fabian-Ruppendorf und sprach dann in längerem Vortrage über die Erziehung zum Gehorsam. Sodann hielt Herr Kantor Schlaffer-Bärenstein einen Vortrag über „den naturgeschichtlichen Unterricht in der Volks schule", der besonders anregend wirkte durch seine praktischen Winke über die Verwerthung der einschläg- lichen Naturgesetze. Nach einigen Mittheilungen des Herrn Vorsitzenden an die Herren Lehrer wurde die Versammlung durch Gesang und kurzes Gebet ge schloffen. Gemeinschaftliche Tafel hielt die Konferenz besucher noch längere Zeit beisammen. — Das diesjährige Ab turnen des hiesigen Turn vereins am vor. Sonntage wurde ausgezeichnet durch den Besuch von 334 Mitgliedern des Allgemeinen Turnvereins zu Dresden, die in 8 Abtheilungen eine Fußparthie von Haus aus unternommen hatten/ auf dem Steinbruche zusammenkamen und um 13 Uhr, begleitet von dem hiesigen Turnvereine, ihren Einzug in die Stadt hielten. Auf dem Markte begrüßte Herr Lehrer Eidner die Gäste mit markigen Worten Namens des Vereins und Herr Stadtrath Reichel Namens der Stadl, worauf Herr Oberlehrer Weidenbach-Dresden herzliche Dankesworte erwiderte. Nachmittag 2 Uhr sammelten sich die Mitglieder des hiesigen Vereins mit ihren zahlreichen Gästen zum Auszug auf den Turnplatz. Vor Abmarsch wurden der Fahnenträger und die Fahnenjunker des Dippoldiswalder Vereins von drei Jungfrauen mit roth-weißen Schärpen ge schmückt. Auf dem Turnplätze zeigte zuerst der Orts verein in strammen Freiübungen unter Leitung des Hrn. Turnwart Palme, sowie in Gerätheübungen, daß auch hier mit rechtem Ernste die Turnsache gepflegt wird, wo für die Dresdner Gäste laute Anerkennung zollten. AIS Neues bot sich diesmal ein Fechterreigen dar, auf geführt von der Fechterriege der Müllerschüler unter Leitung deS Herrn Lehrer Flohr. Wie schneidig wurden Ausfall und Deckung vollzogen, wie schwirrten die blitzenden Schläger durch die Luft, wie wuchtig fielen die Hiebe, geschickt parirt von den Gegnern, sodaß auch diese Vorführungen stürmischen Beifall ernteten. Darauf zeigten den staunenden Zuschauern einige Dresdner Turner an Reck, Barren und Pferd, was Kraft, Muth und Gewandtheit vermögen. Schließlich stellten sich 240 Turner zu Freiübungen und Turnspiel auf, worauf ein Kommers im Schützenhaussaale folgte, in dem die kräftigen Klänge unserer Stadtkapelle sehr beifällige Aufnahme fanden und ernste und heitere Rede und Gegenrede zwischen Dresden und Dippoldis walde gewechselt wurden. Besonders freudig begrüßt wurde dabei Herr Schuldirektor sw. Engelmann, der «inen Rückblick auf frühere, verstorbene Dresdner und hiesige Förderer der Turnsache warf. Nachdem sich die Gäste noch einige Zeit auf dem reich geschmückten Ballsaale der Reichskrone vergnügt hatten, benutzten sie '/«9 Uhr einen Extrazug, um wieder in ihre Heimath zurück zu kehren, hoffentlich reich befriedigt von ihrer diesjährigen Turnfahrt. Die Dippoldis- walder Turner aber kosteten die Freuden deS Balles noch bis in die spätesten Morgenstunden aus. — Bei der in voriger Woche veranstalteten Eonder- auSstellung von frischem Obst und Gemüse sind der v. Lüttichauschen Sartenverwaltung (Obergärtner Uhle- Bärenstein-Lauenstein) für eine Sammlung Gemüse im HauSgarten gebaut mit einem S. Preis und Friedens richter Wendler-Dippoldiswalde mit einer ehrenden Anerkennung ausgezeichnet worden. — Wie aus der Ankündigung über die für das nächste Jahr geplante Berufs- undGewerbezählung hervorgeht, soll die letztere schon vor der nächsten Volks zählung vorgenommen werden. Man wird sich er innern, daß, als am 1. Dezember 1890 die letzte Volkszählung veranstaltet wurde, mit derselben auch eine Gewerbestatistik ausgenommen werden sollte. Dem BundeSrathe waren bereits darauf bezügliche Vorschläge unterbreitet. Der Plan scheiterte jedoch. In letzter Zeit war vielfach der Wunsch aufgetaucht, mit der nächsten Volkszählung die neue Gewerbestatistik zu ver knüpfen. In den maßgebenden reichsbehördlichen Kreisen hat man diesem Wunsche keine Folge gegeben, weil man sich der Schwierigkeiten erinnerte, die sich im Jahre 1890 der Ausführung eines solchen Planes ent gegenstellten. Der BundeSrath dürfte sich diesen Er wägungen anschließen, und so wird voraussichtlich die nächste Berufs- und Gewerbezählung ebenso wie die Zählung von 1883 selbständig vor sich gehen. Wenn als Zahltag der 5. Juni in Aussicht genommen ist, so ist daS geschehen, um die Zahltage der 1883er und 1895er Zählung in Uebereinstimmung zu bringen. Zwischen beiden Zählungen würde dann genau ein Zeitraum von 13 Jahren liegen. Innerhalb desselben hat sich natürlich da« Gewerbewesen vollständig ver ändert und man kann deshalb mit Sicherheit voraus sagen, daß die Zählung des Jahres 1895 total ver schiedene Ergebnisse gegenüber derjenigen von 1882 aufweisen wird. Die ersten gemeinsamen Gewerbe zählungen in Ländern des deutschen Zollvereins sind im Anschluß an die jedesmaligen Volkszählungen in den Jahren 1846 und 1861 veranstaltet. Bei der ersteren unterließ nur Württemberg von den damals zum Zollverein gehörigen Staaten die Erhebung. Die zweite erfolgte in allen ZollvereinS-Staaten, die erste nach Wiedererrichtung deS Deutschen Reiches gleichfalls im Anschluffe an die Volkszählung vorge nommene Gewerbezählung dadirt vom 1. Dezember 1875. Alle drei Zählungen erstreckten sich nicht bloß auf die Gewerbe im engeren Sinne, sie unterschieden sich jedoch durch die Klassifikation der Gewerbe jede von der andern. Bei der Zählung von 1875 waren die Gewerbebetriebe in 19 Gruppen, 92 Klaffen und 141 Ordnungen, sowie Species eingetheilt. Die Betriebe waren in solche ohne Gehilfen, mit weniger als 5 Gehilfen und mit mehr als 5 (Großbetriebe) unterschieden. Am 5. Juni 1882 fand in Verbindung mit einer allgemeinen Berufszählung eine neue Ge werbezählung statt. Die Klassifikation war nicht die gleiche wie 1875. So war beispielsweise eine ganz neue Gruppe, das Versicherungswesen, hinzugekommen, auch waren in den Klaffen und Ordnungen Ver änderungen vorgenommen. Die Erhebungen waren zudem umfangreicher als die von 1875, sie wurden auf die Hausindustrie erstreckt, eS wurde eine genauere Feststellung der in den einzelnen Betrieben beschäftigten Personen angestrebt u. a. m. Jedenfalls hat die Klassifikation der Gewerbe von 1882 nicht bloß die Grundlage für die Gewerbezählung abgegeben. Sie wurde auch zu Grunde gelegt, als es sich bei der Ein führung der Unfallversicherung um Errichtung der Be- rufsgenoffenschasten handelte. Noch vor kurzem wurde sie bei der Festsetzung von Ausnahmen von den Sonrr- tagSruhevorschristen für die einzelnen Gewerbezweige benutzt. Natürlich werden für die neue Zählung an der Klassifikation von 1883 hier und und da Aender- ungen vorgenommen werden müssen, denn eine drei zehnjährige Entwickelung schafft neue, zu berücksichtigende Momente, im großen Ganzen aber wird die Arbeit von 1882 eine wohl zu benutzende Grundlage für die nun mehr voraussichtlich bald in Angriff zu nehmenden Vorarbeiten der Zählung von 1895 abgeben. -s- Frauenstein. Am 11. d. MU. fand die Ge neralversammlung des hiesigen Turnvereins statt, welche vom stellvertr. Vorsitzenden, Herrn Schneider meister Neuber, mit einer herzlichen Ansprache eröffnet wurde. Hierauf erledigte man den ersten Punkt der Tagesordnung: Ablegung der Jahresrechnung, welche den erfreulichen Kaffenbestand von 544 Mk. 17 Pf. nachwies. Den 2. Punkt der Tagesordnung bildete die Aufnahme neuer Mitglieder. Zur großen Befrie digung konnte man wahrnehmen, daß die in der letzten Zeit staltgefundene Agitation für die Sache der edlen Turnkunst nicht ohne Erfolg geblieben ist, denn eS wurde 1 aktives und 14 passive Mitglieder in den Verein ausgenommen und noch viele, zur Zeit noch unentschlossene Bürger unserer Stadt hofft man später als Mitglieder begrüßen zu können. Ein sehr große-, nicht hoch genug zu veranschlagendes Verdienst um dm hiesigen Turnverein und die Turnkunst überhaupt er warb sich Herr Kontroleur Böhme aus Radeburg durch eine aus echtem Turnerherzen kommende, allgemeinen Beifall findende Ansprache, in welcher er die Frage eingehend erörterte: Warum kommt der Turnverein in einer kleinen Stadt nicht zur Geltung? Der Herr Redner ermahnte zunächst die Turner, dem von ihnen gewählten Turnwart und den Vorturnern durch strenge Befolgung und Ausführung ihrer Befehl» zu zeigen, daß sie zu ihnen das Vertrauen haben, daß die Leitung und Weiterbildung des Turnvereins in den richtigen Händen sich befindet. Darum müssen solche Turner, die statt in die Turnstunden zu kommen, in anderer Gesellschaft sich aus den Straßen Herumtreiben, oder, wenn sie die Turnstunden besuchen, in denselben aller hand Allotria treiben und dadurch eifrige Turner stören, unnachsichtlich ausgemerzt werden, da sie die Krebsschäden eines Turnvereins sind und ältere, ernstere Männer fernhallen vom Beitritt zum Verein. Von hoher Wichtigkeit für das Wachsthum deS Turnvereins ist es auch, daß die Mitglieder (sowohl aktive, als auch passive) es sich angelegen sein lassen, neue Mitglieder dem Vereine zuzusühren. Weiter beleuchtete der Herr Vortragende, daß der Turnverein vor Allem der kräf tigsten Unterstützung bedürfe und berechtigt sei, dieselbe zu fordern, da er die jungen Leute zur Ordnung und Manneszucht, zur Stählung ihrer Körperkraft, zu Kraft, Muth und Entschlossenheit heranbildet, die Liebe zum Fürstenhause und Vaterlande kräftigen und das jüngere Geschlecht zur Tauglichkeit fürs Militär ausbilden soll. Der Segen des Turnvereins geht auch auf das so wohlthätige Institut der Feuerwehr über, denn ein kräftiger, gewandter Turner wird auch stets einen richtigen, exakten Feuerwehrmann adgeben. Zur He bung eines Turnvereins sind aber zunächst die Bürger der Stadt berufen, denen in dieser Hinsicht unser all- verehrter König Albert mit einem leuchtenden Beispiele vorangeht, der es nicht unter seiner Würde hält, die Turnsäle zu besuchen und die Nothwendigkeit deS Turnens schon wiederholt anerkannt und schon oft den Leitern der Turnvereine huldvollste Worte der Aner kennung gezollt hat, wie z. B. vor Kurzem, als Se. Majestät auf die Frage, wie man sich für den hohen Besuch des Schauturnens dankbar zeigen könne, freund lich antwortete: „Dadurch, daß Ihr bleibet, wie Ihr seid!" — Herr Böhme forderte hierauf nochmals zum eifrigen Forltreiben des Werkes JahnS und zu einem musterhaften Verhalten sowohl auf, als auch außerhalb des Turnplatzes auf und schloß mit den Worten: „Frisch, wie das Wasser au» der Quelle springt. Fromm, wie die Kinderschaar, Fröhlich, wie der Adler in der Lust sich schwingt. Frei sei immerdar Der Turnverein Zu Frauenstetn!" Zum Vorsitzenden deS Vereins für da» neue Vereins- jahr wurde hierauf Herr Neuber gewählt, zum Turn wart Herr Richter I, zum Kassenwart Herr Süffel, zum Schriftwart Herr Rößler jun., zum 1. Vorturner
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