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Weißeritz-Zeitung : 14.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189404141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-14
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.04.1894
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„Weiseritz. Settmm" «scheint wöchentlich vrri< mal: Dienstag. PovnerS- t«a und Sonnabend. — Preis vierteljiihrlich 1 M. Ai Pfg.. zweimonatlich 84 Pfg., «inmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nnmmem 10 Pfg. — Alle Postan- lialten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Umishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichm Amisgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, welche bei de» bedeutenden Auslage deS Blatte- eine sehr wkb same Verbreitung-finden, werd« mit 10 PfS- di» Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische mw eomplieirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— ikaate fandt, un redaktionelk» Theile, die SpaltenM- MPfg. Verantwortlicher Redaeteur: Paul Ithnt in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem »^llustrirten UnterhaltnngSblatt". - Mit land- «nd hauSwirthschaftlicher MonatSbellage. Nr. 43. 60. Jahrgang. Sonnabend, dm 14. April 1894. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Jetzt, beim Anbruch des Früh jahrs, wo die liebliche Schaar unserer „befiederten Fregnde" zurückgekehrt ist, um uns Menschen durch ihren Gesang zu erfreuen und durch Vertilgung un zähliger Insekten zu nützen, ist es angebracht, immer wieder belehrend und warnend auf die große Nützlich keit unserer lieblichen Sänger hinzuweisen. Der als Ornithologe sehr bekannte Oberförster von Riesenthal hatte s. Z. Vorträge für die Jugend gehalten über „Vogelleben und Vogelschutz", und da er nicht überall mündlich zu seinen jungen Naturfreunden sprechen konnte, so versuchte er „durch Vermittelung des ge druckten Wortes" recht viele Freunde für unsere Sänger in Wald und Flur, Hof und Garten zu ge winnen und als thätige Bundesgenoffen im Kampf gegen die vielen Vogelfeinde zu erwerben. Die Exem plare sind längst vergriffen, hoffentlich aber seine be- herzigenswerthen Worte nicht: „Die Zeit ist da, unsere Sänger kommen an und begrüßen die liebe Heimath mit ihren innigsten Melodien, bald werden sie zum Nisten schreiten; schützt und vertheidigt das liebliche Heim der kleinen Vögel, die eS nicht selbst thun können, denkt an Eure Eltern, in welche Trauer sie durch Euren Verlust versetzt würde», und wenngleich der Vogel kein Mensch ist und keine Thränen weinen kann; wie tief er über den Verlust seiner Brut trauert, könnt Ihr hören und sehen, und Ihr müßtet verhärtet sein, wenn das Euch nicht zu Herzen ginge! Was habt Ihr gewonnen, wenn Ihr das Nestchen zerstört, die Eier oder hülslosen Jungen genommen habt? Nichts! Aber viel Unheil habt Ihr angerichtet und Eure jugendliche Hand mit einem Frevel am Schöpfer be fleckt! Das liegt nicht in Eurer Absicht, aber um so mehr überwacht Euch untereinander und hört auf die Worte Eurer wohlmeinenden Eltern und Lehrer! Zieht mit ihnen hinaus in Wald und Flur, stimmt ein in den frischen, frohen Sang, der Euch überall entgegen tönt, bewundert die kleinen zierlichen Heimstätten der Vögel, aber — berührt sie nicht! Und habt Ihr das über Euch gewonnen, so werdet Ihr den Vogelsang erst recht verstehen lernen, möge er Euch im Jubel über die schöne Welt oder in Leid und Trauer begegnen! Versucht es und Ihr werdet Denen danken, die Euch darauf hivgewiesen haben. Verbinden wir uns Alle zum thatkrästigen Wahlspruch: Schutz und Hege immer dar unseren nützlichen und angenehmen Vögeln!" — Bei Eintritt des Frühjahres mehren sich wieder die Klagen der Landwirthe über das unbefugte Be schreiten der Wiesen rc. Es sei daher daran er innert, daß § 368,9 deS R.-Str.-G.-B. das unbefugte Gehen, Reiten oder Biehtreiben über Gärten oder Weinberge, noch nicht abgeerntete Wiesen, bestellte Felder, oder mit einer Einfriedigung oder mit War nungszeichen versehene Grundstücke, Privatwege u.s.w. mit Strafe bedroht. — Wie alljährlich, so wollen wir auch in diesem Jahre auf das „Verbot des Rauchens im Walde" Hinweisen. Welche Gefahr, zumal bei dem jetzigen trockenen Frühjahre, damit verbunden ist, weiß ein Jeder zu beurtheilen, und so muß denn auch ein jeder Waldbesucher, ob Erwachsene, ob Kind, darauf sehen, auch nicht den geringsten Schaden durch Unvorsichtigkeit oder dergleichen anzurichten. — Wenn nicht bald ein anhaltender Regen das Erdreich durchnäßt, tritt nicht allein Wassermangel ein, sondern auch der Futterbau und die Entwickelung der Saat sind wiederum gefährdet. Im Frühjahre muß naturgemäß ein kräftiger Regen den noch vor handenen Schnee in das Erdreich hineindringen lassen, damit die Srundquellen genügend Waffernahrung er halten; in den Jahren, wo dies geschieht, wird sehr selten größerer Wassermangel vorkommen. Ja diesem Jahre war bis jetzt der Regen sehr spärlich, die Sonne schmolz den letzten Schnee und saugte die Feuchtigkeit auf. Nach der Regel der Märzennebel, die sich Heuer ziemlich zahlreich gezeigt haben, hätte man eine nasse Heuernte zu erwarten. Hoffentlich erquickt und erfrischt recht bald ein ergiebiger warmer Regen die lechzenden Fluren, damit der Landmann, der ohnehin unter den gegenwärtg bestehenden mißlichen Erwerbsverhältniffen stark zu leiden hat, froheren Muthes in die Zukunft blicken kann. — Wie fast alljährlich zeigen sich hier die ersten aufgebrochenen Birnblüthen auch Heuer am Spaliere des Gelbgießer Wagnerschen Hauses, während blühende Reineclauden auch an anderen sonnigen Lagen schon seit einigen Tagen zu finden sind. — Der hiesige königl. Bezirksschulinspektor Herr Richter ist auf die Zeit vom 13. April bis II. Mai beurlaubt und wird während derselben vom königl. Bezirksschulinspektor für Dresden I, Herrn Schulrath Eichenberg vertreten. Schmiedeberg. Am 11. April haben die Lehrer der Orte Ammelsdorf, Hennersdorf, Sadisdorf, Schmiedeberg, Falkenhain und Kipsdorf hier eine Konferenz gegründet und damit einen schon lange ge hegten Wunsch zur Ausführung gebracht. Die Zu sammenkünste der Mitglieder finden monatlich statt und find auf Mittwoch gelegt worden. Altenberg. In den letzten Tagen sind die von der Sadtgemeinde angekauften alten Gebäude tm Bach straßenviertel, welche dem Herrn Bäckermeister Tr. Schütze Sou. gehörten, niedergelegt worden: das große Wohnhaus des Genannten, in alten Zeiten eine Mühle, und die alte Scheune weiter oben. Durch den Abbruch dieser alten Gebäude ist die Feuergefährlichkeit dort sehr vermindert worden. Höckendorf. Am Dienstag, den 10. d. Mts., des Nachmittags in der 3. Stunde, ist muthmaßlich beim Blumenpflücken das ca 3'/« Jahre alte Töchterchen des hiesigen Mühlenbesitzers Wagner in die „Wilde Weißeritz" gefallen und in derselben ertrunken. 4 Kreischa. Der deutsche Reformverein Kreischa und Umgegend gedenkt zum Geburtstage Sr. Maj. des Königs eine größere Festseier, bestehend in An sprache, Prolog, Festrede und entsprechenden Gesängen, zu veranstalten. Zu dieser Feier sollen der Militär verein, Gesangverein, freiwillige Feuerwehr und die Turnvereine zu Kreischa und Lungkwitz, Einladungen erhalten. - Hänichen. Unser Turnverein hielt am 7. dieses Monats seine 1. diesjährige Generalversammlung ab. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegen- heiten beschloß man, auf Wunsch vieler Freunde des Vereins, am 22. d. M. einen 2. Vortragsabend zum Besten des Fahnenfonds im hiesigen Gasthose ab zuhalten. Dresden. Die (auch von uns gebrachte) Nachricht, König Albert werde zum Kurgebrauch nach EmS gehen, bestätigt sich nicht. — Der Zug bei der feierlichen Einholung deS Prinzen und der Prinzessin Johann Georg formirt sich am Sonnabend Mittag vom Böhmischen Bahnhofe in Dresden aus wie folgt: Ein Zug Gendarme, der I. Zug des Gardereiterregiments mit dem Trompeter zuge, die Retter der Landwirthschast, die berittenen Offiziere aller Truppentheile der Garnison Dresden, 2 königl. Bereiter, 6 königl. Reitknechte, eine zwei- spänntge königl. Equipage für den königl. Kommissar, 2 Vorreiter, der sechsspännige Galawagen der hohen Neuvermählten, eine zweispännige königl. Equipage für den persönlichen Dienst der hohen Neuvermählten und zum Schluß der 2. Zug deS SarderetterreglmentS. — Die sächsische Etaatsregierung hat den Bundes staaten die Absicht kund gegeben, in der Meßordnung für die Leipziger Messen folgende Aenderungen ein treten zu lassen: 1) der Beginn der Neujahrsmeffe wird ab 1895 um einen Tag hinauSgeschoben. 2) Die Ostermeffe wird ab 1895 um eine Woche verkürzt. 3) Die MichaeliSmeffe soll schon in diesem Jahre um 14—17 Tage vorgerückt und um ziemlich eine Woche verkürzt werden. — Die viel umworbene „Rochsche Ecke" am Altmarkt in Dresden wird baldigst von der Bild fläche verschwinden. Um eine halbe Million hat der Besitzer kapitulirt. Konsequent ist er gewesen, das muß man ihm lasten, nicht um eine Mark ist er von seiner Forderung, die er vor zehn Jahren bereits stellte, zurückgegangen. Die Baubank hat nachgegeben und ihm die volle Summe gezahlt. Nun wird das Residenzcafö, das jetzt bekanntlich nur an die König Johannstraße angeklebt war, sich entfalten können und wird vielleicht im Stande sein, den im besten Flor stehenden Cafös Central und Metropol Konkurrenz zu machen. Auch das dem Residenzcafä gegenüber liegende Grundstück, das die Ecke der Galleriestraße bildet, ist zum Abbruch angekaust und wird sich hier ein prächtiger Neubau erheben, der eine Zier für die König Johannstraße werden wird. Köuigftei« ist dem neuen Kommandanten recht dankbar, indem er jetzt die früheren Einschränkungen bezüglich der Besichtigung aufgehoben hat, so daß jetzt ohne Anstand von 11 Uhr Vormittags ab bis zu den Abendstunden Eintritt in die Festung und wie früher zu den einzelnen Aussichtspunkten gestaltet ist. Der Fremdenverkehr in der Stadt wird sich durch das Ent gegenkommen des Kommandanten gewiß wieder heben. Schandau. Entsprechend der warmen Witterung hat die Eröffnung der hier im Winter geschloffenen Höhen- und Thalgasthäuser zeitiger als . sonst statt finden müssen. In der sächsischen Schweiz sind die selben sämmtlich geöffnet, in der böhmischen Schweiz steht nur noch die Wiedereröffnung des Rosenberg- RestaurantS bevor. Am Sonntag fanden auch die ersten Kahnfahrten auf der Kamnitz innerhalb der Herrnskretschner Dorfflur statt. Sebnitz. Vom hiesigen Stadtrathe war im ver gangenen Herbste die Einführung einer Bi er st euer hier angeregt worden. Nach vielseitigen Erörterungen und mehrfachen Berathungen über diesen Gegenstand ist jedoch das Stadtoerordneten-Kollegium in besonderer Berücksichtigung unserer örtlichen Lage dicht an der böhmischen Grenze diesem Projekte nicht beitragen. Zwickau. In nicht geringe Verlegenheit ist vor einigen Tagen ein Mann aus der Umgegend dadurch gerathen, daß er in einem Eisenbahnzuge mit einer vom vorigen Jahre abgestempelten Rückfahrkarte, vie nur zur Hälfte abgefahren war, betroffen wurde. Seine Versicherung, er habe bei seiner Abfahrt von der Heimathsstatton eine Fahrkarte gelöst, sowie die Angaben von Zeugen, daß dies geschehen, halfen nichts, dec Betreffende mußte 6 Mk. Strafe zahlen. Später fand derselbe jedoch in einer Falte seiner Kleider taschen die richtige Fahrkarte und es stellte sich heraus, daß er die im vorigen Jahre nicht abgefahrene Karte, anstatt zu vernichten, gerade ein Jahr lang in den Taschen herumgeschleppt hatte und nun durch die Ver wechselung in Unannehmlichkeiten gerathen war. Er erhielt nach Aufklärung des Sachverhaltes zwar den Strafbetrag zurück, wird aber für die Folge sich hüten, abgelaufene Fahrkarten in den Taschen aufzubrwahren. RitterSgrün. Eine hiesige 27 Jahre alte Ehe rau wollte die Lampe dadurch löschen, daß sie in den Cyltnder blieS. Hierbei explodirte die Lampe und die arme Frau erlitt durch das ausströmende Petro- eum derartige Brandwunden, daß sie daran verstarb. Der entstandene Brand konnte glücklicherweise gelöscht werden, ehe er größeren Umfang annahm. Treuen i. Vogtl. Die Sozialdemokraten im 22. Reichstagswahlkreise wollen am kommenden Somttag, den 15. Avril, in hiesiger Stadt einen Parteitag abhalten.
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