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Weißeritz-Zeitung : 27.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189305270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18930527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18930527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-27
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.05.1893
- Autor
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„Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag. Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg.. zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 4L Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Wcheritz-MiW. Amtsblatt Inserate, welche bet de» bedeutenden Auflage de« Blattes «ne sehr wirk« sanie Verbreitung finden, werden mit tO Pfg. d« Epaltenzeile oder oerm Raum berechnet. — Ta« bellarische und complieirte Inserate mit entsprechen« dem Aufschlag. — Eiirge» sandt, ,m revaktioneÜ«! Theile, die Gpaltenzeib» 20 Pfg. für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträihe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Dsnt Ikhne in Dippoldiswalde. Mit schtseitigem ,Mustritten Iliiterhsitungsblatt«. » Mit humoristischer Mchenbeilsge „Seisendlusen". q- Mit I«nd- uuü hauswirthschsftiicher Monotsbeiloge. Nr. 61. Sonnabend, den 27. Mai 1893. 59. Jahrgang. > L..!_ > -II777, >0 —----m Abonnements auf die „Weikeriß-Zeitung« für den Monat Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz-Zeitung". Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 25. Mai, Vormittags gegen 10 Uhr, brach im obersten Dachraume des Wohn hauses des Gelbgießermeister Dietrich, am Kirchplatz, ein Schadenfeuer aus, das von den herbeieilenden Mannschaften der hiesigen Feuerwehren so rasch ge dämpft wurde, daß dieselben gegen V»11 Uhr wieder abrücken konnten. Größerer Schaden, als verbranntes Stroh und dergl., sowie angekohlte Dielen wurde nicht angerichtet. — Kurz nachher wurde der Gelbgießer- lehrling Arno Bauer aus Großröhrsdorf als der Brand stiftung dringend verdächtig eingezogen und hat der selbe auch gestanden, angeblich um wieder nach Hause zu kommen, den Brand angelegt zu haben. — Der hiesige Erzgebirgs-Zwetgverein hat in der letzten Zeit seinen Austritt aus dem Gesammtvereine bewirkt und wird als „Gebirgsverein Dippoldiswalde" weiter bestehen. — Er beabsichtigt, in nächster Zeit Unterhandlungen anzuknüpfen, welche die Herstellung eines Fußweges zwischen Seisersdorf und Spechtritz zum Zweck haben. Hoffentlich führen dieselben zum Ziele. — Die diesjährige Hauptversammlung des land- wirthschastlichen Kreisvereins zu Dresden wird Mitt woch, den 31. Mai, in Glashütte veranstaltet. Oekonomierath von Langsdorfs-Dresden hat die Ab haltung eines Vortrages „über die staatliche Organisa tion des Viehversicherungswesen" zugesagt. Ueber diesen Gegenstand, welcher im Lauf der letzten Jahre eine brennende Frage geworden, wurde von Herrn von Langsdorfs dem deutschen Landwirthschaftsrath und dem deutschen Veterinärrath in ihren letzten Sitzungen Bericht erstattet und die Aufmerksamkeit, welche dieser Bericht in allen betheiligten Kreisen ge funden hat, sowie die Wichtigkeit des Gegenstandes an sich lassen die Annahme berechtigt erscheinen, daß der dargebotene Vortrag auch für nichtlandwirthschaft- liche Kreise von Interesse sein wird. — Eine wichtige Entscheidung ist vom Reichsgericht getroffen worden. Ein vom Abendmahl zurückge wiesenes Gemeinde-Mitglied hatte den Geistlichen auf Beleidigung verklagt; es wurde aber von allen In stanzen zurückgewiesen, da dem Geistlichen das Recht und die Pflicht zustehe, die Würdigkeit der Abend mahlsgäste zu prüfen, ohne daß ein weltliches Gericht darüber zu bestimmen habe. Genau dasselbe ist be reits früher in einem ähnlichen Falle für die katholische Kirche entschieden worden. — Die Brandversicherungs-Gesellschaft sächsischer Lehrer dürste wohl die billigste derartiger Versicherungen mit sein, da von der ohnehin schon niedrigen Prämie seit Jahren noch die Hälfte erlassen werden kann. Trotzdem konnte auch im Jahre 1892 dem Reservefono 1800 Mk. überwiesen werden, so daß derselbe die Höhe von 85 953 Mk. erreichte, außer welchem noch ein Kaffenbestand von 46 347 Mk. für das neue Rechnungsjahr verblieb. Die sämmtlichen Ausgaben für Brandschäden und Verwaltung betrugen in genanntem Jahre nur 11971 Mk. 7224 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von über 36 Millionen Mark gehören z. Z. dieser segensreichen Vereinigung an. Rechenberg. Am 1. Pfingstfesttag, den 21. d. M., des Nachmittags, entlud sich über hiesigem Orte und Umgegend ein ziemlich heftiges Gewitter, wobei ein Blitzstrahl in die Wohnung des Hausbesitzers Wagner fuhr, welcher zwar nicht zündete, aber eine im Stalle befindliche Kalbe betäubte, die sofort getödtet werden mußte. Auch hat der Blitz die Leitung mehrfach be schädigt und die Platinspitze von der Fangstange ab geschlagen. Von der Leitung ist der Strahl jedenfalls abgesprungen und durch die Mauer in den Stall ge fahren. Bienrnmühle. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde am Abend des 23. d. M. der 26 Jahre alte Bahn arbeiter Erter von einer Lokomotive überfahren und sofort getödtet. Nach Versicherung des Hilssfeuer- mannes Schmieder ist der Lokomotivführer Clemenz mit aller Vorsicht gefahren und trägt Erler ün seiner Verunglückung lediglich selbst die Schuld. Derselbe hinterläßt Frau und ein I V» Jahr altes Kind. Dresden. Die Frage der Errichtung einer großen Ausstellungshalle in Dresden scheint ihrer end gültigen Lösung entgegen zu gehen. Das Hochbauamt hat unter Berücksichtigung der von den Stadtverord neten ausgesprochenen Wünsche einen neuen Bauplan entworfen und dem Nathe den darauf bezüglichen Kosten anschlag vorgelegt. Nach diesem Plan wird sich das Gebäude an der zukünftig etwa 50 m breiten Pirna- ischen Straße mit seiner Langseite erheben. Das Ge bäude selbst wird ein Hallenbau von 177 m Länge werden und soll durchgängig eine Tiefe von 21 m haben. Derselbe enthält die Eingangshallen, die Ver waltungsräume, die Garderoben, die Verbindungsgänge und Ausstellungshallen. An diesen Bau soll sich dann ein Saalbau von rund 61 m Länge und 51 in Breite ««schließen. Die für Ausstellungszwecke verfügbaren Räume werden einen Flächeninhalt von rund 5410 gin erhalten. Die Kosten für den Bau berechnen sich dis jetzt auf 1382 774 Mk., und zwar entfallen auf das Gebäude selbst 1233 117 Mk., auf die Unterkellerung 117 977 Mk. und auf die Heizungs- und Lüftungs anlagen 31679 Mk. — Die diesjährigen großen Herb st Übungen werden in ähnlicher Weise wie im vorigen Jahre ihren Verlauf nehmen: Brigadeexerzircn, Brigade- unv Divisionsmanöver und daran anschließend Korps manöver zwischen der I. Division Nr. 23 und der 2. Division Nr. 24. Ferner wurden hie gesammten 6 Kavallerieregimenter zu einer Division vereinigt und hält letztere, welcher noch das I. Feldartillerie regiment Nr. 12, inclusive reitende Abtheilung, sowie 1 Detachement vom Pionierbataillon Nr. 12 beige geben wird, ihre besonderen Uebungen bei Mutzschen ab. Die 23. Division wird bei Noffen und Roßwein manöveriren. Die 2. Division übt bei Colbitz, für das Korpsmanöver ist das Terrain zwischen Roßwein und Colbitz ausersehen. Die 32. Division endlich wird in diesem Jahre ihre Uebungen bei Marienberg und Annaberg abhalten. Das Korpsmanöver ist ein dreitägiges, am 18. und 19. September zwischen den beiden schon genannten Divisionen und am 20. Sept, gegen markirlen Feind. Der 1. sowohl als auch der 2. Division wird je ein Zug der Korpstelegraphen- abtheilung — welche vom Pionier-, beziehentlich Trainbataillon sormirt werden — zugewicscn, während die 3. Division Nr. 32 sämmtliche Kompagniepatronen wagen enthält. Außerdem stoßen noch zu jeder der 4 Divisionen je eine Krankentransportkolonne. Löbtau. Im alten Weißeritzbett ist man zur Zeit mit Verlegung der Ufermauern und deren Fun- damentirung für den neuen Lauf beschäftigt. Bon der Weißeritzbrücke aus läßt sich der Bogen, den das neue Bett durch die Dresdner Straße macht, bereits deutlich erkennen. Die Ausschachtungsarbeiten sind schon weit vorgeschritten, der Bauzug verkehrt bis zu der über die Dresdner Straße führenden Brücke. Aus der Lößnitz. Die Löbnitz steht jetzt im Zeichen der Erdbeere, der Erdbeerbowle, des Erdbeer kuchens rc. Die sogenannte Erd beerb örse dürfte in diesen Tagen ihren Anfang nehmen. Die Ernte selbst ist vielversprechend und kann, wenn jetzt Regen ein tritt und dadurch viele der anhängenden Beeren vor dem Vertrocknen bewahrt werden, sogar eine ganz vor zügliche werden. Allgemein geklagt wird in diesem Jahre über den großen, außergewöhnlichen Schaden, den die Staare verursachen, die Vögel sollen diesmal ganz toll auf die Ackeren Früchte sein. Noffen. Wegen bedeutender Mehlunterschleife wurden am Sonnabend die beiden Mühlsührer der dortigen Mittelmühle verhaftet und in das Amts- gerichtsgesängniß abgeführt. Schon längere Zeit hatte man in der Mittelmühle das Abhandenkommen voller Mehlsäcke bemerkt, bis man endlich am Sonnabend frühzeitig die Thäter beobachtete, wie sie auf einen bereits am Abend geladenen Wagen noch einen Sack Mehl aufluden. Die angestellten Nachforschungen haben ergeben, daß die Unterschleife in großem Maß stabe betrieben worden sein müsse», denn am Diens tage wurde eine ganze Wagenladung, zirka 40 Sack Mehl, welche nian den betreffenden Abnehmern wieder abverlangt hatte, in die dortige Mittelmühle zurück gebracht. Zwickau. Während in dem vorigen Jahre von den zahlreichen Ziegeleien der hiesigen Gegend un gefähr die Hälfte überhaupt nicht gearbeitet hat und die übrigen nur schwach beschäftigt waren, hat sich in diesem Jahre die Ziegelindustrie hier etwas gehoben. Es liegen mehr Aufträge vor und es sind auch die Ziegelpreise etwas in die Höhe gegangen. Plauen i. V. Für das hier zu erbauende Theater ist bereits die Summe von über 167,000 Mark vor handen; das Theater soll 800 Personen fassen. Der Bau desselben wird ohne die dekorative Einrichtung eine Bausumme von 200,000 Mark beanspruchen. Der Bau soll im Herbst dieses Jahres beginnen, die Eröffnung des Theaters ist auf Weihnachten 1894 festgesetzt. Thum. Der älteste Einwohner unserer Stadt, der Privatmann Christian Friedrich Wilhelm Thier felder, welcher erst am 7. Mai mit seiner zweiten Gattin das goldene Ehejubiläum gefeiert hat, ist am zweiten Psingstfeiertage Nachmittags 1 Uhr im voll endeten 94. Lebensjahre verstorben. Crottendorf bei Annaberg. In der Nacht zum 23. Mai ist das hiesige 1736, bezw. 1608 erbaute Erbgericht abgebrannt. Die betreffende Familie ist um so mehr zu bedauern, als sie schon so mancher harte Schlag betroffen hat. Das Feuer brach in einem an dus Hauptgebäude grenzenden Nebengebäude aus und ist zweifelsohne auf Brandstiftung zurück zuführen. Im Saale waren noch zahlreiche Tänzer versammelt, welche das Feuer erst gewahr wurden, als die Flamme zu den Fenstern hineinschlug. Doch vermochten sich Alle zu retten und ist keinerlei Unfall zu beklagen. Auerbach. Sicherem Vernehmen nach findet die Eröffnung der neuen Staatöirrenanstalt zu Unter- göltzsch bei Rodewisch nicht erst, wie früher mitgetheilt, im September d. I., sondern im Juli statt. Die Anstalt ist sehr groß angelegt und dürfte bei Vollbe setzung gegen 700 Kranke aufnehmen.
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