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Weißeritz-Zeitung : 02.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189406026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-02
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.06.1894
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Nr. 63 Sonnabend, den 2. Juni 1894. 60. Jahrgang Verantwortlicher Redacteur: Mlü Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem ,^llustrirten NnterhaltuugSblatt".Mit land- «nd hauswirthschastlicher Monatsbeilage. sofern von Erfolg war, als in einer Tiefe von einem Meter neben einer Menge Urnenscherben auch eine guterhaltene bronzene Armspange mit l l breiten gra- virten Ringen, schön mit Edelrost überzogen, gefunden wurde. Neugersdorf. Die diamantene Hochzeit be gingen in körperlicher Rüstigkeit dieser Tage in Alt- gerSdorf Weber Johann Gottfried Halang (84 Jahre alt) und seine um 3 Jahre jüngere Gattin Johanne Christiane geb. Bitterlich. Pfaffroda bei Sayda. Hier wurden am 38. d. M. zwei Kinder des Handarbeiters Kunis, ein Knabe von 6 und ein Mädchen von 3 Jahren, bei welchen «in ganz plötzlicher Tod eingetreten war, auf Veran lassung der OrtSbehörde von den Gerichtsärzten in Gegenwart des Staatsanwalts gerichtlich geöffnet. Durch die Sektion wurde ermittelt, daß sich die Kinder durch den Genuß von Blüthen des Ovtisus ludurvuml^. (Goldregenbaumes), von welchen sie Tags vorher in reichlicher Menge gegessen haben sollen, den Tod zu gezogen haben. Limbach. Der Rath hat auf Vorschlag des Hos» pital-AusschusseS beschlossen, die Angelegenheit wegen der Errichtung eines Bürgerhospitals, wozu ein ansehnlicher Fonds vorhanden ist, vorläufig auf sich beruhen zu lassen. ES kann nämlich das in Anregung gekommene Projekt der Umwandlung des Krankenhauses in ein Bürgerhospital und die Erbauung eines neuen Krankenhauses, vielleicht in Form von Baracken, aus Mangel an dem hierzu erforderlichen Platze im jetzigen Krankenhausgarten nicht weiter verfolgt werden. Dafür will man den gelegentlichen Ankauf eines Grundstückes, welches sowohl den Zwecken des Bürgerhospitals, als auch anderen Zwecken der Gemeinde dienen könnte, ins Auge fassen. Chemnitz. In dem Pfarrgarten von St. Nicolai hier wurde kürzlich, an .der Wurzel eines Strauches hängend, ein goldener Trauring milder Bezeich nung N. 6. Ll. 19. Januar 1706 gefunden. Da am genannten Tage der Magister Georg MatthefiuS getraut worden ist, so ist anzunehmen, daß dessen Frau den Ring im Garten verloren hat. Wenn sich deren Erben nicht um den Fund bewerben, so wird er im Pfarrarchiv aufbrwahrt werden. Zwickau. Für die Einverleibung in den Stadt gemeindebezirk Zwickau hat sich im Vorort Pölbitz wieder eine lebhafte Bewegung geltend gemacht. 69 Großgrundbesitzer haben sich hierfür erklärt, 19 mehr, als bei der gleichen Bewegung im Jahre 1890. Zwickau. Im Bezirke der königl. AmtShaupt- mannschaft Zwickau ist neuerdings der Harz- oder Tannenrüsselkäfer wieder aufgetreten und hat - in den betroffenen Theilen beträchtliche Verwüstungen angerichtet, weshalb behördlicherseits Schutzvorkehrungen »«geordnet worden sind. Aus dem Bogtlande. Es ist wohl lange her, daß unser Vogtland vergletschert war, wenn auch Spuren davon noch genugsam nachzuweisen find. Dennoch haben wir noch einige Punkte, in denen sich das Eis auch im Sommer erhält. An erster Stelle ist zu melden das Saalburger Eisloch gegenüber den Bleibergen von Burgk, wo man auch im heißesten Sommer noch EiSftücken vorfindet. An der böhmischen Grenze, nicht weit von der Stadt Platten entfernt, eine halbe Stunde unterhalb deS Plattenberggipfels ist ein Gletscher von etwa 15 m Stärke, von dem die Bewohner der Umgegend während de» ganzen Sommers ihr Eis (50 Kreuzer für das Fuder) ent nehmen. Trotz der sich alljährlich mehrenden Nach frage hat man bis jetzt die starke Eisschicht noch nicht zu durchbrechen vermocht. Der Gletscher heißt die Plattenberger Binge und wird erst in der jüngsten Zeit von Touristen oft besucht. Es führt eine Holz treppe von etwa 30 Stufen zu der Binge hinab. WL-'NLK Blattes eine sehr wir» same Verbreitung-finden, werden mit 10 Pm- di« Spaltenzeile od« oera» Raum berechnet. — Ta bellarisch« und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag.—Einge sandt, im redaktionell« Theile, die Spaltenzelle SOPfg. «Fokaks «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkaffe wurden im Monate Mai 700 Einzahlungen im Betrage von 55179 Mark 39 Pfg. gemacht, dagegen erfolgten 415 Rückzahlungen im Betrage von 53769 Mark 77 Pf. — Die diesjährige öffentliche Impfung in hies. Stadt der im Jahre 1893 sowie früher geborenen, jedoch noch nicht oder nicht mit Erfolg geimpften Kinder findet Dienstag, den 5. Juni, und die Wieder impfung der im Jahre 1883 geborenen Kinder Mitt woch, den 6. Juni, statt. — Die Kontrole derselben findet Mittwoch, den 13. Juni, statt. — Wie schon mehrere größere Gesellschaften in den letzten Wochen unsre Stadt zum Zielpunkte eines Ausfluges gewählt und theils per Bahn, theils im Omnibus etntrafen, so erhielten wir auch gestern Donnerstag den Besuch der Radeberger Bäckermeister mit ihren Damen. Dieselben nahmen zunächst im BahnhofSholel ein Mittagsmahl ein, zogen dann unter Vorantritt der Stadtkapelle nach der Stadt und ver gnügten sich später durch ein Tänzchen im Schützen hause. AIS Standarte beim Einzuge diente ein höl zernes Kreuz mit den Erzeugnissen deS Bäckergewerbes behangen. — Im Gasthofe zum „goldenen Stern^ hier ver haftete man am 31. Mm Abends einen Zechpreller, der schon vorher in Schmiedeberg und hier im Gasthof „Stadt Dresden" bereits ohne Bezahlung der auf gelaufenen Zeche sich entfernt hatte. — Der hiesige Vorschubverein hatte im Monat Mai einen Umsatz von 87400 Mk. zu verzeichnen. Einnahme 14906 Mk. Spareinlagen, 30855 Mk. zu- l ückgezahlte Darlehen, 1068 Mk. Zins und Provision. Ausgabe 14966 Mk. gewährte Darlehen, 36329 Mk. zurückgezahlte Spareinlagen, 287 Mk. ausgezahlte Dividenden, 126 Mk. Steuern und Drucksachen. — Wie uns mitgetheilt wird, tritt vom 3. bis inklusiv 17. Juni im Zoologischen Garten zu Dresden der berühmte Löwenbändiger JuleS Seeth mit seinen acht importirten, erwachsenen, männlichen Löwen auf. Die Vorstellungen zerfallen in 3 Theile, wovon in den ersten Tagen die Vorführung der acht Löwen im hocheleganten Central-Käfig erfolgt, wäh rend später die Hohe Schule von acht Löwen, zwei Tiger doggen und zwei PonnieS gezeigt werden, sowie dann die Löwen im Schiffskarussell u. s. w. zur Darstellung gelangen. Die Zetten, an welchen obige Nummern mit den Thieren auSgesührt werden, sind Nachmittags -4 und 7 Uhr. Reichstädt. ES sei an dieser Stelle darauf auf merksam gemacht, daß der hiesige Turnverein am morgenden Sonntage sein diesjähriges An turnen abhält. Die Turnübungen finden statt von Nachw. 3 Uhr an auf dem Turnplätze am Gasthofe zum Linden. Daran schließt sich Abends Ball im Kürner- schen Saale. Hoffentlich strahlt an diesem Tage der Himmel klar über den Häuptern der Jünger Jahns, damit die Freunde der Turnsache sich recht zahlreich Hazu einfinden können. S Glashütte. Sanz besonderes Interesse erweckt hier ein Schwalbenpaar, das sich, wie im vergangenen Jahre, auch diesmal im großen Saale des Gasthofs zum „goldnen Glas" häuslich eingerichtet hat und sich weder durch rauschende Ballmusik, noch jetzt durch die stattfindenden Theatervorstellungen des Herrn Direktor Stein im Nisten stören läßt. Nassau. Auf hiesiger Haltestelle hat am 31. Mai Mittags ein größere» Eisenbahnunglück statt gefunden. Daselbst ist der von vienenmühle nach Freiberg-Rossen fällige SüterzUg infolge falscher Weichen stellung mit Maschine und 6 Güterwagen entgleist. Außer namhaften Defekten an Maschine und Wagen WMttitz-Settnn^ erscheint wSchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljShrlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg^, «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Witz-MW Amtsblatt für die Königliche Kmishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadtrLthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein ist da» Güterschuppengebäude beschädigt und 2 Mann de» Zugspersonal« zum Glück jedoch nur leicht ver letzt worden. Der an diesem Vorkommniß Schuld tragende HilfSweichensteller hat sich der ihn erwarten den Strafe durch Selbstmord entzogen. Der übrige Verkehr erlitt keine Störung. Dresden. Königin Karola traf am 1. Juni, von Brüssel kommend, hier wieder mit dem König zusammen, worauf sich Beide wieder nach Sibyllenort zurückbegaben. — Die Sozialdemokraten verbreiteten am Dienstag Abend die soeben erschienene Nummer ihres hiesigen Partei-Organ-, in welcher sich ein Boykott-Aufruf gegen eine bekannte hiesige Brauerei befindet. In diesem Aufruf find außerdem mehrere hundert hiesige Geschäftsleute in nicht mißzuverstehender Absicht nament lich aufgeführt, die das Bier jener Brauerei verschänken. Von der Polizei wurden ca. 50 solcher Genossen, die das betreffende Blatt auf der Straße oder HauS für HauS vertheilten, angehalten und fistirt. Sie dürften eine Bestrafung wegen groben Unfug» zu erwarten haben. Pirna. Wie bereit» mehrfach erwähnt, befindet sich die Angelegenheit einer anderweitigen Unterbrin gung einzelner Theile der hiesigen Garnison schon seit einiger Zett in der Schwebe. Es fanden in dieser ^"fBezirhung mehrfache Verhandlungen statt; neuerdings ist aber nun der Beschluß gefaßt, zur erwünschten Klärung der Sache eine aus Vertretern des Königl. Kriegsministeriums und der Karnisonverwaltung, sowie des StadtrathS zu Pirna zusammengesetzte Kommission in Thätigkeit treten zu lassen. Dieselbe ist am 39. Mai zusammengetreten. Ueber kurz oder lang dürfte sich die Erbauung neuer Kasernenanlagen wohl nicht mehr umgehen lassen. — Der Maurer Ernst B. zu Copitz führte einen geladenen sechsläufigen Revolver bei sich. Sein Logis kollege Emil M. wußte dies und machte sich während der Abwesenheit B.'S mit der von demselben zurück gelassenen Waffe zu schaffen. Hierbei entlud sich die selbe und das Geschoß drang dem Unvorsichtigen in die linke Hand. Die Aerzte haben- die Kugel wieder aus der Wunde entfernen können, doch bleibt immer noch abzuwarten, ob nicht noch bleibende Nachtheile für den jungen Mann daraus entstehen. Wie leicht aber hätte noch großes Unglück herbeigesührt werden können. Die Waffe ist konfiSzirt. Der Besitzer der selben wird sich nunmehr wegen unerlaubter Führung von Waffen zu verantworten haben. Bischofswerda. Gegen 100 Personen aus unserer Stadt und nächster Umgebung sind nach dem Genüsse von Fleisch und Wurst, zum Theil sehr schwer, er krank». Die Erkrankungen sind meist mit Gehirn- affektion verbunden und betreffen zumeist dem Arbeiter stande angehörende Personen. Die vergifteten Fleisch und Wurstwaaren hatten die Leute beim Fleischcrmstr. Lehmann jun. gekauft. — Ueber die Ursache find die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, jedenfalls aber hat man e» mit Trichinen nicht zu thun. Er schwert ist die Untersuchung dadurch, daß dem Bürger meisteramt verhältnißmäßig spät Meldung gemacht wurde. Am meisten neigt die Meinung dahin, daß die Erkrankungen von verdorbenem Schweinefleisch her rühren; jedoch find auch Personen erkrankt, die kein Schweinefleisch genossen haben sollen. Einzelne Familien sind schwer betroffen. So liegen in der Familie eines Schmiedes Vater, Mutter und 3 Kinder unter großen Schmerzen darnieder. In einer anderen Familie find 3 Töchter erkrankt, deren Pflege ihre Mutter dringend bedurft hätte. — Die Untersuchung wird von Staats anwalt vr. Kuntze aus Bautzen geleitet. Löbau. Im Beisein deS Rathssörsters Halang hatten einige Herren im Interesse unseres Stadt- museumS unternommen, am „Heidenwall" in unserm Etadtberge ein, Ausgrabung vorzunehmen, die in
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