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Weißeritz-Zeitung : 15.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189411159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-15
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.11.1894
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60. Jahrgang. JubilSumS-Etistung; IV. 40 MI. an 2 Kameraden aus der JubiläumSsttftung des sächsischen Militärfeuer» und LebenSoerficherungSvereinS. Den Bestand der BundeSkaffe, sowie der innerhalb des Bundes errich teten Stiftungen betreffend, so war derselbe am 2. Juli 1894: in der BundeSkaffe 3156,41 Mk., Wilhelm Augusta-Stiftung 10812,30 Mk., Wettin-JubiläumS» Stiftung 15 592,99 Mk., Steude-Stiftung 348,62 Mk., Jubiläumsstiftung des sächsischen Militärfeuer- und Lebensversicherungsvereins 1081,53 Mk. und König Albert-Stiftung 47967,77 Mk. Vom Ertrage deS MilitäroereinS-KalenderS, als offiziellen BundeSjahk« buche«, aus 1893 floffen der BundeSkaffe 1950 Mk. zu. Meißen. Eine unangenehme Uederraschung brachte die Stadtgemeinderathssitzung vom 8. November der hiesigen Einwohnerschaft. ES wurde in derselben über eine Verschärfung der Bestimmungen bezüglich der Erhebung des WasserzinseS bet unserer nunmehr r/t Jahre in Betrieb befindlichen neuen städtischen Wasserleitung berathen. Die Mehrzahl der Einwohner schaft hatte sich natürlich mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß eine Aenderung der bisherigen befrie digenden Verhältnisse sich nicht notwendig machen werde. Dies ist nun leider doch der Fall, denn wie der Referent in der erwähnten StadtgemeinderathSsitzung, Stadtrath vr. Rothe, ausführte, ist bei den bisherigen Bestimmungen nicht darau zu denken, daß Einnahmen und Ausgaben des Wasserwerk- sich decken, was doch angestrebt wird. Um nun das finanzielle Gleichgewicht herzustellen, zugleich aber auch aus sanitären Gründen, die doch einen möglichst reichlichen Verbrauch von Wasser wünschen lassen, ist der Stadtvertretung vor geschlagen, allgemein die Berechnung nach Räumen einzuführen, zugleich aber nach und nach überall Waffermeffer auszustellen und den Mehrverbrauch an Wasser, als nach der Raumgebühr auf die Wohnung entfällt, pro Kubikmeter mit 20 Pf. zu berechnen. Letzteres dürste allerdings nur ganz selten eintreten. Ein Beschluß darüber konnte noch nicht erfolgen; die Berathung wurde nach 2'/> stündiger Dauer vertagt. Dagegen wurde beschlossen, als letzte Frist zum An schluß an die Leitung den damit noch rückständigen 190 Hausbesitzern bis zum 1. Juli 1896 Zeit zu lassen und alsdann zwangsweise vorzugehen. Seußlitz. Am Sonnabend Nachmittag in der 3. Stunde ereignete sich in unserem herrschaftlichen Walde ein schwerer und bekiagenswerther UnglückSfall. Meh rere Männer waren auf der Höhe in der Nähe de» Pilzes mit dem AuSroden einer großen Eiche beschäftigt. Die Absicht der Leute war, dieselbe auf das gegen überliegende Feld fallen zu lassen. Doch höchstwahr scheinlich infolge des hier oben herrschenden Sturme« bekam der Baum beim Fallen eine andere Wendung. Die Männer waren so unvorsichtig gewesen, eine An zahl Kinder bei dieser Arbeit in der Nähe zusehen zu lassen; als diese vor dem stürzenden Baume flohen, fiel der achtjährige Sohn eines dabei beschäftigten Handarbeiters hin und wurde von einem starken Aste der Eiche getrossen. Der Knabe war aus der Stelle todt und mußte unter dem Aste hervorgegraben werden. Geringswalde. Mit ihrem Stiftungsfest beging am Donnerstag die hiesige Cantoreigesellschaft zugleich das Jubelfest ihre- 300jährigen Bestehens. Rektor Böttcher hielt aus diesem Anlaß einen Vortrag über die Geschichte der Cantorei. Leipzig. Die Kläranlagen im Rosenthale find ferttggestellt. Es wurden drei Bassin» gebaut, die versuchsweise die Abfall- und Schleußenwässer der ersten südlichen Borfluthschleuße ausnehmen. Erst wenn sich die Versuchsanlage bewährt, wird man zur Schaffung der Gesammtanlage, die mehrere Millionen Kosten er fordert, verschreit«». Da- Projekt einer Rieselfelder anlage ist noch keineswegs gänzlich aä acta gelegt. Zwickau. Das Gesuch hiesiger Kaufleute um Auf hebung des Beschauzwanges für die von auswärts BahnhofsauSgängen unnütz, denn den Harmonikazügen gehört die Zukunft, in diesen kann man von einem Wagen zum andern auf Jnnengängen gelangen und die neuen Wagen der königl. sächs. Staatsbahn sind alle mit LängSkorridoren gebaut, so daß der Schaffner (wie z. B. in der Schweiz, Oesterreich rc.) bequem im Innern coupiren kann. Warum also gerade jetzt, wo die Harmonika- (zusammenhängenden) Züge rapid sich vermehren, den verhaßten BahnhosSzwang auszwängen? Alles Reisen ist mehr oder minder ein Eilen, und wenn es nur das Eilen vom Waggon zur Droschke gilt. Fast Jeder reist (die Sonntags-Vergiiügler aus genommen) mit Gepäck; die Personen zu den Bädern erst recht. Sieht man denn nun nicht ein, wie fürch terlich lästig es ist, wenn der Passagier, in der rechten Hand den Koffer, in der linken Plaid und Schirme, zwischen den Zähnen vielleicht eine Zeitung hat, ge schoben und gedrängt, oder von kleinen Kindern hilfe suchend ungefaßt wird. Alles aus der Hand setzen soll, um das villet aus der Tasche Ties« zu suchen? Hinter ihm drängts, kein Quadratzoll Erde ist frei. Wo in diesem Gewühl setzt er sein Gepäck hin? Nein, der Gedanke ist abscheulich und wir hoffen, Sachsen hat Rückgrat genug, die bureaukratische NeuerungSmaßregel nicht einzusühren. Man mache nach und nach alle Züge mit Längskorridorwagen, — dann ist da» Räthsel gelöst. Die Bahnhöfe zu sperren für überflüssige Begleitung ist was andere». Das thue man. Wer an einem Coupö zum Abschied weinen will, mag 10 Pfennig für eine „Bahnsteigkarte" (herrliches Wort) zahlen. Auch den BahnrestäürantS schadet e» nicht, wenn sie für die Reisenden frei gehalten werden, denn sie sollen nicht Stammkneipe sein. Aber das Billet- coupiren bleibe im Wagen; das Ausgangscoupiren ist eine schreckliche Idee. — Wegen Konstatirung eine» HundSwuthfalleS in Offegg ha' die k. k. BezirkShauptmannschast zu Teplitz bis 20. Januar nächsten JahreS für die Ortschaften All- und Neu-Offegg, Ober- und Niederhaan, Deutzen dorf, Herrlich, Ladung, Neundorf und Riesenberg Hundesperre angeordnet. Reichstädt. Am 13. November Morgens wurde im Dorsbache liegend die 31 Jahre alte, ledige Hand arbeiterin Emilie Auguste Scharfe ertrunken aufge sunden. Dieselbe litt an epileptischen Anfällen und ist auf dem Nachhausewege kurz vor ihrer Wohnung am Abend de» Montag in einem Anfalle in den Dorsbach gestürü und ertrunken. Wilmödorf. Als in der Nackt vom vergangenen Sonntag zum Montag der Bieroerleger, Herr N. Querner aus Poffenvorf, von Obernaundorf kom mend, durch unfern nahe gelegenen Poisenwald ging, wurde er plötzlich von einem am Wege lauernden Strolch im Rücken gefaßt und zu Boden geworfen. Bei dem nun entstandenen Ringen behielt aber Herr Querner die Oberhand und entledigte sich seines An greifers, welcher, ohne seinen Zweck erreicht zu haben, schleunigst die Flucht ergriff. Dresden. In der Nacht zum Sonntag von Sibyllenort nach Dresden zurückgekehrt, reiste das KönigSpaar am Abend mittelst Sonderzuges nach Halle und von da mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug Über Frankfurt a. M. nach Baden-Baden, wo es am Montag Vormittag zum Besuche der grobherzoglichen Familie anlangte. Die Rückkehr nach Dresden wird am Donnerstag Abend oder Freitag früh erfolgen. — Der königl. sächs. Militärvereinsbund besteht zur Zeit aus 1265 Vereinen mit annähernd 140000 Mitgliedern. Nach dem letzten Jahresbericht wurden im Jahre 1893 au» der Bundeskasse, sowie an den statutarischen VerthcilungSterminen aus den Stiftungen gezahlt: I. 5900 Mk an 266 Kameraden au» der BundeSkaffe; II. 2235 Mk. an 138 Wtttwen und 6 Walsen au» der Wilhelm Augusta-Stiftung; III. 540 Mk. an 34 Kameraden au» der Wettin- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die von der hiesigen Schuh macher-Innung veranstaltete HanS-SachS-Feier, hat «inen Reingewinn von Mk. 35.82 ergeben, der in dankenswert her Weise der Verwaltung der Suppen kolonie überwiesen worden ist. Obwohl in jüngster Zeit der wohlthätigen Einrichtung der Suppenkolonie außer dieser Spende noch verschiedene Gaben liebens würdiger Schulfreunde zugegangen sind, so sind für den kommenden Winter doch zur Zeit noch nicht 120 Mk. zur Verfügung. Soll diese Einrichtung aber, was dringend zu wünschen ist, im Umfange der früheren Jahre aufrecht erhalten bleiben, so ist die doppelte Summe hierzu erforderlich. Alle Freunde dieser segens reichen Einrichtung seien darum hierdurch recht herzlich und eindringlich gebeten, eine Gabe zu opfern. Jede, auch ine bescheidenste Spende, wird von den Mitglie dern des Schulausschusses, wie von dem Direktor und den Lehrern der Stadtschule gern und dankend ent gegengenommen. — Einen Bericht über die am gestrigen Dienstag abgehaltene Diözesan-Versammlung bringen wir in unserer nächsten Nummer. — Im Bereiche des 12. Armeekorps sollen vom 1. April 1895 ab zwei neue Bezirkskommandos geschaffen werden. Der sächsische Militär-Etat für 1895/96 weist entsprechende Mehrsorderungen auf und begründet die Angelegenheit folgendermaßen: Die Durchführung der Militär-Dienst- und Meldepflicht hat in den Bezirken des Bezirkskommandos zu Pirna und Annaberg infolge ihrer großen räumlichen Ausdehnung, deS GebirgScharakterS, der klimatischen Verhältnisse und der ungünstigen Verkehrs-Verbindungen erhebliche Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten sowohl für die Militär- und Civilbehörden, als auch für den Beur- laubtenstand und die Civilbevölkerung zur Folge, und zwar in dem Maße, daß darunter die ordnungsmäßige Erledigung der Dienstgeschäfte und die Aufrechterhal tung der Kontrole leiden, namentlich aber auch die planmäßige Abwickelung Mobilmachung in Frage gestellt ist. Die nothweMge'und unaufschiebbare Ab hilfe der bestehenden Schwierigkeiten läßt sich nur durch Thetlung beider Bezirkskommandos unter Errichtung von zwei neuen BezirkSkommandoS in Dippoldis walde und Marienberg, sowie durch Ansatz des hierzu mehr erforderlichen Personals, welches übrigens schon bei den bisherigen Einrichtungen durch Komman dirungen verstärkt werden mußte, schaffen. — Unterosfiziere und Mannschaften der Land- wfehr 2. Aufgebots ziehen sich noch immer mili tärische Strafen dadurch zu, daß sie eine gewisse Be stimmung deS neuen Wehrgesetzes nicht beachten. Wenngleich diese Mannschaften an den Controloersamm- lungen nicht mehr theilnehmen, sind sie doch nach wie vor verpflichtet, jeden Umzug aus einem Ort in den andern, Veränderungen in ihrem Familienstande durch Geburt und Tod bis zum 39. Jahre jedeSmal dem zuständigen Bezirkskommando zu meinen. — Zur künftigen BohnhofSsperre schreibt die „Dresdner Ztg." unseres Erachtens zutreffend: Wir kurz erwähnt, wird die Strecke Hof—Leipzig demnächst „versuchsweise" mit den EperrauSgängen der Bahn höfe versehen. Bisher haben wir da» anständige Mab von Selbständigkeit der sächsischen musterhaft ver walteten Sloatsbahn gerühmt, wenn sie preußische un beliebte Neuerungen nicht nachahmte. Die Plotzgebühr für die Harmonika,üge, auf die Sachsen für 174 Kilo meter Anrecht hätte, hat man bi» jetzt nicht nach geahmt. Ader die Bahnhofssperre ist noch weit mehr verhaßt al» die Platzkarte. Von tausend Reisenden wird kaum Einer für das Coupiren beim vahnhos»- auSgang sein, und dieser eine höchstens der Schaffner wegen, di« beim Coupiren auf den Waggontrittbrettern gefährdet seien. Da» ist aber nicht mehr stichhaltig. Gerade jetzt ist die Quälerei deS Publikums an den Inserate, welch« »et»» bedeutenden Auflage de» Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. di» Spaltenzetle oder der«« Raum berechnet. — La» bellarische und complieirp Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag. — Ein«» sandt, im redccktionelum Theile, di, SpaltmzeU» NPfg. MM H MZ L «alten, Postboten, sowie IV V di« Agenten nehmen Be- - Amtsblatt für die Königliche Amtshnupbnnnuschnst Dippoldiswalde, sowie snr die Königlichen Amtsgerichte und die Sladlräthe Verantwortlicher Redacteur: PM Ahne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem .Lllustrirten Unterhaltung»«.»«". Mit land» «ud hauSwirthschastlicher Monat,b-ilage. Nr. 134
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