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Weißeritz-Zeitung : 25.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189412250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-25
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.12.1894
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Zum Weihnachtsfeste. Religion und Sittenlehre des christlichen Zeitalters und Poesie und Sage der germanischen Welt haben bereits seit fast zwei Jahrtausenden dem Weihnachts feste eine Würde und Weihe, einen Glanz Und Schim mer verliehen, die eS schon längst zum schönsten und herrlichsten, zum besten und gesegnetsten aller Feste gemacht haben. Giebt eS doch rein äußerlich genom men, keine Festlichkeit, welche wie das Weihnachtstest schon so lange vorher Freude und Hoffnung erweckt und noch so lange nachher die Erinnerung des Glückes und der edeln Menschenliebe erhält. Ja, die göttliche Weihnachtsbotschaft in den heiligen Worten „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen" ent hielt den wahren und einzigen seelischen Balsam für die irrende und ringende Menschheit, und sie enthält ihn auch noch, mag man auch sonstige Güter und Er rungenschaften der Kulturwelt noch so hoch preisen und schätzen. Denn die christliche Weihnachtsbotschaft predigt die Liebe, predigt die Brüderlichkeit, verlangt somit auch gebieterisch die Humanität, die Freiheit im edeln Sinne und die Befreiung von jedem unwürdigen äußern und inner» Joche, welches die Menschen ver hindert in sittlicher Freiheit sich nach dem Vorbilds und dem Willen Gottes zu vervollkommenen und so mit ein wahres Leben der Befriedigung des erhabenen Glückes zu leben. Menschen und Völker, Fürsten und Helden, Hohe und Niedrige, welche diese göttliche Wahrheit im Christenthum erkannten, sind stets auf dem rechten Wege der Wohlfahrt, des Fortschritts und der sittlichen Vervollkommnung gewesen, ja wir dürfen getrost behaupten, daß dieser Weg der einzige nach dem richtigen Ziele führende Kulkurpfad ist, und daß nur in denjenigen großen und kleinen menschlichen Gemeinschaften, mögen sie nun Nation und Staat, Gemeinde und Gesellschaft, Familie und Haus heißen, das edle Glück eine Stätte fand, welche nach dieser Wahrheit zu leben bestrebt waren. In diesem Sinne und Geiste enthält das herrliche Weihnachtsfest auch wiederum Mahnung und Trost in einer Zeit, in welcher auf eine sehr seltsame Weise nach Glück und Erfolg getrachtet wird. Reichen himmlischen Segen und edeleS wahres Glück spendet es aber jedem Hause und jedem Herzen, welches sich der Welhuachtsbotschaft mit der Liebe öffnet, von welcher der Dichter so schön singt: „O, Neige deine Flügel auf uns, du holde Nacht! Die uns das Licht der Liebe, den Heiland uns gebracht!" -Lokates und Sächsisches. Dippoldiswalde, 24. Dezember. Wenn unser heutiger Weihnachtsartikel erst heute die erwünschte WeihnachtSstimmung anrege« sollte, so würden wir mit l hm, obschon er gerade mitten in die Festfreude hinein ' Mklßmtz-ZkltiW. Amtsblatt , für die Königliche Amtshauptmann schäft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Bkttt» sehr same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Epaltenzetle oder oerr» Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge- sandt, un redaktionelle« »heile, die SpaltenM- MPfg. „Weißer^Zeitnng" «scheÜU »Schrntlich tM, mal: Dienstag, Donners- taa und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg>, zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzeln« Stummer« 10 Pfg-- Alle Postan. palten, Postbotyr, so«« vie Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: P-ul Ithne in Dippoldiswalde. Vtit achtseitige« „Jllustrirten Urkerhaltnngsblatt".Mit land- «nd hauSwirthschastlicher Monatsbeilage.- Nr. 150. Dienstag, dm 25. Dezember 1894. M. Jahrgang. ' —7-"—— ----------- , , Daö ist im Jahre die seligste Stunde, Wenn auf di« Erde die Christnacht finkt, Und wenn aus lieblichem Kindermunde Der Freude wonniges Jauchzen klingt; Da geht durch die Herzen ein fröhliches Ahnen Bon einem neugeborenen Glück, Da leitet den Greis ein festliches Mahnen In der Kindheit goldene Tage zurück. O Tannenbaum mit den grünen Zweigen, Mit blinkendem Gold- und Silberfior, Auf Deinem duftigen Athem steigen Bersunkene Träume leise empor; Die kleinen Kerzen blinken und flimmern So Helle, mit märchenhaftem Schein, Und mit dem sanften, traulichen Schimmern Zieht Frieden in unsre Seelen hinein. Christabend. ES tönen so lieblich die alten Lieder Mit ihrem süßen, vertrauten Schall: Du heilige Rächt, o kehrest Du wieder . . . Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all' . . . Du möchtest jauchzen und möchtest weinen. De» Lebens Gorge« verdämmern weit, Und fingen möchtest Du mit den Kleinen: O du fröhliche, selige Weihnachtszeit! Dann summen durch die Stille die Glocken, Sie läuten mit ernstem Feiergetön, Die weite Welt durchschallt ein Frohlocken, Wie einst auf Bethlehem» nächtlichen Höh n: O Heil uns, der Heiland ward geboren, Der Königfohn von der edelsten Art, Auch das ärmste Herz geht nicht verloren, Wenn Glauben und Lieben e» bewahrt! in die Hände der Leser gelangt, dennoch xo8t ssstum kommen, und das umsomehr, als heute, wo die Weih- nachtsglockrn das schöne Fest bereits eingeläutet haben, wo der duftende WethnachtLbaum seine Kerzen ent zündet und di» Familie «mvteGabender Lieb» ver sammelt hat. Niemand Lust Hal, Zeitungen zu lesen; werden doch selbst die von auswärts kommenden Ge schenken beigelegten Briefe meist erst später bei ge höriger Sammlung, gleichsam als Nach- und Wieder- holungSfeier der Bescheerung gehörig genoffen. Die Feststimmung muß nunmehr vorhanden sein, oder sie kommt überhaupt gar nicht mehr zu Stande. ES hat ja aber an der Anregung dazu bisher auch nicht ge fehlt. Schon durch die Adventszeit und ihre Predigten ist ja an die Ohren und Herzen gedrungen die Kunde von der großen Freude, die allem Volke widerfahren soll, und heute ist es zur Wahrheit geworden das Wort: „Euch ist heute der Heiland geboren, Christus, der Herr, der Frieden trägt auf Erden in die Herzen der Menschen, die guten Willens sind." Und durch die mancherlei fühlbaren, greifbaren Beweise der nimmerrastenden Liebe der Familie, sowie der mit Gut gesegneten gegen die wirthschastlich Schwachen wird ja das aus himmlischer Höhe ertönende Jubel- und Trosteswort fester in die Herzen geprägt, daß daraus sich die rechte Feststtmwung entwickele und dauere. Ja, dauere; denn wenn die Festglocken schweigen, die strahlenden Weihnachtskerzen erloschen und die glänzenden Festgaben in Alltagsgebrauch genommen sind, so soll doch noch die Festfreude in der Erinnerung nachwirken und zur dankbaren That werden, die ge reichen soll Gott in der Höhe zur Ehre, den Mit brüdern zum Wohlgefallen, dem Vaterlande, der Hei- math, der Familie und ihren einzelnen Gliedern zum Segen. Mögen darum Alle, die ihre Festfreude recht und dauernd genießen und sie zu dankbarer That ausreifen lassen möchten, am lieben WethnachtSseste andächtig mit einstimmen in die Lieder und Gebete im Hause des Herrn und beim Genüsse der im Familien kreise, sowie in der Oeffentlichkeit sich darbietenden Festbelustigungen in aller Festlust und Festlaune da für sorgen, daß das schöne Fest als ein reiner, durch keinen Mißlaut und keine peinliche Erinnerung ge trübter, tröstender Schlußakkord hinüber töne aus dem alten in das nun bald wieder beginnende neue Ar beit-- und Sorgenjahr! — Herr Musikdirektor Jahn wird auch in diesem Jahre am Heiligen Abend mit seinem Chor auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt WeihnachtSlteder zu Gehör bringen und so die Festesfreude und Feste», andacht erhöhen. Den Dank dafür werden die Be wohner durch fleißigen Besuch der Concerte abzutragen in der Lage sein. — Gewiß hat schon mancher unserer Leser am To klingt es beute wie himmlische» Grüßen, Wie neuer Seligkeit Unterpfand, Und leise wandern auf stillen Füßen Die Engel SotteS durch s nächtliche Land; Das Auge der Kinder vermag sie zu sehen, Da» nicht getrübt ist von Zweifel «nd Wahn, Sie hören die heiligen Füße gehen, Und Schauer und Seligkeit fasset fie an. O Herz, laß auch Dein Zweifeln und Bangen, Leg' all' Deine Sorgen auf den Herrn, Und freu' Dich, daß heute Dir aufgegangen Des seligsten Festes strahlender Stern! Die Ehre sei Gott «nd Frieden a«f Erden! DaS kündet Dir freundlich ei» lieblicher Schein — O wolle nur selbst erlöset werden, Dann wirst Du auch erlöset sein. > brennenden Christbaume die eigenthümliche Erscheinung beobachtet, daß die Flamme des abbrennenden Lichtchen», wenn sie einem Zweige zu nahe kommt, hin und her flackert und oft gar verlöscht. Die Erklärung dafür ^ folgend«: Sm-Wd«i DaEÄ» Uchte sind Ächt nur die Holztheile sondern auch die Nadeln sehr harz reich. Harz aber enthält reichlich Kohlenwasserstoff. Werden nun die Zweige in Brand gesetzt, so entströmt der Kohlenwasserstoff den sehr porösen Nadeln mit solcher Gewalt, daß die kleine Kerze meist davon auS- geblasen wird. Verbrennt man aber Reisig mit grünen Nadeln in einem Ofen mit starkem Zuge, so verbindet sich der Kohlenwasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft und es bilden sich Gase in solcher Stärke, daß die selben eine Explosion zu bewirken vermögen. DaS Puffen, welches man bei Lohfeuerung nach dem Auf schütten oft beobachten kann, oft so kräftig, daß die Ofenthür aufspringt, beruht auf derselben Erscheinung. — Die Gesellschaft „Bürgerverein" wird am zweiten Weihnachtsfeiertag im RathhauSsaale zum Besten der Weihnachtsbescheerung armer und würdiger Konfir manden ein Concert veranstalten, zu dessen zahl reichem Besuche in Anbetracht des milden Zweckes hindurch besonders gebeten sei. — Nach Verordnung des Kgl. Ministerium» des Innern vom II. Sept. d. I. (Seite 171 de» dies jährigen Gesetz- und Verordnungsblattes) ist zur Auf stellung von Petroleum-, Benzin- und Gas motoren, möge» sie zum Gewerbebetrieb bestimmt sein oder nicht, Genehmigung der Polizeibehörde (der Kgl. Amtshauptmannschaft, bez. in Städten mit revidirter Städteordnung des StadthrathS) erforderlich. Bereits in Betrieb befindliche dergl. Motoren sind bis 31. Dez. d. I. bei der Polizeibehörde anzumelden. Dem Ge nehmigungsgesuche sind beizufügen a) ein Lageplan, welcher die den Ort der Aufstellung des Motors um gebenden Grundstücke mit den etwa darauf befindlichen Gebäuden in einem die hinreichende Deutlichkeit ge währenden Maßstab nachweist und über die Zwecke, zu denen die Nachbargebäude benutzt werden, Aufschluß giebt; d) eine mit Maßstab versehene Bauzetchimng mit Grundriß und Vertikalschnitt des Lokals, in wel chem der Motor aufgestellt werden soll, sowie mit An gabe des Standorts, welcher für den Motor in Aus sicht genommen ist, und der Lage de» Auspuffrohre- der Maschine; <r) eine Beschreibung, welche Angaben über die Leistungsfähigkeit de» Motor», sowie darüber enthalten muß, ob er unter Verwendung von Petro leum, Benzin oder Ga» bekleben werden soll. Lage plan und Bauzeichnung müssen auf Pausleinwand auSgesührt sein. Die gleiche Genehmigung ist erfor derlich, wenn ei» bereit- genehmigter Petroleum», Benzin- oder Gasmotor an einem anderen Ausstellungs ort in Betrieb genommen werden soll. Mit Geldstmfe
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