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Weißeritz-Zeitung : 15.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189506152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-15
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.06.1895
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Inserat«, welch« bet ve» bedeutenden Auflage des Blattes »ine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Psa. die Spaltenzeile oder veren Rauni berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spallenzetle SO PfS- „Weifierih ^Zeitung" erscheint wöchentlich drei- M mal: DienStag, Donners- MM tag und Sonnabend. — M M Preis vierteljährlich IM. W W M' W ML M^ M M ML W 25 Psg., zweimonatlich W M W U M WM WW M MM M ME stalten, Postboten, sowie l O V die Agenten nehmen Be- ' stellungen an. ... L H für die Königliche Amtshauxtmannfchast Dippoldiswalde, sowie fir di- Königlichen Amtsgerichte und die Stadträth« zu Dippoldiswalde und Irau-nsi-m 61. Jahrgang. Sonnabend, den 15. Juni 1895. Nr. 69. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Mit -chts-itig-m ,Zll«strirt«n Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauSw^sch-W^^L^ Lokales und SäHstsches. Dippoldiswalde. Heute Sonnabend werden ca. 35 Studtrende des Dresdner Polytechnikums in unserer Stadt zu einem mehrtägigen Besuche eintrcffen. Wie wir hören, soll am Sonnabend Abend unter Betheili gung hiesiger geladener Gäste ein Kommers abgehalten werden, während am Sonntag Mittag auf dem Markte „Fuchstaufe" und am Nachmittag Ball im Rathhaus saale stattfinden. Montag schließt sich daran ein Kater bummel nach dem Steinbruch und folgt sodann später die Rückkehr nach Dresden. — Es geht das Gerücht, daß unserer Stadt in nächster Zeit der Besuch eines großen sog. amerika nischen Circus bevorsteht. — Beim Abräumen der Schlackenhalde in Ober carsdorf verunglückte ein Arbeiter von hier durch Abstürzen, so daß er vom Platze hinweggefahren werden mußte. — Die Nachrichten von langen und längsten Halmen tauchen wieder auf; so wurde auf Graupaer Flur ein Roggenhalm von 220 cm Länge, auf Lossower ein solcher von 239 om gefunden. In der Meißner Gegend fand man 170 ow hohe Gräser. Maxen. Auf dem Finckenfang ist für nächsten Sonntag ein Humoristisches Concert angejetzt, auSgeführt von den bekannten Gesangshumoristen R. Merker und Frl. Winkler aus Dresden für den Verein Humanität. Reichenau. Am letzten Sonntag sprang aus dem Bahnhofe ein junges Mädchen aus einen bereits in Bewegung befindlichen Zug, kam hierbei aber zu Falle, sodaß sie mit den Beinen zwischen zwei Wagen, mit dem Oberkörper auf den Perron zu liegen kam. Die in nächster Nähe befindlichen Bahnbcamten rissen die Gefährdete sofort zwischen den Wagen hervor, so daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Befanden sich die Beamten nicht gerade an dieser Stelle, so wären der Unvorsichtigen die Beine sicherlich überfahren worden. Dresden. Durch das königl. Ministerium des Innern ergeht eine das Diphtherie-Serum be treffende Bekanntmachung. Es wird in derselben darauf hingewiesen, daß die in Dresden eingerichtete amtliche Vermittelungsstelle — Apotheke der thier ärztlichen Hochschule — nicht jede Art von Serum, sondern nur solches zu ermäßigtem Preise, welches für die in der Verordnung vom 26. März d. I. genannten Kliniken, Krankenanstalten, Kaffen u. s. w. bestimmt ist, abgeben kann und daß daher Bestellungen bei der selben einmal mit den erforderlichen Belegen und zweitens mit dem entsprechenden Geldbeträge versehen sein müssen, während andere Bestellungen, insbe sondere auch telegraphische, von der Vermittelungs stelle nicht angenommen und auSgeführt werden können. — Das sechste Stück des Gesetz- und Verordnungs blattes für das Königreich Sachsen enthält: Verord nung, die Aufnahmebezirke der Landes-Heil- und Pflegeanstalten für Geisteskranke betreffend, und Ver ordnung, die öffentliche Ankündigung von Geheim mitteln betreffend. Freiberg. Die Hauptverhandlung des königlichen Schwurgerichts am Mittwoch Vormittag führte die Dienstmagd Amalie Bertha Teuchert aus Halsbrücke wegen versuchten Mordes aus die Anklagebank. Die im Jahre 1857 geborene Angeklagte, die im Oktober vor. Jahres Aufnahme im Bezirksarmenhause in Hil bersdorf fand, weist eine lange Reihe von Vorstrafen nuf. Gegen 9 Jahre ihres Lebens hat die Teuchert im Gesängniß und Zuchthaus zugebracht. Jetzt ist sie wieder beschuldigt, am 1. Mai d. I. im Armenhaus« zu Hilbersdorf einem ihr anvertrauten Kinde, weil es ihr lästig war, Sensspiritus in die Milch geschüttet zu haben, um es so aus der Welt zu schaffen. Die Mutter des Kinde« war auch eine Armenhäuslerin m Hilbersdorf, war aber nach auswärts in Dienst gegangen; aus diesem Grunde hatte man das kleine Wesen zunächst der Zeugin Ebert, die ebenfalls nn Armenhaus wohnte, und dann der Angeklagten rn Pflege gegeben. Zum Glück ist das verbrecherische Vorhaben der Teuchert vereitelt worden, da das Kind nur ganz wenig von der Milch getrunken hat. Die Angeklagte ist in der Thal geständig, nur bestreitet sie die verbrecherische Absicht dabei: sie habe dem un ruhigen Kinde den SenfspirituS gegeben, damit es ruhig werde, und zwar auf Vorschlag der Zeugin Ebert hin, die ihr Schnaps als ein ganz vorzügliches Beruhigungsmittel für Kinder empfohlen habe. Vor und nach der That hat die Teuchert verschiedene ver dächtige Reden geführt. Dem Gendarm Höhn gegen über hat sie nach einigem Zögern ihre verbrecherische That unumwunden zugegeben und dabei gesagt, sie hätte die Plagerei satt gehabt. In der Hauptverhand lung versucht die Angeklagte, Alles zu leugnen. Dem Wahrspruche der Geschworenen gemäß lautete das Urlheil wegen versuchten Todtschlags auf 2 Jahre Zuchthaus. Meißen. Ein seltener Fang glückte einigen Fischern: sie fingen in der Elbe einen Wels von über 50 Pfund Gewicht und einen lOOpsündigen Stör. — In der Buchdruckerei von C. E. Klinkicht und Sohn ereignete sich am Dienstag ein schwerer Un- glückSs all. Der an der Tigeldruckpresse beschäftigte Arbeitsbursche Imhof griff, während die Maschine im Gange war, unter die Auslegeplatte der Presse, um eine hinter die Platte gefallene Karte herauszunehmen. In diesem Augenblicke kam aber die Platte schon wieder zurück und quetschte die rechte Hand derartig ein, daß das Handgelenk durch die starke Bolzenschraube zer trümmert wurde. Ein Verschulden trifft hierbei nur den Verunglückten selbst. Dec Aermste wurde, nach dem ein Nothverband angelegt worden war, in das städtische Krankenhaus gebracht. Hier mußte leider die Amputation der rechten Hand vorgenommen werden. — Die berühmte Porzellansammlung auf Schloß Hirschstein bei Meißen soll bestohlen worden sein, und zwar durch einen Dachdecker. Die Untersuchung ist eingeleitet. Riesa. Die Grundsteinlegung zu unserer neuen, im Bau begriffenen Kirche wird Montag, 17. Juni, stattfinden und durch eine besondere Feier begangen werden. Leipzig. Ein Bierverleger besuchte auf dem Schützensestplatze ein beyrisches Bierzelt. Durstig, wie Bieroerleger immer sind, stürzte er sofort den Inhalt eines Halbliterglases hinunter, wunderte sich aber nicht wenig, als er plötzlich den Mund voll harter Gegen stände bekam. Erschrocken hielt er mit Trinken inne und entdeckte, daß er eine Menge Goldstücke im Munde hatte; auch der Boden des Bierkruges war noch mit Goldstücken gefüllt. Nahezu 1000 Mk. waren von dem Bierausgeber in dem Kruge angesammelt worden, bie natürlich nur in der Hitze des Gefechts mit zur Ausgabe gelangt waren. Der nicht wenig Erschrockene erhielt sein Geld alsbald zurück. Leipzig. Von den streikenden Maurer-Ge sellen haben bereits 400 die Stadt verlassen. Das von beiden Parteien angerusene Gewerbegericht über nahm es, eine gütliche Vermittelung herbeizusühren. Eine Donnerstag früh stattgefundene Maureroersamm lung beschloß demzufolge, drei Vertreter in das zu bildende Einigungsamt zu delegiren. Schellenberg. Auf dem Kirchenneubau zu Hohen- fichte hat sich am Montag ein Unglücksfall mit tüdtlichem Ausgang ereignet. Der Handlanger Trubel aus Leubsdorf war mit einem anderen Arbeiter mit dem Anfahren von großen Steinen beschäftigt, wobei die beiden Arbeiter von einem solchen Stein mit in das Grundloch hinabgerissen wurden. Teubel, ein Familienvater, wurde dabei so schwer verletzt daß er nach wenigen Minuten an Ort und Stelle verstarb Plauen i. V. In der Nähe von Meßbach tritt an einer ungefähr 15 jährigen Fichtenkultur eine Käfer art in solchen Massen auf, daß der ganze angefreffene Fichtenbestand von Weitem schon durch seine rothe Färbung auffällt. ES ist der grüne Ficht en rüssel- käfer, welcher die Nadeln der Fichte benagt und zum Absterben bringt. DaS einzige Mittel, den Käfer zu beseitigen, ist das Abklopfen der Bäume und das Auf fangen des Insektes in untergehaltenen Schirmen. Zittau. In dem HauSplatz des ForstwartS im benachbarten Waltersdorf hing ein geladenes Ge wehr. Der 11jährige Sohn des Hauses war dort mit Stiefelreinigen beschäftigt und stieß bei dieser Gelegen heit an das Gewehr, das dadurch ins Schwanken ge- rieth und herabfiel. Der Knabe wollte es ausfangen. Dabei entlud sich der Schuß und traf die gerade in diesem Moment vorübergehende Aufwärterin deS Forst- warts, die schwer verletzt wurde. (Fortsetzung des Sächsischen in der Beilage.) Tagesgefchichte. Berlin. Das preußische Abgeordneten haus nahm am Dienstag nach Ablauf der Pfingst- ferien seine Plenarsitzungen wieder auf. — AuS Stuttgart wird gemeldet, daß der Kaiser dem König von Württemberg für die lleber- schwemmten eine namhafte Summe zur Verfügung gestellt habe. — Eine nachgesuchte Handwerker-Audienz ist vom Kaiser abgelehnt worden; der Monarch erklärte sich jedoch bereit, eine schriftliche Einsendung der Be schlüsse des 8. Handwerkertages zu Halle a. S. ent gegenzunehmen. — Die „Köln. Ztg." versichert gegenüber der An nahme der leitenden Konstantinopeler Kreise, daS Deutsche Reich werde zu verhindern wissen, daß wegen der armenischen Reform ZwangSmaßcegeln gegen die Türkei ergriffen werden, Deutschland werde allen Beschlüffen, die von Rußland und England gemeinsam gefaßt werden, zustimmen. — Das deutsche Panzerschiff „Kaiser", welches auf der Reise nach Ostasien begriffen war, hatte am 25. Mai im Rothen Meere Gelegenheit, einem fran zösischen Kriegsschiffe Hilfe zu leisten. DaS Truppen- TranSportschiff „Comorin", welches die Hochdruck- Kolbenstange gebrochen hatte, wurde zwischen Suez und Aden in manöonrunfähigem Zustande angetroffen. Der „Kaiser" nahm das französische Schiff ins Schlepp tau und dampfte mit ihm 8 Meilen Fahrt seinen Kurs weiter, bis letzteres seine Maschinenreparatur in Ruhe vollenden konnte. — Ein Gewitter mit Wolkenbruch hat am Montag, namentlich im Vorgebirge der Eifel, großen Schaden angerichtet und streckenweise die ganze Saat vernichtet. In Bachem schlug der Blitz in die Grube Clarenberg ein, glücklicher Weise ohne Menschenleben zu gefährden. — Der „Lokalanz." meldet aus Neusalz a. O.: Im Dorfe Kussar fuhr ein Blitzstrahl während des Unterrichts in das Schulhaus. 25 Kinder wurden be täubt. Außer zweien gelang es, alle inö Leben zurück- zurusen. — Wie die „Voss. Ztg." meldet, hat sich die chile nische Regierung an die deutsche gewendet behufs Ueberlaffung deutscher Offiziere aller Waffengattungen als Instrukteure für die chilenische Armee. Die deutsche Regierung willfahrte dieser Bitte, und eS werden daher am I. Juli 8 Offiziere der Infanterie, 4 der Kavallerie, 4 der Artillerie und I vomJngenieur- korps, vie sich freiwillig gemeldet haben, nach Chile abgehen. — Hinblick auf wiederholte neuerliche Ein schleppungen von Schweinekrankheiten aus Oester reich-Ungarn sind die Präsidenten der gegen Oester reich-Ungarn grenzenden preußischen Regierungsbezirke
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