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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192504038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-03
- Monat1925-04
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DrWU-MWM mtt Loschwther Anzeiger Or das sMtche vrrsd« «ad seü» Bvkve». Viese« Matt enthLtt die amtliche» BeAaaatmachmt-e« der States r* Deerde« für die StadtteNe Masewitz, Loschwitz, Weißer Hirsch, Bühlau. Stochwitz und Laudegast (ll. und lll. DerwattuNgrderir») der Gemeinde» Waam witz, Stiederpoyritz, -osterwitz, Pillnitz, Weihi- und Schünfeid, sowie der Amtrhauptmannschaft Dresden. Die Weimarer Koalition ersteht wieder Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten gebe» durch Beschluß der parteiiustanzen ihr« Bereitwilligkeit zu er kenne«, eine Gammelkandtdatur herdeizusühren. — Klärung der Lage durch Verzicht Hoepker-Slschoffs auf de» preußischen Ministerpräsidentenposten. — Der französische Jinanzminister zurückgetreten Drei inhaltlich übereinstimmend« Beschlüge In der Beratung des Partetvorstanbe» der Zentrumspartei gestern nachmittag im Reichstage über die ReichSpräfldcntemoahl be stärkte sich die Meinung, die schon vor eint- gen Lagen im engeren Vorstand zum Ausdruck gekommen war, daß die Ausstellung eines ge meinsamen Kandidaten des Zen trums, der Demokraten und Sozialdemokra ten zu empfehlen und daß vom Zentrum hier- für Marx zu benennen sei. Von der Demokratischen Partei wird mitgeteilt: Der Partetvorstand der De«t- ichen Demokratische« Partei faßte nach ein- gehender Aussprache folgende BefchlttAe: 1) Der Partetvorstand billigt einstimmig die Haltung der Parteivorfitzende« bet den bisherigen Verhandlungen. 2s Der Parteivorstand bevollmächtigt die Partcivorsitzenden, die Verhandlungen' wegen der Aufstellung eines gemeinsamen Kan didaten der verfassungstreuen Parteien -um Abschluß zu führen und das Ergebnis am nächsten Sonntag dem Parteiausschuß znr Ge nehmigung vorzulegen. Die RetchStagSfraktion schloß sich diesen Beschlüssen an. Der ParteiauSschuß wurde sofort zum kommenden Sonntag in den Reichstag einberufen. In gemeinsamer Sitzung beS sozial demokratischen Parteiausschusses und des Parteivorstandes wurde gestern abend folgende Entschließung gefaßt: Der ParteiauSschuß ist für die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten der Der- fassyngSparteien für den zweiten Wahlgang »er ReichSprSsidentenwahl, wenn durch Ver handlungen mtt dem Zentrum und den Demo kraten die Voraussetzungen hierfür geschaffen werden können. Der ParteiauSschuß beschloß ferner, zur Entgegennahme eines Berichtes über diese Verhandlungen heute wieder zu- lammenzutreten. Gemeinsame Besprechungen Die interfraktionellen Besprechungen im Reichstage zwischen den Parteien dev Zen- trumS, der Demokraten und der Sozialde mokraten, die um 7 Uhr abends begannen, waren nur von kurzer Dauer. Die drei Par teien tauschten untereinander ihre bisher ge faßten Beschlüsse aus. Sie werden die Ver handlungen morgen fortsetzen. Oer Reichsparieiausschuß des Zentrums billigt die Kandidatur van Marx Der RetchSparteiauSschuß de» Zentrums trat am Freitag vormittag um V,30 Uhr zu- fammen und faßte nach dem Referat des Partcivorsitzenden Marx und des Vorsitzen den der RetchStagSfraktion Febrenback folgen den Beschluß: Der RetchSpartetausschuß dr Deutschen Zentrumspartei billigt einmütig die Erklärung der am 31. 3. und am 2. 4. vom RctchSparteivorstand gefaßten Beschlüsse, die Prästdentschatt-kandtdatur von Marr auch für die Wahl am 28. 4. aufrechtzuerhalten. Oie -Dolfsblocklandidatur" Der .Demokraii'che Zeitunqsdienst". das offi zielle Organ der Demokratischen Pir ei, bejchas- tigt sich in seiner heutigen Ausgabe mit der Sam- melkandidatur Marx und führt da u aus: »Del den bekannte« Schwierigkeiten im Zen trum kann angenommen werdcn, daß der Dor- schlag, Marx zuerst als Zrnt umskandldaten a«f- zustrllen, parteitaktisch:« Erwägung n «n.spnmzen ist. Wenn da» Zentrum aber di« Kandidatur Schweres Einstlirzunglück in Vöhlen 10 Bauarbeiter tödlich verunglückt Auf dem vraunkohlenwerf Bühlen bei Leipzig hat sich geftern abcnd ein schweres Unglück zuaetragen. Durch deu Einsturz eine- Schornsteines sind, wie bis setzt ver lautet. zebu Menschen tödlich verunglückt. Der über 100 Meter Hobe, weithin sicht bare Schornstein de- Maschinen, und Kessel hauses der Brauukohlenwerke in Bühle« bet Letvzta stürzte beute nachmittaa aegeu X5 Uhr unter lautem Getöse zusammen und be grub unter sich mehrere dort befchästtgte Ar- beiter. Man spricht von zehn Toten und mehreren Verletzte«, vom Schornstein steben- geblieben ist nur noch ungesähr die Hälfte desselben. Die Gestettlyrasien, des zusammen- acstürzten Teiles sind in da- Innere hinab- acstürzt, so daß am UnglÜcksplatz selbst nicht viel zu scheu ist. Die hereinbreche«ten Ge- steinSmasien begrüben die im Innern des Schornstein- beschäftigten Arbeiter. Die Bergungsarbeiten wurden sofort in Angriff genommen, gestalten sich aber sehr schwierig. Genaue Angaben über die Zahl der Einae- kchlosicnen lasten sich noch nickt macke«, -a man nickt weiß, wieviel Arbeiter zur Zeit des Unglückes nock beschäftigt waren. Bisher konnten nur drei Leute, die außerhalb des Schornsteins tätig waren, und die zum Teil schwere Verletzungen erlitten haben, sort- tranSvortiert werden. Der Schauplatz des Unglücks ist das Ziel vieler Neugieriger. Ein starkes Aufgebot von Leipziger Sipo und Böhlener Feuerwehr sverrt den Platz ad. Die ums Leben gekommenen Arbeiter sind Schorn- stetnbauer anS dem Badischen. Die Ursache deS UnalückS ist noch unbekannt. Heute früh lies über -aS Unglück fol gende weitere Meldung ein: Der Einsturz des Schornsteines ereignete sich nachmittags gegen 4>L Uhr, eine Viertelstunde vor Feier abend. Am Montaa sollte der Schornstein fertig sein. Außen war er bereit- iertiage- ftellt. tunen sollte er noch mit Chamottesteinen aesüttert werden. Zu diesem Zweck waren Marx zum Siege führen w'll, so kann es mit einer Artetdanbidatur nicht fein Bewenden haben, denn Marr wird nur gewählt, wenn Demokraten und Sozialdemokratin ihm geschlossen ihre Glim me geben. Er ist also nötig, daß die Parteikandi datur Marx in ein« Bolksb'ockkand dalur umge wandelt wird. Dl« bisher ««führten Besprechungen lassen bereits erkennen, daß der Einheitswille des Dolksdiockes vorhanden ist. E» kommt nun daraus an. diesen Willen in solche Forme« zu gießen, daß am 26. April eine fest« Geschlossenheit, eine klar« Front und damit dec Sieg eines wirklichen Dolksmanne» oewährleistct wird. Dle Demvkra- ten und Soziakvemokraten Haden am Mitlwoch in diesem Sinne die augendlicklkche Lag« erörtert. Wenn sich setzt die Parteien der Weimarer Koalition in einem Volksblock mtt ihrem Sammelkandidaten zusammenfinden, so ist eS selbstverständlich, daß nunmehr auch die allge- meinvoltttsch« Lage besprochen wird. Der Zu- sammenbang der Reich-Präsidentenwahl mtt der Entwicklung in Preußeu liegt auf der Hand. Das Geschrei vom Knhhandel, daS die Recht« tedt anstimmt, verdient nicht ernst ge- nommen zu werden. Es braucht ta nur daran erinnert zu werden, »vclchen Kuhhandel die Deutschnationale Bolksvartet mit der Deut- schen Bolksvartei in Hinsicht auf -enEtntrttt in die NeichSreaieruna und in die preußische Re- gicrung getätigt hat. Daß dieses Handels geschäft nicht mit dem erwünschten Gewinn geendet hat, ist «in Erfolg, der aus das Konto der Weimarer Koalition zu buchen ist. Dieser Erfolg wird sich noch weiterhin auSwirken, wenn die Weimarer Koalition an der bisher getriebenen Politik folgerichtig scsihält. seit einigen Tagen -ebn Maurer im Innern de» Schorsteine» tätig. Zur Zeit de- Un glück» waren die Arbeiten bis zur Höbe von 80 Metern vollendet. Hier befanden sich die Maurer auf einem 80 Meter hohen Gerüst. Zunächst lösten sich einige Quadersteine aus -em Mauerwerk, sodann entstand ein breiter Riß und der Schornstein bewegte sich mit keinem Oberteil, schwankte in einer Höhe von 25 bis 30 Metern nach südöstlicher Richtung und schließlich rutscht« der 80 Meter hohe obere Teil deS Schornsteines ab und stürzte unter lautem Getöse senkrecht zusammen. Die Stcinmaffen kielen zum weitaus größte» Teil in da- Inner« des Schornsteine» hinein und begruben sämtliche Arbeiter unter sich. Ein kleiner Teil des Mauerwerkes stürzte nach außen und riß eine etwa 8 Meter hohe Mauer des Kesselhauses in einer Breite von 15 Meter vollkommen ein. An dieser Mauer arbeiteten auf einem Gerüst vier Maurer, von denen drei verletzt wurden. Einer von diesen, der ins Krankenhaus Zwenkau ae- brackt wurde, starb kurz nach seiner Einlie- feruna. Wäre der Einsturz nach nordöstlicher Richtung zu erfolgt, so wären die Trümmer auf das Glasdach beS Fabrikneubaues ge fallen. in dem 60 Arbeiter tätig waren. Die Ursache deS Einsturzes steht nock nicht ein wandfrei fest. Der Schornstein war in Eisen beton anSgeführt. Man vermutet, daß die warm« Witterung den Frost aus den Quadern beranStrtcb. so daß diese morsch wurden. Auch wird mit der Möglichkeit gerechnet, daß der Untergrund des Schornsteines sich gesenkt hat. Jedoch muß das bauvolizeiliche Gutachten ab» gewartet werdcn. An den Rettung», und AufräumungSarbciten sind Hunderte von Personen beteiligt. Es wird nicht damit ae- rechnet, noch einen der Verschütteten lebend aufzufinden. Die Ansräumnngsarbeiten müssen mit größter Vorsicht vorgenommen werden, da mit einem weiteren Einsturz deS etwa 40 Meter hohen SchornsteinstumvseS ge- rechnet werden muß. Befchlußlofe Besprechung innerhalb des Reichsblocks Der ReichSblock hat gestern vormittag in Anwesenheit von Vertretern aller ihm an- geschlossenen Verbünde und Parteien und in Anwesenheit von Vertretern der Deutsch- Hannoveraner und des Bayrischen Bauern bundes «in« Beratung abaehalten, deren In halt für streng vertraulich erklärt wurde. .Beschlüsse wurden nicht gefaßt, da Dr. Jar res frühestens im Laufe des Freitag in Berlin Eintreffen kann. Der Termin der Deiterberatung hängt von der Ankunft des Dr. Farves in Berlin ab. Gn Vorstoß der Krau v. Oheimb Wie wir erfahren, hat der frühere volks- parteiliche Reichstagsabgeordnete Frau von Oheimb, die aus der Partei ausgetreten ist, am Donnerstag eine Besprechung mit zahl- reichen politischen Persönlichkeiten und Thef- redakteuren großer und mittlerer Zeitungen, die den bürgerlichen Parteien nahcstehen. ab gehalten. Bel djeser Besprechung hat Frau von Oheimb neuerdings wieder den Vor schlag gemacht, die Kandidatur Geßler auf.u- stellen. Sie glaubt, daß es ihr gelingen wür- de, mit Hilfe eines Teiles der Presse und der Politiker der Deutschen Volkspartei die Kan didatur Jarres zum Scheitern zu bringen und an ihrer Stelle neue Verhandlungen über Dr. Geßler zu ermöglichen. . Zm Prinzip einig Dl« Präsidentschaftskandidatur des frühe ren Reichskanzlers Marx ist nunmehr von den Parteien der Weimarer Koalition nach langwierigen und teilweise ziemlich kompli zierten Verhandlungen im Prinzip be schlossen worden. Zur Stunde ist zwar eine öffentliche Kundgebung noch nicht er folgt, aber die beteiligten Parteien, Demo krat«:, Zentrum und Sozialdemokratie, ar beiten gegenwärtig in interfraktionellen Be sprechungen «ine Erklärung aus, di« der of fiziellen Nominierung der Kandidatur Marx beigefügt werde« soll. Di« Einigung, die im Lager der drei Weimarer Parteien er zielt wurde, schien noch am Donnerstag nach mittag ernsthaft bedroht. Man war näm lich wegen der preußischen RegierungSfrage außerordentlich hart aneinander geraten, da die demokratische preußische Fraktion wegen des sanften Druckes, den Zentrum und So zialdemokratie auf den Ministerpräsidenten Dr. Höpker-Asch oft auZgeübt hatten, um ihn zu einem Verzicht zugunsten des Sozialdemo kraten Braun zu bewegen, seh: verstimmt war. Bei den interfraktionellen Besprechun gen im Preußischen Landtag hatten sogar dl« demokratischen Führer die Verhandlun gen verlassen und erklärt, daß sie sich so fort mit dem RelchSparteivorstand in Ver bindung setzen würden. Dl« demokratischen Vorstände hielten den« auch eine mehrstündige Besprechung ab, bei der es ziemlich lebhaft zuging. Schließlich ge lang es jedoch, der Situation die Schärfe zu nehmen, indem die demokratische Reichs tagsfraktion den Vorschlag machte, vermit telnd einzugreifen. Inzwischen war am Donnerstag di« Frage der Kandidatur Dehler ährrmalS sehr ener gisch von feiten der Bayrischen Volkspartei und dem rechten Zentrumsflügel aufgegrif fen worden. Die Bemühungen schei terten jedoch, da sich die Reichs blockparteien auf den Standpunkt stellten, daß von i hier Seite aus nicht- geschehen könne, um neue Verhandlungen einzuleiten.Wenn die Demokraten bereit wären, den Reichs- wehrmtnifter Dr. Geßler wieder vorzuschla gen, so könne man sich schließlich auf neue Verhandlungen «inlassen. Im Lager des Reichsblockes hat man zwar (Donnerstag) noch kein« Entscheidung tref fen können, weil nämlich von deutschnatio naler Seite angeregt worden war, die end gültig« Proklamierung ter Kandidatur Jar res erst bann vorzuvehmen, wenn Dr. Jarres persönlich in Berlin eingetroffen ist. Da Jarres inzwischen von seiner Erkrankung wieder genesen ist, so ist mit seinem Ein treffen in Berlin bis spätestens Sonnabend früh in Berlin zu rechnen. Bis dahin wer ben die Reichsblockparteren, wie unserem parlamentarischen Mitarbeiter ausdrücklich versichert wird, sich auf keinerlei Verhand lungen mit irgendeiner Seite einlassen und auch keine Vorschläge von anderer Seite prüfen. On den Kreisen der Deutschen Volkspartei ist man der Mehrung, daß es im gegenwär tigen Stadium der Dinge unmöglich sei, von der Kandidatur FarreS abzugehen. Die volksparteiliche Reichstagsfraklion tagte ebenfalls am Donnerstag bis in di« späten Abendstunden hinein. Außenminister Dr.
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