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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 07.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192510072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251007
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-07
- Monat1925-10
- Jahr1925
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mit Loschwitzer Anzeiger Vlasewktz, Lofchwitz, Weitzer Hirsch, VÜHlan, Rochwitz und Landegaft (ll. «nd M. Verwaltun-sbe-ir») der Gemeir witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, PWnitz, Weitzig und Schönfeld, sowie der Amtshanptmannschafl Dresden. Di^es Vloti enttziM d^ amtlichen V edanntmachungen des Nates zu Dresden für die StadtteNe Gemeinden Wach« Peüt-ZM« «E 20 ». Jütla»« «M1 «t, Refiame« die 4 gespallrn« Z«Ne >wi«ng«n Gahatten werben mit 50X ee« I» NS, Agnor-Dark», Ra-io-Zkttz»g, I A«»e1-e« «erb« öS vorL»ß»gspwI4-otzsgk frtt iusHoi» j »8 AH Sol-pf»WÜG» Redaktion und Expedition — «onatl.Mk.1V<h Sm- bie-e»«-«e ZuftM-M-r »m» Krieg, Streiks usw. YM der Lecher «chm»d»sno- « Zeitung ob.Vm-r Lemms L Lei unverl. «tngesanbt. Maauskttpt« iß JUlcktzorfo -ei Fernspr. ausgege-. »er-«, ktm». wir «in« Veraatwoet. -mt. Schtnß -er MHeigenennahm« »orm. 11 Uhr Für das erschein« . » -estümM« Laßen »ter Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wirb geleistet. InsstlonstxtrSq« find sofort -ei erscheinen der Anzeige säM». lahlong wird -er am Tage -er Zahlung gllttg« Zeilenpreis in Anw nung ittansprnch «rssfihtt -. »erspLt. Zahlung, Kiaae ob. Konkurs d. Auftraggebers. 234 Mittwoch, den 2. Oktober 4S2S Deutsch-französische Gegensätze in Locarno Bisherige KonterenzErgebniffe Neber den gegenwärtigen Stand der Ber. Handlungen über den Sicherheitspakt erfährt der schweizerische Preß-Telegraph aus den greisen der Alliierten: Der Entwurf des Rhein-Paktes, mit dem sich gegenwärtig die Minister und die Sachverständigen der Konfe renz befassen, besteht aus elf Artikeln und einer Einleitung, die den Ursprung und den Zweck dieses Sicherheitspaktes für die Ge währleistung eines dauerhaften Friedens in Europa begründet. Der Wortlaut dieser Bor rede des Paktes ist in der ersten Sitzung ge nehmigt worden. Ueber sieben Artikel des Sicherheitspaktes ist ohne lange Diskussion eine grundsätzliche Einigung zustandegekom- men. In zwei weiteren Artikeln sind beson ders von Deutschland und auch von Italien Hs-LnberUuss» und Zusatzanttstge gestellt wor- Sen. die eine Verständigung als möglich er scheinen lassen. Die beiden heikelsten Ar tikel des Stcherheitspaktes über seine Ver letzung und -te Sanktionen gegen den Verletzer, sowie die Schiedsgerichtsrolle der den Pakt garantierenden Mächte England und Italien oder des Völkerbundes sind weiteren Besprechungen der Minister selbst Vorbehalten. Die eigentlichen Schwierigkeiten des Paktes stehen daher erst noch b e v o r. Magere Berichterstattung Nach der Konferenz am Dienstag wurde von den Delegierten folgender amtlicher Be richt vereinbart: Die Konferenz ist heute nachmittag N3 Uhr zum zweiten Male zusammengetreten. Es wurde die Erörterung des Paktentwurfes fortgesetzt, indem Fragen diskutiert wurden, deren Prüfung in der vorhergehenden Sitzung aufgeschoben worden war. Diese Fragen wurden einer Generalbesprechung unterwor fen, die am Mittwoch, den 7. Oktober, 4 Uhr nachmittags fortgesetzt werden soll. Stresemanns Erkrankung lEigener Informationsdienst.) Nach den in Berlin vorliegenden Mittei lungen ist es möglich, daß Dr. Stresemann durch seine Erkrankung vorübergehend in seiner Tätigkeit als deutscher Unterhändler kleineren Beschränkungen ausgesetzt sein kann. In einem solchen Falle würden aber die Verhandlungen absolut nicht beeinträchtigt werden. Reichskanzler Dr. Luther, der mit dem Außenminister Dr. Stresemann völlig konform geht, würde zu jeder Zeit in der Lage sein, deutscherseits die Führung der Verhandlungen in seiner Hand zu konzen trieren, so daß irgendwelche Unterbrechun gen der Konferenz gar nicht zu befürchten sind. Das Befinden Dr. Stresemanns hat sich weiterhin gebessert. Beratung der Ostfrage? Wie in Locarno verlautet, soll am Mitt woch eine Vollsitzung stattfinden, zu der die Delegationen der Tschechoslowakei und Polen hinzugezogen werden sollen. In der Sitzung soll bereits die Frage des Ostpaktes behan delt werden. Mussolini kommt! (Eigener Informationsdienst.) In den Berliner politischen Kreisen be schäftigt man sich sehr eingehend mit dem Entschluß des italienischen Ministerpräsiden ten Mussolini, sich nachträglich doch noch zur Sicherheitskonferenz nach Locarno zu be geben. Wie man hört, wird das Eingreifen Ddtssolinis in Locarno von entscheiden der Bedeutung sein, und man nimmt an, daß zwischen den deutschen Hauptdele- gierten Dr. Luther und Dr. Stresemann auf der einen und dem italienischen Mmister- vräsidenten auf der anderen Seite eine sehr wichtige Fühlungnahme stattfinden wird. Vier strittige Punkte! In demselben Augenblick, wo die juristischen Sachverständigen die Beratung über den Ent wurf des Sicherheitspaktes sowie über alle rechtlichen Fragen des zur Erörterung stehen den Problems ausgenommen haben, rüsten sich die Staatsmänner der beteiligten Negierungen zu der großen politischen Aussprache, die zur Bereinigung der ganzen politischen Atmosphäre notwendig ist. Die bisherigen sachlichen Erörterungen auf der Konferenz haben einen befriedigenden Eindruck hervorgerufen, was man aber nicht voreilig als einen greifbaren Erfolg oder Fortschritt fvt die Konferenz selbst darstellen darf, denn »och sind die politischen Schwierigkeiten in ihrer ganzen Tragweite vorhanden, und noch kann man nicht voraussehen, ob nicht inner, halb der nächsten zwei bis drei Tage eine ganz neue Situation eintritt, die den jetzt vorherr schenden Optimismus der beteiligten Kreise mit einem Schlage Lügen strafen würde. Es liegt auf der Hand, daß die ersten Verhandlun gen zunächst einen formellen Charakter haben, und daß beide Teile klug genug find, die politischen Streitfragen erst nach sorgfältigen Vorbereitungen zur Erörterung zu stellen. Die offiziellen Verhandlungen werden auch dazu benutzt, um das Terrain für die Diplomaten zu sondieren, die erst dann an die Front gehen werden, wenn die Verhandlungsführer die Basis für die politischen Auseinandersetzun gen gefunden haben. Hierzu muß bemerkt werden, daß die Staatsmänner bei dieser Ge legenheit sowohl die Nolle des Diplomaten als auch die des offiziellen Berhandlungsfiihrers zu spielen haben. Solange man am Konferenz tisch sitzt, ist man Delegierter seines Lan des, aber in dem Augenblick, wo der fran zösische Außenminister Briand Dr. Luther und Dr. Stresemann aufsuchen wird, oder umge kehrt, sind die beteiligten Staatsmänner nur noch Diplomaten, von deren Geschicklich keit es abhängt, in den politischen Fragen eine Klärung herbeizusühren. Sehr auffallend find die französischen Pressemeldungen über die Be ratung in Locarno, in denen behauptet wird, daß folgende vier Punkte die meisten Schwie rigkeiten machen werden: 1. Die Frage -er Sanktionen i« Faße einer Verletzung des Sicherheitspaktes. L. Das von Frankreich geforderte Dnrch- «arschrecht im Falle eines deutsche« An griffes avf Pole«. 3. Die von Frankreich geforderte» Sara«, tien für die LchiedsgcrichtSoerträge im Osten. 4. Die Aufnahme Deutschlands in de« Völkerbund. In den führenden französischen Zeitungen findet man übereinstimmend, wenn auch mit kleinen Abweichungen, diese vier Punkte an geführt, die wahrscheinlich für die französische Deleganon die wichtigste Rolle spielen »erben. Wir glauben zu wissen, daß die französischen Mitteilungen in diesem Falle richtig sind, und daß sogar noch vielmehr Streitpunkte zwischen Deutschland und Frankreich vorlie gen. Die Haltung Deutschlands zu sämtlichen vier angeführten Fragen ist schon jetzt ohne weiteres festzulegen, so daß die deutsche Presse in der Lage sein wird, den französischen Blät tern ohne Umschweife zu antworten. Diese deutsche Antwort würde nach unseren Infor mationen folgendermaßen zu lauten haben: 1. Deutschland würde die Möglichkeit »ou Tanktioueu unter keiue« Umstände» zulasten. 2. Ein französisches Durchmurschrecht durch deutsches Gebiet kann «nter keiueu Umständen anerkannt werde«. 3. Die von Frankreich geforderte« Garan tien für die SchiedsaerichtSverträge i« Osten find für Deutschland u«a«»ehm- bar. 4. Deutschland ist unter de« wiederholt aaS, gesprochenen Boranssetzvnge» bereit, in den Völkerbund einzutreie«, doch ver langt es vollständige Gleichberech tigung. Dieses kleine Beispiel liefert einen schlagen den Beweis dafür, welche politische Atmosphäre auf der Konferenz in Locarno herrscht und wie groß noch immer die Mei- nungsverschiedenheiten zwischen den beiden Haltptbeteiligten Deutschland und Frankreich sind. Zur Konferenz in Loearno Die deutsche Delegatton in dem schönen Park des Esplanade-Hotels. Vorn von links nach recht»: Reichs- vrcssechej Kiep, Ministerialdirektor Dr. Gaus, Staatssekretär v. Schubert, Reichskanzler Dr. Luther, Dr. Stresemarm, Staatssekretär Dr. Kempner. Vie Volkszählung Eine Volkszählung, die im Oktober 1919 tu Deutschland vorgenommen wurde, ergab noch nicht ganz 60 Millionen, während Deutschland im Jahre 1914 67,8 Millionen zählte. So groß war der durch den entsetzlichen Krieg und den Friedens- Vertrag verursachte Verlust an Menschen. Die Volkszählung, die Mitte dieses Ähres stattfanb, Hot bereits wieder 63,3 Millionen ergeben 3n fünf Fahren hat sich die Bevölkerung also bereits wieder um 3,3 Millionen oermehtt Welche Roll« Deutschland mit diesen Zahle« in der Welt spielt, ist aus dem statistischen Wer- von W Woy- tinsky «Die Welt in Zahlen-, dessen erster Baud jetzt erschienen ist, leicht zu ersehen. Wir finden dort Deutschland an zweiter Stelle i« Europa, unmittelbar hinter Sowjetrußland, das uns inst 100 Millionen Bevölkerung» noch immer wAi überlegen ist. Rach Deutschland kommt England mit 47L Millionen und Frankreich mit etwa» über 41 Millionen. Alle anderen europäische« Staaten bleiben weit zurück. Und wen« man mm Indien und China adsieht, kommt auch in Asieu nur Japan mit Millionen uns ein wenig nahe. Erst in Amerika, in den Bereinigten Staaten, fin det man wieder eine zahlenmäßige Uederlegenheit. Die Volkszählung von 1920 ergab dort 106 MN- lionen. Da» rasche Anwachsen der deutschen Devölde- rungsziffer wird niemand verwundern, der Deutsch- lands Veoölkermigszuwachs in der Zeit vor dem Kriege kennt. In der „Well in Zahlen" findet man auch hierfür eine interessant« Tabelle, die für ein Jahrzehnt den prozentualen Zuwachs für ein Dutzend Länder feststellt. Dis 1910 steht Deutschland fast immer an der Spitze. Besonders in der Zeit seines großen wirtschaftlichen Auf schwunges, in den zwei Jahrzehnten vor dem Kriege. Von 1890 dis 1900 wies Deutschland einen Bevölkerungszuwachs von 13,4 Prozent auf. Groß britannien einen solchen von 11,5, D^,ien 10,4, Niederlande 12,9, Schweiz, Dänemark 4md Nor wegen je etwa 11,5. 3» dem nächsten Jahrzehnt, dem ersten dieses 3ahchunderts, hatte Deutschland sogar einen Bevölkerungszuwachs von 15,1, wäh rend Großbritannien auf 9F heruntergesunken war. Die Schweiz und Dänemark waren auf 13,5 Pro zent gestiegen, dafür aber di« ond«r«n Konkurrenten, Belgien und die Niederlande auf 10,5 gesunken. Frankreichs Bevölkerung stagnierte bekanntlich, seine Zahlen bewegen sich in den beiden Fahrzehn- teu um 2 Prozem. Entsprechend dieser raschen De- völkerungszunahme und dem Vorsprung, de« Deutschland vor anderen Ländern hatte, stieg auch sein Anteil an der europäischen Bevölkerung von 13^ Prozent im Fahre 1880 auf 14,5 Prozent im Fabre 1910. Die letzte Ziffer, die die „West in Zahlen- gibt, von 14 Prozent im Fahre 1920, dürste durch die Dolkszählungsergebnisse dieses Fahres schon wieder etwas überholt sein. Wichtiges statistisches Material bringt der Ver fasser auch über die Ursachen von Deutschlands Menschenverlust im Jahrzehnt 1910 bis 1920. 2« Kriege gefallen und den erhaltenen Wunden er legen sind 1523 000 Menschen. Rund 352000 Menschenkind während des Krieges über das nor male MMaß hinaus gestorben. Während auf 1000 Einwohner in den letzten Friedensjahren etwa 16 Sterbefälle Hamen, stieg diese Zahl «1918 auf 25. Diel bedeutsamer noch als dies« Steigerung der Stelblichkeit war jedoch der GeburtrnausfoK während des Krieges. In den letzten Fahren vor dem Kriege wurden jährlich etwa 1,9 Millionen Menschen gehöre«, in den beiden letzten Fahre« des Krieges jedoch nur noch 0,9 Millionen. Dt^e Zuwachsverminderung ergibt nicht weniger al» 3 787 000. Insgesamt ist der deutsche Menschenoerlust, der aus d «m Kriege entstand, 5,66 Millionen Menschen; da» ist etwa die DevökkerungsMer von Griechen land oder Schweden. Hierzu kommt noch ein etwa« größerer Verlust aus den Gebietsabtretungen mit 6,5 Millionen, so daß Deutschland insgesamt über 12 Millionen Menschen durch Krieg und Kriegsfolgen verloren Hot Do« diesem Verlust hat es freilich ein reichliches Drittel bereit« wieder in den letzten Jahre« eingeholt. ,
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