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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 11.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192511110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251111
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-11
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vwSd kaaspruch «eftscht: t r« ve«dO« für dßE StadtteU« Mittwoch, den LL. November 2«2 LV2S LSS*«LL4LL7^'-" «" Loschwiher E-***«- 7 » d- »Mich. „ vws- «M «WM» »k amtlichen »«ka'N^'ach,»,^, dE. ^7^ »las«-»«, dosch»»*tz, »ech« -tisch, VÜH»«», »nd >«ch«gaft s "*E »ttz, Ni«d«poyrtv, -ope-wth. Villnld^WeW, »ndrchd,,^ lll. VerwaltungsberirK) der Gemeinde« Wach« der A«tLha«ptmannschaft Dresden. MM Süchst WM MMM dkl MW W Al« Luther und Stresemann reise« «ach London — Oie geheimnisvolle Entwaffnungsnote — painleves Kammer-Niederlage Die Diskussion der Staatsmänner beginnt Ist die Unterzeichnung fo eilig? >. Nach Lhamberlain Luther und Briand i e o u bah l r r e Eine deutsche Luftfahrt-Note Wie wir hören, trifft es nicht zu, In Berliner diplomatischen Kreisen weist man daher mit Entschiedenheit darauf hin, daß jetzt erst der letzte Kampf bevorstche, den Deutsch, land um die Wahrnehmung seiner Gleichberech. ttgung und seiner LebcnSrechte -u führen haben wird. Die Rede Chamberlains bietet allerdings »olittsche Situativ« aus Entscheid»»«« ht« drLugt. Offiziell wird mttgeteilt: Wie bereits de- " nk- Oie Lage unserer Wirtschaft Die unmittelbar nach dem Umsturz drohende Kesahr der Bolschewisierung, später dann die Sozialisierung unserer Wirtschaft konnten ab- gewandt werden, weil sich verständige Männer anden, die unbekümmert um alle Schwierig- eiten und Gefahren sich darum bemühten, po- itisch stabile Verhältnisse zu schaffen. Die Jn- lation hat dann zu einer Untergrabung auch »ev geschäftlichen Moral geführt und damit Methoden in das kaufmännische Leben Ein gang verschafft, die sich bitter rächen mutzte» und sich auch bitter gerächt haben. Die 3»- flationSkrise war die Folge. Sie hat Ta«, senden von Eristeuzen das Leben gekostet. JnslationSkrisiS, di« im Effekt eine St sierungSkrtsiS war, zeigt heute noch ihre wehen, weil man sich immer noch nicht von ge wissen JnflationSmethoden freimache» kann. Aber daS ist das Bedrohliche an der ganzen Situation, daß die Opfer der KrisiS nicht bie- senigen werden, die es am meisten verdiente», sondern diejenigen, die dem Druck der Kapital- und Kreditnot erliegen. Und warum ist da» der Fall? Weil diesen Unternehmungen in- folge der immer noch vorhandenen Aas« blähung auf der unrechten Seite nicht genü. gend Betriebsmittel zugeführt werden können, um sie über die jetzige Lage hinweg zu retten. ES gab eine Zeit, da wurde der Gatz ge prägt: Die Wirtschaft ist alles, die Politik ist nichts. Heute ist dieser Satz beinah umgekehrt. Der Versuch, den erstgenannten Satz in die Praxis umzusetzen, ist von den fürchterlichsten Folgen für die Wirtschaft selbst gewesen. Denn mit einer Konsolidierung der inneren Ver hältnisse, mit einer Festigung auch der Be ziehungen des Reiches zum Ausland mutzte auch sofort die Möglichkeit geschaffen fein, den vernünftigen Ausgleich zwischen den beiden unentbehrlichen Faktoren herbeizuführen. Die Herrschaft deS einen über den anderen ist von Uebel und mutz zum Ruin führen. Ebenso wenig wie die Wirtschaft dem Staate diktieren kann, ebenso gefährlich wäre eS, wollt« die Politik die Wirtschaft diktieren. So vollzieht sich heute ein in die politischen wie in die wirtschaftlichen Körperschaften hinüberspielendes Ringen um den Au», gleich der beiderseitigen Interessen. Die Staats- und Reichsfinanzen sind bei nn» im großen und ganzen konsolidiert. Die Wirt schaft selber aber verfügt kaum mehr über eine tragfähige Basis. Jeder Tag bringt weitere Schmälerungen. Die Epoche der Konkurse, der GeschäftSaufsichtcn, der materiellen Zu sammenbrüche, der Kreditschwierigketteo, der Sanierungen und Liquidationen, dann aber auch der Verschleuderung, ja der förmlichen Verramschung von Sachgütern ist noch nicht abgeschlossen. Wem es gelungen ist. sich auf dem Kreditwege Kreditmittel zu verschaffen, bei dem wird die Freude nur recht kurz sei«, denn diese Kredite sind zumeist nur unter den schwersten Bedingungen zustandegekommen, ' und die Zurückzahlung wird oftmals neue ka. tastrophale Wirkungen nach sich ziehen. Man soll sich auch nicht einer Täuschung darüber htngeben, dah sich selbst bei einem ganz glatten Verlauf der Locarno-Angelegenheit nicht ra sche und reiche Möglichkeiten für die Be schaffung neuer Kredite bieten würden. S» wird: noch einer sehr geraumen Zeit bedürfen, bis auch hier die Nnterfundamentierung de» wirtschaftlichen Vertrauens nach autzen -tt» erfolgt ist. So sehen wir heute unsere deutsche Wirt, 'chaft in einer geradezu beängstigenden Lage. Alle Momente der Besserung, die in vielfältiger Zahl vorhanden waren und sich auch immer mehr durchzuringen suchten, mutz- ten verkümmern und konnten nicht zur Aus wirkung kommen, weil die Atmosphäre noch .nicht diejenige Reinigung und Klärung ersah- 'ren hatte und «S b!S heute noch nicht erfahren hat, die notwendig ist, um endlich auch i» bs» noch sehr wenige Anhaltspunkte für deutsche Erwiderungen. Das, was der eng. lischt Außenminister gesagt hat, ist bet weitem nicht so bedeutungsvoll wie das, wa» er nicht gesagt hat. AuS diesem Grunde wird Dr. Luther in seiner ErwiderungSrede aus alle diejenigen Fragen zurückkommcn müssen, die zurzeit noch offen und die dem deutschen Volke für die Annahme der Verträge uner. läßliche Voraussetzung sind. Neuerdings heißt eS, daß Briand etwa am Donnerstag die er. warteten Erklärungen vor der französischen Kammer abgeben wird, und eS wird daher sehr wichtig sein, den deutschen Standpunkt in sehr deutlicher Form zum Ausdruck zu bringen, noch ehe der französische Außenminister Ge- fern Rechnung getragen, al« die Truppen- zahl sich nicht nur um dl« gegenwärtige De- satzungsstärke der ersten Zone vermindern wirb. GS werden darüber hinaus auch in der zweiten und dritten Zone Verminderun gen an dem gegenwärtigen Desaüungsstand vorgenommen. - . * Der englische Außenminister Chamberlain hat am Montag abend auf dem Bankett im Londoner GildenhauS Uber da» Vertragswert von Locarno und Uber den neuen europäischen Friedensgeist gesprochen. Heute abend hält, wie schon angeküwdigt, Reichskanzler Dr. Luther in Berlin ebenfalls eine grotze Locarno-Rede, die an die Ausführungen Chamberletns anknüpft und die eine Bieber, holung deS deutschen Standpunktes darstellen soll. Wahrscheinlich wird in den nächsten Tagen .auch der französische Außenminister Briand froen. ».! sprechen, so daß man den Beginn einer Ai öffentlichen Diskussion der StaatSmSv. Arbeit erhält, einer klare« Interpretation 0" der Rückwirkungen auSzu- weichen.. und iv. November wird sich daS eng. Mi dem Locarno-Bertrage beschäftige», so daß der englische Außenminister Chamberlain Gelegenheit haben wird, bis zu diesem Zeitpunkte diejenigen Lücken auszusül- sie man deutscherseits in seiner Guildhall. Rede sestgestellt hat. Lediglich eine Stelle sei. "" Ausführungen vom Montag hat in Deutschland große Beachtung gefunden und »war handelt e» sich um die Erklärung, daß nach erfolgter Ratistzirrung der Loxarno-Ver. rragr kei» Staat« mau» eS mehr wagen dürfe, vor der Geschichte dir Verantwortung zu über- neyiye». -ie Hoffnungen zu vernichten, die Lo. carno erweckt habe. Deutscherseits wird man daraus antworten können, daß derartige Hoff, nungen, von denen Chamberlain gesprochen hat, gerade in Deutschland erweckt worden sind. Die deutsche Regierung und mit ihr die Mehr, heit der ReichStagSparteten hab« aus der Kon. serenz von Locarno die Hoffnung gewonnen, daß man »««»»ehr die Gleichberechtigung Deutsch» laads a»erke»»t «ad i» aller Zukunst da, »o» adsehe« wird, gewaltsame Schritte gegenüber Deutschland zu «uternchme», wie man da» in den früheren Jahren beinahe zur Gewohnheit werden ließ. Der Eintritt Deutschland» in den Völkerbund, der die wich, ttgste Folgerung deS ganzen Sicherheitspaktes darstellt, kann für die Rutsche Politik nur dann die erwarteten Fortschritte bringen, wenn auch dort ein neuer Geist einzieht, der sich dem Vertragswert von Locarno anpatzt und der durch die gleichberechtigte Zulassung Deutschlands eine völlige Neugestal. tung ersährt, wie sie schon immer von den außerhalb stehende« Nationen gefordert wor. den war. Wi« wir von dwlvmatischer Seite ersah- richtet, bereitet man in England und Frank- ren, sollen am Mittwoch abend gleichzeitig reich die öffentliche Meinung auf eine Der- von London und Pari« au« halbamtliche Minderung der Truppen im besetzten Erbiet Mitteilungen Wir Vie R«umg«lüng He« Ve-I vor. S« wirb de« deutschen Wunsche iufv- Der Tag gibt eine Vermutung aus parlamentarischen Kreisen wieder, wonach die Regierung, falls sich durch die neue große Kabinettskrise in Frankreich die Verhandlungen über die Rückwirkungen hinauSziehen sollten, zunächst die Unter zeichnung der Verträge von Locarno in London am 1. Dezember ohne Zustimmung des Reichstages und nur mit einer Er mächtigung des Reichspräsidenten auf i^rund des Artikels 46 der Verfassung ver suchen werde. Die Ratifizierung -er Ver träge könnte dann auf Grund von Absatz Z des Artikels 48 nachgeholt werden. In parlamentarischen Krisen «echt jachen Diskussion de« StaatSmllv. man schon heute daraÄs aufmerksam, daß l „„ feststcllen kann, die immer in Erscheinung mit der Ratifizierung-der Verträge auch f tritt, wenn die das Schlußprotokoll angenommen werden muß, und -gß dieses Schlußprotokoll außer -er Annahme der Verträge auch die Zu stimmung Deutschlands zum Eintritt in den Völkerbund fordert. Es ist verfas- satzungsregimes herausgegeben werden. In Berlin erwartet man mit größter Spannung diese Ankündigungen der alliierten Kabi nette. di« damit den Boden für die Pro grammerklärungen vor den Parlamenten vor- oereiten sollen. Es ist aber mit aller Sicher heit anzunehmen, daß die alliierten Kommu niques nur allgemein gehaltene Ankündi gungen enthalten werben, die erst nachträg lich durch die Reden der Staatsmänner einer genauen Interpretierung bedürfen. Bitte, recht freundlich In rheinischen Blültern sind Mitteilungen erschienen, wonach die Behörden des besetz ten Gebietes auf Wunsch des Staatssek retärs im Auswärtigen Amt von Schubert Weisungen erhalten Hütten, mit den De satzungsbehörden freundschaftliche und herz liche Beziehungen aufzunehmen, um auch hier den Geist von Locarno zur Auswirkung zu bringen. Hierbei handelt es sich im wesent lichm nm um die Abänderung gewisser Richt linien an die im besetzten Gemet befindliche Beamtenschaft, um die letzten Reste des pal- siven Widerstandes und des Ruhrkampfes auch auf persönlichem Gebiet zu beseitigen. Ls ist aber mcht beabsichtigt, auf die Beam ten in dieser Richtung einen Druck auszu- üben. ' Truppenabbau — eine Selbst. Verständlichkeit sungsrechtlich zweifelhaft, ob die Annahme und die Ratifizierung -er Verträge mit einfacher Mehrheit erfolgen kann. Wie wir aus Berlin erfahren, haben Reichskanzler Dr. Luther und Reichs außenminister Dr. Stresemann tatsächlich die feste Absicht, sich am 29. November nach London zu begeben, um die Unterzeich nung des Bertragswerkes von Locarno vorzunehmen. »Lleberraschend umfangreiche Forderungen^ Die Beratuuge« über die Antwort der Neichsregieruug aus die letzte Entwaff- uuugsuote der Botschafterkonsercuz sieben unmittelbar vor de» Abschluß. Die In» ueumiuister der Länder find »ach Berlin bernsei» worden, «« in einer Konferenz mit der Rcichsrcgicrung noch einmal ab» schließend z« der vorgHeheaen Antwort« «ote der ReichSregiernna Stellung z«.neh me«. Asch einige Ministerpräsidenten nehme« an der Sitzung teil. Db die Absen- dnng -er Note schon a» Mittwoch erfolgen kann, ist »och zweifelhaft, da die über raschend umfangreichen Forderung«« der Botschafterkovserenz eingehende Bespre chungen «ud Erörterung«« der -«ständi gen Ressorts notrvendig »achte«. Die An wesenheit des bayerische« Ministerpräsi denten Dr. Hel-t hat tnsoser« eine beson dere Be-entnug, als die EntwassnnngS- fordernngen der Botschasterkonserenz be züglich der Londee Polizei infolge der Strnktnr der bayerische« Staatspolizei be, sondere Sch»ierigkeite« bereitet habe» iSo, so: „Ueberraschend umsang, reiche.Forderungen?. Wir hieß eS doch in den ersten Berichten über die neue Ent- wafsnungSnote? „Man wolle von der deutschen Regierung nur gewisse Aufklä rungen verlangen". Es wäre doch wün schenswert, wenn der Inhalt der Note der Oeffentlichkeit bekanntgegeben würde, denn das deutsche Volk hat ein Recht darauf, zu erfahren, was-man ihm zu- mutrt. > DieGchrifil.) M« «Ochi uns de« Mu«- wieder wässrig die deutsche Regierung in den nächsten Ta gen eine neue Rote der Dotschafterkonferenz über die Lustfahrt-Frage erwartet. Viel mehr wird bas Reichskabinett nunmehr eine Antwortnote an die Botschafterkonferenz rich ten, die eine Erwiderung auf die letzte Bot schafter: ote vom 25. ?u i karstellt und di: lie §ord«7»lge« Deutschland« über Gewäh rung völliger Luftfahrt-Freiheit enthalten wird. An dem Stand der Dinge hat sich bisher wenig geändert, da eine Zu rückziehung der alliierten Luflfahrtbestimmun- gen, die bekanntlich für Deutschland unan nehmbar sind, bisher noch nicht in Aussicht gestellt ist. Mißtraueusanirag -er Völkischen D.« Völkisch« Reichslagsfraktion beabsich tigt, sofort beim Zusammentreten des Reichs tages ein Mißtrauensvotum gegen das Kabi nett Luther und gegen den Verlraa von Locarno einzubringen. Es ist möglich, daß damit di« Absicht verfolgt wird, auch die Dcutschnartova'en von vornherein festzulegen und eme nachträgliche Zustimmung mi dem Vertragswert von Locarno unmöglich zu »achen.
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