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Weißeritz-Zeitung : 12.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190101120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-12
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.01.1901
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„Weiheritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. W Psg., zweimonatlich 8 t Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Slummern l<> Psg. — Alle Postan stalten, Postboten, sonne die Agenten nehmen Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei da bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit IO Psg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complieirt« Jnseraie mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzetl« 2V Psg. Amtsblatt für die Königliche KnüslMptmannfchaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Kedacteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Anterhaltnngsblatt". Mit land- und hauswirthschastNcher Monats-Beilage. Nr. 6. Sonnabend, den 12. Januar 1901. 67. Jahrgang Durch die Bezirksversammlung ist Herr Uhrensabrikant, Stadtrath Emil Lange in Glashütte an Stelle des verstorbenen Herrn Bürgermeisters Kühnel-Glashütte als Vertreter der Städte auf des Letzteren Funktionsdauer — bis Ende des Jahres 1904 — zum Mit glied des Bezirksausschusses gewählt worden. Dippoldiswalde, am 22. Dezember 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. 310 8. Lossow. E. Versteigerung. Dienstag, den 15 Januar 1901, Vormittags 11 Uhr, sollen in Bärenfels 3 8opdL8, SLstt8tv!Lvn mit ksäermLlrLtreu ulläLknou, 2 MviavrLvdrLllkv, 2 Ma8ckti8ed6 mit AlLrmorMttvv, 2 Lomwoävu, 2 SpLseeL, 2 kedäsekon UNÄ 2 Nsedt- tissde mit MrmorMttsn gegen sofortige Vaarzahlung versteigert werden. Versammlungsort: Schärfens Gasthof. Altenberg, den IO. Januar ldOl. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. A.-G.-Wachtmeistcr Thiele. »LimLdLi ante „biannibal ante portas!" „Hannibal ist vor den Thoren!" So erscholl einst der Schreckensruf im alten Rom, als der genialste und erfolgreichste Feldherr Kartha gos durch seinen kühnen Zug über die Alpen den zweiten Punischen Krieg mitten in das eigene Land des ver- haßten römischen Feindes hineintrug und dort von Sieg zu Sieg eilend, schließlich vor der feindlichen Hauptstadt selbst erschien. Aber freilich, der große Heerführer wagte es nicht mehr, mit seiner durch die vielen vorangegangenen Schlachten stark gelichteten Armee einen ernstlichen An griff auf Rom zu unternehmen, er mußte, ohne etwas erreicht zu haben, wieder abziehen, und zuletzt sah er sich bekanntlich infolge eines Befehls aus Karthago genöthigt, Italien, das Land seiner glänzendsten Siege, erfolglos wieder zu verlassen. So groß jedoch war der Eindruck seines Erscheinens vor den Mauern der stolzen Stadt, welche sich die Beherrscherin der Welt nannte, auf die Bevölkerung Roms, daß noch lange nachher die römi schen Mütter ihre unfolgsamen Kinder durch den Ruf „llannibal ante portas!" rasch zum Gehorsam zurück brachten, und in der Folge ist dieser Ruf ja sogar sprich wörtlich geworden. Eine gewisse Aehnlichkeit mit der damaligen bedrängten durch das kühne Auftreten Hanni bals bewirkten Lage der Römer zeigt nun die heutige militärische Lage der Engländer im Kaplande infolge des unvermutheten Einfalles der Buren in diese britische Ko lonie, und so weit sind die kecken Reiterschwärme der Buren bereits vorgedrungen, daß sogar schon Kapstadt vor ihnen zittert, wie damals Rom vor dem siegreichen Heere Hannibals. Wird sich vielleicht die Aehnlichkeit zwischen einst und jetzt noch weiter ergeben? Die ferneren Ereignisse auf dem südafrikanischen Kriegsschauplätze, speziell im Kaplande, werden dies ja zeigen, und man muß ge stehen, daß die Buren durch die Umstände allerdings sehr wohl genöthigt werden könnten, wiederum aus den» Lande des Feindes zurückzuweichen, wie im Alterthum die zusammengeschmolzenen Legionen Hannibals aus dem schon halb eroberten Italien. Denn es ist doch eigentlich nur ein kühner „Husarenritt", den die Buren in die Kap- kolonie unternommen haben, wenig über 5000 Streiter stark, sind sie auf ihren ausdauernden Rossen bis ins Herz der Kapkolonie vorgedrungen, und die vordersten Abtheilungen von ihnen sollen ja nur noch ein paar Tagesritte von Kapstadt entfernt sein. Ob sie indessen ihren gewiß bemerkenswerthen Erfolg auch entsprechend auszunutzen vermögen werden, das ist freilich noch sehr die Frage, es giebt an verschiedenen Punkten des Kap- landes noch recht ansehnliche britische Garnisonen, und falls deren rechtzeitige Konzentration gelingt, so dürsten sich die Buren dann doch einer durch Freiwilligenkorps vermehrten immerhin starken englischen Streitmacht gegen übersehen, welche namentlich durch ihre artilleristische Ueberlegenheit die kecken Feinde am Ende wieder zum Rückzüge noch Norden nöthigen könnte. Zweifellos würden aber die Buren ihren immerhin gewagten Vor stoß vom Süden des Oranjefreistaates aus viele Meilen Bekanntmachung. Gemäß 8 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden alle diejenigen in hiesiger Stadt dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen, welche im Jahre 1881 geboren, sowie den früheren Altersklassen angehören, bezüglich welcher eine entgültige Entscheidung über ihre Dienstverpflichtung durch die Ersatzbehörde noch nicht erfolgt ist, hierdurch aufgesordert, sich in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1901 behufs Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle auf hiesiger Nathserpedition persönlich anzumelden. Auswärts Geborene haben hierbei den Geburtsschein, zurückgestellte Militär pflichtige jedoch den früher erhaltenen Loosungsschein vorzulegen. In hiesiger Stadt dauernd aufhältliche Militärpflichtige, welche in dem obigen Zeiträume abwesend sein sollten, sind innerhalb der gesetzten Anmeldeftist durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren anzumelden. Militärpflichtige, welche im Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthaltsort wechseln, haben sich sowohl beim Abgang behufs Berichtigung der Stammrolle ab- als auch innerhalb dreier Tage in dem neuen Orte zur Stammrolle wieder anzumelden. Die Nichtbeachtung der in Obigem enthaltenen Vorschriften wird mit einer Geldstrafe bis zu 3V Mark eo. entsprechender Haftstrafe geahndet. Dippoldiswalde, am 31. Dezember 1900. Der Stadtrath. Voigt, Bürgermeister. Schubert aus eigener Anschauung eine Reise durch Ober bayern schildern wird. Besonders wird er sich dabei längere Zeit bei Oberammergau aufhalten und von der Geschichte und der jetzigen Darstellung des Passionsspiels berichten. Der Vortrag soll diesmal im Sternsaale statt finden und sieht man einem recht zahlreichen Besuche der Mitglieder und ihrer Frauen entgegen, wie auch Gäste willkommen sind. — Wie wir hören, bereitet der Vorstand des Eis klubs auf nächsten Montag das Eisfest (Stiftungsfest) vor, wenigstens sind Beleuchtungskörper schon bestellt, bez. an geschafft. Wünschen wir dazu einen heiteren, ruhigen Abend. — Auf den Linien der sächsischen Staatseisenbahnen wird am 14., 15. und 16. Januar, ferner am 16., 17. und 18. Februar, sowie am 11., 12. und 13. März durch das Fahrpersonal bei allen der Personenbeförderung dienenden Zügen die Zahl der Reisenden festgestellt werden. Die Nachweise werden zunächst den Eisenbahn-Betriebs direktionen übermittelt und von dort an das Fahrdienst bureau gesandt, um daselbst als Unterlage bei Bearbeitung des Sommerfahrplanes zu dienen. — Bei der Viehzählung am 1. Dezember hat sich ergeben, daß in der Amtshauptmannschaft Dippoldis walde 4391 Pferde und 26821 Rinder (d. i. 9 Pferde und 23 Rinder mehr als 1899) gehalten wurden und zwar in Dippoldiswalde 153 Pferde, 231 Rinder, Alten berg 72 Pf., 106 R., Bärenstein 32 Pf., 123 R., Frauen stein 46 Pf., 242 R-, Geising 41 Pf., 110 R-, Glas hütte 40 Pf., 67 N., Lauenstein 47 Pf., 208 R-, Ammels- dorf 37 Pf., 301 R-, Bärenburg 4 Pf., 31 R., Bären fels 9 Pf., 27 R-, Värenklause-Kautzsch 39 Pf., 151 R., Bärenstein 30 Pf., 272 N., Beerwalde 52 Pf., 341 R., Berreuth mit Seifen 24 Pf., 194 R., Berthelsdorf 28 Pf., 155 R-, Börnchen b. L. 26 Pf., 227 R-, Börnchen b. P. 29 Pf., 171 N., Börnersdorf 72 Pf., 429 R., Borlas 71 Pf., 388 N., Breitenau 55 Pf., 427 R., Burkersdorf 105 Pf., 933 R., Cunnersdorf 107 Pf., 562 R., Dittersbach 43 Pf. 416 R., Dittersdorf 82 Pf., 679 N., Döbra 45 Pf., 283 R., Dönschten 2 Pf., 41 R., Elend 6 Pf., 76 R-, Falkenhain 17 Pf., 161 R-, Frieders darf 64 Pf., 469 R-, Fürstenau mit Müglitz und Gott getreu 19 Pf., 459 R., Fürstenwalde mit Rudolphsdorf 33 Pf-, 442 R., Georgenfeld 4 Pf-, 60 R., Gombsen 45 Pf., 155 R-, Großölsa 60 Pf., 360 R-, Hänichen 44 Pf., 81 R., Hartmannsdorf 86 Pf., 551 R., Hausdorf 51 Pf., 232 N., Hennersbach 14 Pf., 144 N., Hennersdorf 59 Pf., 437 R., Hermsdorf i. E. 86 Pf., 808 N., Herms dorf b. Dipp. 20 Pf-, 133 N., Hirschbach 38 Pf., 252 N., Hirschsprung 8 Pf., 65 R-, Höckendorf 98 Pf., 515 R., Holzhau 23 Pf., 211 R., Johnsbach 61 Pf., 542 R., Kipsdorf 16 Pf., 69 R., Kleinbobritzsch 39 Pf-, 303 R., Kleincarsdorf 18 Pf., 68 R., Kreischa 102 Pf., 268 N-, Liebenau 95 Pf-, 798 N., Löwenhain 24 Ps., 339 R-, Luchau 84 Pf-, 425 R., Lungkwitz 46 Pf., 164 N., Malter 15 Pf., 127 N-, Nassau 112 Pf., 1071 R., Naun dorf 16 Pf., 135 R., Niederfraucndorf 27 Pf., 60 R, in das Kapland hinein schwerlich unternommen haben, weiln ihnen hierbei nicht die Hoffnung vorgeschwebt hätte, ihre Stammesgenossen in der Kapkolonie zu einem allgemeinen Aufstand gegen die verhaßte englische Herr schaft fortzureitzen. Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß eine allgemeine Erhebung der Kapburen gegen die Engländer dieselben mit einem Schlage in eine geradezu verzweifelte Lage bringen würde, mindestens wäre für sie nicht mehr daran zu denken, die beiden Burenrepubliken noch fernerhin zu halten, es müßten alle dort befindlichen englischen Truppen nachher zur Nieder werfung der rebellischen Kapburen zurückgezogen werden. Indessen bleibt noch immer sehr abzuwarten, ob die be dächtigen „Afrikander" ihren Groll gegen England endlich in Thaten umsetzen und durchgehends zu den Waffen greifen werden, denn sie spielen dann va banque und müssen natürlich riskiren, von den Engländern als Re bellen behandelt zu werden. Auch darf man nicht ver gessen, daß cs den Kapburen an einer Organisation für eine bewaffnete Erhebung im großen Stile fehlt, und daß es daher nicht angehen würde, von heute auf morgen zehntausende von friedlichen Farmern plötzlich in gedrillte Feldsoldaten zu verwandeln. Doch haben sich trotzdem schon zahlreiche Kapburen den eingedrungcnen Buren angeschlossen, Vie sich auch sonst aller möglichen Unter stützung seitens ihrer Stammesgenossen im Kaplande er freuen; es könnte demnach das etwaige Auftauchen der ersten Burenabtheilungcn bei Kapstadt für die Engländer zuletzt allerdings noch einen ernsten Hintergrund erhalten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wir wollen hier noch besonders auf die von dem hiesigen Stadtrath in Nr. 5 der „Weißeritz-Zeitung" erlassene Bekanntmachung, die Auf zeichnung der Hunde behufs Versteuerung betr., Hinweisen, da die Einhebung der Hundesteuer in diesem Jahre in sofern eine Aenderung erfahren hat, als nunmehr erst jeder Besitzer von Hunden schriftlich bei dem Stadtrath anzeigen muß, wieviel bez. welche Hunde er am 10. Januar d. I. im Besitz hatte. Die Nichtanmeldung eines Hundes kann wegen Hinterziehung der Steuer mit dem dreifachen Betrage derselben bestraft werden. — In der Rächt zum Donnerstag, gegen 3/s4 Uhr, wurde im gesammten Gebiete der sächsischen Schweiz, so wie auch in den schlesischen Gebirgen eine etwa N/2 Sekunde dauernde Erderschütterung verspürt. — Am Donnerstag, kurz nach 1 Uhr, wurde in der Dippoldis- walder Gegend nach Königstein zu eine starke Detonation vernommen. Es ist nicht unmöglich, daß dieselbe mit dem Erdbeben zusammenhängt. — Die in unserer Nummer vom 29. November v. I. erwähnten Nundreisekarten Nr. 39 (Frcibcrg-Hainsberg- Kipsdorf, dann Fußtour nach Hcrmsdorf-Rehefeld und zurück nach Freiberg) werden vom 15. Januar ab auch in Dippoldiswalde zur Ausgabe gelangen. Der Preis beträgt 3. Klasse 2 Mk. 60 Pf., 2. Klasse 3 Mk. 80 Pf. — Nächsten Dienstag steht dem Gewerbeverein wieder ein schöner Abend bevor, indem Herr Kontroleur
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