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Weißeritz-Zeitung : 26.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190101264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-26
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.01.1901
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Meißeritz-ZeitMg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Vermckvorklicher Nedarkrur: Paul Jelprr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltnngsblatt". Mit land- und hauswlrthschastlicher Monats-Beilage. 67. Jahrgang. Sonnabend, den 26. Januar 1901. Nr. 12. Inserate, welche bet b« bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr" wirk same Verbreitung stimm, werde» mit IO Psg. die Spaltenzeile oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redactionelleu Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. AlWUMMMEMME Die „Weiheritz - Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. 2l> Psg., zweimonatlich 81 Pfg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern !U Psg- — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Zoll- und Steuer-Direktion wird vom l. Februar dieses Jahres ab in Seyde bei Hermsdorf eine Legitimationsschein-Ausfertigungs stelle neuerrichtet, deren Verwaltung dem dortigen Ortsschlachtsteuer-Einnehmer Herrn Stellmacher Wilhelm Geißler mit übertragen worden ist. Freiberg, am 21. Januar 1901. Königliches Hauptzollamt. Breymann. Obwohl in diesem Winter auch im Gebirge verhältnißmäßig wenig Schnee liegt, so sind doch die Wasserläufe infolge 3wöchiger starker Kälte mit einer ungewöhnlichen Eisdecke versehen, sodaß bei dem jetzt eingetretenen Thauwetter in Verbindung mit Regen ein beträchtlicher Eisgang eintreten kann. Mit Rücksicht hierauf wird daher angeordnet, daß zur thunlichsten Verhütung von Ueberschwemmungen 1. die im Laufe des Winters in den Wasserläufen des Bezirks entstandenen Eisversetzungen bez. Eisstopfungen beseitigt, 2. alle Brücken, Stege, Einbaue und Uferbefestigungen von dem sie umgebenden Eise befreit und 3. sämmtliche Wehr- und Mühlgräben, sowie diejenigen Strecken der Wasser läufe, bei welchen das Eis schwer zum Aufbruche und Abgang kommt, auf geeist werden. Gleichzeitig werden auch Vie Stadt- und Landgemeindevertretungen, sowie die Eutsherrschaften hiermit angewiesen, im Falle allgemeiner Gefahr freiwillig, jedenfalls aber auf Requisition der Straßenaufsichtsbeamten für Hilfeleistung Vorsorge zu treffen. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 23. Januar 1901. 138/1. I. A.: vr. Fischer, Bez.-Ass. Hnl. In dem Güterrechtsregister für den Bezirk des unterzeichneten Gerichts ist heute eingetragen worden, daß der Hausbesitzer und Tagarbeiter Ernst Heinrich Weinhold in Obercarsdorf und seine Ehefrau Auguste Wilhelmine geb. Tennert daselbst durch Vertrag vom l 6. Januar 1901 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes aufge hoben haben. Dippoldiswalde, am 21. Januar 1901. Königliches Amtsgericht. Geuder. Schiffner. Der Kaffer hoch? „Der Kaiser hoch!" Laut jubelnd klingt's heut' durch die deutschen Gaue Vom Watzmann und vom Moselstrand bis hin zur Königsaue — Wie weiß als echter Zollernsproß er seines Amts zu walten, Wie sieht man ihn mit starker Hand des Reiches Banner halten — Und wo es je zu wahren gilt des deutschen Namens Ehre, Sei's in Europa's Völkerrath, sei's fern am Gelben Meere: Da hört man Kaiser Wilhelms Wort dann kraftvoll stets erschallen, Zur ernsten Warnung und zum Trutz ringsum den Gegnern allen! „Der Kaiser hoch!" Wohl ist geschärft durch ihn der deutsche Degen, Und dennoch wandelt bis zur Stund' er noch auf Friedenswegen, Denn nimmer noch hat er begehrt nach blut'gem Ruhm der Schlachten, Nur hehren Friedenswerken gilt sein ganzes Thun und Trachten — Und wo die Sorge und die Noth zieh'n ihre düstern Kreise, Da schreitet helfend gern er ein nach Samariterweise — „Den Armen und den Schwachen Schutz!" Hell hört man längst ertönen Ja diesen Kaiserruf, er klingt nach Liebe und Versöhnen! „Der Kaiser hoch!" Was sonst auch mag uns Deutsche öfters trennen — Des Kaisers Namen werden wir allzeit stets freudig nennen — Dann heißen wir des Tages Streit für kurze Frist nun schweigen, Jndeß wir vor dem Kaiserthron uns voller Ehrfurcht neigen — Wohlan, so ein' uns wiederum der Schwur der Kaisertreue, Er steig' empor zu Himmelshöh'n am heut'gcn Tag auf's Neue, Er schwinge sich vom belt'schen Strand bis zu der Alpen Höhen! „Heil, Kaiser, Dir! Fest wollen wir zu Dir auch fürder stehen!" Der Thronwechsel in England. Das tragische Ereigniß im Schooße des englischen Königshauses, dessen Eintritt schon seit Tagen zu jeder Stunde zu befürchten stand, hat sich nunmehr vollzogen, in der 7. Abendstunde des 22. Januar ist Viktoria l. Alexandrine, Königin von England, Kaiserin von Indien, in Schloß Osborne auf der Insel Wight für immer ent schlafen. Nach einer beispielslos langen und beispielslos inhaltreichen Regierung von fast genau 64 Jahren — am 20. Januar 1837 folgte Königin Viktoria ihrem königlichen Oheim Wilhelm IV. auf dem englischen Throne nach — und im hohen Alter von 811/2 Jahren hat die Herrscherin des größten Reiches der Erde das Zeitliche gesegnet, tief betrauert nicht nur von ihren Familien angehörigen, sondern auch von ihrem Volke, denn Kö nigin Viktoria erfreute sich bei der englischen Nation einer großen Beliebtheit, was sich gerade jetzt durch die tiefe Trauer, welche ganz England bekundet, besonders er greifend zeigt. Wenn die hohe Verewigte als Herrscherin besonders streng die konstitutionellen Formen Englands wahrte und infolgedessen als das Staatsoberhaupt des britischen Weltreiches verhältnißmäßig nur selten mehr hervortrat, so ändert das nichts in der Thatsache, daß sie häufig genug einen thätigen und bestimmenden Antheil an der Leitung der inneren wie auswärtigen Politik Eng lands genommen hat, worüber vielleicht spätere Jahre völligen Aufschluß bringen werden. Jedenfalls ist unter ihrer langen Regierung England zu seiner heutigen Welt machtsstellung gelangt, während es zugleich im Innern sich kräftig und blühend namentlich auf dem Gebiete des Handels und der Industrie und überhaupt des ge summten Wirthschastslebens entwickelte. Aber allerdings bildet die Regierungszeit der Königin Viktoria auch eine fast ununterbrochene Kette von kleinen und großen äußeren Verwickelungen, Konflikten und Kriegen, die dem briti schen Reiche ganz ungeheure Opfer an Geld und Menschen leben auferlegt haben, welche indessen in ihrer Gesammt- heit unbestreitbar schließlich zu der jetzigen Größe und Macht des britischen Welt- und Kolonialreiches ge- lührt haben. Und doch begann gerade am Ende der Negierung der Königin Viktoria das bisherige Glück zu versagen; wirthschaftlich droht England mehr und mehr von anderen Ländern überflügelt zu werden, während zugleich auch das politische Prestige des Jnselreiches be denklich zu verblassen anfängt. Der nun schon tief in das zweite Jahr hineindauernde, in seinem Ausgange noch immer nicht absehbare, Eroberungskrieg der Eng länder gegen die Burenrepubliken hat dem Ansehen des stolzen Albion zweifellos eine schwere Wunde geschlagen, und es mag wahr sein, was behauptet wird, daß der Kummer über den unbefriedigenden Verlauf des süd afrikanischen Krieges mit dazu beigetragen habe, das Ende der seelisch tief niedergedrückten und körperlich ge brochenen hochbetagten Monarchin zu beschleunigen. In außerordentlich glücklicher Ehe war Königin Viktoria seit 10. Februar 1840 mit Prinz Albert von Sachsen-Koburg vermählt; der am 14. Dezember 1861 erfolgte Tod des Prinz-Gemahls beeinflußte die Königin derart, daß sie Jahre lang nur ihrer tiefen Trauer um den Heim gegangenen lebte und sich fast gänzlich von denStaatsgeschäftcn zurückzog. Neun Kinder entsproßten dieser Verbindung, von ihnen weilen nicht mehr am Leben Alice, gestorben als Großherzogin von Hessen 1878, Prinz Leopold, Herzog von Albany, gestorben 1884, und Alfred, Herzog von Edinburg, gestorben 1900 als Herzog von Koburg-Gotha. Die übrigen Kinder sind die vcrwittwete Kaiserin Friedrich, Albert Eduard, der bisherige Thronfolger und nunmehrige König, Helene, Gemahlin des Prinzen Christian zu Schleswig-Holstein, Luise, vermählt mit dem Herzog von Argyll, Prinz Arthur, Herzog von Connaught, und Bea trix, war vermählt mit dem vor 5 Jahren verstorbenen Prinzen Heinrich von Battenberg. Den erledigten Thron von England hat als König Edward VII., der als Thron folger den Titel Prinz von Wales führte, bestiegen. Er ist am 9. November 1841 geboren, steht mithin im 60. Lebensjahre; vermählt ist er seit 10. März 1863 mit Prinzessin Alexandra von Dänemark (geb. 1844), ans welcher Ehe 5 Kinder hcrvorgegangen sind, der 1892 ver storbene Herzog von Clarence, der Herzog von Porl, so wie 3 Prinzessinnen. Als Prinz wurde der jetzige König Edward der „erste Gentleman Englands" genannt, er gab jedenfalls in Mode- und Sportangelegcnheitcn den Ton an, im klebrigen hat sein bisheriges Privatleben bekannt lich Anlaß zu mancherlei Kritiken gegeben. Politisch ist der Nachfolger der Königin Viktoria noch wenig hervor getreten, es bleibt daher abzuwarten, in welcher Weise er die Regierung des gewaltigen britischen Reiches führen wird. Nachgesagt werden ihm starke Hinneigung zu Frankreich und dafür eine gewisse Abneigung gegen Deutschland, trotz der nahen verwandschaftlichen Be ziehungen zwischen den Höfen von London und Berlin. Da Kaiser Wilhelm am Sterbelager seiner Großmutter weilte, so ist die Vermuthung vielleicht nicht ungerecht fertigt, daß sein jüngster Aufenthalt in England zu einer politischen Aussprache zwischen ihm und dem König Edward geführt hat. Lokales und Sächsisches. — Der zahlreichen Vergnügungen halber, die zur Zeit in verschiedenen Vereinen geboten werden, hat der Vorstand des Gewerbevereins in seiner letzten Sitzung die Abhaltung eines größeren öffentlichen Experimental vortrages, wie er ursprünglich geplant war, gegenwärtig nicht empfehlen können. Desgleichen wird man auch dieses Jahr von der Feier eines Stiftungsfestes absehen, um größere Ausflüge an dessen Stelle unternehmen zu können. — In gleicher Sitzung wurde der Bibliothekar ermächtigt, bei Entleihung von Büchern aus hiesiger Volksbibliothek durch solche Personen, die ihm unbekannt sind, nöthigenfatts eine Einlage, deren Höhe seinem Er messen anheimgegeben ist, gegen Quittung zu erfordern, um unliebsamen Vorkommnissen für die Zukunft vorzu beugen. — Herr Lehmann, welcher seit 3 Jahren an der hiesigen Stadtschule als Hilfslehrer thätig war und vor Kurzem seine Wahlfähigkeitsprttfung mit Erfolg bestanden hat, ist als Lehrer an der Schule zu Löbtau gewählt worden, woselbst nicht weniger als 11 Stellen für nächste Ostern zu besetzen sind. — Wie das „Neue Sächsische Kirchenblatt" mittheilt, steht die Einberufung der in diesem Jahre stattfindenden Landessynode bereits im April zu erwarten. Die Wahlen zur Beschickung der Synode werden demnach im Monat März zu erfolgen haben. Schmiedeberg. In den Zauber der Märchenwelt
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