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Dresdner Journal : 18.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186611188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-18
- Monat1866-11
- Jahr1866
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- Dresdner Journal : 18.11.1866
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^2«8. Sonntag, den 18. November. Lb-»ur»r«I»»reisr: D» «»ad»«»: ILKrlioü: Srblr. — ttgr. stzMi-Iiob- 1 „ 1b „ ttonatUok: — „ 1b ., LLU»«lov kt<inun«ro: 1 „ l» L»»1M»L« tritt ?o»t n. 3t«inp«I- »u»cül»x üinru. Jaserateapreise: s'ür üen k»um «iner ^-paltenkn 2«il«: I ttxr Ilnwr „Liox«»»uckt" üiv Lalle: 3 big«. Erscheint»: rit^Iicb, nüt Kninakme 4er 8»nn - unü k'elvrt«^, Kbenü» Nir üeu kulxeu lei, t'»x. DreMtlÄmMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmava. r»srrit«un»uld«r auomllrl»: L«tP«lE! K» tt«a»o«r»e-r»», t?oiuau»«l«M» <i», vr«»<l»«r ckourn»!,, «kenck»,.: N Luoi.»», Lou»» t'o», »-u»d»«U Vte»-«rA»»S»r4«.U.: ttn«»,e»>» » Voai.»»: >«-IW» O»vtiv»'»vi»» ttueüb., L»e»«»e»»'» La««»»: >««»«»! L. ÜOl.ot'r»; >r,»I»,: I..^»^»«»»'»X^uuLOQdar»»«, 1--«» » k«»»i»»«v»»»i RiunUIUrr ».N.: ck«»»»» leb« knokü. j Lil»: Ko. 8Lv»»»»;k»ew: L»e»», l.»»en», Lvl.l.i»» K6o., j«, kl»o« ü« l» Soor»»); kr»G!l'», Lu»r.io»', üneüb.; Mi»,: Kl.. Hera»»brr: Lvut^l. L»p«cklUoll ä«, vt»»a»«t ^o»t»»i», Dr—Ü«n, bt»ti»»«rt^»« n» 7. Amtlicher Theil. Dreiden, 12. November. Se. König!. Majestät haben dem Geheimen Finanzrathe O-waid von Nostitz- Wallwitz, dem Geheimen Finanzrathe Julius Friedrich Theodor Roch, dem Finanz-tzauptcasfirer, Kammerrath Karl Traugott Hoffmann, dem BetriebS-Oberinspec- tor Bolkmar Tauberth und dem Kassen- und Rech- nungSrevisor, CommissionSrath Gustav Adolph Frauen stein da» Ritterkreuz de» Verdienstorden», und dem Betriebs-Ingenieur Ernst Bake hier da» Ehrenkrcuz de» Verdienstorden» zu verleihen allergnädigst geruht. Grant traf am Sonntag den 4. d. in valtimare rin und legte den Zwist dadurch bei, daß er einen zweiten Richter und Clerk für die Wahlen beiordnete. St. Petersburg, Freitag 16. November, Nach- mitt. (W. T. B.). Durch kaiserlichen Uta» find die Vollmachten der Gouverneure in den Provinzen neu begrenzt, theil» erweitert, theil» eingeschränkt worden. Der Prinz von Wale» und der Kronprinz von Dänemark «erden morgen au» Mo»kau nach St.Pr- ter»burg zurückkehren. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: Vom Landtage. Diefran« jöfische Gesandtschaft. — Berlin: Kammerverhand lungen. DaS Budget. Administration in den neu- erworbenen Landettheilen. Stadtverordnetenbcschluß. Verhandlungen in Handels- und Zollangelegenheilen mit Oesterreich. — Kassel: Kein neuer Theatcrinten- dant ernannt. — Kiel: Oberpräsidialversügung. Journalistisches. — Wien: Die neue Heeresorgani sation. Befinden der Kaiserin Charlotte. — Karls bad und Reichenberg: Landtagswahl. — Pesth: Besuch de» Erzherzogs Albrecht. — Bamberg: Zur Reise des Königs. — Mainz: Die Untersuchung ge gen preußische Landwchrmänner. In Sachen der Jesuiten. — Pari-: Die Kriegsmarineangelegen- heit in dec Aimeereorganisationicommrssion. — Udine: Durchreist des Königs. — Rom: Kampf mit Briganten. — London: Schiffbruch. Dank gebet angcordnet. Admiral Palmer. — Kopen hagen: DaS Landsthing. Gesetzentwürfe betreff» der dänischen Schifffahrt. LandtvgSverhandlungtn. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlchen Dienste. Dresdner ßtacki chten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Bischofswerda.) EingesandteS. Statistik und volkswirthschast. Feuilleton. Inserate. Lagrekalrüder, vörse««ach- richte« Telegraphische Nachrichten Florenz, Freitag lk. November (W. T. B.). Nach der „Nazione" ist da» Gerücht, daß England dem Papste ein Asyl auf Malta angeboten habe, ohne alle Begründung; England habe sogar den Papst ausgesordert in Rom zu bleiben. London, Freitag 16. November, Nachmitt. (W. T. B). Der Dampfer „China" hat New-Horker Nachrichten vom 6. d. überbracht. Kaiser Maximi lian ist am 2l. v. MtS. au» der Hauptstadt über Orizaba nach Bera-bruz gereist, um ein Zusammen treffen mit dem General Cafielnau zu vermeiden. Bor der Abreise beauftragte der Kaiser mündlich de« Marschall Ba za ine mit der zeitweiligen Regentschaft. Da» mexieanische Ministerium hat deshalb seine Ent lastung gegeben. General Castrlnau traf am 23. v. Mt». in Mexiko ein und übernahm dir Verwaltung. Dir bisherigen Polizricommistarr in Baltimore hatten die « «ernannten verhaften und einsperrrn lasten. (Eint New-Uorker Meldung vom 3. d., welche pr. „Alemannia" einging, berichtete, daß die verhafteten Polizeibeamten freigelaffen worden seren.) General Feuilleton. K. Hoftheater. Freitag, den 16. November, ge langte die Mcyerbrer'sche „Afrikanerin" (Oper in 5 Acten von E. Scribe, deutsch von Ferdinand Gum- bert) zur erstmaligen Ausführung. Die braune Kö nigin deS wunderreichen Morgenlandes wäre als» end lich auch bei un» eingezogen, unb zwar ist sie eiu- gez»gen mit all' dem glänzenden, phantastischen Gepränge, da» ihrem Stande und ihrer Abstammung gebührt. Man braucht ihrer Ankunft keineswegs den Jubel ent gegen zu bringen, mit dem das Pariser Publicum die geheimnißvolle Fürstin begrüßte und in besten Kund gebung manche deutsche Stabt nicht zurückblerben zu dürfen glaubte, und kann eS doch als eine Pflicht unsrer größern Bühnen betrachten, daS jüngste Kind der Meyer- berr'schen Muse nicht zu ignoriren. Einerseits gebietet e» die Pietät gegen den verstorbenen Meister, um nicht zu sagen die Etikette, dasselbe zu empfangen; anderer seits muß e- in ästhetischer Hinsicht von Interesse sein, den Schwanengesang einer Kunstrichtung, die sich selbst überlebt, eine» geschmackverwiirenden System», da» da mit hoffentlich au»gewrrthschaftet hat, zu vernehmen. Da» letzte Vermächtniß des Meyerbeer'schrn Genius hat bekanntlich im April 1865, fast ein volle« Jahr nach dem Tode de» Komponisten, zum ersten Male in der Seinestadt da- Licht der Lampen erblickt, und derjenige Punkt, von dem au« e« seinen Umzug über die Büh nen »„getreten, ist wohl im Auge zu behalten. E» be darf nur eine« flüchtigen Blicke« auf die Geschichte der Pariser sogenannten „Großen" Oper, um zu erkennen, welche Zwecke sie von jeher »erfolgt und welche Mittel ste hierzu in Bewegung gesetzt hat. Die poetische Grund- löge ihrer Terte war ihr stet« Nebensache; eine einfache, nach dramatischen Gesetzen entwickelte und gesteigerte Tagesgrschichte. Dresden, 17. Novomber. Da« im gestrigen Blatte in dem Reserate über die Sitzung der Zweiten Kammer erwähnte allerhöchste Decret, die Geschäft»behand- lung aus dem gegenwärtigen Landtage betrcf- send, lautet wie folgt: „Se. königliche Majestät haben den getreuen Ständen durch allerhöchstes Decret vom gestrigen Tage den Entwurf deS Bud- gets für die Finanzperiode l867M vorlegen laste», um der be züglichen Bestimmung m 8 3 de- Gesches vom d. Mai l8öl Genüge zu leisten. Dieser Entwurf ,st ledoch noch ganz in der bisherigen Weise in den ersten Monaten dieses JahreS abge- saßt und zusammengestellt worden und daher durchgängig auf Verhältnisse berechnet, welch« durch die auperordemlicheu Er- elgmsse dieses Jahres eine ganz wesentlich« Umgestaltung er- litten haben. War nun aber tue hierdurch noihwenoig gewor dene gänzliche Umarbeitung des Budgeleniwurfs vor der Zu- sammenberufung der Kammern schon mit Rücksicht auf die Lage der Berhältniste in Sachsen ganz unmöglich, so w»ro eine solche auch in den nächsten Monaten noch unausführbar sein. Denn der Einfluß, welchen der Bestritt Sachsen- zu dem Norddeut schen Bunde und insbesondere die m dessen Folge nölhig ge wordene Reorganisanon der Armee auf das Budget überhaupt und vorzugsweise auf das Militärbudget auSuven wird, lagt sich nicht eher mit Sicherheit übersehen, als bw die Verfassung des Norddeutschen Bunde« zwischen den Mitglieder» denecben vereinbart und unter Mitwirkung des Parlaments endgstug fcstgestellt ist. Darf nun aber auch erwartet wcroen, bug die Vertreter der einzelnen Bundesstaate» zur Beralhung des ihnen von der lömalich preußischen Regierung vorzulegendeu Berfas- sungsentwurfS recht bald werden zusammenlreten können, so wird doch immer über diese Berathungen und über die Ver handlungen Mit dem Parlamente ein Zeitraum von einigen Monaten bingcheu, ehe zu einer definitiven Umarbeitung des sächsischen Budgets zu gelangen ist, welche bau» doch auch lyrer- scitS einige Zeit in Anspruch nimmt. ES wird sich daher, theils um der Regierung zu allen diesen Arbeiten die nothige Zeit zu lasten, theilS um dem Lande so weit als möglich Kosten zu ersparen, schon unter Berücksich tigung der oben angeoeuteten Umslaud« eme baldige lauere V rtagnng des Laudlags empfehle». Für diese Maßregel spricht aber auch noch eine ander«, wichtige Erwägung. Nachdem Sachsen dem Norddeutschen Bunde belgetreteu ist und die Cousequenzen dieses Bestritt« nach allen Richtungen hm acceplirl hat, werden sich auch m der Vrrfaffung-urkunde und als Folge davon m dem Wahl gesetze mehrfache und zum Theil tiefer eingreifende Abände rungen notl,wendig machen. Auch in dieser Beziehung lasten sich aber bestimmte und fpecielle Vorschläge nicht eher sormustreu und vorlegen, als biS die Verfassung des Norddeutschen Bundes endgiltio festgestcllt und mithin der Einfluß genau zu übersehen ist, welchen dieselbe auf die künftige Gestaltung der inner» ÄerfastungSverhältniffe Sachsens ausüben wird, uad auch dies wird ans den oben angeführten Gründen nicht eher, al» nach Ablauf einiger Monate möglich fein. In Erwägung dieser Gründe geben daher Se. königliche Majestät den Kammern anheim, von einer speciellrn Beralhung deS vorgelegten, den jetzigen Verhältnissen nicht mehr entspre chenden BudgetentwursS abzusehen, indem Allerhöchstdieselben Sich vorbehallen, nach Erledigung derjenige» Vorlagen, über welche eine Beschlußfassung schon jetzt nothwendlg ist, eene längere Vertagung der Kammern innerhalb der »m s liü der Berfoflungsurkunde vorgeschriedenev Grenze eintreten uud den- selben nach ihrem Wiederzusammeatrill emen anderwetten, den neuen Verhältnissen angepoßten Budgetemwurf, sowie die Ent würfe von Gesetzen über di« nothwendlg gewordenen Abände rungen der Bersastungsurkunde und de« Wahlgesetzes vor zulegen. Se. königliche Majestät sehe» einer Erklärung der getreuen Stände hierauf entgegen, indem Sie denselben in Huld und Gnaden stets wohl beigethan bleibe». Dresden, am lS. November lE. (l-. 8.) Johan». Richard Freiherr v. Friesen. Herrmann v. Nostitz-Wallwitz." Handlung genügte ihr nicht; um Wahrheit war e« ihr überhaupt nie zu thun; Spannung, d. h. Nervenreiz, Massenwirkung, Effect um jeden Preis: daS waren und sind ihre Ziele, und e« ist ganz folgerecht, baß ste, in eifrigster Verfolgung derselben, immer tiefer auf jene Abwege geraihen mußte, auf denen sie sich jetzt ret tungslos befindet. Wer, wie diese Schule vvn jeher ge- than, nie von innen herau«, einfach und ursprünglich «uS dem Ganzen geschaffen hat, sondern mit Absicht lichkeit und Berechnung stets nur äußerlich wirken wollt«, der ist mit den naturgemäß«»! Kunstmitteln bald zu Ende und muß zu außerkünstlerischen greifen. Nichts stumpft aber, wie Richard Pohl bei einer Besprechung deS in Rede stehenden Werke- treffend bemerkt, so leicht ab, als der blose Nervenreiz; denn der ästhetische und sittliche Hintergrund fehlt, und Nicht« ist fo unersätt lich, al« die Schaulust der Menge, sobald sie erst spürt, daß sie kein Gesetz zu respectiren hat, sondern nach Willkür genießen, nach Launen fvrdern darf. Die Folge davon ist eine Blastrtheit, der schließlich nicht« mehr ge nügen will; und um bei solchen Zuständen nicht au« der Mode zu kommen, ist der Künstler, wenn er ander« dann noch diesen Namen verdient, gezwungen, immer neue Reizmittel zu ersinnen, da« Beiwerk zur Hauptsache, da« Unglaubliche möglich zu machen, um der Concur- renz die Spitze zu bieten. Wir lasen jüngst folgendes Citat. da» unS die gegenwärtigen Theaterzustände leb haft vergegenwärtigte: „Da» ist von jeher so gewesen und wird immer so bleiben.... Eine gewisse Blastrt- heit nahm immer mehr überhand Auf der Bühne wallte nicht» mehr verfangen. Manche Dichter suchten deshalb mehr für» Ohr zu sorge», wandten schmeichelnd« Melodien und eingelegte Musikstück« an, durch wrlch« dir Ehar-esängr zulrtzt alle« Zusammenhanges mit der Handlung verlustig wurden. Ander« sucht«« da» Ang« Dresden, 17. November. Die Zweite Kammer hat heute Vormittag in einer kurzen Sitzung die noch rückständig«» Wahlen sür ihre ständigen Deputationen vollzogen. (Nähere» siehe umstehend unter „Landtags verhandlungen".) Dresden, 17. November. Die „Dresdner Nach richten" sprechen die Befürchtung aus, daß auch die kaiserlich französische Gesandtschaft hier über kurz oder lang ihre Functionen rinflrllen werde. Auf Grund eingezogener Erkundigung können wir versichern, daß zu einer solchen Befürchtung zur Zeit keine Veran lassung vorliegt. Berlin, 16. November. (Et.-Anz.) Der Präsident v. Forckenbeck eröffnete die heutige (27.) Plenarsitzung deS Abgeordnetenhauses mit einigen geschäftlichen Mittheilungrn und ertheilte vor Eintritt in die Tages ordnung dem Finanzminister Frhrn. v. d. Heydt daS Wort. Derselbe überreichte den Entwurf eine« Gesetze», betreffend die Verleihung von Dotationen an preußische Heerführer in Anerkennung hervorragender Verdienste im letzten Kriege. (Nach der „N. A. Z." stellt der Entwurf eine Summe von 1'/h Mill, au« den eingc- gangenen Krieg«kostenentschädigungen bereit und behält die Verwendung dieser Summe der Bestimmung de» König« vor.) Nach einer längern Debatte über die ge schäftliche Behandlung dieses Gesetzentwurf» wurde der selbe einer besonder« Commission von 14 Mitgliedern überwiesen. Da« Hau« beschäftigte sich hierauf mrt dem ersten Gegenstände der Tagesordnung, der geschäftlichen Mittheilung de« Präsidiums in Bezug auf die vom Hause beschlossene Vorberathung deS Siaatehaashaltelatt im Hause selbst. (Nack der „Börsenztg." wurde bei der Abstimmung beschlossen, daß das Hau« die Bera- thung de« Budgets schon am nächsten Mittwoch beginnen unb der Vorsitz vom Präsidenten geführt wird. Da» Hau» hat sich gegen Ernennung von Referenten aus gesprochen.) — Die „Pr. C." bringt über da« Budget fol gende Einzelheiten: Die Einnahmen sind auf I68,80z,000 Thlr. veranschlagt, darunter ein Zuschuß aus den Knegscontributtonen von 4.600,000 Thlr. zur Verstärkung der Marine. Nach Abzug dieses Zuschusses würde also die voraussichtliche Einnahme sich belaufen auf 161,204,000 Thlr Sie übersteigt den Voran schlag sür lEi um 7,210,000 Thlr- Wird davon der Mehr bedarf vou Betriebskosten der vrrschiedenen Ernnadmezweige m t 3,4üö,0<0 Tblr. abgezogen, so ergicbt sich schließlich eine Nettomehreinnahme von 3,7 ld,000 Thlr, Hierzu kommt ein U berschuß vvn 3,230,000 Thlr. welcher von den iür lttv« be- williqien Elunabmen durch Verminderung der AuSgabru ver blieben ist. Außerdem sind einige SuSgabenersparuifle bei vrr- sckiedeuetr Verwaltungen eiugetreten, so daß überhaupt 7,o:»,OM Thlr. disponibel geblieben sind. Von dieseo Deckuagsmittetu nun sürneu«Ausgaben undAasgabrerhöhuagea fiude.ioo.ooo Tblr. zur Ausbesserung der Besoldungen sür Beamte und zwar fast ganz für Unlerbeamte und Lehrer bestimmt. Vou dem lle- berrest ist der größte Theil bestimmt zu Verbesserungen in deu einzelnen Verwaltungen, zu Bauten, Meliorationen und andern Londe-verbesserungen Im Einzelnen sind mehr augesetzl: »2,000 Tblr. zu Ebrensold für die Inhaber des eisernen Kreuzes, welch« denselben bisher noch nicht hadm erhalten können. Es sind noch einige hundert Anwärter vorhanden und es wird vor geschlagen, ihnen allen diesen Ehrensold zuzuth-ilen. Sodanu: l,0:io,200 Thlr zu Besoldungsverbesserungen für Beamte, wovon ivc.OOO Thlr. den Unterbeamten zugcwendet werden. Für das Minister um der geistlichen rc. Angelegen heilen 267 Ooo Tblr. für Univ«rsiläten, eooO Thlr. für Gymnasien und Realschulen, 201,735 Thlr. für Elemeniarichulen zur Verbesserung deS Ein kommens der Lehrer Wenn die königliche Regierung dafür Sorge trägt, daß das Einkommen der Lehrer verbessert werd«, und die Verpflichteten anbalt, dazu beizutragen, so ha» cs aus der andern Seite zweckmäßig erscheinen müssen, der Verwal tung eine erhebliche Summe zur Verfügung zu stellen, um da, wo die Kräfte der Verpflichteten nicht ansreichen, von Seiten der Staatskasse zu Hilfe zu kommen Zur Erhöhung des Sol des der Mannschaften um « Pf. pro Mann und Tag sind etwa t Mill. Thlr. bestimmt. Für die Marine sind zur Herstellung und Bef. st gung des Marineetadl.fsements an der Kieler Bucht SOOOOO Thlr. und zur Beschaffung von drei Panzerfr.galten and zur Armirung derselben 4,te0,000Thlr. in Ansatz gebracht. — (N. Pr. Z.) Wir wir hören, wird diesseits rin entschiedener Werth darauf gelegt, bei den Wahlen zum Norddeutschen Reichstage auch in den neurrwordenenLLn» dertheilen die bisherige administrative Einheit mög- durch Dekorationen und Tänze zu bestechen, und wie der Andere verfielen in eine hochtrabende Sprache oder ließen der allmählich in- Virtuosenthum auSartenden Instrumentalmusik einen solchen Spielraum, daß die Worte deS Dichter- völlig übertönt wurden." Man könnte glauben, es sei von unsern Tagen die Rede, aber e« ist die Schilderung der Bühnenzustände in Athen vor beiläufig 2300 Jahren, zur Zett de« Euripide«. Auch Horaz klagt in seiner „Epistel an Augustus", daß nicht nur die große Menge, ohne Beistand und Gefühl, in Mitte des Stücke« Faustkämpfrr und Bärentanz for dert und dazu klatscht, sondern daß auch bei den Edlern schon da- Vergnügen au« dem Ohr ganz in die schwei fenden Augen gezogen und zum eitcln Gepränge ge worden sei. Meyerbeer gilt seit dem Erscheinen seine« „Robert" al« Hauptrepräsentant der französischen großen Opernschule, und zwar mit vollem Recht. Er hatte sich kraft seines unzweifelhaft großen Talents mit einem Schlage zum souveränen Bühnenherrscher emporgeschwun- gen und wußte sich, trotz der ungeheuer« Concurrenz, auf dieser ersten Stelle zu behaupten. Die Vielseitig keit und Sorgfältigkeit seiner Bildung und die seltene Accommodalionsfihlgkeit seine« Geiste«, ein Grundzug seine« Stamme», kamen ihm hierbei trefflich zu statten. Au« der klassischen Schule von Zelter und Abt Vogler hervorgegangen, ein Mitschüler und Freund von GLn« bacher und Karl Maria » Weber, hatte er die deutsche Mu- flk eifrig studirt und in ihren strengen Formen sich fleißig geübt, konnte aber in Verfolgung ihrer soliden vahneu keinen namhaften Erfolg erringen. Sein Ehrgeiz ließ ihn nicht ruhen; Rosfim'« Triumphe blendeten ihn, und entschlossen warf er fich den Italienern in dir Arme. Al» deren Stern erbleichte, und vom Podium der Kraße, Oper in Pari» au« durch Auber eine neue Richtung fich geltend macht«, salgte derselben zunächst Rasfini uud lichst zum Grunde zu legen und ei»e Zerreißung der bisherigen landrälhlichen Kreise und Aemtcr nur in soweit rintreten zu lassen, al» r» wegen der Bevöl- kcrung»ziffer unerläßlich erscheint. — Die Stadtver ordneten haben gestern die Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer abgvlehnt. — Die „N. A A." schreibt: Die österreichisch« Regierung hat in einer Depesche vom 8. d. mit Bezug aus Art. 13 de- Prager Frieden- d«m preußischen Ca« binet den Wunsch «u-aesprochen, die Verhandlungen über eine Revision de» Handel-- und Zollver trag- vom 11. April 1866 im Sinne einer größer« Erleichterung de- Verkehr« zwischen Oesterreich und dem Zollverein zu beginnen. Infolge dessen werden in den be treffenden Fachministerien die zu diesen Verhandlungen nvlhwendigen Ermittelungen und Vorbereitungen, welche al« Grundlagen für die beantragten Verhandlungen dienen sollen, »argenommen werden. Kassel, 16. November. Die (von »n« dem „Fr. I." entlehnte) Nachricht, daß Leutnant». Carl-Hau sen von dem ehemaligen Garde du-Corps zum Inten danten de« k. Theater« ernannt worden sei, ist nach der „Kaff. Atg." unbegründet. * Kiel, 15. November In Anlaß der von der Oldr-loer Polizeibehörde getroffenen (und von un« in Nr. 263 mitgetheilten) Verfügung, wonach blau weiß-rothe Fahnen nur in Verbindung mit einer schwarz weißen Fahne oder unter Anheftung einer Schleife mit diesen Farben zulässig sein sollten, hat, wie der „Alt M." hört, der Ober Präsident fick in einem Rescripte dahin »»«gesprochen, daß er di«se Anordnung nicht habe billigen können. — Die seit dem August d. I. fistirte „Kieler Zeitung" hat heute wieder zu erscheinen begonnen unter der ihr vom Oberpräfidium gestellten Bedingung, daß sie „hinsichtlich ihre« politischen Theil» aus tatsächliche Mitlheilungcn beschränkt w-rde". Indem die „Kiel. Ztg." dies mittheilt, sorlcht sie di« Hoffnung au», „daß an die Stelle de» gegenwärtigen Provisorium» bald definitiv« Zustände treten unb daß dann die oben bezeichnete beschränkende Bedingung hin fällig werde". Wit«, 15. November. Dem Grazer „Telegraph * gehen von hier einige Andeutungen hinsichtlich des Pla nes zu, welcher der neuen HeereSoi ganisation al» Grundlage dienen soll. Hiernach wülde die allge» Wehrpflicht, al« Grundprincip angenommen, für all« Jünglinge beginnen, welcke da- 2l. Jahr zuiückgetegt haben und sich bi« in- 30. Leben-jahr erstrecken, und von diesem Zeiträume dlos 4 Jahre auf den continuir- lichen eigentliche« Militärdienst entfallen. De« Rest würde der Mann al« Landwehr in Reserve dienen. Die conttnuirliche Dienstzeit sei jedoch so auszufassen, daß durch zeitweilige Beurlaubungen der Mannsckaft«- stand in dem stabilen FriedenSclat von 65,000 Com» battanten erhalten bleibt, während der Kriegsstanb auf 900,000 Mann festgesetzt werden soll. Eine sehr we sentliche Reform von offenbar großer politischer Trag weite soll die Eintheilung der Werbebezirke und dre Garnisonirung der Truppen in Friedcnszeiten erfah ren. Nicht nur sollen nack dem neuen Plane die Re gimenter in nationaler Beziehung au« möglichst homo genen Elementen zusammengesetzt werden, da» heißt im wirklichen Sinne deutsche, ungarische, polnische rc. Re gimenter gebildet weiden, sondern sollen diese auch, ins besondere die Infanterie, zu Frieden-zeiten in ihren br» ziehentlichen Werbebczirken belassen werben und blo« abwechselnd behufs höherer takliicher Ausbildung in ei» bestimmte» stabile« Uebungslager auf kurze Zett beru fen werden. Der letzte unglückliche Krieg Hal den her vorragenden Werth der Artillcriewaffe neuerdings dar- gethan und den alten Ruf unsrer Artillerie bekanntlich «u^s Glänzendste bewährt. Dieser Waffe wird daher auch im neuen Organisation-plane besondere Aufmerk samkeit zugewendet, die bi-herigen 12 Feldartillerie» regimenter sollen aus 24 erhöht werden. Die Verpfleg-» und KriegScommiffariate sollen gänzlich aufgelaffen wrr- altbald auch Meyerbeer. Daß er nack dieser dreifache« Verwandlung nicht völlig stil- und charakterlos gewor ben war, sondern im Gegentheil sich einen eigenen, ge» wiffermaßen selbstständigen Etil, der freilich bald genug in Manier aoSarten sollte, zu retten »erstand, beweist die Elasticität seine- Talent-. Trotz desselben wäre e« ihm aber schwerlich auf die Dauer geglückt, fich zu hal ten, hätte er nicht den erfinderischen Ecrrbe zur Seite gehabt, den Mann de- Tage» und der Reklame. Auch der reiche Sohn de» Berliner Bankier» kannte bi« Welt, er verstand seine Zeit und benutzte ihre Schwächen. Er wurde Da- für« Foyer, wa« Rothschild für die Börse ist; er dictirte »en Tage-com«. Den Zenith seine« Ruhme« erreichte Meyerbeer, al- er den Boden der wirklich historische« Oper betrat: eine Epoche, der die „Hugenotten" und der „Prophet" ihren Ursprung vrrbauken und welche nur durch einen, der Produktivi tät de« Tondichter« entschieden ungünstigen Aufenthalt in der Berliner Luft unterbrochen wurde. Um b«m Vor wurfe zu begegnen, daß er nur mit Massen agire und durch Glanz und Pomp allein wirken könne, beschloß der Matstro zur Abwechselung auch einmal einfach zu sr>«. Er versuchte fich in der komischen Oper und brachte sei»« „Dinvrah" auf die Bieter. ES gereicht unsrer Zeit immerhin zur Ehre, daß sie sich durch dir Apparate der Mtyerbeer schen ri» eomiv«, den Schattentanz, den na türlichen Wasserfall und eine lebendige Ziege, nicht täu schen und die Oper mit einer Schnelligkeit und Einmüthig- keit wieder fallen ließ, die bei Meyerbeer unerhört war. Da« System, da« er selbst bi« zur äußersten Spitze getrieben hatte, begann seine Früchte an ihm selbst auch zu tragen; aber noch immer hatte er eine« Haupttrumpf i» patto, und die«mal hielt er die Aufmerksamkeit da durch am meisten gespannt, daß er ibn nicht ««»spielte. Da» »ar »ha« Zweifel ein diplomatischer Meisterftretch.
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