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Dresdner Journal : 11.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186612112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-11
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 11.12.1866
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DreSßtU, 7. December. Seine Majestät der König Haden die Direction de- Oberhosmarschallamte» dem Hof- marschall Hermann Freiherrn »on Friesen, unter Er nennung desselben zum Königlichen Oberhofmarschall, zu übertragen geruhet. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Tagetgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Ber lin: Prinz Heinrich. Graf Barral. Gesetzpublica- tion für die neuen LandeStheile. Vertrag mit Ol denburg. LandtagSangelegeuheiten. — Hann,»er: SuSpendirung von Beamten. Abführung nach Min den. Eine Absetzung durch König Georg. — Wies baden: Preußische Curmusik. — Kiel: Organisa tion der Central»erw«ltung Schlägereien.— Meck lenburg: Rescript über das ritterschaftl. Schulwesen. Wien: Die Ergebnisse der Untersuchung gegen die Generäle v. Benedek, v. Henikstein und v. Krismanich. Kaiserliche Entschließung bezüglich derselben. Ueber die Rede Deak'S. Baronin ». Rothsäsild -j-. — Prag: Beendigung der Adreßdebatte.— Lemberg: Adrehentwurf. — Pesth: Vom Landtage. — München: Die Unterhandlungen mit dem Fürsten Hohenlohe. Preßproceß. — Karlsruhe: Kriegs- kostenauSgleichung. Hinterladungsgewehre. — Darm stadt: Beurlaub, d.Kriegsministers. — Pari«: Verm. Bern: Bonder Bundesversammlung. — Madrid: Vermischtes. — Kopenhagen: Gutachten der Vertheidigungscommisston. -- Stockholm: Sckiff- bruch. — St. Petersburg: Die Angelegenheiten mit Rom. — Warschau: Erschießungen — Kon stantinopel: Nachrichten aus Kandia. — Kairo: Antwort der Notabel«. LondtagSverhandlungen. DrrSduer Nachrichten. Vrovinzialaachrichte«. (Leipzig. Pirna.) Gingesaudte». Kcutürt»». Jasrrate TugeSkalentzer Börsrnunch» richtri». v e i l > g e. Landtag-Verhandlungen. (Sitzung der Ersten Kammer vom 8. December.) Gruennnngrn, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Inserate. Telegraphische Nachrichten Wien, Sonntag, 9. Deermbrr, Rachmitt. (W. T. B.) Der Kaiser äußerte bei Entgegennahme der Adresse de» niederöstrrreichischen Landtag», er behalte sich, indem er die Adresse entgegennehme, die Erwä- gnng derselben vor. Wien, Montag, IN. Derember. (W.T. B.) Ta» offitiöse „Wiener Journal" erklärt die Zeitungs nachricht für gänzlich unbegründet, daß die Broschüre „^Iliuneeu »U8lro-fr»n(al8v8 et an8lro-pru88O8- ruEs" von dem österreichischen Minister de» Aus wärtigen an den Papst und an den Cardinal Anto nelli gesendet worden sei und im Vatikan sowie von dem österreichischen Botschafter zu Rom als da» wirk liche Programm de« Freiherr« v. Beust angesehen «erde. Sil—i -»« > Feuilleton. Dresden, 10. December. Gestern Nachmittag 2 Uhr beehrten Seine Majestät der König das Atelier oe» Professor» I. Hübner mit Seinem Besuche, um dessen neueste» umfangreiches Bild, „Luther'» Disputation mit vr. Eck", in Augenschein zu nehmen. Nach eingehend ster Betrachtung desselben geruhten Seine Majestät Ihre allerhöchste Zufriedenheit mit dem gelungenen Werke wiederholt in huldreichster Weise dem Künstler au»zu- sprechen. Dresden. K. Hofthrater. Wie wir au» glaub würdiger Quelle vernehmen, verspricht die diesjährige Wintersaison eine an Novitäten und Renovaten, nament lich im Schauspiele, besonder» reiche zu werden. Die Jahre lang beabsichtigt gewesene Aufführung »on Shakespeare'» „Der Sturm" in der Dingelstedl'schen Bearbeitung soll endlich im Monat Januar erfolgen, und dürfte dadurch in Verbindung mit „Sommer- nachtStraum" und „Wintermärchen" ein melo dramatische» Kleeblatt »on hohem Reiz und Lieblichkeit gewonnen werden. Von Ealderon'» Dichtungen soll zunächst „Der Maler seiner Schmach" in der am k. Hoftheater in Berlin bewährten Bearbeitung Düringer'» vorbereitet werden. H»ffentlich schließen diesem inter essanten Unternehmen sich später zur Abrundung eine» Calderou-CykluS auch „Der Arzt seiner Ehre" und „Der Richter v»n Zalamea" an, von welchem letz ter« Stücke Bühnenbearbeitungen von kundiger Hand »orliegen. Von französischen Elassikern scheint demnächst Moltdre'» „Tartüffe" in der meisterhaften und gra- ciösen Uebersetzung de» klassischen Shake»peare-Ueber- fetzer» Grafen Wolf ». Baudisfin (Leipzig 186b, bei Hirzel) erwartet werden zu dürfen. Von römischen Darmstadt, Sonntag, 9. December, Rachmitt. (W. T. B.) General v. Stockhausen hat sich heute früh erschaffen. Wie verlautet, war der General zum 10. d. M. vor ein Kriegsgericht geladen. Paris, Sonntag, 9. Derember, Abend». (W.T. B) De« vernehmen nach hätte Rarqui» de Monstier dem Gesandten der Bereinigten Staaten in Pari» ver sichert, daß dir französischen Truppen Mexico im März verlassen werden. Wie die „France" wissen will, wäre eine De pesche, datirt New-Pork, 6. Derember, an die Erz- hrrzogi« Sophie gelangt, in welcher Kaiser Maximi lian seinen Entschluß anzeigt, von Orizaba nach Mexiko zurückzukehren. Rach der „Patrie" wäre r» falsch, daß Moustier eine Depesche bezüglich der ländischen Angelegenhei ten nach Athen geschickt hätte. Florenz, Sonntag, 9. Derember. (W.T.B.)Die „Gazzetta uffizialr" veröffentlicht in einer ExtraauS- aabe rin königl. Derrrt vom 7. d. M., welche» den Finanzminister zur Emission von 5 Millionen Rente brhus» der Zahlung an Oesterreich ermächtigt. In einem angehängtrn Bericht erklärt der Minister, daß, Dank dieser Emission, keine «eitere außerordentliche Hilfsquelle für die Verwaltung im Jahre 1887 er- farderlich sein werde. Rom, Sonntag, 9. Derember. (W. T. B.) Da» 69. Regiment ist heute früh nach Civitavecchia abge- gangen. Da» aus 9 Fahrzeugen bestehende Geschwa der ist mit alleiniger Ausnahme einer Fregatte dort angelangt. Madrid, Sonntag, 9. December. (.W.T. B.) Der König und die Königin, der Prinz von Asturien und die Infantin Jfabella find in Begleitung de» Mi nisterpräsidenten Rarvaez heute nach Lissabon ab gereist. St. Petersburg, Montag, 10. December. (Nord. TB) Während de» von dem sranzöfijchen Botschaf ter au» Anlaß der jüngst stattgrhüten Bermähtnng de» Großsürsten-Thronsolger» vrraastaltrtrn und von dem Zaren besuchten Ballsesteö traf ein Telegramm der Kaiser» Napoleon ein mit dem Ausdruck de» Dan ke» an den Kaiser Alexander sowie mit aufrichtigsten Glückwünschen für dir Neuvermählten. Bukarest, Sonntag, 9. December. (W.T.B.) An Giurgewo und andern rumänischen Häsen ist eine zehntägige Quarantäne für dir au» der Türkei eia- lausendrn Schiffe eingerichtet worden, weil sich da selbst da» gelbe Fieber gezeigt haben soll. Tagesgeschichte. Dresden, tO.Decembcr. Die Erste Kammer hat heute Mittag eine kurze öffentliche Sitzung abgehalten (s. umstehend), welcher sodann noch eine geheime Sitz ung folgte. Berlin, 9. December. (B. Bl.) Die Nachricht mehrer Blätter, daß Se. königl. Hoheit der Prinz Hein rich, zweiter V»hn des Kronprinzen, sich nach einem südlichen Klima (bez. Ostindien) begebe, wird als un begründet bezeichnet; derselbe wird, wie bereits gemeldet, den Wiater in England zubringcn, — Der italienische Gesandte Graf Barral ist, von Pari» kommend, wie der hier eingetroffen. — Die landesherrlichen gesetz- kräftigen Erlasse für die durch da» Gesetz »om 20. Sep ¬ tember 1866 der preußischen Monarchie einverleibten LandeStheile werden von jetzt an durch die in Berlin erscheinende Gesetzsammlung publicirt werden. — Die Erwartung, daß der Gesetzentwurf über die Ein verleibung der Herz»gthümrr Schleswig-Holstein schon jetzt auf die Tagetordnung de» Abge»rdnetenhause» kommen würde, konnte nur deshalb nicht in Erfüllung gehen, weil zunächst der mit dem Großherz»ge von Oldenburg abgeschlossene Vertrag seine Erledigung finden muß, ehe eine vollkommen klare Bast» für da» Einverleibung»gesetz gewonnen ist» Die finanzielle Seite jene- Vertrage» ist durch den neulich vom Finanzminister eingebrachten Entwurf ihrer Verwirklichung näher ge bracht worden. Die Annahme dieses Entwurfes und somit die »ollständige Durchführung de» mit Oldenburg abgeschlossenen Vertrage- gehört zu den Vorbedingungen de» Ein»erleibung»gesetzeS. — Die „N. Pr. Z." schreibt: Die Debatten im Abgeordnetenhause über den Etat des geistlichen rc. Ministerium» haben wieder traurige Erscheinungen an den Tag gebracht. 8» giebt eine Menge Leute, die über Schule und Kirche nur deshalb aburtheilen, weil sie in ihrer Jugend nicht erzogen wurden und eine Kirche kaum jemals betreten. In der Thal, sie »er bitten e» sich, wenn Jemand die Statuten ihre« CasinoS bekriteln will; aber sie halten eS für durchaus ange messen, daß sie über Lehre und Verfassung der Kirche absprechen, als ob sich's um einen Jahrmarkt handelte! Wir haben un» sehr gefreut, daß der Herr Minister ».Mühler mit so »iel Ruhe und Festigkeit eintrat für die Rechte »er Kirche und Schule und mit so »iel Wohl wollen für die Lehrer." — Der den Kammern zur »erfassung-mäßigen Zu stimmung »orgelegte Vertrag mit Oldenburg »om 27. September d. I. ist veranlaßt durch „den Wunsch nach einem gedeihlichen Abschluß der Angelegenheit der Herzogthümer Schleswig-Holstein", und »on dem Un- terstaatssecretär v. Thile und dem oldcnburgschen Mi nister v. Rössing unterzeichnet. Derselbe enthält fol gende 3 Artikel: Artikel I. Er. kgl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg, iudcm Sie infolge der Verträge zu Wien den 30. October 1864 und zu Prag den 23. August 1866 Se Majestät deu König von Preußen als alleinigen rechtmäßigen Souverän und Lan desherr« der Herzogthümer Schleswig und Holstein anerkennen, verzichten für Sich und al» Repräsentant der im Großherzog- thum Oldenburg regierenden jünger« Linie de» schleswig -hol- steiu.gottorpschen Hanfes auf alle Rechte und Ansprüche iu Betrest der Erbfolge und Souveränetät in deu Herzogthümeru Schleswig und Holstein, welche von Ihnen und Ihrem Hause, sei es aus eigenem Recht, sei es iufolge der durch Se. Maje stät den Kaiser Alexander II. von Rußland geschehenen Ueber- tragung der Rechte und Ansprüche der ältern gottorpschea Li llie bisher erhöbe» und bei dem früher« deutschen Bunde gel tend gemacht und vertreten worden sind, zu Gunsten Sr. Ma jestät des Königs von Preußen llud Allerhöchstdesseu Nachfol gern für jetzt und für alle Zeiten Artikel II. Se Majestät der König voo Preußen verpflich- ten Sich dagegen für Sich und Allerhöchstihre Nachfolger zu solgendenl.Gcgenleistungen: I) Zum Zwecke einer angemessenen Arrondirung des Für stenthums Lübeck cedirt Se. Majestät der König Sr. kgl. Ho heit dem Großherzog das Holste,nsche Amt Ahrensböck, sowie die lübischeu Drstricte und die Staatshoheit über den Dicksee mit Eiuschtaß der auf demselben hastenden Domanialaerechtsamc. 2) Se Majestät der König sagt Sr. königl. Höhnt dem Großherzog die Aufrechterhaltung der den herzoglich schleswig- holstein-gottorv'schen Fideicommlßgüteru — sowohl den äl- lern, wie den jünger« — zustehenden Privilegien in ihrem ge- genwürtigeu Umfange in der Weise zu, daß dieselben nur ge gen eine angemessene Entschädigung ausgchoben werden sollen. Die beideu hohen contrahirenden Theile sind dabei einoerstau- deo, daß die, diesen Fideicommißgütern nach den Verträgen vom 22. April 1767 und 1. Ium 1773, sowie nach der Vereinba rung vom I. December 1843 zustehende Steuerfreiheit sich auch auf die sogenannte Halbprocentsteuer, und zwar sowohl für die hohe Fideicommißherrschast selbst, als für die Gutsuntergehö rigen erstreckt. 3) Se. Majestät der König zahlt außerdem Sr. kgl. Ho heit dem Großherzog von Oldenburg eine Summe von einer Million preußischen Thalern, welche, vom Tage der Ratifica tion dies s Vertrags an gerechnet, innerhalb 6 Monaten zu er legen sind. Der Zahlungsmodus und d,e Effecten. in welchen diese Summe überwiesen werden soll, wird noch näher scstge- ftellt werden. Artikel lll. Vorstehender Vertrag soll ratificirt und die Ratificationen sollen binnen drei Wochen nach der Unterzeich nung in Berlin auSgewechsclt werden. Berlin, 9. December. (K. Z.) Die Res»luti»n der Fracti»nen der Linken und de» katholischen Cen trum» zum Militäretat umfaßt drei Sätze: 1) Der Etat trägt einen provisorischen Charakter, weil er nicht auf die annrctirten Provinzen und die norddeutschen Bundesstaaten bezüglich ist. 2) Die Bewilligung ge forderter Summen tangirt nicht die legale Bast» »e» Gesetze» v»m 3 Sept. 1814 «l» Grundlage aller mili tärischen Einrichtungen bi- zum Erlaß eine» andern Gesetze». 3) Die nach H. 3 de- Gesetze- vom 3. Sept. 1814 normirte Höhe de- stehenden Heere- kann nur unter Zustimmung der Lande-vertretung festgestellt wer den. — Auch die nationale Fraction hat gestern Abend die von »er Commission der gemeinsamen Fraktionen »er Linken entwvrfene Resolution zum Militäretat all genommen. Wegen »eS BavschquantumS Ware» die Stimmen getheilt. Die andern Fractionen der Linken, sowie Katholiken »nd Polen, werden für da- Bausch quantum stimmen. Die E»nser»ative» wollen eine An nahme ea Kloo »es Militäretat-, »urch w.lche sämmtliche einzelne Etat-pofitivnen ohne Debatte genehmigt wür den. Auf diesen v»n »cm Bauschquantum wesentlich »erschiedenen Antrag wir» die Linke keineswegs ein gehe«. Für den Fall der Titelberathung proponirt ein Amendement Twesten'-, »on den 40 neuen Schwadronen die Gemeinen zu streichen, wa» eine Ersparniß von nahrzu 700,000 Thlr. bewirken würde. Hannover, 7. December. (N.-A.) Da- Gouverne ment geht gegen die Unterzeichner der bekannten ritter- schaftlichen Erklärung, welche dem Beamtenstande an- gehörrn, mit Entschiedenheit vor. Vierzehn LerwaltungS- beamte, unter ihnen die beiden Landdrosten v. Ham merstein un» v. Jssendvrf, derNegieruugsasseffor ».Ham merstein, mehrere Amtmänner, der Präsident de» Schatz- cvlleg- ». Alten und der Schatzrath v. Rössing find van ihren Aemtern su»pe«dirt und da- Gouvernement will auf ihre Dienstentlassung beim Staatsministerin« antragen. Etwaige Einwendungen dagegen sollen die Betreffenden schleunigst einrrichen Ueber Maßregeln gegen die Justizbcamtrn unter »en Unterzeichnern ver lautet noch nicht- Bestimmte». Der Commandeur eine» früher» hannöverschen Cavalerieregiment», der noch »or Kurzem seine ehemaligen Untergebenen in schärfster Weise aufjorverte, stick-t in div preußische Armee einzutrcten, ist heute nach Min»en gebracht worden. — König Georg betrachtet sich noch immer «lS Krieg-Herr »er frühern hannöverschen Armee. Er hat nicht nur kürzlich noch an Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, welche sich bei Langensalza ausgezeichnet haben, den Ernst- August-Orden bezichungsweise das allgemeine Ehren zeichen vertheilen lassen, sondern er hat jetzt auch noch eine Absetzung »orgenommen. Der Oberst Gündell, der vor einigen Wochen seine Offiziere ersuchte, sich darüber zu erklären, ob sie in die preußische Armee über treten wollten, ist im Auftrage de- König- Georg »om Brigadier ». Bülow-Stolle seine- Amtes als Comman deur de- 4. Infanterieregiments enthoben und dafür dem nächstältesten Stabsoffizier daS Regimentscommando übergeben worden. "Hannover, 8. December. (Tel.) Graf Kielman»- egge, Commandeur de- Regiments Cambridge-Dra goner, welcher Unteroffiziere aufgrfordert hat, nicht in preußische Dienste zu trete», ist nach Minden abgeführt worden. Amtmann Reiche ist suspendirt worden. Die Regierung hat dem Finanzdepartement aufgcgeben, die Kompetenzen der hannöverschen Offiziere behufs deren Pensionirung vom 1. Januar 1867 ab festzustellen, da ein weiterer Gehalt nicht gezahlt werden soll. Wiesbaden, 8. December. (Fr. I.) Bezüglich der ferner» Erhaltung der chemal» nassauischen Kapelle de- 2. Regiments al- Curmusik sind die Würfel gefallen. Die Kapelle de- hiesigen 80. preußischen Infanterie regiments übernimmt »om Anfang der nächsten Saison die Musik im Curgarte« und im Cursale in derselben Weise, wie diese »on der Kapelle de- ehemaligen nassau- Schriftstellern wird Terenz mit einer Neustudirung »on „Die Brüder", seit 1822 hier nicht gegeben, »ertre- ten sein, wie denn endlich auch da» nach einer Idee de» Terenz von Adolphi glücklich bearbeitete Lustspiel in 4 Acten „Der Winkelschrriber", ein beliebte- Re pertoirestück am Wiener Burgtheater, sicb in Vorberei tung befinden soll. Dem Repertoire deutscher Klassiker scheint somit eine neue Bereicherung auch au- den Schätzen englischer, spanischer, französischer und alt- r-mischer Klassiker hinzugefügt werden zu sollen, wie die» ebensowohl dem auch in der Kunst kotmopolitischen Charakter der Deutschen wie den berechtigten Ansprüchen de- gebildeten Publicum» unsrer Residenz zu entsprechen geeignet ist. Um jedoch dem Geschmacke de» Publicum» auch nach andern Richtungen hin Rechnung zu tragen, steht demnächst und wie man hört, mit Fräutee« Ulrich in der Doppelrolle der Laura Fairli»le und Anna Field, am dritten Weihn«cht»feiertage bereit» die Auf führung der Birch-Pfeiffer'schen „Frau in Weiß" be»»r, de» im laufenden Winter beliebtesten Zug- und Kassenstücke» am Berliner Hoftheater. Von dem uner müdlichen Benedir wird bereit» in den nächsten Tagen „D«S Mutters-Hachen", Lustspiel in L Acten, und später „ Zwischenträgers", Lustspiel in 4 Acten, gegeben. Von Kleinigkeiten dürfte »orzugtweise Octave Feuillet'» mit psychologischer Feinheit gearbeitete« dra matische» Genrebild „Eine Gewisse«»srage" inter- esflren, rbenfall» eine »er beliebtesten BlÜetten an aus wärtigen Hoftheatern. 's Von dem Präsidenten der k. k. Akademie der Wissen schaften, Vr. v. Karajan in Wien ist eine ausführ liche Monographie über Abraham aSancta Clara erschienen. Dieselbe ist mit einem von Jacoby gestoche nen Porträt »e« Pater» Abraha« geschmückt. Die Züge haben, nach der „Augsb. Pstzt.", welche da» Buch bespricht, eine überraschende Aehnlichkeit mit den Bild nissen Goethe'» zwischen dem 50. u. 60. Jahre. Wenn der Name Pater Abraham'» noch heute unter un» er klingt, so verdankt er dies einer Reihe spaßhaster, theil weise sogar nicht ganz säuberlicher Anekdoten, die, mit seinem Namen geschmückt, seit 100 Jahren von Hand zu Hand laufen, und die »och bei genauerer Unter suchung sammt und sonders unechte Münzen sind. Karajan führt uns da» meisterhaft gezeichnete Bild eine» bedeutenden Menschen, eine- edeln Priester», wie eine- Schriftsteller» vor, dem an Schärfe der Beobach tung, schlagendem Witz und erschöpflicher Fülle de- Aus druck» unter Deutschland» humoristischen Schriftstellern nur Johanne» Fischart zur Seite gestellt werden darf. Schreibt doch Schiller, der bekanntlich die Capuciner- predigt im Wallenstein fast wörtlich unserm Abraham entnommen, unter dem 9. October 1798 an Goethe: „Dieser Pater Abraham ist ein prächtige» Original, vor dem man Respect bekommen muß." Jean Paul meinte: „Eine Blume werde hier aus das Grab des guten Abraham a Santa Clara gelegt, welche» gewiß einen Lorbeerbaum trüge, wäre e» in England gemacht worden, und seine Wiege »orher; seinem Witz für Ge stalten und Wörter, seinem humoristischen Dramatistren schadet nicht» als da» Jahrhundert und ein dreifacher Ort: Deutschland, Wien und die Kanzel " * Eduard Bauersfeld in Wien hat ein neue» dreiactige» Lustspiel geschrieben, da» fich „Die Taktiker de» Frieden»" betitelt. 1° Bekanntlich hat di« die»jährige Deputirtenver- sammlung der deutschen Kunstgenossenschaft in Kassel beschlossen, den Vorort, den Hauptoorstand und die Haupt kasse nach München zu »erlegen. Zu diesem Zweck fand aur 2. December «ine sehr zahlreiche Generalver ¬ sammlung der Münchner Künstler statt, und wurde ein stimmig Bildhauer Konrad Knoll zum Hauptvorstan», Maler Stieler zum Schriftführer und Maler Nilson zum Hauptcassirer gewählt. -f Wie man au» Weimar schreibt, hat da» großher- zoglich weimarsche Hau» die Soret'sche orientalische Münzsammlung in ihrem »ollen Bestand angekaust und dieselbe mit dem in Jena ausgestellten großherzog!. Münzcabinet vereinigt. — Zugleich wird au» London gemeldet, daß dir »om Herzog de Blaca» hinterlassene Sammlung von Cameen, Medaillen, Bronzen und antiken Nasen von dem „British Museum" für 1,200,000 Frc». angekaust worben ist. Literarische Neuigkeiten. Deutsche Dichter de» 16. Jahrhundert». Her«u»gegcben »on K. Gödeke und I. Tittmann. Erster Band. Leipzig, Brockhau». — A. He sse: Servet». Trauerspiel. Nenhaldrn»leben, Eyraud. — Henriette Feuerbach: Uz und Cronegk. Zwei frän kische Dichter. Ein biographischer Versuch. Leipzig, Engelmann. — August Diez manu: Frauenschuld. Ro man. Jena, Costenoble. — Gusta» »om See: Geheim nisse de» Glücke». Roman. Berlin, Janke. — Kir- chenrath vr. W. F. Besser: Sech» Wochen im Feld«. Halle, Mühlmann. — Loui» Ehlert: Römische Tage. Berlin, Guttentag. — Adolph Katsch: Emilie. Eine Erzählung. Leipzig, Grunow. — Victor Hehn: Ita lien. Ansichten und Streiflichter. St. Petersburg, Röttger.— August Breithaupt: Mineralogische Stu dien. Leipzig, Felix, — Bock: Alte» und Reue» über da» ritterschaftliche Schulwesen in Mecklenburg. Wil mar, Hinstorff — Psarrer Herman Billroth: Eia Evangelist in Brasilien. Au» dem Nachlasse de« Ver fasser». Bremen, Müller. — Prof. vr. W. Beyschlag: Karl Ullmann. Blätter der Erinnerung. Gotha, Perth«-.
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