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Dresdner Journal : 14.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-14
- Monat1868-08
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- Dresdner Journal : 14.08.1868
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Die Haberer, eine Art Vehmgenossenschaft bildend, suchen bekanntlich solche Sünder auf, welche für das gewöhn liche Recht unerreichbar sind. Nun giebt es Märtyrer anderer Art, die zwar nicht unter betäubendem Lärm von Rächern im Dunkeln gerichtet, wohl aber durch die gesellschaftliche Verdammungssucht vervehmt werden. Der vorliegende Roman zeigt uns in dem Geschicke Heinrich v. Wildhoff's, wie beide Arten der Vehme zur Ausführung gelangen. August Becker (nicht zu ver wechseln mit Nikolaus Becker, dem Rheinlkeddichter, und Julius Becker, dem Verfasser der „Neuromanttkrr"), ein Münchner Poet, der sich vor einigen Jahren zu nächst durch das EpoS „Jung Friedel, der Spielmann" bekannt machte und seitdem auch einen Roman herauS- gab, hat in dem gegenwärtigen vicrbändigen Buche rin tüchtiges Stück Leben der Gegenwart mit seinen Freu den und Leiden geschildert, und zwar vergegenwärtigen diese Schilderungen Eharaktere, Stimmungen nnd Er eignisse mit großer Lebendigkeit, sodaß man Scenrrie und Gestalten in festen Umrissen vor sich sieht. Ganz entschieden aehirt „Vervehmt" nach Gehalt und Ge stalt -u denjenigen bessern Erzählungen der Neuzeit, welche nicht blo- stofflich unterhalten, sondern auch Herz und Geist anregen wollen Dir Naturschildrrri zeugt von poetischem Feingefühl. Neben dem eigrntltchrn Helden Wtldhoff tritt namentlich die edle Gestalt de» SchriftstellrrS Ernst Herbert in den Vordergrund, eine» Manne», deffen Charakterbild wahrhaft erquickt. Außer dem sind fast alle bedeutenden Kreise, der heutigen Gr» verändert hat. Auch sind praktische Winke für Die jenigen hinzugefügt, welche der Gesundheit wegen oder als Touristen nach Algerien zu reisen beabsichtigen, über die klimatische Bedeutung des Landes, über Ver pflegung, Preise, Gasthofe, Aerzte u. s. w., auch über die so manche Reisende nach Afrika führende Jagdlust und die Möglichkeit ihrer Befriedigung. Da jene Län der noch außer dem Bereiche des Bädcckrr stehen, so wird man diese Aufschlüsse sicher von vielen Seiten dankbar entgegen nehmen; um so mehr, als dabei nament lich auf die Leidenden Rücksicht genommen ist, welche das mittelmeerische Klima dieses Theiles von Afrika aussuchen, um hier Erleichterung ihrer Uebel zu suchen. Sehr warm tritt der Verfasser für Algier als klima tischen Eurort ein. Eine willkommene Zugabe ferner ist die dem Werke beigrfügte gute Karte, wobei ein Hauptmißstand aller vorhandenen Karten vermieden ist, der nämlich, die Namen meistens in französischer Form »u geben. All« Namen sind, auf der Karte sowohl wie in dem Buche, genau so geschrieben, wie sie ausgespro chen werden; consequent sind endlich hier einmal die von Barth über Schreibart arabischer Namen aus gestellten Grundsätze befolgt. Den modernen Namen wurden auch meist die nach den neuesten Forschungen festgestrllten römischen betaefügt, um dem Leser das Verfolgen der in dem Buche häufig berührten Römer- slraßen zu erleichtern. Schließlich durste der künstlerische Schmuck zu erwähne» sein, welche diese neue Auflage durch verschiedene, nach Photographien gearbeitete Stahl sticht erhalten Hal. Und so möge da» interessante, ebenso unterhaltende al» belehrende Werk de» muthigen, gut beoba»tenden Reisenden nochmal» der Beachtung empfohlen sein. FeuMeton. Literatur. „Da» älteste .Faustbuch. Wort getreuer Abdruck der KäiNo priuoep» des Spie-'schen Faustbuch- vom Jahre 1587. Nebst den Varianten de- Unikums vom Jahre 1590. Mit Einleitung und Anmerkungen von i)r. Aua. Kühne, Oberlehrer am Herzog!. Francisceum zu Zerbst. Zerbst, E. Luppe 1868. In 8^ (XX u. 2u6 G)" Herr vr. Kühne, dessen frühere Untersuchungen über Faust bereit» mehrfach in diesen Blättern besprochen worden sind, hatte da» Glück, da» einzige bekannte Exemplar der ersten Au-gabe des deutschen Volksbuch» von sir. Faust, welches im Besitz de» Herrn Buchhänd lers Hartung zu Leipzig war, zu erwerben. Da nun diese Ausgabe die Stammmutter von einem halben Hundert anderer in hoch- und niederdeutscher, nieder ländischer, franz-fischer, englischer und dänischer Sprache geworden ist, die zweite Ausgabe diese» Spie»'schen Faustbuch-, ebenfalls vom Jahre 1587 (nur in zwei Exemplaren, zu Ulm und Wolfenbüttel, noch vorhan den), aber von derselben ziemlich verschieben ist, da sie die Eapitel umgestellt und erweitert und sich» neue Erzählungen hinzugefügt hat, so hat Hr. Kühne mit Recht r- für nothwendig gehalten, den Urtext birsk berühmten Volksbuchs, der, wie bemerkt, eben nur noch auf einem einzigen Codex beruht < diese» Exemplar hat Hr. Kühne der Wiener kats. Hnbibliolkck abgetreten), wortgetreu abzudruckrn, so daß ihn nun auch das grö Here Publicum in seiner ersten Gestalt vor Augen haben kann. Unter dem gedruckten Text giebt er dir Varianten der bisher noch nicht bekannte«, auch nur in einem Exemplar vorhanden«« Ausgobek Berlin 0« grauen »rioster gedruckt) 1590, welche dir SchaMblioider pi Zerbst besitzt. Au» dieser Au-gab« hat Hr. Kühne auch die sechs im Anhänge mitgetheilten Eapitel genommen, die unter dem Namen der Erfurter Geschichten bekannt sind und sich auch in andern Ausgaben vorfinden. Die angebliche (Erfurter) Chronik, aus der sie herstammen sollen, ist nicht bekannt; wenn sie wirklich in einer solchen sieben, so ist jedenfalls die Sache so gewesen, daß der Chronist sie einer Ausgabe des Faustbuchs ent- nomwen hat, nicht umgekehrt. Die Vorrede beschäftigt sich mit der bibliographischen Beschreibung der ältesten Ausgaben de» Faustbuch- bis zum Jahre 1600 und der Untersuchung, ob der auf dem Titel de- WagnerbuchS als Verfasser genannte Friedrich Schotus Iolet(a»u») der Goldmacher ScotuS (um 1602) oder ein Pseudonym»» gewesen sei. Die Anmerkungen erklären sehr sorgfältig einzelne Stellen im Texte, namentlich mythologische und sagenhafte An spielungen. Es versteht sich also, daß diese» Buch in keiner größern Bibliothek fehlen darf. Nur darauf möchten wir doch aufmerksam machen, daß der Druck zwar deutlich, aber mit vielen Druckfehlern entstellt ist, die der Herr Herausgeber jedoch am Schluffe sorgfältig verbessert hat. 0«. Grüße. P Nrifrliteeat«r. ,DreiJahre imNordwesten von Afrika. Reise» in Algerien und Marokko von Heinrich Fretherrn v. Maltzan. Zweite Auflage. Leipzig. 1868. Verlag der Dürr'schcn Buchhandlung." Da» genannte Werk wurde bei seinem ersten Erschei nen im Jahre 1863 sehr günstig aufarnommen. Dl« »weile Auflage, welche gegenwärtig vorltegt, hatmannich« lache Bereicherungen erfahren. Ein neuer wiederhol ter Aufenthalt in Maghreb (Nordwester, von Asnka) setzte den Verfasser in den Stand, seinem Buche Be merkungen über so Manche» beizufüam, «a» sich seit dem Erscheinen der ersten Auflage in jenen Ländern 1868 Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann Michtamtlicher Theil. Dresden, 13. August. Telegraphische Nachrichten. vermischtes. GtMißit nnd »ottseoirthschast. Feuilleton, ragerkaleuder. Jusernte Bßrfrnnach« richt,«. IlUI u , veberslcht. Telegraphische Rnchrichtr». AeitungSscha». (Provinztal-Correspondenz.) 1 rnsrratenannahmt auswLrt«: LilpiiU: b». - üe» OreiUner ^ournil»; «v.llä.» : H Luol.»», kwoix Lon; NiiQdirU Vii»-l,«lpii^-«»,«! -krukturt Sl Voor.»», NirU»! Oiorivi'sek« kuckk , »1,111^1»'« 8ar«»u, 8vool.i« klom, Lroweo: L 8c»l.orr»; Nr.i1.ll: l«. Lriiaii'» ^noouoellbllreiu, ^i»n,LiiL L Luv»»; Nrilllrkllrl I.N.: Nuokk.; NL1»! Xv.8Lom«, ?irii: HivL», Lirriri, 8vr.l.lii LOo., (S, kl»e. ä« I» Nourse); Nr»?: t» Lun-ie»', Uuebd. z Vieu: ^i.. Orrir-ri. Herausgeber: «Lui?!. Lipeäitioa ü.z vres^uer Vreiäva, Llllriell.tr»,s. Ao. 7. Madrid: Vermischtes. — St. Petersburg: Neuerung bezüglich derMilitärrinstrhex. Ernte. Vieh seuche. — New-Pork: Fenische» Picknick. StaatS- schuldenübersicht. Dresdner Nachrichten. ' Provinzialaachrichten. (Leipzig. Glauchau. Annaberg. Wurzen. Löbau. Kamenz. Frohburg.) Geschicke Deutschlands einen leitenden Einfluß zu üben. Dos sind gerade di« Thatsachen, welche für die preu ßische Politik bestimmend waren und auch im Prager Frieden zum unvermeidlichen Ausdruck gelangt sind. Der Reichskanzler wendet sich an Deutschland mit der Bitte, daß man die schwierigen Arbeiten der vsterreichischeil Regierung nicht stören, sondern durch ehrliche Freund schaft erleichtern möge. Es ist zu wünschen, daß diese Bitte bei den Parteimännern Gehör finde, welche auf dem Schützenfeste mit ihren stürmischen Frenndschafts- anerbietungen Oesterreich in Unruhe versetzt haben. In Preußen werden die verständigen Worte des öster reichischen Staatsmannes gewiß nicht ohne Wiederhall bleiben. Preußen hat keinen Grnnd, die innere Ent wickelung des südlichen Nachbarstaates zu stören, und wird gern Freundschaft halten, wenn die österreichische Politik den ausgestellten Grundsätzen: Friede und Ver söhnung, treu bleibt." Demokratie zu bringen und aufGrund dieser Genoffenschaft eine der jetzigen Ordnung der Dinge wesentlich entgegen gesetzte Neugestaltung der deutschen Verhältnisse herbeizu- führen. Der Scharfblick des Reichskanzlers konnte nicht einen Augenblick im Zweifel sein, daß solche Bestrebungen zunächst keine andere Folgen haben könnten, al- gleich zeitig die innere Ruhe des österreichischen Staates und den Frieden desselben mit Deutschland in ernste Gefahr zu setzen. Deshalb mußte er den Verlockungen zu Krieg und Zwietracht den Trinkspruch auf Frieden und Ver söhnung rntgegcnstellen; dc-halb mahnte er daran, daß man die deutsche Bevölkerung Oesterreichs nicht von den andern Stämmen trennen dürfe, welche mit gleicher Berechtigung dem Reiche angehören; deshalb gab er die friedliche Versicherung, „„Oesterreich dränge sich heute nicht mehr in die Angelegenheiten Deutschland»!"" Was die leidenschaftlichen Wallungen der Schützenredner aus dem Auge verloren, das muhte allerdings der Staatsmann als Richtschnur seines Handelns festhalten, nämlich die Erkenntniß, daß innerhalb des Kaiserstaates das deutsche Element nicht eine maßgebende Stellung etnnimmt, und daß Oesterreich mithin weder als ei» deutscher Staat, noch als berufen gelten kann, auf die Schwalbach, Wittwach, 1?. August, Nachmittag». (W. T. B.) Se. Majestät der Kiaig voa Preußeu traf heute Nachmittag um list Uhr hier ei» und stattete unmittelbar nach seiner Aatuaft »e« Kaiser von Nuß- laud einen Besuch ab. Aus Marge« wirb brr König »,a Vatzer» hier erwartet. Katlenz, Dannerstag, 18. August. (W. T. B.) Ek. Mrjepit der Kanig ist gestern Atrnb hier rin« getroffen. Pest-, Mittwoch, 12. August. (Tel. der „Pr.) Peter Karageorgiewitsch, der älteste Soh« be» oerhaf» teten Fürsten Alrzandrr, richtete «tue Petition an de» Zustizminister, in welcher drrstlbe ersucht, »an «äge stimm kranken, brr Pflege tedürftigk« Vater HauS- arrefl gestatten »nb ferner ihm, als be« Sahne, Ver kehr mit feint« Vater zugrftrhen «nb eobllch, ba brr »rrhastrte Furst tloS brr serbische» Sprach« mächtig sei, zngedrn, baß besten Verth,ivlger Funtak »el» M »8t. o. . bürg: Nachversteuerung. — Darmstadt: Ma- uövcr. — Wien: Oesterreich- Neutralitätspolitik Mecklenburg-Schwerin 560,586, Mccklenburg-Strelitz 98,698, Lüvcck 49,085 Einwohner Zollabrcchnungsbe- völkerung. Eine Folge dieser Vervollständigung des Zollvereins ist auch der Wegfall des letzten noch in Deutschland erhobenen Durchgangszollcs, nämlich des mecklenburgschen. Der lauenburgsche Durchgangszoll wurde schon mit dem Anschluß dieses Herzogthums zu Anfang des Jahres aufgehoben. — Die „Pr.-Cvrresp." enthält folgende (im größten Theil« drr Auflage unjrrs Estrigen Blattes bereits telegraphisch erwähnt«) Mittheilung: „Seit einiger Zeit ist von Unterhandlungen die Rede, welche zwischen den süddeutschen Regierungen im Gange sind, um einen dem allseitigen Bedürfniß entsprechenden Zusammen hang ihres Militärwesens herzu stellen. Es han- Lag»»ß«kchichtr. Berlin: Nachrichten aus EmS. Ein tritt Mecklenburgs in den Zollverein. Preußen u. die süddeutschen Militärconventioueu. LandtagS- angelegenhriten. Vermischtes. — Kiel: Petition wegen Ablösung der Grundlasten. — Mrcklxn- : 4 ktU». — Wie in einem Theile der Auflage unserS aestrigen Blattes bereits telegraphisch gemeldet worden ist, wid met auch die (wöchentlich nur ein Mal erscheinende) halboffieiell« preußische „Provinzial-Correspon- denz" der Rede dcS österreichischen Reichskanzler- Frhrn. v. Beust auf dem Wiener Schützenfeste eine Verhandlungen zwischen Frankreich, Belgien u. Hol^i ..engere Besprechung. Es heißt im Eingang« dieses land. Tagesbericht. — Prag: Anwesenheit be-.-Gv» .Artikels: „s" fenTaaffr—Brünn: Bischöfl,W«igkrung.—>JMW' "" druck: Landtag-Wahlen. — Pesth: Landtag. Serbi sche Dankschreiben.—Aara «: Rücktritt d. Erzbischof». —Paris: Tumult. Rochefort. — Rom: Briganten.— Tagesgeschichte. * Verli», 12. August. Nach den neuesten Nach richten aus EmS ist Se. Maj. der König heute Nach mittag in Begleitung des Flügeladjutanten Grafen Lehndorf von dort über Eltevtlle nach Schwalbach ab gereist und wird am Abend sich nach Koblenz begeben, woselbst übernachtet wird. Morgen Abend wird Se. Majestät in Wiesbaden cintreffrn, woselbst die Spitzen der Behörden zum Empfange befohlen sind. Am Sonn tag Nachmittag setzt drr König die Reise nach Hom burg fort, verweilt dort bis zum 19. und bezieht sich am 20. nach Düsseldorf, am 21. nach Köln. Am 21. und 22. finden in Düsseldorf und Köln Truppcnbe- sichtigungen statt. Der König nimmt in beiden Städten daS Absteigequartier im Regirrungsgl bäude. Die Rück kehr Sr. Majestät nach Potsdam wird in den letzten Lagen dieses Monats erfolgen. — Mit dem 11. d. M. ist, wie die „Prov-Corr." mittheilt, der Anschluß der Großherzogthümrr Mecklenburg-Schwerin und Mrcklenburg-Strelitz, sowie de» Freistaates Lü beck an den Zollverein in WirkUchkeit getr«ten. Am 5. Januar war bereit- der Zollanschluß des Her zogtum». Laurnburg erfolgt, und infolge desselben war am 11. Februar da» zu Hamburg gehörige Städtchen Bergedorf mit einem Theile der Umgegend in die Zoll linie gezogen. Für den weitem Anschluß noch einiger andern Hamburgschen Gebietstheile im Norden, Süd osten und Süden der Stadt, sowie im Amte Ritzebüt tel, sind die Vorbereitungen schon im Gange. Der Zollverein bildet von nun an ein abgerundetes Ge biet, das seine Grenzlinien nicht mehr durch deutsche Laude zieht, sondern, außer an die Nord- und Ostsee, an Dänemark, Rußland, die istcrriechisch - ungarische Monarchie, die Schweiz, Frankreich, Belgien und die Niederlande grenzt. Er umschließt eine Ländergruppe mit 38,730,000 Einwohnern in runder Summe, wo von nach der neuesten Zählung (1867) 29,953,658 Einwohner der Zollabrechnungsbcvölkcrung auf die Staaten deS Norddeutsche» Bundes kommen. Von den delt sich dem Vernehmen nach darum, aus Vertreter» Bayerns, Württembergs und Badens eine ständige Mi- litärcvmmisston zu bilden, welcher die Aufgabe zufal- lcn würde, die Aufsicht über die süddeutschen Festun gen, sowie über das BcrtheidigungSsystem Süodeutsch- lands und dessen Zusammenhang mit der Verlheidtgung Gesammtdeutschlands zu übernehmen. Von einem be stimmten Ergebniß der angeknüpften Unterhandlungen verlautet zur Zeit noch Nichts; doch steht jetzt in Aus sicht, daß die Kriegsminister der drei süddeutschen Staaten im Laufe des Monats September zn einer Conferenz zusammentretcn werden, um die Grundlagen des be absichtigten Uebereinkommcns in Bcrathung zu nehmen. Die preußische Regierung hat an diesen Verhand lungen, welche vorzugsweise von Seiten des baycr- schen CabinetS angeregt und betrieben worden sind, keinen Theil genommen und überläßt cs naturgemäß den süddeutschen Staaten, für die Verbesserung ihres Vertheidigungssystrms die geeigneten Maßregeln zu treffen. Doch hat Preußen sicher volle Anerkennung für das Streben Süddcutschlands nach militärischer Kräftigung und muß lebhaft wünschen, daß Kalo eine Verständigung erzielt werde, welche dem Vertheidigungs- wesen der süddeutschen Staaten und davurch vem Wehr- system Gesammtdeutschlands zum Nutzen gereiche." — Die „Voss. Ztg " schreibt: „Sicherm Verneh men nach wird der Landtag in diesem Jahre schon im October zusammentreten, auch hat man nach den bisherigen Verhandlungen mit den einzelnen Regie rungen der zum Norddeutschen Bunde gehörigen Staaten Grund zu der Annahme, daß sie sämmtlich ihre Land tage im Herbste zusammcnberufen werden, damit, wenn später der Reichstag tagt, nicht wieder einzelne Lan desvertretungen mit diesem collidiren. Die Arbeiten im preußischen Landtage hofft mau so beschleunigen zu können, daß derselbe mit Ende des Jahre- geschlossen werden kann, im Januar würde ihm dann der Reichs tag folgen und wahrscheinlich wird nach diesem auch das Zvllparlament wieder cinberufen werden; doch erwartet man, daß drr Schluß dieser letzten repräsentativen Kör perschaft bereits in der ersten Hälfte des Mai wird erfolgen können. — Es wird, der „Z.-C." zufolge, daran gedacht, in Hannover über die Ablösung von Reallasten ähnliche Bestimmungen einzuführen, wie dieselben in den ältern Provinzen Geltung haben. Die hannöversche Gesetzgebung weicht namentlich dar-i« ab, daß nur dem Verpflichtete», aber nicht dem Be rechtigten da- Recht zusteht, auf Ablösung jener Lasten zu provociren. — (N. Pr. Z.) Se. k. Hoh. der Herzog von Edin burgh, Prinz Alfred von Großbritannien, ist gestern zum Besuch bei Ihren königl. Hoheiten dem Kronprin zen und der Kronprinzessin in Potsdam eingetrvffen. — Der Kricgsminister v. Roon wird sich in diesen Tagen zu Sr. Maj. dem Könige begeben, um Vortrag zu halten. — General Vogel v. Falckenstein be absichtigt, seinen Sitz im norddeutschen Reichstage inne zu behalten. — Eine Verfügung des Handelsministcrs bestimmt, daß im Bereiche der Handels-, Gewerbe- u. Bauvcrwaltung diejenigen Beamten, deren Besol dung 300 Thlr. und weniger beträgt, von der Ver pflichtung zur Unterhaltung der ihnen überwiesenen Dienstwohnungen befreit sein sollen. Kiel, 9. August. Wie die „Kiel. Ztg." vernimmt, haben sich die schleswig - hvlsteinschen Gutsbesitzer mit einer mvtivirtcn Vorstellung an die Staatsregierung gewandt, in der sie den Befürchtungen Ausdruck geben, welche für sie aus der bevorstehenden Ablösung der in den adeligen Gütern und in den klösterlichen Di- stricten bestehenden gutshcrrlichen Grund lasten er wachsen, welche Besorgnisse vermehrt sind durch die in Veranlassung verschiedener, von Gutsuntergehörigen beim preußischen Landtage eingcreichtcn Petitionen her- vorgerufene Neußerung des Ministers, daß eine Ge setzesvorlage erfolgen werde, ob aber das preußische Gesetz von 1850 unverändert oder modificirt vorgelegt werden würde, sei noch unentschieden. Nach dem citir- v«rtz«rr a«»esr«d sei nutz als Hils»d»l«rtsch«r s»»- tzie«. Der J«fltz«i»ifl,r über,ab da» Gefach de« Et»1,er1cht z«r schitllflt« Entscheid««»; gleichzeitig »>rde die »äglichfl rasche Duichsähr««» der Unter« s«ch«»g «rgirt. Die verhaft»«, »leza«der S-rage argieNitsch' ersalgt« a«s Gr««d sehr schwerer Verdacht»- »a«»«t«. P«ri», «ittwach, 12. A«,«ff, «Seid». (W.T.B.) Etaer a»Hiche« Beka«at»ach«»g z«f>>ß« wird die Ne»« öder die Natianalgarde am nächste« Freitage adgestalte« »erde«. Brüssel, Danner,tag, 13. «ngnst. (W.T.B.) Nach de« heutige» „Man. Helge" ist der Kranpri«; Nieder leidender. K»pe»hagen, DannerStag, 13.«aqnst. (W.T.B.) Die »es«»»te königliche Familie, mit »ntaahme de» Krn»pri»ze«, ist gestern «ach Et. P,t«r»h«rg gereist. : „Nach den Sturm- und Drangrcden, durch wtlche bekannte Parteiführer das Fest zu einem Tum melplätze volitischer Leidenschaften gemacht hatten, mußte e» fraglich erscheinen, ob die Cchützcnveisammlung den passenden Boden für das rednerische Wirken des ober sten österreichischen Staatsmannes abgebe. Da jedoch Oesterreich vor allen Dingen die Pflichten der Gast freundschaft zu üben hatte, so durfte Herr v. Brust sich für bexufen halten, der Festversammlung einen Cchride- aruß zu bringen. AuS den Rücksichten höflicher Gast freundschaft ist es denn auch wohl zu erklären, daß Herr v. Beust über die Mißklänge und Ausschreitungen der vorangehenden Tage hinwegsah und dem ganz«« wirren Treiben schlechtweg den Charakter eine- „„schö nen und erhebenden Feste»"" zusprach." — Sehr befrie digt ist die „Prov.-Corr." von dem letzten Theile drr Rede, in welcher Beziehung sie sagt: „Dem unbefange nen Uriheil kann es nicht entgehen, wie sehr die Auf- faffunaen de- leitenden Minister- im Gegensatz zu den Bestrebungen stehen, welche auf dem Schützenfeste den lautesteir Ausdruck gefunden hatten. In den letzter» war unverkennbar mehr oder minder die Richtung vor herrschend, die deutsche Bevölkerung des österreichischen Kaiserstaates in ein enges Bündniß mit der süddeutsche» Ä«tticher Shell. De»,««», 3. August. Seine Majestät der König haben allergnädigst geruhet, dem Su»ft«ann Gustav Strckner zu Sechzig da» Prädicat Mm, Königlichen Hvftiefmanten zu ertheilen. Freitag, den 14. Angust. flltsiilltt'Imttlial.
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