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Dresdner Journal : 22.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186810228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-22
- Monat1868-10
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- Dresdner Journal : 22.10.1868
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24«. IbwmrmrM-prekft: I» «,r«a. L»o<i«: Kßrliok: «kklr. — Hxr ^jtkrliok: 1 „ »ö „ tlonAtlioli!— „ »« ,, Liurelo^Ksiamcru: i ,, I-k-.o»»«» tritt jLbrUek 2 l'KIr. 8tewpelx»bül>r, »«»erkstd us» Korää. 8uoä«» kost unck 8t«mp«l»u»i:dl»^t>>nn». Snseratenpreisc: kür äeo K»om einer »«»psitenen Leit»: 1 Kxr. Vater „Linxesaaät" äie Leite: S Kxr. Erscheint«: Hxliok, mit Xusnakm« äer Kona- aaä keiertax«, Xbsnäs kür äsa koixenüsa kax DoiliierStag dci» 22. October. DreMerIonmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann.' 1868. rnseraitnamiahme a««»örw: k». ka»»o»r»rra», OunuaiiiloaLr - ä«, vre»6a«r Journal» > ei>»n<i»».: K. k»<» an, Lvoan koar; Vi»o-I^1x»i^-L»»«l -kr»aükart ». N.: Hn»»»»r»i» « Vool.»«, LerUo: O«oriv»'»cilv Nuctiti., Ler»»»»»»'» knrvni», livool-rn INosee; Lrsmsa: L. 8o»i.orr»; Vre»I»o: V. 8r»noei>'» ^nnonoenüareaa, 4»»»», NiL» L kanliav; kr»allkart s.N.: .Ituoea'sok« Llloiiü.; Lil»! ^o. VLv,»e,. kerii: L,»rrir», Svl.i.n» L6o., (S, kiav« <I« I» Loar»«); kr»^: t ». La»l.rea', Lusül».; Vi,o: Xl.. Orrir-l». Heran,gtdrr: Lüniixi. krpoüition 6«, vreiüoer 4ourn»i^ vresüea, Liari«n»tr»»o Ko. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung dcs Ministeriums des Innern, die Zulassung der Norddeutschen Lebensversiche rungs-Bank auf Gegenseitigkeit zu Berlin zum Geschäftsbetriebe in Sachsen betreffend. In Gemäßheit § 6 der Verordnung über den Ge schäftsbetrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium des Innern andurch bekannt ge macht, daß die Norddeutsche Lebensversicherungs-Bank auf Gegenseitigkeit zu Berlin den Vorschriften in 2 bis 4 dieser Verordnung Genüge geleistet und ins besondere Dresden zum Sitz ihres Geschäfts für Sachsen gewählt hat. Dresden, den 13. Oktober 1868. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vr. Weinlig. Fromm. Nichtamtlicher Theil. Ueber slchl. Telegraphische Nachrichten. T»gcr,iisch^chii-. Berlin: Vom Hofe. Eröffnung dcs deutschen Handelstags. Hauscollecte. Militaria. — Rendsburg: Vom Provinziallandtagc. — Alten burg: Sammlung für Feuerwehrmänner. Katho lisches Bethaus. — Hamburg: Zeitungsverkauf.— München: Die neue Rheinschifffahrtsacte. — Wien: Dementis. Zu den kirchlichen Conflicten. Feuer in Florisdorf. Aus dem Abgrordneten- hauc. Vom Gemrinderathe. — Prag: Journal suspeudirt. Stadtverordneten - Deputation. — Pcsth: Von der Deputirtentafel. Aus Fiume. — Paris: Tagesbericht. — Bern: Geldbeiträge für die Ueberschwemmten. — Brüssel: Zur Statistik des Volksuntcrrichts. — Belgrad: Proceß Kara- georgiewitsch. — New-?)ork: Handelspolitisches. Dresdner Nachrichten. Ehemnitz-Rne-Adorf-Falkenouer Eisenbahn betreffend. Pcoo nzialnachrichtev. (Leipzig. Bautzen.) Die Leipziger Herbstrennrn. TtatiAit »ad Volkrvirthschaft. «»»gesandte». Telegraphische Nachrichten Reichenberg (in Böhmen), Mittwoch, 21 Oktober, Mittags. (Tel. d. Dr. Journ.) Heute Vormittag hat die feierliche Einweihung unsrer neuen evangelischen Kirche stattgrsnnden. Der Reichskanzler Freiherr v. Beust, welcher seine Thcilnahme an der Feier zugcsagt hatte, war nicht erschienen und hatte sein Ausbleiben damit elttschuldigt, daß die Neichsrathssession seine Anwesenheit in Wien erfordere. Außerordentlich zahlreiche Gäste hatten sich eingefunden, darunter gegen 100 evangelische Geistliche im Ornat, die Mehrzahl aus Sachsen. Der Festzug, in welchem sich auch der Rabbiner, der k. k. Bezirks- Hauptmann, die Bürgermeister von Reichenberg und Gablonz, das Offiziercorps und viele hohe Beamte be fanden, war ein imposanter. Die Haltung der Be völkerung ist eine musterhafte; die ganze Stadt befindet sich in festlicher Stimmung. Nachmittags findet ein Festbanket im Schießhaussaalc statt. Berlin, Mittwoch, 21. Oktober, Mittags. (W. T. B.) Da« „Militarwochrnblatt" meldet die Er nennung de» Großherzog» von Mecklenburg-Schwerin zum Jusperteur der fünften Armreabthrilung. Der deutsche HandrlStag (Vergl. unter „Tages- geschichte") berirth in seiner heutigen. Sitzung die Münzfrage u»d nahm die vom Referenten vr. Gort- berr im Namen de» Ausschüsse» vorgeschlagene Resolution Feuilleton. Dre»den, 19. Oktober. Zu den csuses oölsbre» deS 17. Jahrhunderts gehört die Untersuchung gegen die Generalin v. Neitz schütz, die Mutter der schönen Grä fin v. Rochlitz, der Geliebten des Kurfürsten Johann Georg IV. Frau v. Ncihschütz ward der Zauberei uud magischer Künste beschuldigt, durch die sic den Kur fürsten unauflöslich an ihre Tochter habe fesseln wollen. Bülau in seinen geheimen Geschichten hat nächst An dern den Vorgang ausführlich erzählt, zumeist nach Abschriften aus den Untcrsuchungsacten. Die Acten selbst waren im Archiv der Unter uchungsbehörde nicht mehr vorhanden. Ein Band der elben, der als Ma kulatur vor längerer Zeit verkauft worden, ist aber in die Hände deS in diesem Jahre verstorbenen Gerichts- raths Abendroth in Pirna gelangt. Diesem war der historische Werth dieses Aktenstückes, das mehrere zrit- her zweifelhafte Thatsachen, z. B. daß und wie die Generalin der Tortur unterworfen worden, feststellt, keineswegs entgangen; er hat sich eingehend mit der Sache beschäftigt, in der Absicht, den Vorgang unter Benutzung der neuen Onelle, welche ihm jenes Akten stück bot, erschöpfend zu behandeln. Der Tod hat ihn leider daran behindert. Das Aktenstück selbst aber ist durch Vermittelung seines Sohnes, des Herrn Gym nasiallehrers Vr. William Abendroth zu Dresden, von den Hinterlassenen mit sehr dankrnswerther Uneigen nützigkeit dem HauptstaatSarchive zu Dresden unent geltlich überlassen worden. Sehr wünschenSwerth wäre rS, wenn diese- rühmliche Beispiel Nachahmung fände. Wie viele historisch interessante Schriftstücke, Acte«, Eorrespondenzen rc. gehen nicht durch die Unachtsam keit der Besitzer verloren, die im HauptstaatSarchive, an, wonach der vierte deutsche Handelstag in seiner ge genwärtige« Zusammenkunft sich dahin erklärt. 1) Die baldige Herbeiführung einer zweckmäßigen Münzeinheit in allen deutschen Staaten erscheint nach wie vor höchst wichtig und wünschenSwerth. 2) Was die Modalität des einheitlichen deutschen MünzwesenS an langt, so werden die dieserhalb von dem Handelstage 1861 und 1865 genehmigten Vorschläge zu einer auf Grund der bcizubehaltendcn alleinigen Silberwährung cinzu- führcndcn einheitlichen Rechnung nach Mark (drittel Thaler) zurückgezogen und dagegen Folgendes em pfohlen: 3) Münzeinheit uud zugleich eine allgemeine zeitgemäße Münzresorm in Deutschland ist in der Weise herbeizuführcn, daß fämmtliche deutsche Staaten gleichmäßig die alleinige Goldwährung mit conscquen- ter Durchführung des Decimalsystcms annchmen, im Anschluß au die von der internationalen Münzconferenz in Paris in ihrem Berichte vom 6. Juli 1867 em pfohlenen Grundsätze. 4) Was das künftige deutsche Münzsystem, nach Annahme der Goldwährung, be trifft, wird insbesondere auf die Vorschläge hin- gcwiekcn, eine dein goldene»» Fünffrancsstück genau glcichstehcnde Werth- und Nechnungseinheit, mit ihren decimalcn Vielfachen und mit Theilung in 100 Schil linge einzuführen, oder auch als Rechnungseinheit den Gulden anzunehmcn, als zehnten Theil einer dem 25 Francsstück indentischen hauptsächlichen Goldmünze, mit der Theilung in 100 Kreuzer. Pesth, Dienstag, 20. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die Devutirtentafel nahm in ihrer heutigen Sitzung die vorläufigr Beibehaltung der geistlichen Ehegcricht», bmkeit an. Auch Deak sprach sich dafür au». Soli man Tissa verlangte die Civilrhe. Die Staat-bahagesellschast suchte um die Borron- eession an für die Linien Kitiada-Panksowa-Semlin uud Vazialch-Orsowa, rrstere zur Berbiuduug der un garischen Lmie mit dem serbisch türkischen, letztere mit dcm walachischen Babnnehe. Paris, Mittwow, 2l. Oktober. (W.T.B.) Die Kronprinzessin von Preußen stattete gestern de« Kai- serpaare in St. Cloud emm Besuch ab. Dir fran zösischen Majestäteu c.wiedertrn denselben sofort im „Hotel dr Louvre". «in gestern stattgehabter Ministerronseil soll sich ausschließlich mit den laufenden Geschäfte« uud nicht mit politijchcn Fragen beschäftigt haben. Die „Moniteur" meldet amtlich die am 17. d. nfolgte Unterzeichnung der redidirteu Rhri«schiff- fahrt»akte. Der „Eonfiitutionnel" bezweifelt lebhaft die Nach richt vou einer angeblich zwischen Rußland und Ru mänien abgrschlosscnrn Allianz, da da« konservative St. Pktersvurgrr Eabinet sicherlich zuletzt daran denken würde, die Agitator» der Raren gegen Oestnrrich und die Türkei zu ermathigen. Ein Artikel der „Fraire", „Europa und der Krieg" betitelt, sührt aus, daß übcrall Spannung und Unruhe herrschen; der Krieg jedoch sei keines wegs das Mittel für die Regierungen, um aus drn schwierigsten Verlegenheiten herauSzukommen. Aus Madrid kingetrofferr Drpescheu melden, daß eine Proklamation der dortigen Junta, welche nach Wiederherstellung der Ordnung und Sicherheit sich auslöst, die Regierung ouflordect, die Prinripien der Revolution entschieden i» Anwendung zu bringen. An die übrigen Junten wird dir Aufforderung gerich tet, sich ebenfalls auszulösrn. Florenz, DirnStag. 20. Oktober, Abend». lW. T. B.) Der Ministerpräsident Mrnabrea ist vom Kö nige nach Turi« bkrnfen worden und dahin abgereist. Trotz gegrnthkiligrr Behauptungrn mehrer Zei tungen »st dir Reise des General» Lialdini nach Ma drid bkschlosskne Thatsachr und wird in nächster Frist erfolge». In Nraprl haben volksdemonstrationrn zu Gun sten Spanien» stattgesundkn. Rom, Montag, 19. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die piipstlichrn und die italienischen Truppen haben gemeinsam eine Räuberbande angegriffen und fünf Briganten grtödtrt. Madrid, Dienstag, 20. Oktober, Abend». (W. T B.) Da» seit Sonnabend erwartete Manifest der Regierung ist heute veriisfeutlicht worden, und zwar in Form eines Rundschreiben« an die diplomatischen Agen ten im Auslande. Als Hauptpunkt stellt dasselbe die Nationalsouvkränetät auf. Da» Manifest schwkigt vollständig über dieFrage derkünftigenRkgierungtzform. Nach Auseinandersetzung der Gründe, ,warum das spanische Volk das Joch der Bourbonei» ab- geschüttclt habe, sagt das Manifest: Die jetzt durch die Gesammtheit, später durch Erwählte des Volks ausgeübtc Volkssouveränetät wird das Maß dcr Freiheiten fesizustellcn haben, welche das unver äußerliche Erbgut der civilisirten Stationen bilden oder in Bälde bilden werden. Das Manifest wünscht Freiheit der Eulten, erhofft voir dem moralischen Bei stand der Mächte allseitig gute Beziehungen und schließt mit folgenden Worten: „Das allgemeine Stimmrecht, welches heute als untrüglicher, jede Appellation aus- schließender Richtersprnch angesehen wird, wird die Re volution bestätigen, deren Zweck ist, Spanien auf die Höhe der civilisirtcu Völker zu heben. Die Regierungen werden dem regenerirten Spanien dieBewcise der Freund schaft nicht versagen wollen, welche sic den Machthabern, die uns unterdrückten und erniedrigten, zu Theil wer den ließen." Drr KriegSminister Hot nachträglich für dir Armee des General» Rovaliches dir gleicht« Vortheilr, wie für die andern Truppe»» genehmigt. Die amtliche Zeitung wird dem» ächst einen Erlaß über die Frrih-it dr» höher« Unterrichts veröffent lichen. Die Besirksjunta in Madriv hat sich aufgelöst. Die Regierung bereitet eine allgemeine Amnestie und Herabsetzung drr Strafen vor. Kopenhagen, Dienstag, 20. Oktober, Nachm. (T. B. f. N.) In der heutigen Sitzung de» VotkSthing» wurden fämmtliche Anträge drr Bauernfreunde auf Abänderung der Adrrffe verworfen und dieselbe in ihrer msprünglichrn Fassung mit 62 gegen 3l Stim men angenommen. TagtSsstschichte. Berlin, 20. Octobcr. (B. Bl.) Der Kronprinz hat gestern Mittag Baden-Baden verlassen und ist heute früh hier eingetroffen. Heute Abend wird sich Se. k. Hoheit nach Schlesien begeben, nm dort cinigcn Jag den beiznwobnen. Die Frau Kronprinzessin hat sich mit ihren beiden jüngsten Kindern gestern Nach mittag voi» Baden über Paris nach dem englischen Sec- bade St. Leonards begeben. Ihre k. Hoheit reist un ter dem Jncognito cincr Gräfin von Lingen. — Der Handclsminister Graf v. Jtzenplitz hatte die Einladung angenommen, der heutigen Eröffnung des vierten deutschen Handelstagcs beizuwohneu, bei den Ver handlungen dcs letzter»» wird jedoch eine Vertretung des Handelsministeriums nicht stattfinden. Die für die Verhandlungen dcs Handclstages ausgestellte Tagesord nung betrifft zunächst allgemeine Vcrkchrsfragcn, wie die Münzfrage, das Eiscubahnfrachtwescu, die Handels gerichte, die Coucursordnung, den Wcchsclstcmpcl und das Versicherungswesen; ferner Zollangclegcnheiten, namentlich ii» Bezug auf Zucker, Eisen, Tabak, Reis und Lumpe»»; außerdem die Organisation dcs Handels tages. Die Eröffnung dcs Handclstagcs fand heute Vormittag im Couccrtsaal dcs künigl. Schauspielhau ses in Gegenwart von etwa 200 Mitgliedern durch den stellvertretenden Vorsitzende»» dcs bleibenden Ausschus ses, Commerz»enrath Liebermann, statt, welcher dabei die Freude der Versammlung über das Erscheinen des Hern» Handclsmiuisiers ausdrücktc. Hierauf richtete der Minister Graf v. Jtzenplitz etwa folgende Worte m» die Versammlung: „Ich bin in Begleitung des Herrn Minifterialdirectors wo sie der Wissenschaft und ihren Jüngern zugänglich sind, den sichersten Aufbewahrungsort finden würden. k—. Dresden. In der letzten erweiterten Sitz ung dcs k. stenographischen Instituts gedachte dcr Vorsitzende Professor Zeibig zweier im Entwürfe einer Geschichte dcr GabelSbergcr'schcn Stenographie von 0r. Anders erwähnten Dlssertationsschriften „äv tsok^gcspkis ejurque usu in jure" von 0r. Alb. Ste phani, Königsberg 1717 und „<le sigli» e» «ntie lite- rsrum ii» jure prolubitis sc permissi»" von Joh. Enr. Metzger aus Regensburg, edirt in Hrlmstädt, und be richtigte bet Vorzeigung derselben mehrere darüber im vorerwähnten Buche enthaltene Jrrthümcr dahin, daß erstere Druckschrift nicht zwei Verfasser, Rabe und Stephanus habe, sondern nur Rabe als Opponent dem alleinigen, Stephani genannten Autor gegenüber ge standen habe. Beide auf dcr k. Bibliothek Vorgefun dene Schriften machen Anspruch auf literarischen Werth, und erweise sich namentlich die erstere mit vielem Flcißc und Sachkenntnis geschrieben. Die vom Staatsmini - ster v. Nostitz-Wallwitz, dem Oberbürgermeister Pfo tenhauer und Hofrath Professor vr. Schlömilch ge legentlich drr kürzlich hier tagenden 42. Wanderver- fammlung deutscher Naturforscher und Arrzte gehaltenen BcgrüßungS- resp. AbschiedSredcn werden weitern Mit thcllungen zufolge nach de»» von vr. Rotter erfolgten wortgetreuen stenographischen Auszeichnungen im „Echo", Beiblatt deS EorrelpondenzblatteS dc- k. stenographi schen Instituts zum Abdruck gelangen. Nach einem sehr beifällta Lufgtnommtnen Referate Steinmann'S auS der sehr reichhaltigen Sammlung Gabel-berger'schcr stcno- graphiscber Zeitschriften veranlaßte Professor Krieg durch seinen, die von Gerber in München cdirte Bio graphie GabelSberger'S und einen von vr. EggerS (Berlin) im Schriftwart abgedrucktcn Originalbrief Gabelsbcrger's an vr. Anders, zn Grunde legenden Porttag über Stenotypic eine lebendige, die Materie tief berührende Discussion. Aus einer Stelle dieses Schreibens geht deutlich hervor, daß Gabclsbcrger bei Uebrrsendung einer Probe von Scheiter in Leipzig ge schnittener stenographischer Typen die Idee einer all gemeinen» Verbreitung seiner epochemachenden Kunst mit Hilfe der Stenotypographie freudig begrüßt und deren Realisirung wohl für möglich gehalten habe. Geh. Rcgierungsrath Häpc erinnert unter Bezugnahme auf die Wichtigkeit dieses Passus an die Anfechtungen, denen das stenographische Institut wegen gleicher An sichten über diesen Punkt und darauf basirter Bestre bungen in dcr stenographischen Presse ausgcsctzt gewesen sei, weist auf die Grundlosigkeit dcr gegnerischen An schuldigung hin, daß das Institut von der eigentlichen Aufgabe dcr Stenographie abwcichr, wenn es sich zu der Uebcrzrugung bekenne, daß die GabclSbcrgcr'schc Schrift im gesammten Schriftlebcn unsers Volkes eine noch weit größere Anwendung und Verbreitung finden werde, und möglicherweise auch einst dazu gelangen könne, überhaupt das Mittel zum geistigen Verkehr der Gebildeten unsrer Nation zu werden. Diese Hoff nung zu verwirkliche«, sei die lösbare Aufgabe dcS StcnotvpendruckeS und zeige eS von größ ter Engherzigkeit, diese Schrift als ein Monopol für gewisse Schreibvirtuoscn ansehen zu wollen. Srcrrtär Fischer erklärt sich die Eingenommenheit Ga belsberge?» für die Verwendung stenographischer Ty pe»» aus dcr damals verhältnißmäßig noch mangelbas- tcn Ausbildung drr Lithographie und der Unbekannt- schaft mit der Autographic, und hält die letztere für weit geeigneter, kalligraphischer und für nicht minder billig, um mit ihrer Hilfe den wirklich vorhandcnrn Moser, dcs Vorstandes der Handelsabtheilnng des Ministeriums, erschienen, nm Sie von Herzen zu begrüßen und willkommen zu heißen. Ich freue mich, eine so zahlreiche Versammlung hier zn sehen. Aus allen Theilen des Zoll und Handel»- Vereins sind Vertreter hier erschienen. Ich cuthalte mich irgend wie aus die Tagesordnung cinzngehen, denn in dieser Beziehung werde ich erwarten, welche Anträge noch gestellt und welche Be schlüge noch gefaßt werden; wohl aber, meine Herren, scheint es mir schon zu dieser Stunde, wo wir die großartigen Auf gaben des Handels vor Augen sehen, an der Zeit, ein Wort darüber zn sagen. Wenn der Handel in materieller Beziehung die Waaren herbeischafft, deren ein Land bedarf, so erfüllt er eine großartige Aufgabe. Das ist aber nicht Alles. Wie der Handel zu seiner Älüthc der Sicherheit und des Friedens be darf, so ist er ost der Friedensstifter zwischen Böllern, welche sich vorher bekriegt haben. Noch mehr: gestützt aus den Handel, durchdringen europäische Sitte und Religion die fernsten L d ur der Erde, — dies also ist gleichfalls eine großartige uud welt beglückende Aufgabe des Handels. Wir dürfen auf den deutsche» Handel mit guter Zuversicht und Hoffnung Hinblicken. Wenn nach einem erschütternden Kriege ein Stillstand eingetrete« ist, so liegt dies in den Verhältnissen und es ist zn hoffen, daß der deutsche Handel sich bald zn voller Biüthe wieder erheben werde. Wir dürfen dabei nicht übersehen, daß im Jahre des Krieges auch eine bedeutende Handelskrise eingctreten Ivar." — Der Minister geht darauf aus die neu zu eröffnenden Verlor straßen, Eisenbahnen, auf die Telegraphen rc über und schließ» mit den Worten: „Ich verlaffe Sie, meine Herre», um Sie nicht in Ihren Verhandlungen zn stören, wiederhole nur meinen besten Glückwunsch und heiße Sie nochmals herzlich willkommen." Commcrzienrath Liebermann bringt hierauf rin Hoch aus auf bei» erhabenen Fürsten und Führer des deut schen Zollvereins, den König Wilhelm während der Vorsitzende des Acltestencollcgiums, geh. Commerzien- rath Conrad, die Versammlung namens der Berliner Kaufmannschaft begrüßt. Nachdem der Gcneralsrcretär vr. Maron den Bericht über die Thätigkeit des blei benden Ausschusses seit dcm letzten Handelstage ver lesen, wird in die Tagesordnung eingetteten und zur Wahl des Büreaus geschritten, welche durch Acclama- tion erfolgt. Zum Präsidenten wird Th. Reincke aus Altona gewählt, zu dessen Stellvertretern werden Com mcrzienrath Liebermann (Berlin) und Härtel (Augs bürg), zu Schriftführern Kanzleirath Zwicker auS Magdeburg und Syndikus Schumacher aus Bremen gewählt. Der erste Gegenstand der Tagesordnung ist die Organisation des Handclstages. Es sind dazn viel fache Amcndemcnts eingegangcn, welche drn örtlichen Umfang des Handclstages, die Abstimmung u. s. w. be treffen. Der wcitgrcifendste Anttag ist hierzu von der Handelskammer zu Lübeck eingegangcn, indem derselbe den Handclstag auch auf Dcutschösterrcich ausdehnen, während der bleibende Ausschuß denselben auf das Ge biet dcs Norddeutschen Bundes und des ZollveremS beschränken will. Conunerzicnrath Stephan (Königs berg) und vr. Witte ans Rostock sprechen sich ganz entschieden gegen den Lübecker Antrag aus, durch dessen Annahme sic die Eristenz dcs ganzen HandelstaaeS be droht sehen. Linau (Lübeck) erklärt, daß der Anttag nicht von dcr Handelskammer zu Lübeck, sondern nur von den beiden Dcputirten Sievers und vr. Franck ausgegangcn sei. Bei dcr Abstimmung wird der An trag mit allen gegen 8 Stimmen abgelehnt. Die Discussion geht demnächst zu Art. 2 über, welcher nach dein Vorschläge dcs blcibendcn Ausschusses bestimmt, daß kaufmännische Privatvcreine nur dann berechtigt sein sollen, Bevollmächtigte zum Handelstage zu ent- senden, wen»» an dcm betreffende»» Orte Handelskam mern und Handelsvorstände nicht vorhanden sind. Nach einiger Debatte wird auch dieser Vorschlag genehmigt. Alsdann erstattete vr. Soetbcer Bericht über die Münzfrage, worauf die Sitzung geschlossen wurde. — Wie die „N. A. Z." meldet, veranlaßt ein Circular dcs Ministers dcs Innern an sämmtliche Regierungen dcr alten Provinzen dieselben, die Landräthe und Ma gistrate ihres Verwaltungsbezirks anzuweisen, der dem nächst durch kirchliche Organe in den evangelischen Haushaltungen abzuhaltenden Collecte zur Abhilfe der dringendsten Nothständc der cvangelischen Lan deskirche in geeigneter Weise, soweit ihre Mitwirkung von den kirchlichen Behörde»» in Anspruch genommen wird, förderlich zu sein und insbesondere die erforder- lickc Vorkehrung zu treffen, daß diese Collecte kein Hindcrniß finde. — Nach den neuerdings ausgestellten Bedürfnissen nach stenographischen Schriften zu ent sprechen. Steinmann verweist auf die Schwierigkeit deS stenographische»» Satzes und die noch immer nicht völlig genügende,» Erfolge drr thcuern Versuche Faul- mann's ii» Wien auf diesem Gebiete. Prof. Zeibig gedenkt der außerordentlichen Opfer, welche der Auto- graph bei solchen Arbeiten zu bringen habe, und hält als Fachmann die Stenotypographie für ein geeigneterr- Vcrviclfältigungsmittel als die Äutographie, wie auch die Anwendung der erster» um so zeitgemäßer sei, als nur dadurch dei» mannichfachen Aufforderungen buch- händlcrischerseits nach Verlag möglichst billige« steno graphischer Werke genügt werden könne. Geh. Regie- rungsrath Häpe widerlegt die aufgetauchten Bedenken, räumt der Autographic gern den Vorzug bei Abfassung stenographischer Lehrmittel ein, plaidirt aber unter Hin weis auf die, alle statistischen Angaben weit überstei gende Zahl von Gabclsberger'schen Stenographen für die Stenotypographie, da hier der weit wichtigere Zweck hervorttctc, schriftstellerische Erzeugnisse durch die E ctn n» in möglichst weiten Kreisen und auf die billigste Weise den dieser Schrift bereits Kundigen zugänglich zu machen. Freilich müßten im Anfänge Opfer gebracht werden, die aber voi» den nachweislichen, unausbleiblichen spä- tern Vortheilen weit überwogen werden würden, grgm die auch die Bedenken, daß dir Typenschrist sich von der Schreibschrift durch Mangel einer flüssigen Ver bindung dcr einzelnen Zeichen nicht zum Vortheil der erstem unterschtlden würde, irrelevant erscheinen. Für ebensowenig stichhaltig erkenne rr den Einwand der Schwierigkeit des SatzcS, da die auf denselben »er- wcndcte Zeit vollständig bei Jnbetrachtnah«« der enor men Gefchwindigkeit^der eigentlichen Vervielfältigung vcrjchwtndr. Im S»nne einer möglichen Herstellung zweckentsprechender Typrn sprachen sich noch SccretLr
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