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Dresdner Journal : 22.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-22
- Monat1868-11
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 22.11.1868
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lft. kc-. l zu ttzen hmS- »n»- ahoca lossc«. 10.000 Gul- i fünf nüm- wsuog Lon- ceffen- ß süd- ld un ser k. »OMO 37,300 37.300 3ONOO 07.300 »-r ge die ig die Lages- baltcn bliga- r-Ao- ertbeS wird. «000 güten ?at. 3Ugs- ltion. :rden. je. »«»r. n. an. an. ftik eoet >2, ner ' gc- itaa- ireo- de, nzcn Um S ist wegt ! im ah» Z-g- 271 Sonntag dc» 22. November. Id»mir»„t,»r»ts»: -Utdrlivd: 0'xdlr. — Kxc l „ tb „ UoiiKtliek.— „ l» „ K1-nelv«Kui>u» r»: t ,, l-kr»»-—» r»t» Ä -PKU ür»wl>«Iie»bad', äsO po«» »»ü 8te w I»u»oU1»I tÜLia. Inseraten» reise: kur ä«ll n.uw -.,p»It«n-o Leite: t K,c. vnter „Lil»»«—E' ü.» LeU«: » »,r. «rschrt«,: IA-Uet», mit äee 8ooo- »oä LeleetnU», Idenä» siie ä«o kslx«oü«o 7«^. DresdnerIomMl. Lkrautworlltchcr Redakteur: Z. G. Hartuiaun. 18«8. r»serate»annahmr auswärts: r.«tp»1^: Ln öe^nnernrn», OomiuisLlvQRc ü«» löre-üoor ^onrnel»; ed»l>a»».: II Lnarne. Koor^ Lon; Hemde/^-Iertto- Vi»o-t.e>p,i^-L»»vl-kr»oLkNrt » Ll L Voarnu, L«rU». »»ul»,., Nur«»«, ltrov^ru Lto-i»; Lrsmvi»: L. ,8cururrn: Lreiten: L. Litxsex'e ^uuonl.eut>ur>-»u, Nm, L Ln^rnu; krenUr^k «.».: 3»»o>.i,'»^lt« litt«:!»,.; Lola: ^v. VLo»»«« . keiie: I.»» ri r^, Nc-.,.>»»» L(V, (6, Kl»o« ü« I» Nour»«); kr»x: Ln Lnuu.^e. » Lut-Uü,; Vien: Xr. Oeennin. qrrausgcdrr: Küoixl. Lepeäition 4«» Oresäosr ^ournel«, Ureecken, dlnr.eustreej« Ko. 7. ÄmtLicher Theil. Dresden, 6. November. Se. Majestät der König Haden allergnädigst zu genehmigen geruht, daß Se,, Durchlaucht Prinz Heinrich XV. Reuß j. L. auf Klipphausen die ihm von dem durchlauchtigen Herren- meister der Balley Brandenburg des JohanniterordenS übertragene Würde eines Commendators des genann ten Ordens in hiesigen Landen annehme und führe. Dresden, 14. November. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Stadtchirurg Ernst Gottlieb Schmidt zu Oschatz die zum Nerdienstorden gehörige golvene Medaille zu verleihen. Dresden, 16. November. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem herrschaftlichen Gärt ner Christoph Wobst und dem TrichwAtter Johann Petrasch zu Weißig die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Dresden, 19. November. Seine Majestät der König haben Allerhöchstihrem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an den Königlich Belgischen und Königlich Niederländischen Höfen, Kammerhcrrn Oswald von Fabrice, das Großkreuz des Albrecht- ordens zu verleihen geruht. Dresden. 20. November. Se. Königliche Majestät haben dem Generalmajor a. D. Friedrich Ernst Aster in Dresden das Comthurkreuz II. Classe vom Verdienst orden zu verleihen allergnädigst geruht. Bekanntmachung, die zweite Auslage der thierärztlichen Arzneien taxe betreffend. Die in Folge der Einführung eines neuen Me- dicinalgewichts nothwendig gewordene neue Bearbeitung der Taxe für thierärztliche Arzneien ist unter dem Titel: Thierärztlichr Arznrientaxe, zweite Auflage, erschienen und aus der hiesigen Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold und Söhne zum Preise von 2 Neu- groschcn zu beziehen. Es wird dies mit dem Verordnen hierdurch bekannt gemacht, daß diese zweite Auflage fortan an Stelle der durch Verordnung vom 28. Februar 1861 (Ges.- und Ver.-Bl. 1861 S. 52) und Verordnung vom 25. November 1864 (Ges.- und Ver.-Bl. 1864 S. 403) eingeführten zu treten hat. Dresden, den 14. November 1868. Ministerium de- Innern. d Nostitz r Wallwitz. Forwerg. Nichtamtlicher Theil, u td erficht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Breslau. Wies baden. Güstrow. Neustrelitz. Braunschweig. Dessau. Altenburg. Hamburg. München. Stuttgart. Darm stadt. Wien. P^g. Pesth. Agram. Paris. Bern. Florenz. Neapel. Nom. Lissabon. Madrid. London. Konstantinopel. Athen. Alexandrien. Kalkutta. New- Aork. Buenos-Aires.) Dresdner Nachrichten Statistik und Bolkswirthschaft. Singrsaudte». Feuilleton. SingrsandtkS. Inserate. Tageskalendrr. viirsruuachrichtrn. Beilage. Dresdver Nachrichten. Praviuzialnachrichteu. Berwischtes. Statistik und Volksvirthschast. Eingesandte». Feuilleton. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 21. November, Nachmittag». (W T. 8 ) Die GeschästsordnuugSeommission des Ab geordnetenhauses hat beschlossen, die nordschlrßwigschen Abgg. Ahlemann und Krygrr cur Beeidigung auf die Verfassung vor da» Hau» zu laden, w drigrrsalls oder die Mandate derselben für erloschen zu erklären. Wiesbaden, Freitag. 2>l. November, Nachmilt. (W. T. B.) Der Vommunallandtag lehnte in seiner heutigen Sitzung die Vorlage der Rrgieruna, betreffend die LindcSdank, ab nnd genehmigte die Anträge des Ausschusses, wonach der disheuge Ärschästsumfang der Bant zum größten Theile erhalten blribrn soll. Pesth, Freitag, 20. November, Nachts. (Tel. der „Boh.") Im Finanzausschuß der risinthanischen De* legation rrsrrirte Eichhoff über da» Auswärtige und beantragte unveränderte Annahme der Regierungs vorlagen. Rechbau er bcaulragt bei Dispositionsfond Aus scheidung der den beiden Landesministerien zugewende ten Summen. Beust sagt, das Landcsministerium habe keine Separatfonds. Bisher führte kein LandeS- ministerium eine Beschwerde über die Fondsverwaltung, der Fond werde gemeinsamen Zwecken zngewendet. Rechbauer's Antrag wird abgelehnt, der Fond bewil ligt. Groß beantragt, in Rom nur einen Geschäfts träger; wird abgelehnt. Rechbaucr beantragt, die Gesandtschaften in Belgien, Dänemark, Niederlande, Portugal, Sachsen, Schweden, Schweiz durch Geschäfts träger zu ersetzen. Beust, Kuranda, Wolfrum, dagegen. Wird abgelehnt. Das Budget wird unver ändert nach der Regierungsvorlage angenommen. In der Nachtsitzung d « Finanzausschüsse» setzt Hock da» Finanzrcsrrat fort und beantragt im Pen- siovSextlaotdinorium de» Arußrru anstatt 70,000 35,000 Fl. zu bewilligen. Kuranda beantragt 20,000 Fl. Wird angenommen. Der Club der ungarischen Linken erließ eine Ein ladung an die Mitglieder der österreichischen Dele gation. Paris, Freitag, 20. November, Nachmittags. (W. T. B.) Der Prinz und die Prinzessin von Wales (welche vorgestern mit ihren Kindern hier angelangt sind) habe» sich heute nach Compiegne begeben. Florenz, Freitag, 20. November, Abend». (W. T. B.) Ein köaigl. Dekret ermächtigt zur weitern Emission von 250 Millionen Frane» Kircheagüter- obligationen zum Courfe von 85. Madrid, Freitag, 20. November. (W. T. B.) Im diplomatischen Corp» sind folgende Ernennungen voll zog»«: Zum Sesondten in Nom ist Posada, in Flore«; E»paüa, in Berlin Montemar, in Wira RanreS, im Haag BlaS, in Brüssel Asquerino, in Kopenhagen Alareon ernannt worden. London, Sonnabend, 21. November. (W.T.B.) Bisher find 31k Liberale und 170 Consrrvative ge wählt worden; der Reingewinn der Liberalen beträgt 38 Sitze. 172 Parlamrntswahlen find noch nicht er ledigt. Der liberale Marquis v. Hartington ist gegen den Capitän Stanley und den neuen Serretär für Irland, Patten, in Nord-Lancashire unterlegen. New Pork, Freitag, 20. November. (Kabcltelc- gramm, W. T. B.) Aus Havana vom hcutigea Tage eingrgangrne, aus Jnsurgcnteukrrisen stammende Nach richten melde» ein^für dir Insurgenten siegreiches Ge- secht mit den Regicrun^Struppen. Ferner habe der Iusurgcntensühiee Ubora dir Stadt Puerto Principe eingenommen und die gejammte Garnison gefangen. Die Zahl der Todten und Lcrwundrtcu sei unbekannt. Tagesgeschichte. Dresden, 20. November. Vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sach sen ist mit der Ausgabe des 29. Stückes vom Jahre 1868 begonnen worden. Dasselbe enthält: Nr. 161) Verordnung vom 6. November 1868, die Bestrafung der Winkelschriftstellcrei betreffend; Nr. 162) Verord nung vom 10. November 1868, die Bildung der Gc- schwornengcrichtsbczirke betreffend; Nr. 163) Verord nung vom 10. November 1868, die Aufstellung der Jahresgeschworncnlistc aus das Fahr 1869 betreffend; Nr. 164) Verordnung vom 9. November 1868, die Einträge von Darlehnsfvrdcrungen der deutschen Grund- creditbank zu Gotha in die Grund- nnd Hvpotheken- bücher betreffend; Nr. 165) Bekanntmachung vom 28. Oc- tober 1868, eine Acnderung in der Abgrenzung der Bauverwalterbczirke zu Auerbach und Plauen betreffend (abzedruckt in Rr. ^62 des »Dresdner Journals"); Nr. 166) Decret wegen Bestätigung des Regulativs für die Sparkasse zu Johaungeorgenstadt, vom 6. No vember 1868; Vir. 167) Verordnung vom 10. Novem ber 1868, die polizeiliche Beaufsichtigung der Eisen- bahnarbeitcr betreffend. * Berlin, November. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses (über welche in der Hauptsache bereits telegraphisch berichtet ist) wurde ein Antrag des Abg. Oe. Ebeny, die Ausdehnung der Compclenz der Schwurgerichte auf politische und Preß vergchen, an die Justizcvmmission verwiesen, ein Antrag der Abgg. Berger und Harkort auf Revision der Eisenbahngesetzgebung geht an die Commission für Handel und Gewerbe, ein Antrag des Abg. Richter (Sangerhausen) wegen Aufhebung des Verbots der Wiedcrtrauung gerichtlich geschiedener Personen soll durch Schlußbcrathung erledigt werden. — Der Finanz minister Frhr. v. d. Heydt legte unter Zustimmung des Hauses einen Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung des sogenannten Denunciantenamheils, vor; er soll durch die Schlußberatkung erledigt werden. Ferner überreichte der Finanzministcr einen Gesetzentwurf, be treffend die Erneuerung des Militärcretits von 60 Mil lioncn auf Höhe des Restes von 5 Millionen, welcher der Budgetcommission überwiesen wird. — Dann tritt das Haus in die Tagesordnung, die Fortsetzung der Vorberathung des Staatshanshaltsetats pro 1869 resp. die Fortsetzimg der Specialdiscussion zunächst über die öffentliche Schuld. Nachdem der Regicrungscommissar, Geh. Rath Meinecke, eine einleitende Uebersicht über die Lage dieses Spccialetats gegeben, verweist der Abg. Gru in brecht darauf, daß man bei einem solchen Verhältniß der öffentlichen Schuld nicht, wie Herr v. Kirchmann, über allzu große Schuldenlast klagen könne. Es sei aber uothwendig, das Domanialvermögen so bald als möglich zu veräußern, um es zu andern nutzbringenden An- laaen zu verwenden. Redner erörtert schließlich die Verhält nisse der Provinz Hannover, die er als sehr günstig darstellt. Abg. Hänel vertheidigt hieraus seinen bezüglich der Aus führung deS Gesetzes vsm 23. März 18t>8 auf das Herzogthum Lauen bürg gestellten Antrag: „Die königl. StaatSreqicrung aufzufordern, das Gesetz vom 23. März Ikvr«, betreffend die Uebernahme und die Ver waltung der nach den Artikeln x und ü deS Wiener Frie- densvertrages vom 3u. Oktober l8>>< von den Elbherzoathümern an daö Königreich Dänemark zn entrichtenden Schuld, durch Geltendmachung der der preußischen Staatskasse gegen das Her- zogthum Lauenburg zustehenden Ansprüche zur unverkürzten Ausführung zu bringen." Abg. Hagen bestreitet die günstige Finanzlage des Staa tes. Äenn der Hr. Finanzminister einmal aus keinem Amte scheide, werde er den Ruhm mit sich nehmen, die Dispositions- bestände des preußischen Staates auszezehrt und die Anleihe vermehrt zu haben. Aba. v. Kardorss: Der Vorredner müsse dem Hause sehr wenig Auffassungsgabe zutrauen, wenn er meine, das eS seiner Ansicht Glauben schenken werde. Die Staatsschuld sei na mentlich durch Eisenbahuanleihen vermehrt worden, zu denen gerade die Partei des Hrn. Hagen aufgefordert habe. Finanzministcr Frhr. v. d. Heydt ist auch der Meinung, daß Hr. Hagen dem Hause sehr wenig Einsicht zulraue, daS die Anleihen bewilligt habe, weil sie uothwendig waren. Im klebrigen sei es sein Bestreben, nicht vom Vorredner gerichtet zu werden; was er im Amte gethan, glaube er auch sehr wohl vertreten zu können. Tit. > —18 werden hieraus genehmigt. Zu dem Antrag des Abg. Hänel sprechen die Abgg. Twestcn, I>r. Virchow und Lauenstein, dann wird derselbe;angenommen. In Betreff der Schayanweisnngen erklärt der Abg. v. De- chend, daß er noch heute wie früher sie nicht als mit den Grundsätzen der preußischen Verwaltung im Einklänge stehend erachten könne. Das billigste Geld sei nicht immer daS beste, dennoch werde diese seine Ansicht das gute Verhälmiß zwischen ihm uud dem Hrn. Finanzminister nicht klären, der die Sache vom rein objektiven Standpunkte behandle, ein Beweis dafür, daß der Hr. Finanzminister auch eine Opposition von Staats beamten in diesem Hause ertragen könne, wenn sie nur wahr sei «Große Heiterkeit. Ter Finanzminisler verbeugt sich.) Abg. Hagen beantragt, zur Vernichtung der hannöverschen Staatsobligationcn ein Gesetz zu extrahiren Der RegierungS- commissar Geh Rath Meinecke hält dies nicht für nöthig, und der Antrag wird deshalb zurückgezogen. Bei Tit. Be soldungen. werden auf Antrag des Abg Weber (Erfurt» 3W Thlr. für das vierte Mitglied der Slaatskchuldencomnussion abgesetzt- Die übrigen Positionen dieses Etats werden dann genehmigt. Der Handelsminister Graf Ltzenplitz überreicht hierauf einen Staatsvertrag mit der Darmstädtischen Regie rung. betreffend den Bau einer Eisenbahn von Hanau nach Offenbach und den Ankaus der Eisenbaha von Frankfurt nach Offenbach von der Darmstädter Regierung. Tie Vorlage geht an die vereinigten Eommissionen für Handel und für Finanzen. Es folgte dann Vorberathung des ElatS des Finanzmi nisteriums. Der Regiklunascommissar, geh. Obeichnanzratd Möller, erörterte in ausführlicher Rede die einzelnen Eapitel des Etats: Eentralfinanzverwaltung, Generalverwaltung der Steuern und Generalstaalskasse :i3e.03n Thlr., W.twen- und WaisenvcrvslegungSanstalten l,007,»37Thlr., Avanagen-t3l»,SUI Thlr., Passiva der Generalstaat-ckasse 2.:>vä,197 Thlr.. Beiträge zu den Ausgaben des Norddeulkchen Bandes lü.ü >7.Z7ü Thlr., Pensionen und Eompelenzen 4,277,2>6 Thlr.. Oberpräsisium und Regierungen 2,258,ü7b Thlr., Promnzialfinanzdirection und Bezirkshauptkassen in Hannover >08,700 Thlr., Rechnunas- Eommissiouen 74,8ooThlr„ Rentenbanken 132. lüb Thlr., Dc- positcnkasse für den Bezirk des Appellationsgerichtsboss in Köln 1200 Thlr., HaupldeposUenkasse in Kassel 3-l7u Thlr. allge meine Fonds l,223,ll7 Thlr., Summa 3.',031,0,1 Thlr. — Die Abgg- Or. Virchow und v. Böckum Dolfss stellten zu Cap. IV. Titel 1. Renten und Entschädigungen sür aufge hobene Rechte und Nutzungen 1,22l,a9i Thkr., den Antrag: Die Reute des Fürsten zu Sayn Wittgenstein Hohenstein im Betrage von lOOoThlr. abzuketzen, demnach nur 203,170 Tblr- ü Sgr l> Pf. zu bewilligen. — Der Abg Eberty begrün dete diesen Antrag. Der Finanzministcr und der Regie rungscommiffar bekämotlen denselben. Nachdem die Abgg. v. Kardorss, Windthorst Mevpen.Graf Bethuky Huc, Graf Schwe rin, v. Patow v. Hennig, Schröder, v?. Waldeck, Lasker, v Haverbeck, v. Haack, v. Mitkchke-Eollande das Wort ergriffen hatten, trat das Haus dem Anträge bei — Die Commission für Bcrathung der Gesetz entwürfe, betreffend die Beschlagnahme des Vermö gens des Königs Georg und des ehemaligen Kurfürsten von Hessen, trat heute Vormittag in Gegenwart des Finanzministers Fehl v. d. Heydt, des geh. Ober- sinanzraths Wollny und des Legationsraths Abeken zu sammen. Die Debatte erstreckte sich diesmal nur aus schließlich auf den Gesetzentwurf über die Beschlag nahme des Vermögens des Königs Georg, und wurden von den Commissionsmitglicdern nur gegen die 2 und 4 des Gesetzentwurss Bedenken erhoben. Da die Vertreter der k. Staatsregierung sich gegen die Ab änderungen des § 2 aussprachen und in Betreff der Anträge zu Z 4 nicht genügend insormirt waren und ihre definitive Erklärung sich vorbehieltm, so vertagte sich die Commission gegen 2 Uhr, damit sowohl die Vertreter der StaatSregierung die genügenden Infor mationen einzuholen, außerdem aber auch die Antrag steller ihre Anträge genauer zu formuliren im Stande seien. Die nächste Sitzung der Commission wird vor aussichtlich erst dann stattfinden, wenn der Minister präsident Graf Bismarck hier wieder eingetroffcn sein wird, um derselben persönlich beiwohnen zu können. — Von dem Abg. ». Sybcl und 16 Mitgliedern des Cen trums ist zu Cap. 5, Tit. I, 2, 4, 5 und 6 der Ein nahme (indirecte Steuern) folgender Antrag gestellt: „Der Staatsrcgicrunq za empfehlen, zur Deckung der Staatsbedürsnisse vorzugsweise auf verstärkte Einnahmen aus den Fmanzzüllcn im Wege der Reform dcö zur Eompetcn; des Zollparlaments und des Zollbundesraths gehörenden indirecte« Steuersystems hinzuwirkcn." — Der französische Botschafter am hiesigen Hofe, Benedetti, ist gestern früh von Paris hier wieder eingetroffen. — Die Nachricht hiesiger Blätter, daß der Gesandte Graf Usedom sich vor der Rückkehr auf seinen Posten in Florenz nach Varzin begeben habe, ist, wie die „N. Pr. Ztg." meldet, unbegründet. Graf Usedom wird sich, nachdem ihn Sc. Maj. der König empfangen haben wird, unverwcilt auf seinen Posten nach Florenz zurückbegcben. — Ebenso ist die Mitthci- lung liberaler Correspondcutcn in der „Köln." und andern Zeitungen, daß dem Herzoge v. Cambridge eine Bctheiligung an der Verwaltung des sequcslrirten Vermögens des Königs Georg zugedacht sei, völlig grundlos, wie schon aus der betreffenden Vorlage an den Landtag und der bcigcgcbcncn Motivirung hcrvor- gche. — Lie hier stattfindenden Vorberathuugcn über den Abschluß eines Postv er träges zwischen dem ken, die in 12 Bänden erscheinen soll, schreitet im Verlage I. D. Sauerländer's in Frankfurt a. M. rüstig vorwärts. Es liegen uns gegenwärtig Heft I I bis 19 vor, welche Erzählungen (Heimath, Winterträumc, brahmanische Erzählungen, morgenländische Sagen uud Geschichten) und Wanderung (italienische Gedichte, Lieder und Sprüche der Minnesänger, Ghaselen, öst liche Rosen) enthalten. Fr. Rückert (geb. den 10. Mai 1789 zu Schweinfurt, gest. den 31. Januar 1866 in Koburg) ist nicht nur der formgewandteste und an For men reichste Lyriker der Deutschen, sondern seine Dich tungen sind auch zum größten Theil von so erquicken der Lebensweisheit, daß man oft und gern zu ihnen zurückkchrt. Wenn nach dem Ausspruche eines fein sinnigen Denkers die Aufgabe des wahren Poeten darin besteht, in dem Kleinen, scheinbar Nichtsbcdcutendrn den magischen Spiegel aufzufindcn, worin die Welt, das ganze große Menschenleben sich selbst erblickt, so ist in dieser Beziehung Rückert wohl in erster Linie mit zu nennen. Möchten daher die Werke des welt- weisen Dichters immer größere Verbreitung finden! z Jugendliteratur. Von der illustrirten Kinder zeitung „Die Lachtaube", herausgegebcn von Frau M. Lohmeier in Trier, Verlag von Winckelmann u. Söhne in Berlin, liegt der erste Jahrgang vor, und wie man aus der ganzen Haltung ersieht, ist diese Ju- gcndschrift im Allgemeinen für das zartere Kindcsalter bestimmt, ohne daß ein gewisses Alter im Auge behal ten wäre. Kleinere und größere Erzählungen, passende Theaterstücke, Gedichte, Fabeln, Märchen, Bilder aus der Geschichte und der Natur, Anleitung zu Spielen u. s. w. bilden den Hauptinhalt deS Blattes. Außer dem enthält dasselbe viele, von den Kleinen oft selbst erdachte Rathsrl, Rebus und Knacknüsse aller Art. Das Feuilleton. Dresden. Freitag, den 20. November, brachte in der Kl:cuzkirche dieDresdnerSingakadonie (Chor gesangverein) unter Leitung des Herrn Musikdirectors Pfretzschner F. Mendelssohn-Bartholdy's Oratorium „Paulus" zur Aufführung, und zwar zum Besten deS Denkmals, welches diesem Tondichter in Leipzig errichtet werden soll. Der Kreuzchor verstärkte die Chorkräfte, und das verstärkte Orchester des Stadt- musikdirectorS Puffholdt hatte die Jnstrumentalausfüh- rung übernommen. Dieses Oratorium ist das bedeu tendste und gelungenste unter den neuern derartigen Werken Mendelssohn's, ragt unter den modernen Re- producrnten oratorischer Musik nicht blos durch seine hohe Begabung als Tonsetzrr hervor, sondern auch be sonders durch sein intimes, künstlerisch durchgebtldetes Hineinleben in Wesen und Form klassischer Vorbilder, durch den wahrhaften Etnst und die mit geistreichem Können ausgerüstete Neigung, mit welcher er sich jener Richtung hingab. Die Verbindung alten Sinnes mit neuen Mitteln war die zu lösende Aufgabe. Mit her- horragendem Geist, meisterhafter Technik, feinem Kunst- vcrstand, Geschmack und gewissenhaftem Vollendungs- trirb hat sich Mendelssohn Inhalt und Formen einer vergangenen Periode in einer Weise zu eigen gemacht, dir neu und bereichert — namentlich in Verwendung der Jnstrumentalmittel — und doch edel und einheit lich erscheint, und die zugleich von seiner Eigenthüm- Kchkeit vollkommen durchdrungen ist. Allerdings auch von seiner sorgfältig maßvollen Ausdrucksart, die über etne gewisse Grenze schwer htnausgeht zum unmittel baren Ausfluß hoch gesteigerter Kraft und intensiver Macht de- Ausdrucks, sich vom dramatischen Moment fern hält. Und auch das moderne Element weicher, sentimentaler Stimmung trat hinzu, welches indcß zeit gemäß der Empfänglichkeit des Publikums entgegen kam. Das ganze Oratorium ist musikalisch bedeutend in Conccptivn, stilvoller Haltung und kunstvoller Aus führung, und einzelne Stücke treten hervor voll Schön heit der Erfindung, Kraft und Innigkeit der Idee zu vollendetem Ausdruck und ergreifender Wirkung er hoben. Am reichsten ist davon der erste Theil. Im zweiten wird die — im höhern Sinne — künstlerisch konventionelle und rc flcctivc Gestaltung fühlbarer; Musik und Text — der eine Steigerung und einen einheit lichen Inhalt entbehrt — decken nicht die zn große Dehnung des Werks, das um eine halbe Stunde zu lang ist, und behindern nickt den Eindruck derMonotonic. Die Aufführung war eine recht gelungene. Der instrumentale Theil wurde befriedigend ausgeführt und der Chor löste seine Aufgabe sehr lobcnswerth. Manche Pianostellcn wurden etwas zu schwach gegeben in Hin sicht auf die zu geringe Zahl und die Stellung der Sänger, auf den Raum und den zerflatternden Klang in dieser Kirche. Die zahlreichen Solosätze wurden vortrefflich, mit würdiger Auffassung und künstlerisch geschmackvoller Behandlung von den Fräulein Hänisch, Nanitz und den Herren Schild und Stägemann (aus Hannover) ausgcführt. Herr Stägemann (Partie des Paulus) besitzt eine sehr angenehme, kernige und zugleich weich biegsame und musikalisch wohlgebildete Barytonstimme, nicht kraftvoll genug vielleicht für dir starken Affekte der Oper in großen Theatern. Beide letztgenannten Sänger wurden durch ihr gelungenes Erstreben eines fein nüancirten und mit warmer Em pfindung sprechenden Ausdrucks zu sehr einer sen timentalen Färbung desselben zugeführt. Am schönsten wirkte durch Klang der Stimme wie Haltung des Vor ¬ trags Fräulein Nanitz in der Altpartic, die vom Com- ponisteu leider nur sehr gering bedacht ist. C. Banck. 7 Kunst. „Caucralbum" betitelt sich ein Unter nehmen der Vcrlagshandlung von Th. Fischer in Kassel, welches den Zweck hat, die Werke der bekannten Bild- hauerfamilic Cauer den Freunden plastischer Kunst in photographischer und Photo-lilhographischcr Vervielfäl tigung zugänglich zu machen. Das Haupt der Fa milie, der aus Dresden stammende Emil Cauer ist kürzlich in Kreuznach, wo er seit dem Jahre 1832 mit seinen beiden Söhnen Karl und Robert fleißig schaffend lebte, gestorben; zahlreiche anmuthige Statuetten, mei stens romantischen Inhalts, haben den Namen Cauer in weiten Kreisen vortheilhast bekannt gemacht, und sicher wird der obengenannten, sorgfältig vorbereiteten und gut ausgcstattetcn Publikation eine rege Theil- nahme nicht fehlen. Das Album erscheint in Liefe rungen. Die erste bringt die Märchcngestallen: Dorn röschen, Aschenbrödel, Rothkäppchcn u. s. w. — Von der im Verlage von Ed. Hallbergcr in Stutt gart erscheinenden „Dorö'schen Prachtbibel" liegt die dritte und vierte Abtheilung (Lfrg. 11—20) vor. Die Künstweisc Tortz's, wie insbesondere seine Auf fassung der hier in Rede stehenden Aufgabe ist bereiis von uns charakterisiert worden. Dem Hinweis auf den Fortgang des Werkes möge nur noch die Bemerkung beigefügt sein, daß die Verlagshandlung, dem Verneh men nach, eine Ausgabe dieser Bibel sür Israeliten in gleich glänzender Ausstattung vorbereitet. 1 Poetische Lit»rot«r. Die neue Ausgabe von Friedrich Rückert'» gesammelten poetischen Wer-
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