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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 08.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192702080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-08
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,17 71^»«» 4927 Dienstag, Ven S. Februar Ar. 32 «Mo«»-»mit Loschwih« Anzeiger LageHtttung für da« östliche Dresden und feine DoroNe Dieses Blatt «nthLlt di« amtlichen Bekanntmachungen de» «ates zu Dresden fa sra°"^ « «lalewin, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegast (»- und M. D'rwaltungsd«, ) Dresden. ' ' witz/NI.d«rp°yrltz, Hofterwih, Pillnitz. Weitzig und Schöns.Id, sowie der Amts^a^ma^ m» r^a««a«a« ^«m«a 7^, » ao- vn»d<l>.DlaN«^ - D<r«U«»NI>ch uu a«r> v,«ch m e»ND« ——— — — Redaktion und Expedition I b« A»Rgm^ bestimmten T^en »d« Plätzen, 'f"!'^^telephonische Aufträge /Läge ^4 I keine Gewäßr «leistet. Inserllonsbeü-äq« sind sofort bei Sricheinen der Anzeige fällt-. Mly, LolleVryer Vu« später« Zahlung wird der <nn Tage d« Zahlung °u«4 . Hy Jahrgang gebracht. Nabattanipruch erlischt: b. verspLt. Zahlung, Klagt od. Konkurs b.Auftloqgeb« scheint täglich mit den Setlagenr AmN. Fremden- unb Kurllst^ Leben im Sich, Agrar-Warte L^^nl-en, Äu- alter unb neuer Zeit, Moden-ZeUung^chnittmusterb^ beträgt mnnatUl 90, burch bi^ost ohne Zustellgebühr monaN Mk.2... Mr Fälle höh.Gwalt, 2 streik- usw. hat ber Sezieher keinen Anspruch auf Lieferung b^w.Nachlieferung der I^VT. 8na ob Nllck^hl d Leteaeldes. Druck: Clemens Landgraf Nächst., Dresden-Freitai. I Ä mverl einqesanbt. Manuskripten ist Rückporto beirufüg !M Anzeigen, welche durch I Tmispr. aufgegeb werben, «Snn. wir eine Verantwort, be». ber Nichtigkeit nicht übernehm ««WkislW« W «EmltlWU Vom 4. April ab hat ber Arbeitslose einen rechtlichen Anspruch auf Unterstützung— Amerika «klärt sich ««blich bereit, an ber im Mai beginnenben Weltwirtschastskonferenz teilzunehmen — llebergreifen ber Revolution auf bie portugiesische Hauptstadt — Entspannung im englisch-chinesischen Konflikt Die Neuregelung der Erwerbsiosensürjorge Reichstagssitzung vom 7. Februar. Erste Beratung des Gesetzentwurfes über Arbeitslosenversicherung. RcichsarbeitSmiuister Dr. Brauns begründet die Borlage in längeren Ausfüh rungen, in denen er betont, der Reichstag habe in immer wiederholten Entschließungen die Einführung der Arbeitslosenversicherung ver langt. Ter Uebergang von der Erwerbslosen- fürsorge zur Arbeitslosenversicherung solle «uch den Uebergang zur Selbstverantwortung und Selbstbeteiligung der Versicherten bewirken, wie es die Vorlage will. Di« Höhe der Arbeitslosenunterstützung richtet sich nach dem Arbeitslohn. Es sind sieben LohnNajsen eingerichtet, um je 6 Mark steigend von 12 Mk. Vochenlohn in der ersten bis 42 Mark in der siebenten Klasse. Die Unterstützung beträgt in den beiden ersten Klassen 45 Prozent, in den drei mittleren 40 Prozent und in den beiden höchsten Klassen 85 Prozent deS Wochenlohns. Die Anwartschaft auf die Unterstützung be- ainnt nach Leistung von 2k Wochenbeiträgen innerhalb von 12 Monaten. Die Unterstützung wird 28 Wochen lang, unter besonderen Umständen SS Wochen lang bezahlt. Abg. Bren «Soz) weist aus die erschreckend hohen Arbeitslosenzissern des vergangenen Jahres hin. Die erste Forderung sei Arbeits beschaffung, ein schnelleres Durchsetzen des Arbeitsbeschaffungsprogramms, notwendig sei ober auch eine Verkürzung der Arbeitszeit und ein energisches Vorgehen gegen das Ueber- stunden-Un wesen Das vorliegende Gesetz üi unbefriedigend. Der Entwurf schaffe nicht eine Selbstverwaltung, sondern eine kaum be- 'chränkte Herrschaft der Bürokratie. Ueberall iei die Bevormundung der Versicherte» scftznstellcn. ES sei nicht einzusehen, warum die Arbeitnehmer der Land- und Forstwirt schaft aus der Arbeitslosenversicherung ausge- Ichalict werden. Abg. Dr. Rademacher (Dtn.) bezeich net die große Arbeitslosigkeit als eine Erschei- nung. die leider chronisch zu werden scheine, (sine der Ursachen scheine auch die überstürzte kinsührung des schematischen Achtstundentages im Fahre 1918 gewesen zu sein. Zu begrüßen sei ber in der Regie rungserklärung verheißene Abbau der Woh- nungSzwangswirtschaft. Eine Stärkung deS inneren Marktes durch Erhöhung der Löhne werde sich nicht ermöglichen lasten, weil nach der Ansicht der führenden Wirtschastskreise die Lohnerhöhung ohne gleichzeitige Preiser höhung der Produkte nicht durchführbar wäre. «Widerspruch links). Durch ein« vernünftiger« Stenervolftik könnte auf eine Verminderung der Preise hiugewirkt werden. Die neue Negierung habe dadurch, daß sie il» erstes GesetzgcbungSwerk die Arbeits losenversicherung vorlegt, bewiesen, daß sie die in der Regierungserklärung betonten sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte wirklich in die Dat umsetzen will. Abg. Rädel sSomm.) bezeichnet die Vor- l«e als einen ganz untauglichen Versuch zur Lösung deS ErwerbSlosenproblemS. das zu einem Dauerzustand geworden lei. Wir lehnen diese Vorlage ab und werden auch gegen ihre Ueberweisung an den Ausschuß stimmen. Die WeiterLeratung wird auf DieuStaa «erlagt. öllS SWWW M MMMMWWW' Die Vereinbarungen über die Ostsestungen — Eine Vier- Monate-Irist zum Zerstören Wie der Vergleich aussiehi Der Notenwechsel zwischen den deut schen Botschafter in Paris nnd dem Prä sidenten der Botschafterkonkerenz über die endgültige Bcreinignng der Ncstpnnkte liegt nunmehr vor. In der Vereinbarung zwischen dem bevollmächtigten Vertreter der deutschen Negierung und dem Inter alliierten Militärausschuß von Versailles über das System der befestigten Werke der deutschen Ost- und Südgrenze heißt es: Unbeschadet der der Knstcnzone durch deu Artikel 196 auferlcgten Beschränkun gen wird das System der befestigte» Werke der deutschen Ost- und Sudgrenzc so aufrechterhalten, wie es 1920 von der Interalliierten Militärkontrollkom- missiou ausgenommen worden ist. Soweit nicht in Ziffer 3 etwas anderes vereinbart ist, werden in diesem Gebiet nur die befestigten Werke und Unterstände aufrcchterhalten werden, die 1919 bestan den haben und 1920 ausgenommen worden sind. An ihnen werden nur Instandhal tungsarbeiten vorgenommcn werden, je doch kann bei diesen Werken und Unter ständen das verderbliche Material lErdc, Holz, Ziegel) dnrch Beton- oder Maner werk ersetzt werden. In diesem Gebiet wird kein befestigtes Merk und kein Kriegs zwecken dienender Unterstand gebaut werden, auch nicht zum Ersatz alter ein- gcebncter Feldstellungen. Im Wege des Vergleiches erklären sich die alliierten Regierungen damit einver standen, daß von den seit 1920 gebauten Unterständen 54 erhalten bleiben. Alle übrigen seit 1920 errichteten Unterstände, nämlich bei Glogau 7, bei Küstrin 5, bei Königsberg 22 Unterstände, werden innerhalb einer Frist von 4 Monaten vom 15. Februar ab gerechnet, zerstört werden. Von den 22 zu zerstörenden Unterständen bei Königsberg werden 17 durch die deutsche Regierung bezeichnet werden, 5 werden durch die alliierten Re gierungen ausgewählt werden. Deutschland gibt die Versicherung, daß in dem in Ziffer 1 bezeichneten Gebiet keine andere seit der Aufnahme gebauten befestigten Werke oder einem Kriegszwecke dienenden Unterstände vorhanden sind, als diejenigen, die der Interalliierten Mili tärkontrollkommission mitgeteilt worden sind. * Nie „Abrüstung" -er anderen Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph veröffentlicht eine Uebersicht über die ungefähre Zahl von Geschützen, über die die verschiedenen Länder auf dem Kontinent augenblicklich verfügen, und bemerkt dazu: „Was können Deutschlands 288 leichte Geschütz« und Haubitzen gegen die Gesamtzahl von etwa 9000 Geschützen tun, die Frankreich und seine direkten Alliierten besitzen?" Ein Gozialdemokrat als Derieidiger der neuen Legierung Wie die „Tremonia" berichtet, svrach Oberpräsidcnt Hörsing auf einer Gaukon ferenz des Reichsbanners in Dortmund. Hörsing betonte, daß sich Marr die größte Mühe gegeben habe, nnd sich den besten Zentrumsmann und Republikaner neben Wirth mit in das Kabinett genommen Ha le, nämlich Dr. Köhler. Marx und Köh ler seien Reichsbanncrkameradcn und bilde» die beste Gewähr, daß keine reaktionäre Politik im neuen Kabinett aufkäme. Wer in den letzten Tagen den Kampf in der Zentrumsfraktion gesehen habe, sei davon überzeugt, daß Marr die Regierung gebildet habe, nicht um Kanzler zu blei ben, sondern aus der Ueberzcngung heraus, daß keine andere Möglichkeit mehr bestand. Der Fall Keudett Halbamtlich wird mitgeteilt: Der Reichskanzler hat bereits am Sonnabend nachmittag in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit seiner öffentlichen Erklärung während der Reichstagssitzung vom preußischen Minister des Innern die Personalakten des Reichsministers -es Innern von Keudcll eingcfordert. Die Verhandlungen werden nach Eingang die ser Akten mit aller Beschleunigung -urch- geführt werden. In der Negierungspresfe wird darauf verwiesen, daß von Keudcll nach dem Kapp- vntsch von dem preußischen Innenminister Severing ein Amt in der Verwaltung an- geboten worden sei, daß also sogar der so zialdemokratische preußische Innenminister die Haltung Kendells in den Kapptagcn nicht als Hindernis für eine weitere Be schäftigung Keudells ansah. Wie verlautet, werden die Sozialdemo kraten zunächst neues Material über Keu- dell beibringen. Von sozialdemokratischer «eite wird behauptet, baß einwandfreie Beweise für die aktive Beteiligung Keu- dells am Kapp-Putsche vorliegen. Die deutschnationale Volkspartei ist der Ansicht, daß sich z. Zt. des Kapp-Ptttsches auch andere herorragende Mitglieder der Koalitionsparteien in ähnlicher Weise ver halten haben, wie von Keudell, ohne daß jemals ein Borwurf gegen Ne erhoben * Partei müsie es daher als eine Provokation auffafsen, wenn man ans der AngelegenheU Leudell fetzt eine StaatS- aktton mache. MlOM MUMM Wenn irgendeine Kundgebung zugunsten des staatlichen Zusammenschlusses von Teutsch-Oesterreich und Deutschland stattfin det, wenn Reichslagspräsident Loebe als Vorsitzender des österreichisch-deutschen Dolks- Hundes z. B. eine Rede hält, so regt sich die französische nationalistische Presse furchtbar darüber auf. zitiert die heiligen Artikel der Verträge von Saint Germain und Versailles und prophezeit, das „em germanistischer Block" eine Gefahr für den Frieden Euro pas, die ewige Bedrohung der Tschecho slowakei, Iugoslaoiens und Polens sein werde. Ein vernünftiger Mann, Herr Jean Lu- chaire, der Deutschland und Oesterreich be reist hat, hat nun dieser Tage in einem Artikel darauf aufmerksam gemacht, daß die französische Furcht vor der politischen Ver einigung der beiden deutschen Staaten ganz überflüssig ist und daß sie vor allem nicht den Kern der Frage trifft. In Wirk lichkeit vollziehe sich der Anschluß jeden Tag und sei eigentlich schon fertig. Luchaire schreibt in dem Blatt „L'Information": „Wir lasten uns von der politischen Seite der Frage hypnotisieren und ver gessen darüber die wirtschaftliche und psychologische Seite. Der deutsche Einfluß wächst unwiderstehlich. Die Not wendigkeiten des Lebens triumphieren täglich über die Schwierigkeiten, die den Weg zu dem neuen Mitteleurova mar kieren. Der Anschluß der Geister ist bereits geschehen: ein Oesterreicher ist in Berlin, ein Reichsdeutscher in Wien zu Hause... Es ist klar, daß die Sieger von 1918 ganz wehrlos sind gegenüber dieser EntÄck- lung, die sich jeder Zensur entzieht." In seinen weiteren Ausführungen warnt Luchaire seine Landsleute vor dem Glauben, die Tschechoslowakei werde den Anschluß unter allen Umständen verhindern. Seitdem die Deutschen aus wirtschaftlichen und zoll politischen Gründen in die Prager Regie rung erngetreten seien, müsse man sich sehr fragen, ob Prag ein Hindernis zwischen Berlin und Wien sei, denn, so schreibt Lu- chaire: „Zahlreich sind in der Tschechoslowakei die Anhänger einer Freihandelspolitik, welche die wirtschaftlichen Ketzereien der Verträge von 1919 wieder gutmachen, der Industrie und dem Handel einen neuen Schwung geben, aber auch die Vorherr schaft des Deutschtums von der Weichsel bis zum Eisernen Tor sichern würde. Ge gen einen mitteleuropäischen Zollverein können die Weltmächte nichts machen — und sie haben auch kein Recht dazu." Luchaire schließt mit der Bemerkung: „Während wir uns immer fragen: Wie verhindern wir den Anschluß? sollten wir uns lieber fragen: Welche Haltung und welche Politik wollen wir näch stens gegenüber einem organisierten Mit- teleuropa einnehmen, das von Berlin be herrscht wird?'' Es ist nicht unsere Sache, diese von Lu- chaire seinen Landsleuten nahegelegte Frag« M beantworten, wohl aber kann man m Deutschland und Oesterreich daraus viel fLr
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