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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 02.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192703022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-03
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Volks- und VerufSschnlfragen im Haushaliausschuß -es Landtags Der HauS-altauSfchuß nahm ackern die erste Lesung de» Etatkapitel» 71, Volk», und Fortbildungsschulen iBerusSschulenj vor. Der Berichterstatter Abg. Llau» iDem.j geht in der Hauptsache aus die Fragen der Pslichtstundea- »abl, der Lehrkräfte. GehaltSgruppieruag. ve. rus»schulen und dergleichen ein Die neuerlich Uber die volk»schulen verdfsentlichten Schriften von Hillmann-Leipzia und Verger-DreSden wurden vom Abg Weckel <Lo-.s heftig be. kämpft, desgleichen die Regelung der Frage des SchulgebeteS. Die frühere Verordnung des VolkSbildungSministerS Fleißner, die bekannt» ltch das Schulgebet im allgemeinen verbot, mUss« wieder yeraestellt werden. Abg. Bvtgt sD.Bo.j wendet sich gegen die Forderungen des Vorredner». Solange die Schultrennung nicht durchgeführt sei, gegen di« sich die Linke wendet, müsse ans die Empfindungen der christ» Uche» Erziehungsberechtigte» gebühre»» Rücksicht geuomme» »»erde». Die ReligtonSunterrtchtSgegner hätten kaum lä vom Hundert der Eltern aus ihrer Seite. Der Negierung müßten die Notschreie Anlaß sein zu nachhaltigstem Eingreifen. Der Landes» lehrplan sei bringendes Bedürfnis, damit allenthalben nach gleichen Zielen gearbeitet werden kann und zu auffällige Eigenmächtig keiten zurücktreten. Abg. Boigt weist darauf hin, daß heute von den rund tausend Berufs schulen, die dem BolksbildungSministerium unterstehen, erst 82 Prozent eine selbständige Leitung besitzen Die anderen würden im Nebenamt verwaltet. Für diejenige Jugend, die neu ins Erwerbsleben tritt, aber keine Lehrstellen oder Arbeitsplätze findet und sich für Gollklassen der Berufsschulen anmeldet, müsse Hilfe geschaffen werden. Abg. Siegert lDnj nimmt ebenfalls Stel lung zum Religionsunterricht der gesichert werden müsse. Die Aufsicht bedürfe deS Ausbaues. Abg. Hentschel sWirtschajtSp.j polemisiert gegen die Kritiker an der Volks- schule. Die vergerlche Schrift sei pädagogisch tendenziös — Abg. Roetzscher lKomm.f unter stützt die Forderungen des Abg. Weckel. Der DolkSbildungSminrster verweist darauf, daß in Kürz« eine Vorlage über die Pflicht- stunbenregelung im Landtage vorgelcgt werden soll. Danach soll 8 26 deS SchulbedarssgesetzeS dahin geregelt werden, daß die wöchentlich« PfNchtftnndenzahk der Volks» schullehrer L8 beträgt, die der Fortbildung», sverusS«s «ud Hilssschullehrer 26 Stunde«. Diese Zahlen erhöhen sich bi» zu anderweiter gesetzlicher Regelung für die Lehrer, die bei Beginn de» Schuljahre» daS 48. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bei den Volksschulen um zwei Stunden, bei den Fortbildung-, und Hilfsschulen um vier Stunden. Der Landeslehrplan sei fertiggestellt. Er könne im Laufe deS Jahres wirksam wer den. Zu einer Aenderung der Bestimmung in der Richtung, daß das Gebet wieder aus der Schule verwiesen werde, werde er sich nicht entschließen. In der NachmittagSsitzung wurde zunächst daß Etatkapitel 6l, Ministerium für Volks bildung, zu Ende geführt. Die beiden Links parteien stimmen gegen daS Gehalt des Volks- bildungSministerS. im übrigen wird das Kapi tel nach der Vorlage genehmigt. Nekch-skeuern und Abgaben nur 172 Prozent gegen 1913 beträgt, so erkennt man, in welch starker, nachgerade unerträglicher Weise der Besitz zur Sieuerleistung herangezogen wird. Denkt man bei all dieser übermäßigen Belastung daran, daß die Gemeinden nicht einmal die Mittel besitzen, die dringendsten eigenen Angelegenheiten mm Wohle der Bürger zu erledtgen, so zeigt sich die ganze Resormbedürftigkert unserer gegenwärtigen Finanzwirtschaft. Oie organifierte Wirtschaft im Staate Ueb.: >kefe» Thema sprach am Montag ln der Berliner Universität Geheimrat Dr. H. Bücher. Er wiev u. a. daraus hi'-, ber eigentliche Zweck der Wirtschaft darin liege, den SebenSftandart der ge samten D«völker»ng «ine» Staate« z» erhöhe». Prinzip der Wirtschaft müsse sein, höchste Qualität zu billigsten Preisen zu erzeugen. Zu wenig fei bisher auf di« Organisation be« Absätze« Wert gelegt worden. Di« Kvllektivtendenz im Unternehmertum finde in den Syndikaten, Konventionen und Kartel len ihren Niederschlag und sei als Derlei» digungSmaßnahme zu bewerten. Generell seien die Kartell« für den Unternehmer wie für die Gesamtwirtschaft ein großer Fort schritt, doch müßten Auswüchse unterbun den werden. D.« Kon'ernpolitik stelle dem gegenüber ein« aktive DerteidigungSmaßnah- me dar. Nur durch außerordentliche Konzen tration fei e« z. D. heute möglich gewor den, in Deutschland den Stickstoff zu 35 Pro zent unter dem Weltmarktpreis und zu 25 Prozent unter dem DorkriegSprei« zu lie fern. Auch der Konzern diene der Wirt schaft. wenn er privatwirtschaftlich geleitet werde und die Lag« der ganzen Volkswirt schaft berücksichtig«. Die Kollektidtendenz kx der Arbeiterschaft wolle dl« Führung der Wirtschaft der Waffe andertrauen, wahrend diejenige de« Unternehmertum« danach trachte, die Führung in bi« Hand einzelner Per sönlichkeiten zu legen. Die Lösung de« ganzen Problem« sei viel weniger m organisatorischen Fragen zu su chen, al« in der Notwendigkeit der Erziehung de« Menschen zur Derantwortlichkeit der G « - samtheit gegenüber und zu einem Eha- rakie- veutsche Kaufleute beim Newporter Bürgermeister Bürgermeister Walker empfing achtzehn deutsche Kaufleute und hielt dabei «in« An sprache, daß die Deutschen viel au« den amerikanischen Geschäfts- und Produktion«- Methoden lernen könnten, aber auch de Ame rikaner könnten da« Gleiche von den Deut schen tun, so z. D. bi« Tatsache, daß die Entwicklung Neuyorks tn der Vergangenheit diel Unterstützung seitens der Deutschen ge funden habe, die immer zu den wertvollsten Einwanderern zählten und die da« Land auS- bauten. Arbeitslosenversicherung in Oesterreich In einer Besprechung der österreichischen Regierung mit Vertretern aller Parteien brachte die Negierung einen Vorschlag zur Kenntn-iS. die Inkraftsetzung der Ar- beiterversicherung davon abhängig zu machen, daß die Zahl der Arbeitslosen auf 106NNO zu- rückgeht und die Ziffern über die Wirtschafts lage eine solche Besserung zeigen, daß dadurch die Mehrbelastung durch die Versicherung aus- geglichen erscheint. Oie Regierungsbildung in Thüringen Nachdem der Versuch des Abgeordneten Brill zur Bildung einer sozialistischen Miu- derheitLregierung in Thüringen gescheitert ist, hat der Präsident de- thüringischen Landtage- den Landbund-Abgeordneten Baum mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Das segensreiche Wirken -er Noigemeinschast Die Notgemeinschast der deutschen Wissen- schäft hatte gestern die Vertreter der Presse eingeladen, um eiuen Ueberblick über die bis- herige Tätigkeit und die wetteren Aufgaben der Notgemeinschaft zu vermitteln. Der Prä- sibent Schmitt-Ott wie« in feinen AuSführun- gen darauf hin, daß daS Kapital der Notge meinschast laufend fünf Millionen betrage, wozu noch weitere drei Millionen zur Durch führung der GemcinschaftSausgaben Hinzuge, kommen seien. Obwohl sich die berühmtesten und am meisten beschäftigten Professoren in den Dienst der AuSschußarbciten gestellt hat- ten, set die Not noch sehr groß, sowohl was die wiflcuschastliche Arbeit als anch wa» de» Nachwuchs angche. AuS dem Geschäftsbericht der Notgemein, schäft geht hervor, daß im Rechnungsjahre 1026 26 für die deutschen wissenschaftlichen Bi bliotheken AuSlandsliteratur sür etwa eine Million Mark beschafft und di« Drucklegung von über KOO Wissenschaft, liche» ZeitschristenjahrgSngen und Eia» zelwcrke« ermöglicht wurde. Etwa 200 Forschungsreisen, darunter mehrere größere Expeditionen, wnrden unter- stützt. 880 laufende ForschungSstipcndien ka- meu dem wissenschaftlichen Nachwuchs zugute. Auf medizinischem Gebiete wurden u. a. die Tuberkulose-, Krebs-, Syphilis-. Rachitis- und Kropfforschung gefördert, ferner die biologi schen Fragen der Vererbung und der Rassen- sorschung, die physikalischen Probleme der Atom-, Ferment- und Strukturforschung Für die Durchführung wichtiger GemeinschastSans- aabcn verschiedener Wissenschaften sind im Etat drei Millionen eingestellt; eS handelt sich hier insbesondere um Nohstofsverarbeituug und Krankheitsbekämpfung. Deutscher RumZnenkredit Seit Wochen schweben Kreditverhanblungen zwischen Deutschland und Rumänien, die in der deutschen Oesscntlichkeit bisher mit gutem Grund nicht ausführlich erörtert worden sind. Der Rumänienkredit soll 200 Millionen Mark betragen, die t«il» in bar, teil» in Warenlieferungen zn leisten sind. Da die rumänische Negierung diese Summe nur zur Hälfte verzinsen will, liegt der Hauptwerk deS Kredits in einigen rumänischen Konzessionen. Die wichtigsten sind: Verzicht aus Entschädigungsansprüche der Banco-Gene- rala-Noten aus deu Revressalicnparagraphen «Art. 18 des Versailler Vertrages» und Ein stellung der Liquidation deutschen Eigentums. Es ist noch nicht abzusehen, ob es zu einer grundsätzlichen Einigung zwischen den beiden Regierungen kommt. Der schwarze Tod Wadrscheinlich 70 T-ie Ein furchtbares Unglück hat sich in der sogenannten Marienarube in Ebbtal in Südwales ereignet. Während, soweit sich bisher feststellen läßt, 135 Arbeiter in der Grube waren,-kam es plötzlich zu einer starken Explosion, infolge deren ein Teil deS Ganges, in welchem sich die meisten Arbeiter befanden, cinstürzte. Soviel sich bisher feststellcn ließ, sind über 100 Mann eingefahren. Man fürchtete zuerst, daß sie alle tot seien, aber ein Telegramm be sagt, daß die Zahl der Toten wahrschein lich nicht 70 Überschreiten würde. Der Grubendirektor und der Agent der Gru benarbeiter-Vereinigung versuchten ein zufahren, konnten aber wegen der aur- strömenden Gase nicht einmal bis an Kn Etnaang des Ganges kommen, in welchem sich sie Leute befinden. Die beiden wurden bewußtlos aus der Grube herausgebracht und liegen im Hospital. RettungSabtei- lungen strömen von allen Setten heran. Aber wegen der Gase sind Rettung-arbet- ten beinahe unmöglich. Vom Schauplatz be» Unglück» t» vale» liegt noch solgenber Bericht vor: Kur- nach 1 Uhr nacht» zieht au» dem Schacht ber Marme-Grub«, der tn»g«samt 17?» Arbeiter unter Tage und 253 Mann über Tage beschäftigt, Rauch empor. Einige herbrtgeeilie Grubenbeamte stellten sest, daß sich anderthalb Meilen von dem Rauchherb entfernt eine Ex. plosivn ereignet hatte. Die Explosion war dem Ausbruch von Feuer tn dem Teil der Trübe gefolgt, in dem die Bergarbeiter eingcschlossea sind. In kurzer Zett waren die ersten Ret« tungSkolonnen zur Stelle. Infolge der ftar. krn GaS- und Rauchentwicklung sowie de» Einstürzen» von Grubendecken mußten ans An. ordnung der RegterungSkommiffare die Arbei ten wieder eingestellt werden. . Ein Mitglied einer Rettungskolonne sagt folgendes auS: Die Grub« glich einer Hölle, da die Hitze sehr stark war. Der Weg durch dir einzelnen Stollen war schrecklich. Ueberal! sah man Leichen liegen. Schließlich versperrte uns eine große Steinwand daS Vordringen. Viele der Leute sind dnrch die Hitze und die Gase vollkommen erschöpft. DaS Licht ber Gruben- lampen war dnrch die Wolken von Kohlenstaub kanm noch sichtbar. Ueber Tage spielten sich zu derselben Zeit erschütternde Szenen ab. Frauen, Männer und Bräute waren nur notdürftig bekleidet zur UnglückSstätt« geeilt. » Noch ein englisches Grubenunglück. Bei der Abteufung eines neuen Schachtes tn Bilsthorpe in Nottinghamshire brach ein Wasserrohr, so daß der Schacht über schwemmt wurde. Die vom Wasser mit nach unten gerißenen Erdmassen verschüt teten 17 Mann, die sich im Schacht befan den. Ein Mann ist lebend geborgen wor den. Man befürchtet, daß die anderen er trunken sind. Frankreich bequemt sich, feine Schulden zu bezahlen Der Text deS zwischen der französischen und der amerikanischen Regierung getrof fenen provisorischen Schuldenabkommens lau tet: Die französisch« Regierung wird der Regierung der Vereinigten Staaten am 15. Iuul 1927 12 MMo ren Dollar alSAbschlagS- Zahlung auf di« Schulden der französischen Regierung bei den Dereiniglen Staaten zah len. Die Schulden für den Ankauf der in Frankreich verbliebenen amerikanischen Hee resbestände werden durch dieses provisorische Abkommen nicht berührt. ES besteht Einverständnis darüber, deh die vorliegende Regelung tn keiner Weis« der Ratifizierung deS SchuldeukonsvDie» rungsabkommenS vorgreift, das am 29. April 1926 abgeschlossen wurde. Schweden schafft die Orden ab Nach einer Meldung auS Stockholm hat ber VcrfassunaSausschuß des schwedischen Reichs tages den Antrag aus Abschaffung -er Orden mit 12 gegen 8 Stimmen angenommen. Ta die Ncichstagsausschüsse genau nach dem Stärke- Verhältnis der Parteien zusammengesetzt sind, dürste ber Antrag auch im Reichstag angenom- men werden. Wettervorhersage. Weiterhin mild, wechselnde, zeitweilig be sonders im späteren Verlaus« stärker« Be wölkung. zunächst aber keine nennenswert«» Niederschläge. Wind« vorwiegend auS süd westlichen Richtungen. Hansi Arnftae-t brachte dem „Albert-Theater" ihre geschätzte Kunst und einen FastnachtSulk, der sich „Week — end" (Feiertags nennt und Noel Coward zum Verfasser hat. Die dretaktige Komödie, tn Berlin schon kampferprobt, macht der Groteske aller hand Konzessionen, nährt sich von einer spärlichen Handlung, führt aver viel Si tuationskomik ins Feld und ironisiert die Gepflogenheit der Menschen, im Leben Theater zu spielen. Wir erleben einen Feiertag im Landhause der BltfscS. Die Familienmitglieder sind recht selbständig, eigenwillig, verkehren drastisch derb, un verhüllt natürlich miteinander, gcschwi- sterhaft kordial, laden sich ohne Vorwtssen der anderen Freunde und Freundinnen zur ländlichen Eonntagsfeler; jeder ist höflich gegen den eigenen Gast, aber ver* körperte Unliebenswürdtgkeit gegen die anderen- Besucher. Im Hause aber ist stillschweigendes Uebereinkommen, der Frau Mama, einer ehemaligen Schauspie lerin, in allen Lebenslagen das Stichwort zur Komödie zu geben, an der sich alle nach Kräften beteiligen. DaS schafft natür lich ergötzliche Ueberraschnngen, gibt km- moristtsch-satirisckv V"? r. Die Gelade nen freilich st: o.u in heimlicher Flucht baS Wette, dic Familie aber ist froh, ge mütlich" unter sich einen Sonntag ver bringen zu können. Hansi Arnstaedt war die Frau Mama, die Mutter zweier Lnoachsener Sinder. Sie spielte ganz köst lich Komödie in der Komödie und be herrschte das Feld glänzend. Cie konver sierte gewandt, war bald sensible Dame mit melancholischen Anwandlungen, bald bestrickende Kokette, die die Macht ihrer Verfttßrungskünste erprobt, immer aber blieb sie die einstige Aktrice, die auch im Leben die Wirkung ihrer Darstellung-- kraft beobachtet und sich am eigenen Er folge berauscht. Eine Menschenpnvpe im Reiche deS Scheines. In Deli Marta Teichen, Horst Smelding, Mar garete Hruby, Franz Schoene- mann, Gertrud Metnz, Paul Ratner, Elsa Weinert fand sie sympathische Mitarbeiter, dte etne lustige Galerie gegensätzlicher Charaktere schufen. Besonders aut hatte Ernst Waldow den romandichtenden HanSberrn tn Mas ke nnd Sntel angelegt: schade, daß stimm- liche Indisposition ihn hinderte. Paul SmolnnS Sniesseitung wurde glücklich der grotesken Art deS Sviel- gerecht. DaS Publikum nahm die Komödie höchst be lustigt aus. Carl Baum. ft -nömtg «» Z»»bafch s. Am 28. Februar tft tn München -er bekannte Maler Pros. Lud wig Niiter v. Zumbusch im Alter von 66 Jah ren an einer Grippe verbunden mit Lungenent- zün-ung gestorben. Wieviel Bilder hat er sür die „Jugend* gezeichnet! Man kennt ihu wohl besonders als Kiu-ermaler, aber berühmt gemacht haben ihn seine Bilder „Johanna", die „Gärtnerinnen", -ie „Susanne" und ähnliche. Perlen-Märchen Vor kurzem hat man tn Parts zwei Perlen für 900 000 Franken verkauft. Tas macht mit deu Spesen eine schöne runde Million — also einen der höchsten Preise, dte jemals für diese Art Schmuck bezahlt wurden. Ter Reisende Tavernier, der im 17. Jahrhundert den Orient durchquerte, versicherte, im Schatze des EchabS von Versien eine Perle gesehen zu haben, die vereitS damals auf 32 000 Tomans ge schätzt worden sei — nach heutigem Gelbe ungefähr 235 000 Mark. Aber Tavernier hat sich in seinen Reisewerken des öfteren der Uebertreibung schuldig gemacht uud ist kein ganz glaubwürdiger Zeuge. Ehe mals erzählte man auch von einer Perle, die dem Sultan Soliman von der Repu blik Venedig angeboten wurde, uud die 400 000 Franken wert gewesen sein sollte. Und von einer anderen, dte der Papst Leo x. von einem venettanischen Juwelier für 350 000 Franken kaufte. Eudlich hat tu Moskau in einem Musenm eine wunder volle Perle existiert, dte man dte Pelle grino nannte, und von der man behaup tete, daß sie die schönste set, die die Welt je gesehen. Wer mag wissen, was wäh rend des bolschewistischen Umsturzes au» diesem Kleinod geworden ist? Alessandro Graf Volta, -er am 18. Februar 1745 in Como geboren wurde und dort am 5. März 1827 starb, war der Begründer der Elektrizitätstheorie, indem er mit Hilse deS von ihm erlundenen Elektroskops und Elektro phors zeigte, -aß dte bet Galvanos berühmtem Froschschenkelversuch austretende Elektrizität nicht tierischen Ursprungs, sondern eine Folg« -er Berührung zweier Metall« ist. Krrner konstruierte er die nach ihm benannte „Bol- tasche Säule", den ersten Apparat, ber eine» dauernden elektrischen Strom gab. Volta war seit 1774 Prosessor ber Physik tn Como, seil 177S Universitätslehrer in Pavia. Napoleon ernannte ihn -nm Grafen, Kaiser Franz 1815 -nm Direktor -er philosophischen stnfnltät in Padua
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