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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 19.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192703192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270319
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-19
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Polens »guier Wille" I« der Theorie Der polnische Außenminister Zaleski ge- währte eis«m Dertrrter des „Krakauer illu strierten Kurier" eine Unterredung über außenpolitisch« Fragen, wobei er u. a. er- klärte: Meine Unterredung mit Dr. Stresemann ich hab« die Hoffnung, daß wir in aller- nächster Zukunft in diplomatische Verhand'un« gen über di« allgemeinen Grundzüg« des Handelsvertrages mit Deutschland eintreten vnnen. Unsererseits werden wir an dies« (Verhandlungen mit unserem ganzen gu ten Willen herantrettn in der Hoff nung. daß st« zu einem günstigen Ergebnis führen. In der Praxis Aus Laurahüt!« kommt folgende Meldung: Auf den Richterschächten und dem FicinuS- schacht sind je 252 Mann der Belegschaften gekündigt worden, die sämtlich deutschen Ge werkschaften angehören, bzw. ihre Kinder der deutschen Minde.heitSschule zufahren. Auch diejenigen Bergarbeiter deutscher Nationa lität, bi« Demeindevertreter sind, haben ihr« Kündigung erhalten. Di« Entlassenen beab sichtigen. bei der gemischten Kommission ge gen dieses Vorgchm Protest zu erheben. Aber nicht allein mst den Mitteln der Propaganda und der Presse versucht die Sozialdemokratie Oesterreich, ihr Ziel zu erreichen. Verschiedene Vorkommnisse ge- rade in letzter Zeit haben die Vermutung wr Gewißheit gemacht, daß die Sozial demokratie. wenn A dar Vergebliche, auf legale Weise den Sieg zu erfechten, eilige- sehen haben sollte, nicht davor zurückschrecken wird, dar Mittel der Gewalt einpisetzen. In Oesterreich gibt es den sogenannten „Re- publilanilchen Schutzbund". Eine Organi- sation. die in ihrer äußeren Form der des reichsdeutschen ,,Reichsbanners" ähnelt, die aber mit ungleich schärferen polnischen Ten- denzen durchsetzt ist. al» die deutsche Ein- richtung. Der „Republikanische Schutzbund" Oesterreichs ist als eine militärische Trupp« der Sozialdemokratie de» Landes zu bew«r- ten. Daß dieser sogenannte Schutzbund über reichliches Waffenmatcrial und Munitisn ver fügt. ist seit der Entdeckung des Waffenlagers im Wiener Arsenal keine leere Annahme mehr. Gerade die Begebenheiten, die um die Beschlagnahme diese» Waffenfundes herum spielen, macken es zur Gewißheit, daß die im Wiener Arsenal so sorgsam ver steckt gehaltenen militärischen Ausrüstungs stücke Eigentum dieses „Schutzbundes" wa ren. Wenn man ferner erwähnt, daß die Verbände de- „Republikanischen Schutzbun- des", wie erwiesen ist, noch vor nicht allm langer Zeit militärische Nachtübungen in der Nähe von Wien veranstalteten und da bei Feuerwaffen benutzten, wenn man sich weiter die Waffentransporte nach Steiermark vergegenwärtigt, so dürste auch der Beweis erbracht sein, daß der „Republikanische Schutzbund", militärisch ausgerüstet und mit Feuerwaffen versehen, e ne Bestimmung hat, die sich gegen den Bestand des Staates richtet. Der in» Maßlose aufgeveitschte Wahl- kampf der Sozialdemokratie, die Droh- reden, die von den Führern der Partei ins Volk geschleudert werden, die Hetze, die systematisch von der sozialdemokratischen Par- ieileitung inszeniert wird, weisen darauf hin. daß am 24. April auf jeden Fall und mit allen Misteln die Entscheidung erzwun gen werden soll. Es wäre zu begrüßen, wenn die österreichische Regierung und das Bürgertum des Landes sich endlich zu einer Einigung aufraffen würden, um wenigstens dann, wenn es hart auf hart geht, nicht ganz unvorbereitet dem sozialdemokratischen Sturm begegnen zu können. polnischer RohettSatt am Volks« trauertag Wie erst nachträglich bekannt wirb, haben mehrere Individuen in der Nacht »um Mon tag die Tannen-Girlan-e« und Kränze vom Gefallenen-Denkmal in Neufahrwasser herun. tergeritzen. Danziger Schutzpolizisten tonnten einen der Täter ergreifen. E» war der pol- nische Feldwebel Sakowski, der dem polnischen Wachtkommando aus der Westerplatte ange- hört. ' — - , Vie Rückgabe der deutschen Ausstellungsgüter tür Lyon 1914 Im Jahre 1914 hatte die Stadt Lyon eine StädteauSstellung veranstaltet, zu der eine ganze Reihe deutscher und österreichischer Städte aus ihren Museen und Sammlungen Ausstellungsgegenstände nach Lyon gesandt hatten. Die wertvollsten hierunter waren die aus dem Goetheaus in Frankfurt a. M. über- sandten Manuskripte und Erinnerungsstücke. Nach langwierigen Verhandlungen ist im Lahr >924 auf Veranlassung des damaligen Mini- sterpräsideuten Herriot, der gleichzeitig vür. gcrmeister von Lyon ist. fetten» der französi schen Negierung bestimmt worden, bah die AuSstellnngSgegenftänbe zurückgegeben werden sotten. SS waren jedoch Auseinandersetzungen wegen der hohen Aufbewahrungskosten und Bersscherungsgebllhren entstanden, die nun endlich — wiederum durch Vermittelung Her riot- — nach schwierigen Verhandlungen bei- gelegt worden sind Die Ausstellungsgegen stände sind sreigegeben worden und werden nunmehr ihrem rechtmäßigen Besitzer zuge- stellt werben. Thüringen bringt keine Regierung zustande Aus Weimar wird gemeldet: Die Ver handlungen zur Bildung einer Großen Ko alition vom Landbund bis zur SPD. müssen als gescheitert betrachtet werden. Der Prä- sident des Landtages hat den Aeltestenrat zum Dienstag einberufen, um zur Lage Stellung zu nehmen. Treibt Amerika in England Spionage? Gestern wurde in London der ehemalige U-Boot-Kommandant Colin Mayers verhaf tet. Er wurde beschuldigt, Pläne für neue U- Voote unterschlagen zu haben. Diese sensa- tionelle Verhaftung erregt in ganz England größtes Aufsehen In Londoner diplomati- schen Kreisen nimmt man an. baß die Regie rung der Bereinigten Staaten gegenüber Eng land eine lebhafte Sptonagetätigkett betreibt. Neber die ganze Angelegenheit wird vorläufig noch Stillschweigen bewahrt werden, zumal man den Eindruck hat, daß die Amerikaner planmäßig die Seerüstungen Großbritanniens überwachen. Schanghai vor dem Fall Nach Meldungen aus Schanghai schreitet der Zusammenvruch der nordchtnesischrn Armeen unaufhaltsam fort. Di« Kantontrup- pen stehen dicht vor Nankings Toren; stünd lich ist die Lebergab« drr Stadt zu «noar» ten. Damit wären di« in Schanghai stehenden Truppen von jeder Verbindung nach dem Norden ab«schnttten. so baß auch die L:ber- gaibe von Schanghai akut geworden wäre. Der in Schanghai auSgeb-vochene General streik soll so lange anhal'en, bts die Kanton truppen von der Stadt Besitz ergriffen haben. Wettervorhersage. Wechselnd bewölktes, etwas zur Unbe ständigkeit neigendes Wetter. Mild. Auch Gebirge meist Wärmegrade. Schwache bis mäßige Winde aus vorwiegend westlichen Nichtungen. Richard - Strauß «Tage L. Abend Opernhaus. „Die Fra« »ha« Schatte»". Marta RöSler-Keuschntg verkörperte dt« Färbersfrau mit ausgesprochenem Erfolge; »ach den imponierenden Eindrücken von Bar bara Kemp will da- ein Lob tn hohen Tönen heißen. Zunächst war sie wirklich ein hübsche», schöngliedrigeS, sinnenreizendes Weib, dem Eitelkeit, Gefallsucht da» Blut aufoeitschte. Sie machte alle wechselnden Phasen diese» eigen artigen Geschöpfes fühlbar lebendig. Spitz züngig, verdroßen, kalt, verbissen ging sie durch» Färberhcim, wiegte sich kokett in blühenden Retzen, genoß" in peinvoll-süßer Unruhe de» Jünglings Werben, bezichtigte sich tn grimmi gem Trotze der Untreue, wand sich tn Todes angst tn der Pein der Prüfung, verzehrte stch in bitteren Tränen, suchte in heißem Schmerze den geliebten Mann und flog ihm dann jauch zend in die Arme. Wie aber die Künstlerin die gesanglichen Ansprüche der Nolle gleich da» erstemal meisterte, da» zeugt von löblichem Eifer und hoher musikalischer Intelligenz, nm so mehr, da ihr nur vier Orchesterproben zur Verfügung standen, da e» eminente Schwierig keiten zu überwinden galt. Denn die Gefühls- auSbrüche bewegen sich oft ohne Linie, tn sprunghaften Intervallen und erklettern un liebsame Höhen. Erstaunlich war e». was da» «arme, weitgespannte, üppige Organ hergab, auch in pastoser Tiefe. Die Selbftanklage stem- »elte Frau Rösler zu einem gewaltigen, faszinierenden Höhepunkte; das Duett tm drit- k«n Akte aber machte sie im Verein« mit VlaschteS wonnigem Sang« zu dem, wa» «S ist. zu einem Juwel der Partitur, hier schlug die Stimme herzdnrchzitterte Töne der S»br»»st Frau Rüsler^teuschut« kouut« denn auch an der Sette des Komponisten, tm Kreise von Frau Roselle, Frau Burk hardt und Curt Taucher reich« Lorbeeren ernten. — Merkwürdigerweise sickert jetzt erst durch, daß die neu eingefügten Bühnenbilder der schöpferischen Kraft von Arthur PLltz entsprungen sind. Mit dem zaubrischen KioSk, mit dem «tndruckSstarken TodeStempel, vor allem aber mit ' der überwältigend schönen Schlußlandschast hat sich der Künstler wieder als ein Meister der Erfindung, deS Stiles, der Bühnenwirksamkeit bekundet und sich Anspruch aus Lob und Dank tn reichem Maße verdient Carl Baum. * - Mittels»»» a»S der Sozlel beS Refibe»», theaterS. Allabendlich ^8 Uhr: Fortsetzung de» Gastspieles Otto Marke tn der erfolgreichen Operette „Die ZirkuSprtnzessin" von Emme- rtch Kalman. Bi» mit Montag, den -1. März, singt die Partie der Fürstin Fedora Palinska Magdalena Witt, ab Dienstag, den 22. März, wieder Johanna Schubert Am Sonnabend, dem 2. April, findet bereit» die IOV. «ussllh- rung von „Die Zirkusprinzessin" tn der Erst. aufsührungSbesehung statt. Jeder Besucher er hält zu dieser JublläumSaufführng ein größe- re» Serienbild zur Erinnerung grati». Karten, bestellungen werden angenommen. — Sonntag, den 20. Mär», nachmittag» N4 Uhr, bet kleinen Preisen die mit durchschlagendem Erfolg auf. genommene Kalman.Operette „Da» Holland weibchen". Inszenierung: Earl Sukfüll. Musi kalische Leitung: Heinrich Kunz-Krause. * Humor Sag«». Ein Ressender bellchtigt mtter Führung de» Wächter» rin attr» Schloß. Sie kom- Gläubiger Reil Aus -er E sitr di Wille nnd 2 Endha baer u gestatt' Hütter wärts Fü im Ot gerbui Tic nißbak Heike" Ti> der 2 Echan, Allee, ma-k fentli verri den! 1SN meid Verr Die lo'en verm Däf terur Kur; h. N Ltron blühe» in der vom 7 Stadt bands statt, in sei uns Baum seine den 2 bandst dcö Z Tanse Oestc» geichci deutsel den 1 sehen, das 2 wenn Etädt «title zur c wird uiS z bleibe Herz rin D und s leben Hahr« dersei — Wiederherstellung des freien Gol-marlte» ist Voraussetzung zum Wiederaufbau Am Donnerstag hi«lt ReichSbankpräsident Dr. Schacht auf Einladung d«r luuxembur- gsschen Handelskammer tn Luxemburg über den internationalen Kapitalmarkt einen Vor- trag, dem die Großherzogin mit Prinz gemahl, di« Mitglieder dcr Regierung, «in« groß« Anzahl von Abgeordneten und viel« Vertreter von Berufsorganisation?» beiwohn ten. Dr. Schacht gab einen Leb.rbltck über die Entwicklung des Kapitalmarktes vor dem Krieg«, skizzierte dt« großen Richtlinien, nach denen die verschiedenen Länder ihr« flüssigen Gelder anlegten, und betont« beson der« M WWW M »kill WWM Früher war Amerika Europas Schuldner, heule ist es sein ein Wievt schon den, n naht, sen w Ungen fällt o als bc Herzen schweb über r geblie angel« und L aus, u kannt cheln Husta, einem seufzt drückt nen Z aber Gustai Herzei sürcht, verküi für « mit t Und i vielen fest i frendc das l manch Pcrhä gewoh größt« Friilil als L höher nen, i sen, ii nach Kopf mit g tes ir fache: an. 1 neben bei u zuviel den» c AM W M Mi Wwikl Fortsetzung der Beratungen über de« Haushalt de- Znnenmmisteriums im Reichstag Dt«se Umwälzung auf dem Kapitalmarkt« ist rtne Folgen der Dertrsuenslrije Hierfür machte Dr. Schacht besonders di« Konfiskation des privaten Eigentums durch die Siegerstaaten und die Ueberrndustriali- sterung verantwortlich. Der Vortragende de- datierte, baß die Regierungen nicht den Mut fänden, gegen Strömungen anzukämpfrn, die unsehlbar neu« Krisen herausbeschwören müßten. Vie Exportnoiwendigkeiten Deutschlands müßten von der anderen Seite durch Ent gegenkommen in der Zollfrage anerkannt werken. 2n diesem Zusammenhänge erwähnt« er auch die Zuweisung von Kolonialbesitz an Deutschland. Al« weiter« Mittel z»« Aufbau nannte Dr. Schacht die Sicherung des privat« Eigentums durch international« Veränderun gen, die Milderung des Steuerdrucks und dde Wiederherstellung dr« freien GoldinarkteS mit London al« Zentrum. Da- Gespenst der Dolschewlfl«ru»g Europa» könne dadurch gebannt werde», baß der Kapitalism»« de» arbeitende» Klaffe» «i» i» jeder Hinsicht genügrudet Auskommen sichere. erklärte: Welch« Bestimmungen de» NepiM. I schuhgesetze» aufrechterhalten werde» foll«, werbe zur Zett im Retch»justtzministertmn a, prüft. Di« Ntlckkehr »e» Kaiser- ist »lM ab». ' Wir werd«» dazu bet der Verlängerung dr» Republikschutzgesetzes Stellung nehmen. De» provozierende Trage» von Abzeichen durch Beamte tm Verkehr mit dem Puoltku» itz untersagt. Zur Tragung von Titeln und Orde» kann ich mich mit Rücksicht auf die schwebend« Verhandlungen mit den Ländern nicht äußer», ebensowenig Uber da» LuSsührungSgesetz », Art. 48 der Verfassung. Konkordatsverhandlunge« habe» anläßlich der Regierungsncndiiduna nicht statt- gesunde». Die Ressorts prüfen die Fragen, aber zu irgend, welchen Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl ist e» noch nicht gekommen. Ueber daS Privatschulwesen sind einheitliche Vereinbarungen mit den Ländern getroste» worden. Sobald die Zustimmung sämtlicher Länder erfolgt ist, werden ste dem Reichstage vorgelegt werden. Am 1. April sollen noch eiu. mal Kinder in die untersten Klassen der Privat, schulen ausgenommen werden können. Vcrwaltungsreform und BerwaltungSabba» sind «ine besonders wichtige Aufgabe de» Innenministers, die möglichst bald zum Abschluß kommen muß. Im weiteren Verlauf der Sitzung erkannte Abg. Martin lDntl j den kulturellen Wert de- Rundfunks an, kritisierte aber, daß bei der Neber- wachung parteiisch verfahren werde. Redner wünschte, daß sicht Sportkanone» gezüchtet, sondern daß durch vernünftigen Sport die Volksgesundheit gehoben werde. Die Fortsetzung -er veratungen über den Haushalt de» ReichSinnenministerium» brachte am Freitag interessante Au»iassungen der Par teiführer. Nach einer mit Angriffen gegen v. Keudell gespickten Red« de» Abgeordnete» Geschke tKomm.s kam der Führer der Demo- kraten, Koch, zu Worte. Energisch sei daS deutsche Volk unter unpopulärsten Maßnahmen cm seine« Wiederaufbau yerangegange» und beginne d«» Problem der Führer«»»les« »» löse». Wenn freudige Mitarbeit am Staate erzielt werden solle, müsse die Jugend die neue StaatS- form al» ein Ideal empsindcn lernen Den Ausführungen des Ministers über die Souve ränität der Länder stehe die Reichsverfassung entgegen. DeS weiteren sprach sich der Führer der Demokraten gegen eine Erweiterung der Rechte de» Reichspräsidenten au», die schon erheblich weiter gezogen seien, al» zum Beispiel dt« Rechte de» englischen König». Abg. Leicht fB.Bp.f begrüßt e». daß der Innenminister v. Keudell sich für die staatliche E'genpersönlicbkeit der Länder ausgesprochen hat. Notwendig sei der Wille, de« Staat »» diene». Wer dielen Willen hat, erklärte der Redner, sollte uns willkommen sein, auch wenn er die monarchische StaatSform für die bessere hält Die StaatSform steht in zweiter Linie Dem Staat zu dienen, dazu bekennen wir un». Wir bekennen uns zum Staat, und zwar zum bay rischen Staat und zum Reich. Die Monarchisten nehmen für sich daS Recht in Anspruch, danach zu streben, daß die Monarchie einmal wieder- kommt, genau so. wie die Sozialisten einmal danach gestrebt haben, baß die Republik kommt. Allerdings lehnen wir die Gewalt ab. NcichStnneaminister v. Sendell bi« Au-gegllchen-ett b«r Kapitalmärkte «ud ihr«» gesunde» E'mfluß auf di« Weltwirtschaft, solange der freie Doldhandel bestand, und von London aus gehandhabt wurde. Mil d«m Krieg« wurden die gegenseitigen Dezi«- düngen plötzlich untetbrochrn. Di« alte Tra- Villon b«i der AuS!«Hung von Kapitalien ging vollständig tn die Brüche. Di«.früher.« euro päischen Geldgeber verschuldeten sich an Hren «hemalige» Schuldner Amerika stark. Di« Geldquellen versiegten größtenteils oder di« spärlich verli«hen>cn Kapitalien nahmen eine ganz ander« Richtung und verfolgten weniger wirtschaftlich« al« politisch« Zwecke. Treten Sie näher, Herr Lenz! Falsche Haare, falsch« Zäh«« Zeigte «ir Prinz Karneval; Wi« ich letzt de« Leu» erseh»«, - Junker Le»». d» bist «ein Fall! Haarperücke», blaue, grün«; Scharlachroter Bubikopf. — Wenn doch erst der Leu» beschiene Eine» blond«» Mädchevzopf! Güße« Rah« «nd Säfekeilche», Tarte, «eterwei» zerftückt. Alle» gib« ich für ein vcilche«. Da- i» Freie« ich gepflückt. Diese Paske» «nd Kostüme, Wem »ahl paßte« Sie fo recht? Ich de« J»»ker Leaz «ir rühwe. Bei de« Kerl ist alle- echt. Echt der schmale Soaneuftreife«. Echt der Guß wie im April; Laune» ka»» sch wohl begreife». J«g«»d weiß »icht, waS ste will. Bald erschallt, hoch t» de» Lüften Au» der Lerch« Heller To». — Möchte eine» Preis ihr stifte«. Wi« ««»'S t«t für Sharltfto«. Halte Gelder ohne Klag« Für die Gatti« fcho« bereit; Kur» »»» stad deS EammerS Tag«. Kürzer »och et» Sommerkleid! men zur Folterkammer. „Dar Schloß ist wohl sehr all?", fragt der Fremde. ..Sehr all!" „Er Hal wohl auch seine Sagen?" „Gewiß!'- „Erzählen Sie mir eine!" ..Hier gerade war es, am Anfang des vorigen Jahrhunderts, da sperrte der Schloß- Wächter einen Ausländer in die „eiserne Jungfrau", wo er elend umlam; nämlich, weil er ihm ein zu kleines Trinkgeld ge geben hatte. — Wollen Sie das Skelett sehen?" „Ich danke, hier haben Sie übrigens drei Mark." Dann stiegen sie die verfallene Steintreppe zum Turm hinauf. Oben angelangt, blickte der Fremde zurück, eng, schwarz, unheim- sich gähnte der Treppenschacht zu seinen Füßen. „Ja," nahm der Wächter wieder das Wort, ,,und vor ungefähr fünfzig Jahren stieß einer meiner Vorgänger gleichfalls einen Fremden die Treppe hinab, als ihm einfiel, daß er ein zu geringes Trinkgeld erhalten hatte. Es konnte ihm nicht» nach- gewiesen werden — ein Fehltritt, weiter nicht». Der Fremde brach sich den Hals und zerschmetterte sich den Schädel. Wollen Sie unten den dunklen Blutfleck sehen?" „Misten Cie, lieber Freund, mir gefällt es hier überhaupt nicht," sagte der Fremde mit sehr freundlicher, aber etwa» unsicherer Stimme. „Hier baden Sie noch 20 Mark für die Kinderchen — und wollen wir aufbrechen. Gehen Sie ab« nur ruhig
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