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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 21.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192703215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19270321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19270321
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Beilage "Fremden- und Kurliste" 89.1927 Nr. 12
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-21
- Monat1927-03
- Jahr1927
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Sächsische Loklbwitz. w«w« «Irsch, »ühl«m, Rochwitz und Laubegast (ll. und M. Verwaltung,be»irtz) der ««nein riai-wttz, PMnitz, M«Mg und Schön,-Id, st»«i« der «mt.hauptmannschast Dreeden. Aufschlag -«mchaol. Schluff dor Montag, den 21. März 1927 Nr. 61 Ski SlMwW WW MW« N «UUM Sie Reichstagsdebgtt« über die deutsche Außenpolitik findet morgen statt Oie italienische Negierung hat den Großmächten offiziell von den südslavischen Kriegsrüstungen Mitteilung gemacht Waffenstillstandsverhandlungen in China — Rademacher schwimmt in Brüssel Weltrekord 60 Jahre Nationalliberale Partei wehr Reich nicht nach Sachsen marschieren ließ, daS ganze beruhigte, wird ihm in der Geschichte vergessen werden. Gedächtnisfeier für den Parieigründer Im Rahmen der Sechztgfahrseter der Na- ttonalliberalen Partei fand gestern mittag am Bennigsen-Denkmal in Hannover die Gedächt nisfeier für den Gründer der Partei, von Bennigsen, statt. Reichstagsabgeordneter Al brecht hielt die Gedächtnisrede, in der er daS Wirken Bennigsens als des erfolgreichen Weg bereiters für Deutschlands Einheit und Frei heit umrtß und die nationale Arbeit der Par tei in dem 1871 endlich geeinten Deutschland würdigte. Zu den Problemen der Gegenwart überleitend, führte -er Redner dann u. a. auS: »DaS Erbe Bennigsens haben feine Nachfolger Iren gehütet. In schwerster Zett hat Dr. Stresemann daS Steuer ergrissen und zugleich mit unserem Parteischiss auch das Reichsschiff hervorragend geführt. Daß er in der wildesten Inflation die Zügel festhielt, daß er den Ruhrkamps abbrach, die rheinische Bevölkerung stützte, die RetchS- Dieses Blatt enthalt öle amtlichen Bekanntmachungen des Bates zu Dresden für die Stadtteile - —- ", m Gemeinden Wach Ein unbedenkliches Mißtrauensvotum Der Reichstag konnte die zweite Lesung des Etat- des Innern am Sonnabend noch nicht zu Ende sühren. weil die Kommunisten keine Lust hatten, zu dem letzten Kapitel .Polizei" vor leerem Hause zu reden, und daher drohten, durch Anzweiflung der Beschlußfähigkeit die Sitzung auffliegen zu lasten. Man vertagte deshalb am späten Nachmittag die Wetter beratung. Heute wird also die Debatte über die Polizei stattftnden. Dann folgen die Ab stimmungen zum Etat des Innern und Uber ein Mißtrauensvotum gegen Herrn von Ke«- dell, das die Kommunisten etngebracht habe«. mit Loschwiher ««zeige, ra-eche-dmg für das -filiche Dresden «d seine Dormk. A Ktreitt usw. bat der Bacher lÄn«, Anspruch «f Liderung Na ob RüchahL d. NegeKeS. Vn-ck-oNemmS Landgraf Ra< Agospe. aufgegeb werd«, konn. wir emo Beramwon. o«^ vor laNam« di« 4 gespalten« Zell« « Satzarten werden mit SvX z«i-»na«nahmi Vorm. 11 Ühr Fist das Erscheine« od«r Plätze«, samt« für telephonisch« Aufträge wird delräa« find sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig, lag« d«r Zahlung gültige AeilenpreiS In Anre nung »erspäl. Zahlung, Mage »d. Konkurs d. Auftraggebers Unpopularität in gewissen Zeitströmungen auf uns nehmen, als billige Agitations politik zu treiben. Aber wer mit uns arbeitet, sei sich klar darüber, daß wir weder den nationalen, noch den liberalen Gedanken jemals aufgeben werden, daß wir vielmehr wirke« und werbe« werden dafür,.daß der Liberalismus gerade i« der Gegenwart das Tren- «ende überwinde» und die gemein same Kulturauffassung zur Geltung bringe» muß. Wir lasten uns nicht einspannen in das enge Bett parteipolitischer Schlagworte. Wir sind keine Rechtspartei und keine Linkspartei sondern gehen ständig unseren Weg auf Grund selbst gewonnener Erkenntnis, und unser Fühlen und Denken bleibt die na tionalliberale Gedankenwelt unserer Vä^ ter. Wir misten,' daß StaatSkunst, ver bunden mit militärischem Sinne, den Ein heitstraum der Deutschen erfüllte, daß die Nationalliberale Partei Bismarck ihre Entstehung verdankte, weil sie im folgte, vorausahnend, daß er der Vollender sein würde ihrer Idee. Aber wir begrüßen auch in Ehrfurcht die Männer der Pauls- Kirche, die Vorarbeit für die Einigung Deutschlands getan haben und denken nicht daran, -in den Männern der 48-Zeit bekämpfenswerte Revolutionäre zu sehen, sondern Männer, die mit ihrem Ideal dem Tage des 18. Januar 1871 vorgeleuchtet haben, als es in anderen Hirnen noch dunkel war. Immer war Deutschland am größten, wenn es kämpfen mußte um eine bessere Zukunft Bieleicht war uns der tiefe Fall auferlegt, um vor der Welt zu zeigen, daß wir doch Kräfte in uns haben, wieder zu besserer Zukunft aufzusteigen. Wir misten, daß das Werk deutschen Wiederaufbaues nicht von einer Partei allein erreicht werden kann. Wir lehnen es ab, das deutsche Volk zu zerreißen in nationale und nichtnatio- nale Kreise. National iss für uns, wer seine Pflicht tut gegenüber seinem Lande und es hochbringen will mögen die Wege, die die Einzelnen dazu für richtig halten, auch verschieden sein. Nur das ganze Volk, das sich gegen seitig achtet, kann die Gewähr des Wieder aufstieges geben." Die Ausführungen wurden von der vieltausendköpfigen Versammlung mit brausendem, minutenlangem Beifall aus genommen. Mit einem Hoch auf den Par teiführer und den gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes schloß die Gedenk feier. Oie Jubelfeier in Hannover Mann des Kampfes und der Volksver sammlungen, hat der Partei das Banner der Agitation nicht vorangetragen,' aber wenn sich seine Stimme erhob innerhalb und außerhalb der Parlamente, dann lauschte das Volk seinen Worten. Er hat jene denkwürdige Rede einst gehalten, i» der er den Liberalismus auffor» -erte, sich zusammenzuschließen, um die freiheitliche Entwicklung der Kul tur zu verteidigen. In der bedeutendsten seiner Rede hat er die Grenze gezogen zwischen dem, was monarchischer Wille, Bismarcksche Staats kunst und liberales Bewußtsein für die Gründung des Reiches beigesteuert haben. Wir ehren sein Andenken in dieser Stunde. Größer als die Zahl derer, die Rudolf von Bennigsen persönlich gekannt haben, ist die Zahl der Menschen, die mit Herrn Bassermann kämpften und stritten. Schwer war das Erbe, das in seine Hände gelegt wurde: die große Welle der nationalen Begeiste rung, die einst die Nationalliberale Par tei zur führenden in Deutschland machte, war verebbt. ülastenkamps und koufestionelle Gegenstände zerrissen das Volk. Jnteressenverbände und Organisationen traten neben die Parteien. Es war schwerer, unter Ernst Bassermann die Partei zu erhalten, als ernst sie zum Siege zu führen. Aber sie behielt ihre alte moralische Kraft. Man regierte nicht gern gegen die Nationallibe- rale Partei, weil man wußte, was die Schichten bedeuteten, die dieser angehör ten. Sachliche Mitarbeit am Staate, Hint ansetzung der Parteiinteressen hinter die Staatsinteressen, größtes Wirken für die Landesverteidigung, gleiches Eintreten für die Verminderung der Gegensätze waren die Kennzeichen unserer Politik. Wahrlich, wäre ma« Bassermann ge folgt» in seinen Gedanke« über den Ausbau des Heeres, der Welte» Schicksal hätte an der Marne keine Lücke in der deutsche« Armee getroffen. Wir alle, die wir das alte Deutschland ge kannt haben und im neuen Deutschland leben, sind, um ein Wort von Walter Flex zu variieren, Wanderer auf zwei politischen Welten Für uns gilt das schöne Wort, das ein Parteifreund auf dem Kölner Parteitag geprägt hat, von dem alten Deutschland, das wir lieben und von dem neuen Deutschland, für das wir leben. Wir werden uns dem Rufe, an unserem Staate, dem republikanischen Deutschland, mitzu- arbeiten, nie versagen und werden lieber Eine Kundgebung der Deutschen Volksparlet Der Zentralvorstand der Deutschen Volks« Partei hat einmütig beschlossen, eine Kund gebung der Feier des 62 jährigen Bestehens der Äationalliberalen Partei zu erlassen; in ihr heißt es: Der Zentralvorstand der Deutschen Volks- Partei bekennt sich erneut zu den alten Zielen und Bestrebungen des deutschen nationalen Liberalismus. Anderrückbar ist und bleibt die liberale Grundeinstellung der Partei. Wat Deutschland a» materielle« Kräfte» verlor, muß «S auf geistigem Gebiet um so mehr wiederzugewümeu suche». Ein solcher geistiger Wiederaufstieg wäre un vereinbar mit Einschränkung der Wissenschaft oder mit beherrschenden Einflüssen nicht staatlicher Kreis« auf dem Gebiet der Ent faltung der geistigen Kräfte. Innerhalb des christlichen ErziehungS- und DildungSidealS wird sie das hohe Gut des liberalen Ge dankens der Duldsamkeit gegenüber anderen Gesinnungen als ihr« Aufgabe bewahren und neben dem Willen der Eltern Hüterin der Freiheit der Lehrerpersönlichkeit und der Hoheitsrechte des Staates fein. Die Freiheit d«r Persönlichkeit wird sie als ein ganz besonderes Gut schützen gerade in einer Zett, in der Massenwille und Masseninsttnkt sich dem Willen und der Er kenntnis einzelner entgegenstemmen. Unter großer Anteilnahme aus allen Men des Reiches fand gestern in Han nover die Jubiläumsfeier der National- liberalen Partei statt. Der Vorsitzende beS hannoverschen Nahlkreises, Regierungsrat Hecker, gab dem Dank an die Parteileitung Ausdruck, daß in richtiger Erkenntnis der Bedeutung Niedersachsens für die Nationalliberale Partei und ihre Nachfolgerin, die Deutsche Bolkspartei, die Abhaltung der Feier nach Hannover verlegt worden sei. In Han nover stand nicht nur die Wiege der Par tei, sondern auch die Wiege ihres ersten großen Führers, Rudolf von Bennigsen. Als Träger des großdmischen Gedankens stellte er sich an die Seite Bismarcks und half ihm. das Deutsche Reich zimmern. Bieder habe die Partei dem deutschen Volke einen Führer gestellt. Wer den Sampf mit offenen Augen und brennen den Herzen verfolgt habe, sei sich klar dar über, daß Deutschland noch nicht wieder auf dem Platz in der Welt stehen würde, auf dem es wieder steht, ohne die aufrei bende nimmermüde Arbeit Dr. Strese manns. (Lebh. Beifall.) Darauf nahm, von der Versammlung stürmisch begrüßt, Reichsaußenminister Or. Stresemann bas Wort zu seiner Festrede um folgendes -uszuführen: „Hier in Niedersachsen war die Geburts- ftätte Rudolf von Bennigsens, hier auch somit die Geburtsstätte der Nationallibe ralen Partei, denn die großen Schöpfun gen gehen aus den Persönlichkeiten. Nicht der Wille der Masse reißt des» Einzelnen hin, sondern der Einzelne weiß mit feinen Gedanken die Masse an sich heranznziehe». Hier in Hannover war aber auch die Ge- burtsstätte des Festhaltens an dem alten vationalliberalen Gedanken unter dem Namen der Deutschen Volkspartei, als anderwärts alles schwankte und mancher berufene Mann unsere Fahne verließ. ver Name bat sich geändert, die Gedanken find geblieben Bir alle sind und werden bleiben eine Nationalliberale Deutsche Volkspartei. Nir gedenken in dieser Stunde des Man nes, mit dessen Persönlichkeit der Begriff ^eS Nattonalliberalismus in Deutschland oerbunden war: Rudolf von Bennigsen Als der Besten einer in feiner Zeit ist er burch die Geschichte geschritten. Er stand den-sich vordrängenden Wirt- schaftlichen Fragen fern, war nicht ein
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